almis personal blog

Materialists, davor

Es wäre ja anzustreben, dass man vor einem Film überhaupt keine Meinung zu irgendwas (Darsteller, Regie) hat, aber das geht halt oft nicht wirklich. Bei Materialists hatte ich aber besonders viel davon, fast schon Vorurteile. Harhar. Und so werde ich das transparent machen, bevor ich den Film sehe.

Zuerst mal Dakota Johnson, Tochter von Don Johnson. Sie hat jetzt vielleicht kein extrem gutes Händchen, was die Wahl ihrer Projekte angeht oder es ist ihr einfach wurscht. Jedenfalls kennt man sie aus Fifty Shades of Grey und Madame Web, beides nicht gerade Sternstunden des zeitgenössischen Kinos. Das finde ich ein bisschen schade, weil sie durchaus so einen Indie-Appeal hat, wie man etwa in The Lost Daughter sehen konnte oder auch in A Bigger Splash – wobei das der Film von Luca Guadagnino ist, den ich am wenigsten mag.

Wie auch immer, dann haben wir noch Pedro Pascal. Pedro Pascal war auf einmal da, das ganze Internet sprach von ihm und ich wusste eigentlich nicht warum. Er hat vor allem in Serien gespielt, Film habe ich noch keinen von ihm gesehen. Er hat J.D.Rowling vor kurzem als “heinous loser” bezeichnet und ich finde das ginge vielleicht ein bisschen sachlicher, wenn man anderen seinerseits beleidigendes Verhalten vorwirft. Außerdem hat er gesagt, er muss bei offiziellen Anlässen immer seine Co-Schauspielerinnen anfassen und sich an ihnen festhalten, weil er so “anxiety” hätte. Und irgendwie finden das alle bei ihm süß und ich weiß nicht wieso, es ist im Grunde ziemlich übergriffig. Also sagen wir wie es ist, ich habe einen gewissen Argwohn gegenüber Pedro Pascal, harhar.

Und schließlich Celine Song. Die Regisseurin hat erst vor zwei Jahren mit Past Lives ihren vielgelobten Debütfilm abgeliefert. Es ging um eine Art Dreiecksbeziehung, über Kontinente hinweg, wenn man so will. Ich dachte mir damals, das ist ein Film für mich. Als ich ihn dann aber gesehen habe, war ich irgendwie ernüchtert. Er war zwar “technisch” sehr gut gemacht, aber ich habe einfach nichts gespürt, obwohl es so ein emotionales Thema war. Aber das Thema – eine junge Frau aus Korea, die inzwischen in den USA lebt und mit einem Amerikaner verheiratet ist, trifft ihre Jugendliebe wieder – wurde so abgeklärt und antiseptisch behandelt, dass es mich wirklich null erreicht hat. Ich habe mir dann gedacht, ich will gerade bei einem Debütfilm merken, dass da jemand noch struggelt, dass nicht alles rund ist, aber, dass der Film voller Leidenschaft und dem Gefühl ist, sich dringend der Welt mitteilen zu wollen. Wie beispielsweise Aftersun von Charlotte Wells, der kurz vor Past Lives herauskam. Das war ein Film, bei dem ich die ganze Zeit komplett ergriffen und auch in einer unbestimmten Erwartungshaltung war, als würde gleich etwas ganz Schlimmes passieren1. Und genau das liebe ich im und am Kino, dieses hineingezogen-werden.

Dann haben wir noch Chris Evans. Und Chris Evans hat Glück, ich kenne ihn überhaupt nicht, harhar.


  1. Ob etwas Schlimmes passiert? Schaut ihn an, harhar. Empfehlung. ↩︎

ESC: Das neue Logo

So, Wien wird also Austragungsort vom ESC nächstes Jahr. Was für ein Schocker. Harhar.

Viel mehr Aufsehen hat das neue ESC Logo erregt. Warum eigentlich ein neues Logo, das alte war doch völlig in Ordnung finde ich. Es gibt auch schon eine Petition dagegen. Ich mein, nicht, dass es lebenswichtig wäre… Ein paar Fanstimmen über das Logo, die ich gelesen habe:

Ist schon der erste April?

