almis personal blog

Donaupark retro

Am Donnerstag war der Wetterbricht eigentlich ganz gut. Das Wetter weniger: es war ziemlich frisch, windig und es nieselte. Ich hatte Adrian aber einen Besuch im Donaupark und eine Fahrt mit dem Bummelzug dort versprochen. Und er wollte auch rollern gehen. Also haben wir es trotzdem gewagt.

Bisher habe ich mich wenig mit Instagram beschäftigt, aber ich finde die Donaucity/der Donaupark hat eine ganze Menge Retrocharme. Daher habe ich mich ein bisschen mit den Fotos, die ich dort aufgenommen habe, gespielt.

Dieses Foto vermittelt auch die etwas triste Regenwetterstimmung. Im Donaupark war nämlich – abgesehen von Gärtnern, der Dame vom Ticketverkauf, dem Lokführer und zwei Touristinnen – niemand. Und vom der U1-Station Kaisermühlen bis zur Zugstation Rosengarten geht man – an der Uno-City vorbei – doch ein Weilchen. Meine Oma hätte das als “enterisch” bezeichnet.

Aber in Wahrheit hat das auch seinen Reiz: genauso wie Venedig grau in grau und touristenleer am schönsten ist. Die Saison ist vorbei, man zieht den Kragen hoch und denkt darüber nach, wie laut und fröhlich es an den heißen Tag hier zugegangen sein mag.

Preisfrage: wieviel wiegt eigentlich ein Hipster? Richtig: ein Instagram. Harhar.

The Adjustment Bureau

Letztens endlich The Adjustment Bureau mit Matt Damon und Emily Blunt gesehen.

Kleine Spoiler möglich

Signifikant ist, dass man den Film von Beginn an in Relation zu anderen Filmen setzt und vergleicht. Alleine in den ersten Minuten kommen Truman Show, Aschenputtel, Momo, Inception und Matrix. Und obwohl das eigentlich kein Zeichen für Orginalität ist, funktioniert der Film doch insgesamt recht gut.

Denn irgendwie zäumt The Adjustment Bureau das ganze dann doch von einer etwas anderes Seite auf. Das hier ist trotz des dunklen Hintergrunds ein Feelgood-Movie, mit sympathischen Darstellern (ja, auch Matt Damon!) und trotz seiner philosophischen Fragestellungen nie verkopft oder übertrieben kniffelig. Das ist ein Film, der zum mit-fabulieren einlädt, bis zu welchem Grad man die Zukunft selbst gestalten kann und wieviel determiniert ist. Es ist allerdings außerdem ein Film, der sich nicht den globalen Fragestellungen seiner Prämisse widmet, sondern den relativ überschaubaren. Also der Love-Story.

Natürlich ist – wie bei solchen Filme häufig der Fall – nicht alles wirklich plausibel. David (Damon) kandidiert für den Senat und verliert die Telefonnummer einer Dame. Dann nutzt er immerhin die modernen Kommunikationsmittel, um sie zu googlen, ignoriert aber scheinbar die Möglichkeiten, die Social Media Plattformen haben. Noch einfacher wäre natürlich, sich bei einem seiner Fernsehauftritte oder Zeitungsinterviews an die Dame zu wenden und bitten, sich zu melden…aber das kommt ihm offenbar nicht in den Sinn. Hier wirkt dieser an sich sehr zeitgemäße Film seltsam altbacken, als wären Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann am Werk.

Dennoch überwiegt der positive Eindruck: gute Darsteller, starke Bilder und ein interssanter, humanistischer Plot

Fuenf

Seit fünf Jahren vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht darüber grüble, warum das damals alles so kam wie es kommen musste.

Adrian weiß mittlerweile, dass er in Bozen geboren wurde, er hat den Arzt kennengelernt, der ihm das Leben gerettet hat und er spricht auch häufig von ihm, er hat die Intensivstation gesehen, und einen Brutkasten mit einem winzigkleinen Baby drinnen. Er weiß, dass er selbst viel zu früh zur Welt gekommen ist. Gestern hat er mir erklärt, warum denn das der Fall war: er wollte einfach schon zu Mama und Papa. Seufz. Da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

Er macht uns seit fünf Jahren zu den glücklichsten Menschen. Und zu sehr dankbaren obendrein.

