almis personal blog

rope

weiter gehts mit der hitchcock collection und da haben wir diese woche rope (cocktail für eine leiche) und vertigo gesehen.

hitchcock nannte rope: “an experiment that didn’t work out”. mit experiment war gemeint, ein theaterstück in filmsprache zu übersetzen, dh. so gut wie keine schnitte (außer beim wechsel der filmrollen, ca. alle 10 minuten damals), einheit von zeit und ort. eigentlich sehr untypisch für hitchcock, der die möglichkeiten des films sehr schätze und lieber mit bildern erzählte als mit worten.

zum plot: zwei studenten ermordnen einen kommilitionen – david – (das ist kein spoiler, der film eröffnet damit) verstecken ihn in einer truhe und geben anschließend eine party, zu der sie sowohl davids eltern wie auch dessen ex-freundin und deren ex-freund, sowie ihren früheren kollege professor cadell (james stewart) einladen, der immer behauptet hat, ein perfekter mord sei eine kunst. und es wäre erlaubt, minderwertiges leben zu beseitigen. natürlich eine gefährliche nazi-diktion (der film wurde 1948 gedreht!)

das experiment mag schief gegangen sein, dennoch ist der film nicht uninteressant, in vielen details. als ich 1994 pulp fiction um kino gesehen habe, dachte ich, wie innovativ tarantino nicht ist und seine protagonisten miteinander reden lässt, während die kamera etwas ganz anderes filmt; mir kam das damals extrem mutig und modern vor. nun ja, hitch macht das in rope auch schon. außerdem nett: zwei protagonisten unterhalten sich über den neuen film von cary grant und ingrid bergmann, in dem beide so beeindruckend sind; leider fällt ihnen der titel nicht ein – es handelt sich um den 1946 gedrehten hitchcock film notorious. und hitchcock wollte cary grant ursprünglich auch als professor cadell besetzen, was dieser allerdings abgelehnt¹ hatte.

davon abgesehen bezieht rope die spannung aus der frage, ob man den beiden täter auf die schliche kommen kann und durch die erzählweise entsteht der eindruck der “unentrinnbarkeit”. das ist straff und anregend erzählt, in knappen 80 minuten.

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¹ grant wollte die rolle aufgrund ihrer homosexuellen untertöne nicht annehmen, da es zu der zeit gerüchte gab, grant selbst wäre homosexuell.

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