Zu den Mysterien des Eurovision Song Contest gehört ja seine doch erstaunliche Unberechenbarkeit. Es ist schwierig, voraussagen zu können, welcher Song ein potentieller Gewinner sein kann, was das Publikum lieben wird, was die Jury schätzen, usw. es gibt schon Tendenzen – wie Songchecker Broder es mal ausgedrückt hat, die Jury hat einen Schweden Fetisch – und, heuer besonders interessant: Was außerhalb des ESC funktioniert. Naiverweise könnte man ja meinen: Genau das, was beim ESC in den sagen wir mal Top 10 war. Man denke nur an Maneskins Siegeszug um die Welt.
Heuer ist es allerdings anders. Heuer steigt ein Song zu erstaunlichen Weihen auf, mit dem man so eher nicht gerechnet hat. Armenien nämlich hat Rosa Linn zum ESC geschickt, mit dem Song Snap. Es ist ein ganz okayer Song. Broder würde sagen: “OMG, das ist richtig ok”. Also der tut niemandem weh, aber es ist halt auch nicht mehr als ein relativ generischer Popsong, für mich klingt er altmodisch, den man so oder so ähnlich schon öfters gehört hat. Nix, was einen umhaut. Das dachten sich sowohl Jury und Publikum bei der Abstimmung ebenfalls. Vom Publikum gabs überhaupt nur 21 Stimmen. Snap landete auf Platz 20. Also eigentlich in der ESC Bedeutungslosigkeit.
Doch dann startete Rosa Linn – aus welchen Gründen auch immer – so richtig durch. Ihr Song wurde der meistgestreamte aller 22er ESC Songs, vor Spanien und Italien (die beide in den Top 6 waren). Sie kommt auf Tik Tok groß raus, Reese Witherspoon unterlegt ein Reel mit dem Song usw. Was aber meines Erachtens wirklich sagt, dass sie es geschafft hat, ist folgendes Faktum: Der Song wurde am Wochenende bei einer Football Veranstaltung des SR Donaufeld gespielt, wie ich am Balkon mitgehört habe, harhar.
Aber ganz ehrlich: Ich staune. Und so richtig verstehen tu ich das nicht.
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