almis personal blog

editorial

adrian in einem editorial shot, heute im garten:

editorial shot – im gegensatz zu commercial shot – ein foto, das nicht für werbung verwendet wird, sondern eine geschichte erzählt. eine stück eventuell unnützes wissen, das man durch konsum von germanys next topmodell mit auf den weg nehmen kann.

außerdem: heute die flip flop saison eröffnet (ganz 21 tage früher als im letzten jahr). und die garten-zeit. plus plantschendem kleinkind. dazu keri hilsons i like gehört. der song ist schon mein erster unwiderstehlicher sommerhit. wobei mich die lyrics etwas verstören. die typische girl meets boy geschichte, man verliebt sich und verbringt eine tolle nacht zusammen, aber: "the world around us won’t stop turning tonight". ist es normalerweise nicht so, dass die welt eben doch stehen bleibt, wenn man sein herz verliert? na ja, offensichtlich nicht in einem smoothen r’n’b-sommersong. da dreht sich alles wie verrückt.

ach ja, beim heimfahren haben wir noch pizza mitgenommen. der nachwuchs bestand darauf. und zwar pronto. adrian vom rücksitz: "pizza – wo bist duuu?" subtiler gehts ja kaum.

ich liebe den sommer schon wieder.

lange nacht des friedhofs

bei der langen nacht der wiener stadtwerke am übernächsten wochenende überrascht die bestattung wien mit morbidem charme.

unter anderem kann man dort in särgen probeliegen (ähm, ok…), kinder können särge bemalen (öh…), außerdem gibts einen spaziergang zum falcograb mit musikalischer untermalung (falco himself nehme ich an). 

yo, wenn man sich nichts anderes mit einer hoffentlich milden mai-nacht anzufangen weiß…

buegelsendung

heute ist die dritte staffel von teenager werden mütter auf atv zuende gegangen. jaja, das ist natürlich irgendwie trash-tv (und ich sehe es auch nur zum bügeln!), aber zu meiner verteidigung muss ich sagen, dass sehr viele intellektuelle in meinem umfeld diese sendung auch konsumieren. ehrlich. irgendeine von den zahlreichen atv-trash dokus (bauer sucht frau, das geschäft mit der liebe, die lugners) sieht praktisch jeder wiener, das gehört schon fast zum guten ton. harhar.

mit freundinnen, die schon kinder haben, unterhalte ich mich besonders gerne über die teenage-mums-sendungen. die jungen mütter werden während der schwangerschaft, bei der geburt (oft sehr explizit) und auch dann später im umgang mit ihren babys gezeigt. wenn männer zusehen, dann verschwinden sie relativ oft kurz bevor ein neuer erdenbürger das licht der welt erblickt. frauen haben dagegen das dringende bedürfnis, sich – quasi inspiriert – über das eigene geburtserlebnis auszutauschen, allein es fehlt dann der gesprächspartner slash augenzeuge. oder der gesprächspartner slash augenzeuge verhält sich wie ein dringend tatverdächtiger in einem polizeiverhör: er kann sich an nichts mehr erinnern und will keinesfalls irgendetwas ohne seinen anwalt sagen.

interessant fand ich in dieser staffel die aussage einer hebamme: sie meinte, dass es ein sicheres zeichen dafür gäbe, dass das baby binnen der nächsten ein bis zwei wehen zur welt kommen werde und zwar dann, wenn die mutter sagt: "ich kann nicht mehr". das finde ich deswegen interessant, weil es bei ganz genauso war. und wenn einem dann alle anwesenden (bei mir sicher sieben oder acht personen) versichern, dass es gleich geschafft ist, dann glaubt man es trotzdem nicht: die wollen mich doch alle nur bei laune halten…

fidel verspiessern, zwei

ich mag an knechts kolumnen deren differenzierte haltung. sie betont, dass kinder nicht an allen gesellschaftlichen ereignissen teilnehmen sollen – abends gehören sie nicht in restaurants, nachtclubs oder auf partys – sie erläutert aber ganz genauso, dass es müttern im alltag oft nicht leicht haben und es ihnen zusätzlich oft schwer gemacht wird – stichwort: freiräume für frauen und kids, verständnis oder zumindest akzeptanz. toleranz. von gleichem lohn bei gleicher arbeit der frauen/mütter ganz zu schweigen. das ist nicht immer witzig, wirkt aber an keiner stelle verbittert oder resignativ. mit humor betont knecht, dass sie alles will, wie die männer auch und lässt ihre leser wissen, wie sie sich das vorstellt.

eine der amüsantesten geschichten in der an amüsanten geschichten nicht gerade armen sammlung, ist die, in der knecht und "der lange" einen freien samstagabend haben und darüber diskutieren, welchen film sie im kino ansehen sollen. knecht wäre ja für brokeback mountain. (der lange: kommt nicht infrage.) good night and good luck (der lange: schwarzweiß? ts). matchpoint (der lange: chick flick. ich: woody allen. der lange: sag ich ja). elementarteilchen (der lange: ulmen beim pudern zuschauen? bittgarschön1)…schließlich sehen sie syriana und danach noch eine ganze staffel sopranos zuhause und am nächsten tag reiben sie sich die augen rot und besprühen sich mit bier, um den anschein zu erwecken, sie haben die sau rausgelassen, wenn die kinder schon mal anderweitig versorgt sind. wobei knecht das schon auch ab und zu mal tut, wenn sie nicht gerade vorm tatort einschläft.

