almis personal blog

butch cassidy and the sundance kid

nachdem ich william goldmans buch wer hat hier gelogen verschlungen habe, musste ich nun unbedingt auch den film sehen, der ihm einen drehbuch oscar eingebracht hat: butch cassidy and the sundance kid.

ist george roy hills werk, das robert redford den durchbruch als schauspieler beschert hat, ein western? kind of. natürlich, wir beobachten zwei männer hoch zu roß (neben robert redford: paul newman als butch cassidy), bankräuber, sie spielen karten, kommunizieren gelegentlich mit pistolen und erobern das weite land zu ihren füßen. und dennoch: so einiges ist anders. formal ohnedies: roy hill wagt sich weit über das als trivial geltende genre hinaus, in dem er mit farben spielt, ungewöhnliche kamerapositionen einsetzt und musik teilweise als wesentliches element bestimmt, die handlung voranzutreiben. aber auch inhaltlich gibt es unterschiede zu herkömmliche genre-werken. butch und sundance setzen nicht unbedingt auf konfrontation. sie sind mutig, doch sie zeigen ebenso schwäche. hier sind – deutlich erkennbar – keine übermenschen am werk. gewalt wollen sie möglichst gar keine anwenden, wenn es nicht unbedingt sein muss. und sie haben eine frau an ihrer seite, die eine größere rolle spielt als die meisten frauen sonst in diesem genre. in bolivien erscheint sie sogar als ihre lehrmeisterin.

die spannesten filme sind wahrscheinlich die, die über das, was man von ihnen erwartet, hinausgehen. die ihre definierten bahnen verlassen und auf irgendeine weise "aus dem rahmen" fallen. dazu muss der drehbuchautor und auch der regisseur genau darüber bescheid wissen, wie filme und genres überhaupt funktionieren – um zu wissen, was möglich sein kann, wenn man über den tellerrand blickt. goldmann sagt in wer hat hier gelogen: "sie müssen sich immer darüber im klaren sein, welche art von film sie erzählen wollen: eine romantische komödie, ein spannendes abenteuer, ein familiendrame, blutbad action (tun sie das nicht), einen thriller mit spezialeffekten, horror, farce, was auch immer".

das sundance film festival, das jährlich in utah stattfindet, hat seinen namen übrigens von robert redfords filmfigur – seiner lieblingsrolle.