almis personal blog

verkehrt aufgezäumt

was bedeutet eigentlich die redensart vom pferd, das verkehrt aufgezäumt wird? 

nun ja zum beispiel, dass man, bevor man für seine doktorratsprüfung zu lernen beginnt, in den mango hineinstiefelt und ein kleid für den tag x anprobiert.

das war aber nicht so geplant, zumal mango nicht gerade zu meinen bevorzugten stores gehört – obwohl testimonial scarlett mir figürlich näher steht als beispielsweise kate moss. ich habe das kleid auch noch nicht gekauft. aber es kommt in die engere auswahl.

und meine leseliste ist auch schon fertig! immerhin.

fuenfunddreissig

jetzt bin ich also 35. ich habe eigentlich immer das gefühl, dass ich gerade die beste zeit meines lebens habe und so ist es auch jetzt. 

wir haben den tag in der therme laa verbracht und das ist auch alles was ich möchte. ich möchte keine große feier und kein trara und auf keinen fall im mittelpunkt stehen (ja, ich bin die leibliche mutter meines sohnes, wer ihn kennt und sich jetzt wundert), sondern einfach nur mit meiner familie zusammen sein.

und anschließend ganz viele mails von freunden zuhause finden und facebookeinträge aus aller welt lesen und mit ganz lieben menschen aufgeregt telefonieren und ein interessantes neues jobprojekt angeboten bekommen (gutes timing) und ein glas sekt trinken und einen film schauen und dann schlafen gehen und morgen dann den frühling beginnen sehen. 

ich hab einfach großes glück so zu leben, wie ich es möchte. und dafür bin ich dankbar.

baryllis baked beans

josef hader erzählt in seinem kabarettprogramm privat davon, dass er den ast getroffen hat, der damals in paris ödon von horvath erschlagen hat. der ast hat seitdem ein schlechtes gewissen und möchte – da er einen sehr guten österreichischen autor getötet hat – diese schuld wieder gutmachen und als ausgleich einen sehr schlechten österreichischen autor erwischen. da erblickt der ast gabriel barylli

das ist natürlich sehr gemein. ganz so gemein ist meine rezension über baked beans, barillis neuen film, nicht. nein. nicht ganz. 

nachzulesen auf uncut. und hier auch noch der trailer.

regulate

nate dogg ist gestorben, hm woher kenne ich den bloß? 

ach ja, durch den song regulate, den er gemeinsam mit warren g. 1994 aufgenommen hat. der song macht mich wirklich wahnsinnig. was jetzt natürlich keine passende würdigung ist.

aber, der song ist schon auch irgendwie wichtig für mich, denn es gibt da einen running gag zwischen ihm und mir. wir singen jedesmal, wenn wir das lied im radio oder sonst irgendwo hören, genau eine zeile mit, die irgendwie kultig ist und auch witzig klingt (es gibt da sicher eine musikalischen fachbegriff für die art der betonung, nur kenne ich ihn nicht): "…the next stop was the east-side motel".

beklemmend

das erste richtige frühlingswochenende in wien wurde von den ereignissen in japan überschattet.

ich kann mich noch gut an tschernobyl 1986 erinnern, ich war zehn jahre alt. am staatsfeiertag dem 1. mai sind wir wandern gegangen, es hat geregnet und am 2. mai wurde bekannt gegeben, dass es in tschernobyl einen super-gau gegeben hat. der regen am vortag war wohl nicht sehr gesund… seitdem habe ich eine mordsrespekt vor atomkraft. 

österreich hat ja auch ein atomkraftwerk, in zwentendorf, das nie in betrieb gegangen ist. das hat eine volksabstimmung – trotz enormer pro-atompolitik des damals sehr beliebten bundeskanzlers bruno kreisky – mit hauchdünner mehrheit von 50,4 prozent verhindert. man kann ja nicht immer stolz sein, auf österreichs wahlergebnisse, aber das war wohl eine der sternstunden.

slash: natürlich bringt uns dann nicht ungeheuer viel. es gibt genug schrottreaktoren an der grenze. aber trotzdem.

the shawshank redemption

diese woche ist mein drittes roger ebert buch angekommen – the great movies. ebert beschäftigt sich darin, wie unschwer zu erraten, mit filmklassikern. darunter auch the shawshank redemption (die verurteilten).