knechts texte verklären das leben mit nachwuchs nicht: "meine kinder gingen mir diese woche wieder unbeschreiblich auf den zeiger" – sie berichten von einer frau, die "morgens an der tür hinuntertropft" als mann und kinder endlich aus der wohnung raus sind, nachdem ein mimi zweihundertmal nach dem im auto verloren gegangenen eisbären gefragt hat. sie beschreibt eine frau, die ihrem kind beim trotzen vor einer bäckerei zusieht und hofft, dass bald ein hund vorbeikommt, den das kind entweder süß findet oder fürchtet, der jedenfalls die situation beendet. und sie erzählt von einer frau, die mit hohen stöckelschuhen zum ein kilometer entfernten spielplatz trottet und innerlich flucht.

trotzdem sind sie doch immer familienlebensbejahend. knecht kann die frauen in ihrem umfeld irgendwie verstehen, die sich gegen kinder entscheiden und lieber weiterhin "faule, verlesene und vervögelte" wochenenden genießen. knecht vermisst das manchmal, aber dafür gibt es ja die großeltern, die babysitten können. ihr altes leben möchte sie deshalb nicht zurück, denn es gibt da diesen mehrwert: "mir war zum beispiel nicht klar, dass man sich so oft freuen kann". die zeit, in der ihr die kinder auf den zeiger gingen, war "unterbrochen von zärtlichster verliebtheit und rasender glückseligkeit". schön gesagt und so wahr. 

1 diese formulierung – brüll!!!

fidel verspiessern, eins

die journalistin doris knecht (u.a. kurier und falter) legt mit so geht das – wie man fidel verspießert eine kolumensammlung vor, die sich um das urbane leben mit kleinkindern dreht und wie man dieses mit "nebenschausplätzen" wie partnerschaft, beruf, freundschaften und (trotzdem! jetzt erst recht!) hedonismus vereinbaren kann. ich verrate sicher nicht zuviel, wenn ich sage, dass sehr viel autobiografisches in knechts kolumen miteinfließt. 

doris knecht hat zwillingstöchter – in den kolumen "mimis" genannt – findet stillen überbewertet, hasst kinderspielplätze und das jahreszeitliche pendant weihnachtsmärkte (von ihr das "winterliche purgatorium" genannt), hat oft dünne nerven und schon lange resigniert, was den zustand ihrer wohnung betrifft. sie muss aber gleich zu beginn des buchs feststellen (manche ihrer leser zweifeln das nämlich an), dass sie ihre kinder liebt und sie sogar früher aus der pension oma abholt, weil "ich es ja gar nicht mehr aushalte, wenn ich nicht ohne unterlass zugebrabbelt, herumkommandiert, vollgejammert, niedergekichert, angesungen und versklavt werde. dennoch: bin ich für mutterschaftsverklärung nicht zuständig. wenn sie das wollen, lesen sie bitte eine papst enzyklika oder das övp-parteiprogramm."

wofür knecht allerdings zuständig ist, ist die pointierte betrachtung des (all)tags mit seinen zu wenigen stunden, mit dem spagat zwischen job und familie, persönlicher quality time und tatsachen, denen man sich zu stellen hat. knecht erzählt von ihren freundinnen, die kinder haben, denen, die keine wollen und denen, die gerade im begriff sind, mütter zu werden. mit ersteren kichert sie gerne über letztere, etwa als die schwangere lotte sie fragt, wie lange es nach einem kaiserschnitt dauert, bis sie wieder ausreiten und mountainbiken kann. knecht daraufhin: "äh, du wirst ein baby haben. lotte sagt, ‘nein wie lange dauert es, bis ich nach dem kaiserschnitt wieder reiten und mountainbiken kann, drei, vier wochen?’ und das erzähle ich später am küchentisch den horvaths. und weil alle eltern, diese hier nicht ausgenommen, arrogante besserwisser sind, ist unsere heiterkeit nicht enden wollend."

lotte denkt auch, dass sie in der karenz endlich wieder zeit für sich selbst haben wird, es kann ja nicht so schwer sein, mit so einem "kleinen gemüse" fertig zu werden, sie hat schließlich eine gute ausbildung und langjährige lebens- und berufserfahrung. und knecht: "jahahaha. Haha. Hahahahahaha." ich weiß nicht, ob menschen, die keine kinder haben, das auch so witzig finde, ich jedenfalls tue es.

the reacher and the settler

wir sind bereits in der 5. how i met your mother staffel (keine plotspoiler hier) angekommen und abgesehen davon, dass die serie immer noch enorm witzig ist, liefert sie auch diskussionsstoff, falls man sie gemeinsam mit einem partner konsumiert. 

letztes mal stellten ted und robin fest, dass es in jeder partnerschaft einen "reacher" gibt und einen "settler": "one person reaches for someone out of their league, the other
one settles for someone below."

try this at home, am besten mit der aufgezeichneten folge, denn in den meisten fällen ist man sich wahrscheinlich nicht gleich einig, wer wer ist und versäumt sonst die nachfolgenden szenen. harhar.

eyjafjallajökull

es wäre vielleicht interessant für einen blogger, unter den ersten menschen zu sein, die – nach der totalen flugsperre aufgrund der "aschewolke" – wieder in einem flieger sitzen und berichten wie das so war.

ich zähle da auf i., die gerade in dublin festsitzt, obwohl sie dringend nach wien muss. keeping my fingers crossed.