Das ist Martin Österdahls Rache an uns allen 1. (harhar)

Ich möchte es mögen, kann mich aber nicht dazu durchdringen2.

Da kommt gepflegtes Comic Sans Feeling auf.

Mich persönlich erinnert das Logo an den ikonischen Intervall Act von 2016, den Song Love Love Peace Peace. Dieser sehr amüsante Song, den ESC Sieger Mans Zelmerlöw und die schwedische Komikerin Petra Mede performt haben, handelt davon, wie das geht, das perfekte ESC Gewinnerlied zu schreiben. Nämlich eben zum Beispiel über Love und/oder Peace zu singen, einen Mann im Hamsterrad laufen zu lassen oder alte Damen auf die Bühne zu holen, die Brot backen. Man könne aber auch ein Signalhorn einsetzen oder eine Geige mitbringen – “In Eurovision, nothing says winner like a violin”. Und dann heißt es, falls das aber zu altmodisch wäre : “This can easily be fixed by adding a DJ who pretends to scratch. In real life of course, this is 30 years old, but in Eurovision, it will give your number a contemporary feeling”. Harhar.

Ich finde, musikalisch gilt das für den Songcontest nicht mehr in dieser Form, der hat sich doch sehr weiterentwickelt, aber was das neue Logo angeht, trifft es voll zu. Die Designer dachten sicher, sie machen was ultamodernes, aber tatsächlich wirkt es ur altbacken. Ich mein, es fehlen nur noch diese rot/grünen 3D-Brillen aus den 1980er Jahren für die optimale Tiefenwirkung.


  1. Martin Österdahl, der ehemalige Song Contest Chef, bei den Fans unbeliebt und kritisiert; im Juni von seiner Funktion zurückgetreten ↩︎
  2. Also ich möchte es nicht mal mögen. ↩︎

Spätsommer, zwei

Nicht nur Taika Waititi hatte Geburtstag, sondern auch M. Zu diesem Anlass waren wir heute in der Pizzeria im Wildgarten essen und es war schon wieder soo gut (unbezahlte Werbung)

Blick vom Mittagessen auf den wildromantischen Wildgarten

Wir haben (auch wieder) stundenlang über alles geredet und im Wasser waren wir auch noch. Ach herrlich.

Außerdem bin ich jetzt, wehmütig im mehrfachem Sinne, mit Stefan Zweig fertig geworden. Ich denke, ich werde das Buch bald wieder zur Hand nehmen, und Dinge nochmal lesen. Jetzt habe ich aber mit Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara begonnen. Ein Roman von fast tausend Seiten. Und wenn ich mich vor einigen Tagen noch großspurig gegenüber dem Lektorat von Verheiratete Frauen geäußert habe, so habe ich bei diesem Buch nach ungefähr 15 Seiten beschlossen: Ich muss mir eine Übersicht schreiben, weil sonst checke ich nie, wer wer ist. Harhar.

Das Buch hat vier männliche Protagonisten mit vier (tragischen) Backstories, alle sind gleich alt und befreundet und so brauche ich einfach Notizen. Da steht dann: Weiß, schwarz, schwarz, mixed. Architekt, Künstler, Schauspieler/Kellner, Jurist. Und da steht dann auch: Eltern tot, Vater tot, Eltern? Eltern reich. Harhar. Man muss echt gut aufpassen beim Lesen, aber was ich jetzt schon sagen kann, es ist wirklich unheimlich gut geschrieben.

Ich glaub, das wird noch sehr, sehr arg werden und ich bin so mittel darauf vorbereitet und ich nehme euch alle mit harhar.