ein film, der schon des öfteren in newsgroups diskutiert wurde, da er in der internet movie database immer sehr weit oben gelistet ist – seite an seite mit the godfather, pulp fiction, schindlers liste, lord of the rings, star wars…also wirklich DEN großen und bekannten filmen. the shawshank redemption fällt da etwas aus dem muster und ebert beschreibt in seinem buch, dass der film in den kinos seine kosten nicht einspielen konnte und auch nach 7 oscarnominierungen nicht wirklich reüssieren konnte.

ebert: "it had a terrible title, it was a ‘prison drama’ and women don’t like those, it contained almost no action, it starred actors who were respected but not big stars, and it was long at 142 minutes." wie gesagt, der film zog in den kinos kaum, aber: "instead, one of the most remarkable stories in historiy of home video, it found real mass audience on tapes and discs and trough tv screenings. within five years, shawshank was a phenomenon, a video best seller and renter that its admires feel they’ve discovered for themselves. (…) in april 1999 it was occupying first plase in den internet movie database worldwide vote of the 250 best films, it’s usually in the top five." richtig erklären kann sich ebert das nicht, obwohl er den film für hervorragend hält: "maybe it plays more like a spiritual experience than like a movie." und "all good art is about something deeper that it admits."

ich habe den film vor einigen jahren ebenfalls gesehen und er ist zweifelsohne sehr gut, aber sein konstanter platz an der spitze der top 250 ist in den letzten 12 jahren überrascht auch mich. vielleicht spricht der die menschen deshalb an, weil er von den harten und grausamen seiten des lebens erzählt, ohne jedoch selbst bitter und resignativ zu sein und ohne den blick auf die schönheiten zu vergessen. er gibt den zuschauern hoffnung. und auf welchem platz befindet sich der film jetzt gerade…mal nachsehen

no sleep till meidling

feldversuch schlafentzug geht – nach 2 tagen pause – weiter. ich habe heute früh ernsthaft unseren postboten nicht läuten gehört, obwohl ich neben der eingangstür gestanden bin. langsam werde ich wunderlich.

in der nacht hat das bereitschaftshandy um 1 uhr geklingelt. das habe ich gehört. 

er: "wir sollen in verschiedenen zimmern schlafen, wenn ich bereitschaft habe."

ich: "genau, du im schlafzimmer und das handy in der küche."

bin erstaunt, dass ich noch fähig bin, witze zu machen.

monet und so

morgen ist das "herkömmliche" faschingsfest im kindergarten, ende letzter woche fand das kunstfaschingsfest statt. die kostüme wurden im kindergarten selbst gestaltet und ich habe sie nicht gesehen. dialog mit meinem sohn. 

ich: "als was war p. verkleidet?"

adrian: "als monet".

ich: "und l.?"

adrian: "als gustav klimt".

ich (zu ihm): "wahrscheinlich war n. als kandinsky". 

ich dachte, das wäre ein hervorragender gag, bis ich heute eines besseren belehrt wurde – das thema des faschingsfestes lautete nämlich tatsächlich: "wir sind künstler, wir sind maler – claude monet, gustav klimt und wassily kandinsky."

herrlich, ich liebe diesen kindergarten und den kunstschwerpunkt. auch wenn es im ersten moment sehr überraschend ist, das dreieinhalbjährige kind von impressionisten, expressionisten und wiens jugendstilikone sprechen zu hören.

antiheteronormativ!

mein neues lieblingswort: antiheteronormativ. 

im falter von dieser woche gibt es eine wirklich geniale stellenausschreibung, es wird ein geschäftsführer für ein "studibeisl" gesucht, der sowohl den betrieb organisieren, die waren einkaufen, das personalmanagement durchführen und die buchhaltung machen soll, sowie auch das marketing, dazu mitarbeit im cafe und in der küche. dieser tausendsassa soll natürlich viel erfahrung im gastobereich haben, als koch (vegan, vegatarisch und ökologisch), aber das beste sind die grundsätze, zu denen er sich bekennen muss, nicht inhaltlich überraschend, aber in ihrer menge und formulierung doch ähm, interessant:

"basisdemokratisch, feministisch, antisexistisch, progressiv, antidiskriminierend, antirassistisch, empanzipatorisch, ökologisch-nachhaltig, antifaschistisch, antinationalistisch, antiklerikal, antipatriachal, antiheteronormativ (hier ist es wieder), antikapitalistisch und solidarisch."