Pizzaparty

Zur Erinnerung an unseren Toskana-Urlaub, wo wir einen Ofen im Garten hatten und dank unseres Kochs dreimal fabelhafte Pizza mit Belag nach Wahl zubereitet wurde, waren wir am Freitag zu einer indoor Pizzaparty eingeladen. Der Ofen war zwar kleiner und die Teig-Spezialitäten infolgedessen auch, aber es war sehr lecker.

Mein Lieblingsbelag ist übrigens Tomatensauce, Zwiebel, Thunfisch und Mozarella. Lecker.

Als Adrian ins Bett musste und sich bei den Gastgebern hinlegte, hab ich gleich mit-eingeschlafen. Eine ziemlich schlafarme Woche und gutes Essen haben das begünstigt. Das nennt man denn perfekten Wochenausklang.

Battle Born

Das neue Album der Killers ist nun endlich erschienen, nennt sich wie gesagt Battle born, und ich hänge schon an Song Nummer eins fest, Flesh and Bone.

Das ist irgendwie so wie bei verliebten Teenagern, die kaum erwarten können, sich wieder zu treffen und zu knutschen. Ich muss dieses Lied bei jeder Gelegenheit hören. Und ich bin jetzt noch nicht bereit, mich mit einem anderen Song einzulassen. Wahrscheinlich auch, weil es das unwiderstehliche Riff enthält, das schon im Trailer für die Platte vorkam, dieses hier:

Mehr zum Rest des Albums aber hoffentlich trotzdem bald.

Brigitte Mom

So, nun etwas Werbung in eigener Sache: Brigitte Mom führt derzeit eine Akion, bei der man seinen (Mom)-Blog auf dieser Plattform präsentieren kann.

BRIGITTE MOM BLOGS

Ich bin seit heute auch vertreten und freue mich, wenn Ihr auf meiner Seite vorbeischaut. Außerdem kann man dort auch zahlreiche andere interessante Blogs entdecken, natürlich schwerpunktmäßig von Müttern und Kids handelnd.

Cooking, drei

Nachdem ich über den Sommer eine Pause gemacht habe, fragt Ihr Euch doch sicherlich schon, ob ich das Kochen vielleicht ganz aufgegeben habe? Ich kann beruhigen, das ist nicht der Fall.

An einem etwas kühleren Sommertag habe ich mich an Faschierten Laibchen versucht. Esse ich sehr gerne und ich habe mich dabei genau ans Plachutta-Rezept gehalten (ich glaube, es gibt dutzende Arten, wie man sie machen kann). Jedenfalls sind sie sehr gut gelungen und da ich gleich zehn oder so produziert habe, habe ich dann ein paar verschenkt. Faschierte Laibchen sind ja auch sehr wandlungsfähig, man kann sie in der Semmel essen oder mit Reis bzw. Püree, sowie zum Beispiel auch zu Nudeln mit Tomatensauce.

Vorige Woche habe ich dann das erste mal Geschnetzeltes mit Champions probiert, was eines der Paradegerichte von Mr. Almi ist. Und das wird auch so bleiben, denke ich. Ich habe nämlich unterschätzt, wie unfassbar langweilig Putenfleisch schmeckt, wenn man es nicht tüchtig würzt. Das ist mir nicht so gut gelungen. Wird also vermutlich nicht gerade mein Klassiker werden, auch wenn ich mit dem Würzen sonst keine Probleme habe.

Ein paar Tage später hab ich erstmals Curryhuhn probiert. Ich mag Curry in Maßen, dh wenn man nichts anderes mehr schmeckt, dann finde ich es zuviel, aber wenn es in die milde Richtung geht, dann finde ich es lecker. Ich habe die Hühnerstücke dann auch noch mit Ingwer eingerieben, meine Mutter schwört dabei auf Teppanyaki Sauce, aber die habe ich im Supermarkt nicht bekommen. Jedenfalls passen aber Curry und Ingwer sehr gut zusammen. Obwohl die echten Curryaner mit meinem Huhn wohl keine Freude hätten. Aber die Family fand es lecker.

How to twitter

Ich finde es immer wieder interessant, wie Leute Twitter nutzen.

