almis personal blog

Neues Leben, 29

Lange habe ich dazu nichts mehr geschrieben. Der letzte diesbezügliche Eintrag ist von November. Vielleicht, weil mein neues Leben nicht mehr neu ist, sondern eh schon 15 Monate alt.

Es ist das eingetreten, was mein ganzes Leben bisher nicht passiert ist, ich war zu fertig dafür, mich nach den Wünschen und Erwartungen meiner Umgebung zu richten (aka people pleasing). Erstmals war ich an dem Punkt, an dem ich es nicht mehr allen recht machen konnte, sondern auf mich schauen musste/konnte, sonst wäre ich zusammengeklappt und hätte den Alltag mit Selbstständigkeit und meinem Kind (der ein Jugendlicher ist, aber halt mein Kind) nicht mehr hingekriegt. Daher mache ich keine Dinge mehr, treffe keine Menschen, die nur zusätzlich Energie ziehen. Einfach weil ich es nicht mehr schaffe.

Ich habe mich in den letzten Monaten darauf konzentiert, die Ressourcen zu nutzen, die ich habe und mich dem zu widmen, was mich glücklich macht, Schreiben, Filme schauen, Bücher lesen, in der Natur sein, mit Menschen sprechen, die auf meiner Wellenlänge sind. Das, was passiert ist, für mich einzuordnen (ich hasse dieses Wort ja, seit die Medien alles einordnen wollen und tatsächlich nur Bevormundung damit gemeint ist, über mein eigenes Leben hab ich ja eh die Deutungshoheit harhar) und das ohne Zorn, Trotz und Wehleidigkeit. Wie es so schön in Access Conciousness heißt: Wahrnehmen ohne zu bewerten.

Es mag eine Binsenweisheit sein, aber wenn man die Perspektive ändert, auch auf sein eigenes Leben, seine Ansichten, seine Prägungen, dann fühlt sich manches plötzlich leichter und stimmiger an. Dass das alles eine Reise ist – wie das ganze Leben – manchmal einfacher, manchmal herausfordernder, ist auch klar. Aber für den Moment, an diesem erfrischenden, sonnigen Julitag ist alles okay.

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