ich liebe es, am wochenende zeitungen um mich zu scharen. gut, am sonntag so und so – sie sind ja hierzulande äh, na ja nicht gratis, aber sie hängen überall herum, am samstag sind sie besonders dick, mit ihren wochenendbeilagen.
die wochenendbeilage des kuriers nennt sich freizeit und enthält u.a. einige kolumen, die ich gerne lese.
da wäre einmal über leben von guido tartarotti. tartarotti setzt sich mit kultur im engeren und weiteren sinn auseinander und hat einen guten schmäh. letzten samstag ging es etwa um seinen besuch im kino und den genuß von illuminati. tartarotti: "illuminati dauert gefühlte sieben wochen und drei tage. die schauspieler gehen entfernt schauspielähnlichen tätigkeiten nach und schauen dabei drein als hätten sie verstopfung." und weiter: "ich ziehe meine jacke an und denke, wäre ich in facebook könnte ich jetzt schreiben, dass ich meine jacke anziehe." ich war so begeistert von den formulierungen, dass ich ihm die ganze kolumne laut vorgelesen habe.
weiters gibt es da die kolumne sex in der freizeit. und ich nehme an, dass noch niemand der blattmacher die je wirklich gelesen hat, denn die wortwahl und die unverblümtheit derselben – dagegen nimmt sich carrie bradshaws sex and the city kolumne wie die einer klosterschülerin aus. gabriele kuhn schrieb letztens über getrennte schlafzimmer. kuhn ist dagegen: "getrennt zu schlummern mag für viele der höhepunkt auf der reise in ihre ich-AG sein. aber wirklich lustig ist’s auch wieder nicht, jeden f… (das wort ist in der zeitung ausgeschrieben, ehrlich) zu organisieren wie eine gipfelkonferenz." aber hallo!
ganz zum schluß stellt ernst molden (liedermacher, schriftsteller, intellektueller) in wien mitte stadtbetrachtungen an. unlängst übers ac/dc konzert. er war einen tag nach selbigem im wiener prater und hatte dort eine begegnung mit einem übriggebliebenen fan. der erhob sich vor ihm aus der wiese, bekleidet mit jeans und schwarzem shirt: " ‘oida’ begann er, um nach einer geraumen weile hinzuzusetzen, ‘waasst wie leiwaund?". ‘kommas vurstön’ antworte ich." man kann das quasi bildlich vor sich sehen. perfekt!
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