Bei dieser Stelle über Kunst habe ich mich irgendwie soo wiedergefunden:

Hier dagegen machte man Kunst, weil es das Einzige war, was man konnte, das Einzige, womit man sich zwischen gedanklichen Kurzausflügen zu Dingen, an die alle dachten, wirklich beschäftigte. (…) Irgendwo in deinem Inneren ist immer deine Leinwand, ihre Formen und Möglichkeiten (…) Während der Arbeit an jedem Bild und jedem Projekt kam eine Zeit (…) in der dir das Leben jenes Bildes echter erschien als dein eigenes alltägliches Leben (…)

Ein wenig Leben, S. 43

Und so gehen sie vorbei, die letzten Sommertage und ein bisschen mag ich mich noch an sie klammern. Die Abschiede werden nicht leichter, nicht mal die banalen.

What We Do in the Shadows

Gestern gab es einen Patchworkfamilienausflug ins Kino. Das Votivkino feierte nämlich den 50. Geburtstag das Schauspielers und Regisseurs/Drehbuchautors Taika Waititi unter dem Titel Hari Huritau – was auf Maori soviel wie Happy Birthday heißt. Taika Waititi ist Neuseeländer. Und deshalb sahen wir What We Do in the Shadows, zu deutsch 5 Zimmer, Küche, Sarg. Außer dem Kind haben ihn alle bereits mindestens einmal gesehen – was, glaub ich, auch für die meisten Menschen im Publikum galt.

Bei What We Do in the Shadows handelt es sich um eine Mockumentary. Ein Kamerateam, dem für die Dauer der Dreharbeiten körperliche Unversehrtheit garantiert wurde (harhar), filmt eine WG aus Wellington, die aus vier Vampiren unterschiedlichen Alters besteht. Einer davon, Viago, ist Taika Waititi selbst und in der deutschen Synchro ist er ein Wiener. Wir sahen aber das Original und da ist er aus dem deutschsprachigen Raum, jedenfalls ein etwas naiver Dandy, aber sehr wohlmeinend. Ich mag ihn am allerliebsten. Viago ist etwa 400 Jahre alt, aus Europa der Liebe wegen gekommen. Petyr ist mit über 8000 Jahre der Älteste und richtig furchterregend. Deacon ist jung, noch nicht mal 200 und gilt als Rebell, er war früher auch ein Nazi; und schließlich Vladislav, ein überkandidelter Adeliger aus dem Mittelalter.

MILDE SPOILER!!

Wer sich jetzt denkt: What the fuck?! Oh ja, WTF und es ist so lustig, obwohl mein Interesse für Vampirfilme sonst eher überschaubar ist. Die erste Szene ist schon so genial, als Viago aus seinem Sarg(=Bett) “aufsteht”, man ist sofort in den Film hineingezogen.

Es werden die Probleme einer herkömmlichen WG geschildert – wer macht den Abwasch, vor allem blutiges Geschirr, wer beseitigt den “Müll” etcetera. Es wird gezeigt, wie die Vampire ausgehen, im Bus fahren, in traurigen Fast Food Lokalen sitzen. Die Outfits, die sich mit der tristen Umgebung spießen, sind so göttlich und das Problem bei Vampiren, über das man sich vielleicht noch wenig Gedanken gemacht hat: sie sehen sich nicht im Spiegel. Das bedeutet, sie wissen nicht, wie sie aussehen und deshalb zeichnen sie sich gegenseitig. Sie treffen auf die verfeindeten Werwölfe (wobei ich draufgekommen bin, dass ich über Werwölfe sehr wenig weiß). Außerdem erfährt man, was passiert, wenn Vampire versehentlich Pommes essen und das ist nicht schön. Generell habe ich mir noch nie so viel Gedanken über die recht schwierige Lebensweise dieser Wesen gemacht, wie bei diesem Film, was irgendwie auch interessant ist.

