Am Wochenende hat das Kind ein Foto von mir gemacht am Bahnhof Hetzendorf, es war dunkel und ich hatte meine “Schafsjacke” an. Wir hatten davor gut gegessen und auf dem Heimweg herumgeblödelt. Das Foto hat mir gefallen. Ich hatte das Gefühl, das bin wirklich ich auf dem Foto. Ich hab irgendwie jung und glücklich ausgesehen.
Die Hälfte vom Gesicht war zunächst komplett dunkel (wahrscheinlich deshalb der Eindruck harhar) und ich habe dem Kind gesagt, genau dafür brauchen wir KI, dass es den ganzen Schatten wegmacht. Letztendlich hab ich mich selbst damit herumgespielt, bis nur noch ein kleiner Schatten auf einem Teil des Gesichts lag, so als wäre mein Gesicht ein bisschen geteilt, in eine große helle Fläche und in eine kleine dunkle, und das finde ich passend. So fühle ich mich meistens. Immer nach dem Positiven suchend und nach einem Grund, mich zu freuen, aber trotzdem ist das Dunkel da, muss auch irgendwie sein, wahrscheinlich. Es ist vielleicht auch so, als wäre ich in einer Art Metamorphose, noch nicht dort, wo ich sein will, aber auch nicht mehr da, wo ich war. Ich teste es jetzt mal auf X.
Jemand sagte mir früher, perfekt ist, zehn Fehler am Tag zu machen, daran denke ich so oft. Insofern ist das Foto so perfekt wie es sein kann.
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