almis personal blog

I sell coffee

Ich mag die Sendereihe Inside the Actors Studio, in der James Lipton jeweils einen Schauspieler für eine Art Seminar vor Filmstudenten interviewt. Aber sie steht und fällt mit dem Gast. Letzte Woche war sie hervorragend, George Clooney war da. Clooney ist nicht nur witzig, warmherzig und mit guten Genen gesegnet, er hat auch einiges zu sagen.

Zum Beispiel über seine Anfänge als Filmschauspieler. Clooney war Batman, als Batman nicht cool war und die Filme nicht gut. Clooney erzählt, dass er von Regisseur Joel Schumacher vorher nur den Hinweis bekommen hat: “Remember your parents are dead, you have nothing to live for – and Action!” Da wurde Clooney klar, er muss sich nach besseren Drehbüchern umschauen. Heute ist für ihn ein gutes Material und ein gleichermaßen gutes Klima wichtig. An einem Film arbeitet er als Schauspieler 4 Monate, als Regisseur ein oder zwei Jahre: ” I am no more working on a set, where people yelling and screaming and are unhappy. I am not working on a set, where people threat others badly” Auch wenn er selbst Regie führt, will er nicht, dass die Schauspieler Angst vor ihm haben: “Nothing good comes out from creating a space you don’t feel welcome in.”

Clooney erzählt, dass sein politisches Engagement nicht von Anfang an in seiner Heimat geschätzt wurde. Anfangs, als er sich kritisch zum Irakkrieg geäußert hat, wurde er als Verräter bezeichnet. Etwas, das Clooney bis heute verärgert, weil er seine Erziehung in Amerika so verstanden hat: “It’s our duty to question our government.” Er möchte auch später, wenn er im Seniorenheim ist, nicht sagen, er hat 15 Filme gedreht, die am Eröffnungswochenende die Nummer eins im Kino waren, sondern er möchte Filme drehen, die mehr als das können, die bleiben.

Den Studenten gibt Clooney bei der Fragestunde etwas später den Tipp, sich bei Castings nicht zu sehr zu stressen. Er hätte das immer gemacht, aber tatsächlich müsse man sich vor Augen halten: “From the minute, you walk in, you don’t have the job to the minute you walk out, you don’t have the job either. Nothing is different. The only thing, that could be different is, you get the job. Period. Ok, the worst thing that could probably happen is, I don’t get a job that I don’t already have.”

Sehr interessant ist auch folgendes, als er erklärt, wie er sich leisten kann, Filme zu drehen, sich selbst kein Gehalt zu zahlen: “I do commercials overseas. I do a coffee commercial” (anscheinend weiß das im Publikum keiner, erstauntes Kichern) “I do not have a problem with it, I sell coffee.”

4 comments

  1. “Inside the Actors Studio” mag ich auch total gerne! Wo siehst du die denn? Ich seh sie immer nur ab und an mal bei meinen Eltern, aber ich glaub, das sind alte Wiederholungen.
    Wie auch immer, ich finde sie immer sehr berührend, egal welcher Schauspieler grad da ist. Sehr lustig war übrigens (wie kann es anders sein) Goldie Hawn!

  2. Ich kenne die Reihe gar nicht, sie hört sich aber sehr interessant an!!! Muss ich unbedingt mal schauen – weiss gar nicht aber, ob wir diesen Kanal empfangen? Jedenfalls ein guter Tipp! Wirst du Sonntag eigentlich Homeland anschauen? Diese Serie wird doch so gehypt…

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