Der Film ist mit 83 Minuten eher kurz, was aber eine ziemlich gute Entscheidung ist, weil das Genre Mockumentary oft relativ schnell nervt, wenn man mal den Clou durchschaut hat. Waititi behilft sich damit, dass der typische Stil a la verwackelte Kamera nicht überstrapaziert wird und, dass auch eine tatsächliche Geschichte erzählt wird, die sogar richtig berührt. Das ist überhaupt das spannende bei diesem Werk, dass von Vampiren erzählt wird und Vampire tun eben, was diese tun, es ist also auch blutrünstig, aber trotzdem ist das so ein totaler Feelgood Film, das ist schon komisch, dass das überhaupt funktionieren kann.

Noch ein paar Worte zum Geburtstagskind: Ich finde ja, er sollte öfters auch schauspielen, er ist mühelos witzig. Seine Filmografie als Regisseur/Drehbuchautor ist ziemlich …eigen. Da gibt es eben diese kleinen Indie-Komödien – What We Do in the Shadows feierte seine Premiere bei Sundance. Dann dreht er aber auch viel für Marvel, Thor usw. was ihm auch einiges an Kritik von den Marvel-Fans einbrachte, weil die Filme halt eine sehr ironische Perspektive haben. Ich finde es aber cool von Marvel, dass sie, wenn sie schon einen solchen Regisseur wählen, ihm dann seine eigene Handschrift lassen. Ansonsten hat das ja keinen Sinn. Und Waititi hat für seine WW2-Groteske JoJo Rabbit den Oscar für das beste Drehbuch erhalten. Alles in allem also recht wenig konsistent, wenn man so will, aber immer mit viel Herz und Menschlichkeit. Sogar bei Vampiren!

Spätsommer

Mein Papa hat früher um diese Zeit, als ich nach sieben Wochen Kärnten wieder nachhause gekommen bin, immer gefragt, ob hier nicht alles ganz fremd für mich wäre, nach so langer Abwesenheit.

Heute bin ich durch die Stadt gegangen, an einem Sonntag im Spätsommer, und habe mir gedacht, vielleicht ist um diese Zeit ohnehin immer alles irgendwie fremd, auch wenn ich gar nicht weg aus Wien war. Weil wieder etwas zuende geht und wenn es auch nur die Jahreszeit ist. Dann habe ich mir überlegt, wie oft sich das Leben verändert, und wie fremd es einem immer wieder einmal auch wird. Und ob das gut oder schlecht ist. Wahrscheinlich ist es gut, auch wenn es schwierig ist.

Ich mag diese Zeit im Jahr, ich mag das Licht, und wie es riecht, ich mag die Luft. Es haben auch nicht nur Dinge geendet, es haben auch wunderbare Dinge begonnen, genau zu dieser Zeit. Es ist so schön daran zu denken und manchmal auch ein bisschen traurig.

Die Ambivalenz des Spätsommers.

Diese Woche sind zwei Extremfrühchen im Krankenhaus Bozen gestorben, wie auch auf orf.on zu lesen war.

Diese Nachricht hat mich sehr betroffen gemacht. Weil das Kind ja auch als solches in Bozen auf genau dieser Station geboren worden war. Sie hatte schon vor 18 Jahren einen sehr guten Ruf und der menschliche Umgang mit Kindern wie auch mit den Eltern war hervorragend. Was man als erstes lernt ist besondere Vorsicht. Man muss immer durch die Hygieneschleuse gehen, einen weißen Kittel anziehen, die Hände gründlich waschen und desinfizieren, sonst darf man gar nicht hinein.

Mittlerweile gibt es aber insofern ein bisschen Entwarnung für die Station, als möglicherweise das verwendete Handspülmittel bereits kontaminiert gewesen zu sein scheint. Trotzdem ist es natürlich eine Tragödie.

Und es erinnert einen (auch mich selbst) wieder daran, was Extremfrühchen für Herausforderungen durchmachen müssen. Da geht es nämlich nicht nur darum, ein bisschen zu wachsen und zuzunehmen und ein paar Therapien zu machen; das ist in der Regel bei den “normalen” Frühchen der Fall. Sondern es ist eine Zeit, in der potentiell alles gefährlich werden kann und man muss oder sollte auch mit allem rechnen. Das wurde uns damals auch gesagt: Es werden Krisen kommen, schwierige Zeiten. Man unterschätzt das, auch ich habe das unterschätzt, weil die ersten drei, die gefährlichsten Tage, sehr gut verliefen.

