almis personal blog

green day in wien – review zwei

wenn ganze elf jahre zwischen zwei konzertbesuchen liegen (so lange bestehen die meisten bands gar nicht), kann man gar nicht anders als vergleiche zu ziehen oder unterschiede dingfest zu machen. 

früher wurden feuerzeuge ausgepackt, wenn es an die balladen ging, heute schaltet man auf seinem handy die "leuchte"-funktion ein. im vierundreißig grad heißen wien war man froh, wenn billie joe armstrong mit einem gigantischen gartenschlauch in die menge spritze, im fünf grad frischen wien vielleicht weniger. 1998 gabs bush noch nicht als us-präsident, 2009 gibt es ihn nicht mehr, doch green day stehen damals wie heute für protest, für einen kritischen blick auf amerika, aber auch für amerikanische tugenden. gleich geblieben ist der umgang mit den fans: "let’s sing, let’s drink, let’s have fun." sympathisch und offen. armstrong setzt sich alles auf und zieht alles an, was auf die bühne geschossen wird, er selbst feuert t-shirts in die menge, immer wieder werden zuseher in die show involviert (u.a. in einer art bandcasting). da ist nichts arrogantes oder abgehobenes in der attitüde der mittlerweile superstars. gleich geblieben auch armstrongs energie und auftreten.

zu hören sind (siehe setlist) natürlich die hits aus dem aktuellen album 21century breakdown wie der titeltrack, 21 guns oder know your enemy. dazu relativ viel vom vorgängeralbum american idiot. 2004 erschienen bedeutet mir die platte viel, da sie uns im legendären usa-urlaub 2005 begleitete. alleine das video zu boulevard of broken dreams habe ich im flugzeug fünfmal gesehen. in l.a. dann riesige plakate der band. ähnlich wie bei den red hot chilli peppers verstehe ich green day erst so richtig, seitdem ich die usa betreten habe. und einer meiner lieblingssongs der band ist auch auf der platte: give me novacaine. gespielt wird aber auch "old stuff" wie basket case, king for a day (nur echt mit der federboa um den hals) und when i come around. und einige bizarre coverversionen, just for fun: satisfaction zum beispiel, hey jude und highway to hell. dazwischen intoniert armstrong auch ein paar takte aus der kleinen nachtmusik – das publikum stimmt begeistert ein. 

am ende – wie auch schon anno 98 – das kleine armstrong solo. ein paar ruhige und besinnliche stücke, in denen er zeigt wie gut er singen kann (da ist nix mit punk-nur-rumgegröhle): wake me up when september ends und, natürlich: good riddance (time of your life). fazit: wie eine rollercoaster-fahrt, alles drinnen. spaß, spannung und drama, baby, drama. bis in elf jahren dann!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

17 − 14 =