Zugegeben: ich habe mich anfangs auch gefragt, was ich mit diesem Medium anfangen sollte. Schließlich habe ich einen Blog und bin auf Facebook. Was soll Twitter mir da noch an Mehrwert bringen? Tatsächlich ist Twitter für mich aber das interessanteste Nebenbei-Medium geworden. Einerseits wegen meines Interesses (oder Neugier) an dem Leben und Perspektiven anderer Menschen, andererseits, weil man dort News wirklich sehr häufig zuerst erfährt. Das ist auch der Fall, weil sehr viele Journalisten und Politiker viel Zeit auf Twitter verbringen.

Für manche Promis ist Twitter ein Verlautbarungsmedium. Sie schreien dort ihren Content/Werbung/Befindlichkeit in die Welt und sehen dabei nicht nach links und rechts. Interaktion findet hier nicht statt. Andere wiederum gehen überhaupt nicht auf Fragen oder Anmerkungen von “Nobodys” ein. Sie unterhalten sich auf Twitter zwar, jedoch nur mit den Menschen, mit denen sie sich auch in real unterhalten (würden), also im Normalfall anderen Opinion Leader, Journalisten, Medienmenschen. Für mich ein absolut unangebracht elitäres Verständnis von Twitter.

Und dann gibt es Leute, die das Medium wirklich verstanden haben und es so nutzen, wie es konzipiert ist, u.a. (und nicht zu Unrecht der populärste Twitterer Österreichs): Armin Wolf. Er schreibt persönlich, er holt sich Meinungen ein, er beantwortet Fragen und stellt sich der Kritik. Was zb. ein anderer Twitterer, Helmut Brandstätter, Chefredakteur des Kuriers in seiner Analyse der ORF-Sommergespräche überhaupt nicht gut findet. Er kritisiert, dass Wolf immerzu nur fragt: “Wie war ich?” Alles drehe sich nur um ihn, Wolf. Ich kann nichts Schlechtes daran findet, wenn Wolf auf Twitter (und nicht im Fernsehen) mit seinen Zuschauern kommuniziert und sich Feedback holt. Auf meine diesbezügliche Frage an Brandstätter bekam ich natürlich keine Antwort, denn er kennt mich ja nicht. Dass er selbst auf Twitter massiv Werbung für den Kurier macht (was an sich ja ok ist, angesichts seiner Anwürfe aber nicht sehr stimmig wirkt), ist ihm offenbar auch nicht sehr bewusst.

Relativ erfreulich – wenn auch mit Ausrutschern – ist auch der Zugang von Stefan Petzner. Zwar bin ich politisch überhaupt nicht bei ihm, allerdings sucht er auf Twitter oftmals die Diskussion, gibt sich auch mal selbstironisch und auch selbstkritisch Hier kann man behaupten, dass Twitter ihm tatsächlich hilft, positiver zu erscheinen, als das in den herkömmlichen Medien der Fall ist. Und auch von Menschen “gehört” zu werden, die nicht zu seiner Wählerschicht gehören.

Braunschlag und die Selbstreferenz

Übermorgen läuft die TV-Serie Braunschlag an und ich bin offenbar noch immer die Einzige der Vorab-Kritiker, die die Serie nicht wunderbar findet. Und zwar ganz und gar nicht wunderbar. Bin ich jetzt wirklich ein Alien?

Gestern bin ich dann über ein Michael Haneke-Interview gestoßen, in dem er über Figurenzeichnung spricht und genau das, was er in diesem Interview sagt, hat mich ganz stark an Braunschlag erinnert. Haneke meint nämlich sinngemäß, er finde es schlimm, wenn ein Schauspieler nicht die Figur spielt, sondern seine eigene Meinung zur Figur; quasi die gewünschte Lesart gleich mittransportiert. Und genau das ist für mich das Problem von Braunschlag. Nur, dass ich glaube, dass auch der Drehbuchautor bereits so agiert hat, nicht nur die Schauspieler.

Hatte dann auf Twitter eine Diskussion mit einer Filmredakteurin, die meinte, das wäre für sie aber kein Qualitätsmerkmal, sondern Geschmackssache. Darüber grüble ich nach. Ich denke, sie kann damit recht haben. Wobei ich an sich mit Überzeichnungen überhaupt kein Problem habe, he ich liebe Almodovar. Aber dieses selbstreferentielle dabei… nein, mir gefällt das tatsächlich nicht.