almis personal blog

das apartment

und nun endlich das apartment gesehen. billy wilder, jack lemmon und shirley maclaine at their best again.

erneut greift billy wilder ein ganz schön heißes eisen an. baxters (lemmon) apartment wird nämlich zum liebesnest für viele seiner (verheirateten) vorgesetzten. praktisch zu jeder zeit stellt er seine eigenen vier wände für "schäferstündchen" zur verfügung; wenn es draußen stürmt und schneit, sitzt er, nur vom mond beschienen, alleine auf einer parkbank und wartet, dass die zeit vergeht. ganz durchsichtig ist sein charakter nicht. warum er es tut, es wird nicht vollkommen klar. es mag vordergründig zur förderung seiner karriere sein. aber ein wirklicher karrierist ist baxter nicht. es ist etwas masochistisches in seinem tun, etwas von "anderen gefallen wollen", ohne schleimerei. und: baxter wirkt – trotz seines moralisch nicht ganz einwandfreien handelns – niemals schmierig oder fragwürdig. er ist ein perfekter gentleman, der sich seinen teil wohl nur denkt. mit dem erscheinen von fran kubelik (maclaine) verschieben sich allerdings seine prioritäten.

wieder gibt es eine menge an herrlichen sagern, etwa als fran baxter ihren handspiegel borgt und er bemerkt: "it’s broken", darauf sie: "yes, i know. i like it that way. makes me look the way i feel." oder als einer der apartmentbenutzern von seiner geliebten gefragt wird: "you bring other girls up here?" und antwortet: "certainly not! i am a happily married man." kein erhobener zeigefinger, kein lehrstück. aber zuweilen doch bitterböse. maclaine und lemmon spielen vollkommen andere charaktere als später in irma la douce. lemmon ist weniger linkisch und befliessen, maclaine mehr das scheue mädchen als der vamp. überaus wandlungsfähig, beide.

das brachte einen haufen an (oscar)nominierungen bzw. auszeichnungen ein. und man erkennt, was kevin spacey in diesem film von lemmon gelernt hat.