almis personal blog

Osterurlaub in Südtirol

Das erste Mal in meinem Leben habe ich Ostern auswärts gefeiert und zwar in unserer zweiten Heimat Südtirol, bei Adrians Großeltern und seinem Onkel. Damit habe ich das weiße Ostern in Wien und Umgebung versäumt, denn in Südtirol war es mild und oft sonnig, und sehr nette Tage erlebt. Wohlgemerkt Tage. Die Nächte waren ziemlich unruhig und früh zu Ende, denn Adrian findet Südtirol so spannend, dass er leider nicht länger als bis sechs im Bett bleiben kann.

Am Samstag haben wir das heilige Grab in der Kiliankirche von Lüsen besucht. Die Kirche war stockdunkel, das Grab umsäumt von Glaskugeln, die mit gefärbtem Wasser gefüllt sind. Sah sehr beeindruckend und stimmungsvoll aus.

Am Ostersonntag suchte Adrian zunächst mal die Ostereier und kleinen Geschenke, die der Osterhase extra auch nach Südtirol gebracht hatte (das natürlich in aller Frühe). Später wurde gespielt und mittaggegessen und am Nachmittag fuhren wir ins nördliche Südtirol, woher Adrians Großeltern stammen, und sahen uns u.a. den alten Bauernhof der Urgroßeltern an. Später besuchten wir noch die Wallfahrtskirche in Maria Trens, und zündeteten eine Kerze an.

Am Montag haben wir uns mit Verwandten schon am Vormittag in einem Cafehaus in Brixen getroffen und dann einen kleinen Bummel durch Brixen gemacht, der uns auch am Dom vorbeiführte:

Zum Mittagessen gingen wir zum Wirt an der Mahr, ganz in der Nähe von Brixen – das Ambiente war sehr angenehm und das Essen vorzüglich. Ich entschied mich für einen Campari Orange zum Aperitiv und dann für das Eisacktaler Tris. Dieses wird in der Pfanne serviert und besteht aus Schlutzkrapfen, Spinatnocken und Käsenocken in brauner Butter mit Parmesan. Ich glaube, ich habe noch nie so einen köstlichen Nudelteller gegessen. Aber auch das Schnitzel dort hat Adrian sehr gut geschmeckt.

Nach einer kurzen Pause daheim wurden wir dann noch nach Rodeneck (leider ist die Burg dort erst ab Mai innen zu besichtigen, von außen sieht sie jedoch imposant aus) und nach Neustift. Den letzten Abend ließen wir gemütlich zuhause ausklingen.

Fazit: ich fühle mich nach den wenigen Tagen Auszeit wirklich gut erholt, was auch der Umsorgung durch die Familie geschuldet ist. Außerdem war es mal interessant, Südtirol in einer ganz anderes Jahreszeit zu erleben (Sommer, Herbst kenne ich gut, Frühling gar nicht). Ich fühle mich seit der Bozen Odysee 2007 dort immer irgendwie heimisch. Und Adrian, dem echten Südtiroler, gehts ebenso.

This is thirtyseven

Ok, jetzt gehe ich wohl offiziell “auf die vierzig zu”, wie ein naher Verwandter es liebevoll ausdrückte.

Meinen 37. Geburtstag hab ich unspektakulär begangen. Feiertyp bin ich eh gar nicht und es war ein ganz normaler Dienstag, der sich aber doch prächtig entwickelte. Schon in aller Früh trudelten Glückwunsch SMS ein, eine Mail, die schon vor Mitternacht abgeschickt wurde und das Subject trug “Do not open until tomorrow”, auch auf Facebook wurde mir gratuliert. Im Kindergarten bekam ich von einer Mama bzw. dem Kumpel von Adrian gleich mal Schoko geschenkt (und zwar mit HEIDI Schriftzug, die kann ich doch nicht essen?!), plus Erdberren zum selberanbauen. Da staunst du, was Fiona Grasser?! Und das geht sogar ohne Terasse!! Von den Erfolgen hierbei werde ich berichten.

Auf dem Weg zum Arbeitsplatz Bibliothek wurde ich von Eltern und Schwiegereltern angerufen. Dann normaler Bürovormittag, außer, dass ich die Zeit im großen und ganzen für Beantworten von Mails und likes auf weitere Facebook Glückwünsche aufwendete. Das ist doch mal ganz nett. Gegen Mittag kam meine Freundin (die dort angestellt ist) mit Schokolade vorbei. Woher wohl jeder weiß, dass ich ein Schoko-Addict bin? Habe aber bis zu diesem Zeitpunkt nur ein Joghurt gegessen.