Aber ein paar Tage später kollabierte ein Lungenflügel, das Kind musste operiert werden und später hatte er ebenfalls eine Infektion; das haben die meisten Frühchen irgendwann, es kommt nur eben drauf an, um welche Keime es sich handeln. Er musste dann auch kurzzeitig wieder voll beatmet werden. Trotzdem war das insgesamt kein außergewöhnlich dramatischer Verlauf oder wie der Arzt & Stationsleiter, Dr. Messner, damals sagte: Es gab keinen Moment, wo sie als Ärzte nicht mehr wussten, was sie machen sollen.

Mit der Zeit verblasst die Erinnerung an diese schlimmsten Ängste glücklicherweise, aber dankbar bleibt man immer, wenn man dran denkt, welches Glück man hatte.

Feiertag

Blick in die Welt am 15. August

Den Frühstückskaffee im Freien trinken, ein bisschen schreiben, Grillen, unterm neuen Sonnenschirm im Wasser sein, Eis essen, ein bisschen Stefan Zweig lesen, den Gesprächen zuhören, später alleine in die Welt schauen, an jemanden denken

Vielleicht mag in diese Zeit im Jahr am liebsten, die letzten, vergänglichen Sommertage. Und Abende.

Vorm Feiertag

Eigentlich wollte ich heute schon früher in den Garten, aber das Kind fand es gerade so gemütlich zum Plaudern.

Also wurde es halb vier und bei 34 Grad in einer vollbesetzten U6 von Floridsdorf bis Niederhofstraße zu fahren ist auch ein besonderes Erlebnis. Ich musste daran denken, als ich mit dem damals kleinen Kind – er war so ungefähr fünf Jahre alt – in der U6 fuhr und zu ihm sagte, dass auf dieser U-Bahn Linie viele komische Leute fahren. Er meinte dann zu mir: “Aber vielleicht halten die Leute uns auch für komisch.” Ich musste lachen und ihm recht geben und habe mir damit abgewöhnt, irgendwelche stereotypen Platitüden zu verbreiten, zumindest versuche ich das. Tatsächlich war die Fahrt in der U6 heute aber eine Freakshow eine Ansammlung von sehr vielen verschiedenen Menschen mit sehr vielen verschiedenen Bedürfnissen.

Jetzt bin ich also da und kümmere mich um den Garten, die Oma ist weggefahren und am Wochenende ist Grillen und Pool und so weiter angesagt.

Außerdem habe ich mir schon wieder zwei Bücher gekauft, was ich anlässlich der gestern eingetrudelten Stromnachzahlung nicht tun sollte (harhar, war aber eh nicht ganz so schlimm wie befürchtet). Einerseits Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara. Ich hab dem Buchhändler am Spitz einfach gleich den Screenshot des Namens gezeigt. Dieses Buch wird auf TikTok von irgendwelchen 20-Jährigen gefeiert, aber daher kenne ich es nicht, ich kenn es von einem zumindest etwas älteren Literatur-Influencer auf Insta, dem ich seit längerem folge. Diesmal hab ich außerdem das ganze erste Kapitel probegelesen und bin nun guter Dinge. Wäre auch nicht schlecht, wenn es mir gefällt, es hat fast tausend Seiten.

Andererseits, und irrer Kontrast, Die Welt von gestern von Stefan Zweig. Ich bin durchs Literaturmuseum vorige Woche wieder auf das Buch aufmerksam geworden, ich habe es tatsächlich noch nie gelesen. Und außerdem und vor allem lese ich es jetzt wegen jemand, der immer wieder davon erzählt hat. Ich brauch das irgendwie gerade, dasselbe zu lesen, was er mal gelesen hat.

Day-Lewis is back

Daniel Day-Lewis kehrt auf die Leinwand zurück.

