Als ich am Sonntag im Gartenbau Kino war, sind zwei Dinge passiert.
Vor einigen Tagen hab ich auf Facebook einen Post gelesen, in dem es darum ging, wieso man nicht “normale” Milch und Hafermilch sagen soll, weil Kuhmilch mittlerweile auch verpönt ist und man soll sie nicht zum Maß aller Dinge machen. Während ich das Posting las, tauchte quasi oberhalb von mir so eine Comic-Denkblase auf, in der in großen Buchstaben “What the fuck” geschrieben stand. Tut mir leid, aber die Diskurse derzeit pack ich teilweise echt nicht mehr. Na jedenfalls habe ich an der Bar des Kinos gehört, wie der alternativ aussehende Hipster Barista seinen Kunden fragte: “Wollen Sie Hafermilch oder normale?” Und das fand ich wunderschön. Harhar.
An der Kinokasse hat die Dame vor mir gefragt, ob es noch Maestro spielt und wann wieder und die Kassiererin konnte ihr keine zufriedenstellende Auskunft geben und war jetzt auch nicht unbedingt motiviert, über Vorstellungen in anderen Kinos nachzudenken. Da ich aber quasi täglich das Programm des Votivkinos scanne – es ist wirklich zu meinem Lieblingskino geworden, weil es sich aus verschiedenen Gründen geborgen für mich anfühlt – weiß ich, dass der Film dort noch auf dem Programm steht. Ich wundere mich also einerseits ein bisschen, dass es Menschen gibt, die weder mit der Kulturtechnik der Internetsuche, noch mit der oldschool Zeitungsrecherche vertraut sind, checke aber trotzdem schnell mein Handy und gebe der Dame die Information weiter, wann der Film dort auf dem Programm steht. Sie ist dankbar und fragt mich, ob ich den Film empfehlen kann. Die Verantwortung überfordert mich etwas, aber ich versichere ihr zumindest, dass er mir gefallen hat.
Ach ja, ich habe im Gartenbau Groundhog Day (nochmal nach 30 Jahren) gesehen und hatte die extrem amüsante Szene vergessen, in der Phil (Bill Murray) Rita (Andie Mac Dowell) fragt, was sie studiert hat und diese mit “19th Century French Poetry” antwortet und er prustend: “What a waste of time”. Aber nachdem wir wissen, dass der Film eine Karthasis mittels einer Zeitschleife ist, wissen wir, dass Phil dann perfekt französisch lernt und irgendwann Jaques Brel im Original zitiert. Habe gestern übrigens nachgelesen, dass Phil schätzungsweise mindestens 30 Jahre, eher länger, in dieser Schleife feststeckt. Uahh, das war mir nie so bewusst.
Leave a Reply