Er ist ja 2017 quasi im normalen Rentenalter in Pension gegangen, und zwar nur einige Tage nachdem ich hier am Blog geschrieben habe, dass ich kein großer Fan von ihm bin. Wenn auch nicht deswegen harhar.

Jedenfalls ist Day-Lewis ja sowas wie das männliche Äquivalent zu Meryl Streep, weil beide haben drei Schauspiel-Oscars bisher und es gibt jetzt nicht so extrem viele Menschen, die das von sich behaupten können. Jack Nicholson fällt mir spontan noch ein. Aber wenn meine Mutter über Leonardo di Caprio in The Great Gatsby gesagt hat: “Na Redford is a kana”, so gilt das umso mehr für Day-Lewis, als er in einem quasi Remake von 8 1/2 (einer meiner Lieblingsfilme), nämlich Nine die Rolle von Marcello Mastroianni gespielt hat. Mastroianni ist er definitiv keiner! Eine krassere Fehlbesetzung gibt es eigentlich nicht, denn Day-Lewis ist sicher viel, aber kein italienischer Lebemann.

Ich muss aber zugeben, ich habe kürzlich mal seinen bis dato letzten Film Phantom Thread von Paul Thomas Anderson gesehen, in dem Day-Lewis einen richtig unangenehmen Kontrollfreak spielt, der seine Aggressivität und ungute Art nur mühsam unter Kontrolle halten kann, und das hab ich ihm wirklich voll abgenommen harhar.

Jedenfalls spielt er jetzt in Anemone, dem Debütfilm seines Sohnes Ronan, die Hauptrolle. Es geht um eine komplizierte Vater/Sohn Beziehung (autobiografisch?), was ja zumindest recht interessant klingt. Auf X hat jemand geschrieben: “Getting Daniel Day-Lewis in your debut feature because he’s your dad might be the most powerful use of nepotism we’ve ever seen”. Super formuliert. Und ich glaube, den Film werde ich mir ansehen.

ESC Update

So, in der quiet season doch auch wieder mal was zum ESC. Weil am 20. August wird bekannt gegeben, ob der Songcontest nächstes Jahr in Wien oder in Innsbruck stattfindet. Ich habe da weniger Gefühle dazu als vermutlich haben sollte. Meine Ticket-Connection von 2015 gibt es leider nicht mehr, daher werde ich wohl da wie dort nicht live dabei sein können. Es sei denn, jemand schenkt mir eine Karte, damit ich darüber berichte, harhar dream on.

Marco Schreuder hat jedenfalls einen sehr guten Logo-Vorschlag für den ESC nächstes Jahr gepostet:

(c) Marco Schreuder und Aston Matters

Harhar, ja so passend.

Das Motto 2015 war eben Building Bridges, es gab dazu auch den gleichnamigen Song, den ich live in der Stadthalle gehört habe. Da hieß es, diese Brücken” (…) will stand the test of time (!). We can build a bridge until it reaches out, across the borderlines.” Damals dachte ich so ja, eh catchy der Song, aber halt auch bissl abgegriffene Plattitüden, das empfinde ich jetzt anders, weil es nicht mehr selbstverständlich ist, eben auch nicht beim ESC. Ich erinnere mich, damals haben noch so viele Fans ihre israelischen Fahnen vor der Stadthalle gewachelt, das kann man sich momentan gar nicht vorstellen.

Ach ja und es wird diesmal einen öffentlichen Vorentscheid über den österreichischen Beitrag geben, da sind die ESC Ultras natürlich extrem begeistert, weil das in der Vergangenheit immer sehr erfolgreich war harhar, not. Aber ich nehme an, der ORF will den ESC Hype ausnutzen und denkt sich, es werden sich total viele Menschen dafür interessieren und demzufolge ORF schauen. Ich bin da nicht jetzt nicht ganz so sicher. Ich mein, ich persönlich schaue natürlich fix alles. Außerdem wollen “wir” sicher nicht zweimal hintereinander gewinnen und das werden wir so auch eher nicht.