Zurück im Kindergarten bekam ich von einer anderen Mama einen Blumenstrauß überreicht. Langsam war ich echt gerührt. Danach gings mit Adrian in den Supermarkt, um Steaks zu besorgen und zuhause spielte er dann sogar einige Minuten ganz vertieft, sodass ich kurz Zeit für einen Powernap hatte. Unmittelbar darauf läutete meine Mama Sturm und es gab Geburtstagsgugelhupf und Kaffee. Kann mir eigentlich jemand physiologisch erklären, wieso man immer riesigen Appetit hat, wenn man am Nachmittag einschläft, auch wenn es nur fünf Minuten sind? Oder geht das nur mir so?

Mr. Almi kam an diesem Tag früher nachhause und brutzelte Steak medium. Yeah. Ich kann zwar jetzt kochen, aber an Steak traue ich mich noch nicht ran. Ich denke, ich würde es “verkochen”. Adrian lehnt (fast jegliches) Fleisch ab und bekam Wedges. Außerdem gratulierte und umarmte er mich immer, wenn andere Menschen an diesem Tag das taten, das heißt, er war gut beschäftigt.

Der Abend klang mit einem sehr netten Anruf, weiteren Facebook Messages und einer neuen Folge Homeland aus. Und heute früh dann, war ich (laut Adrian) nicht mehr Parkplatz 36 in unserer Parkgarage, sondern Nummer 37. So einfach ist das.

Lets swim!

So, wir machen jetzt einmal die Woche einen Schwimmkurs. Also Adrian und sein Kumpel. Im Dianabad.

Kind im Bad an- und ausziehen und mit Kind im Bad sein, erinnert mich immer an diesen scherzhaften Fragebogen, den ich mal per Mail bekommen habe “Wann man bereit für ein Kind ist”. Da lautet einer der Punkte, “Besorge dir einen großen lebendigen Tintenfisch und versuche ihn in ein kleines Einkaufsnetz zu stecken. Stelle sicher, dass du auch alle Arme im Netz verstaust.” Ich wäre bei diesem Test natürlich gescheitert, wie ich jede Woche scheitere, mit Gelassenheit die Garderobe zu betreten oder zu verlassen. Hier das Strassengewand, da das Badezeug, hier das Geldbörsel und das Handy, da die Karte fürs Schwimmen, hier die Socken reinstopfen, das man sie auch wieder findet, hier die “Uhr”, die das Kästchen zumacht und öffnet und die man sich umschnallen muss, da die Kids, die gerade versuchen, unter der Tür für die Umkleidekabine durchzukriechen, begleitet von dem unterschwelligen Hallenbad-Geräuschpegel… heimgehen ist natürlich noch trickier, weil alles nass und klebrig ist, uff. Ich bewundere wirklich jede Mutter, die das mit Ruhe und Heiterkeit macht und vielleicht noch mit mehreren Kindern. Ich habe wirklich einige Fähigkeiten, die eine Mutter haben sollte, nicht.

Aber die Zeit dazwischen ist nett, die Kursleiterin ist sehr lieb und geht auf jedes Kind einzeln ein, sie hat jede Menge Gummitiere, Bälle, Taucherbrillen, Schwimmbretter und -nudeln mit, um den Kindern spielerisch beizubringen, worauf es ankommt. Da werden Bälle durchs Wasser gepustet, da wird etwas versenkt, dass man dann tauchend wieder holen soll, da werden die ersten Froschbewegungen geübt. Und wenn auch hie und da eine Motivationskrise eintritt, generell lieben die Jungs das Hallenbad. Weshalb wir nach dem Kurs noch locker zwei Stunden dort verbringen und zb. in den dicken Reifen sitzend uns treiben lassen oder wenn die Kids sich an uns klammern und wir durch die “Wirbelzone” geschoben werden. Leider klappt es noch nicht ganz mit dem “nicht laufen” im Hallenbad. Jedesmal gibt es einen Sturz, diesmal auch mit anschließender blauer Wange.

Wir Mamas haben festgestellt: so heiß es dort ist, soviel ungewohnte Bewegung wir dort machen und so anstrengend es manchmal ist, so gut schlafen wir dann auch nachher. Wenn Adrian und ich heimkommen, wird schnell etwas vorbereitetes gemampft und noch ein bisschen gespielt, aber eigentlich sind wir beide schon wohlig müde.

Elisabeth – das Musical

Wir schreiben das Jahr 1992, ich bin 16 Jahre. In Wien kommt das Musical Elisabeth zur Aufführung.

Dieses Musical – eine Weltpremiere – beendet die sehr erfolgreiche Indendanz von Peter Weck, der Wien in den achtziger Jahren zu einer Musical-Metropole gemacht hat (leider endeten damit auch die großen Erfolge des Genres). Na ja und wir waren Teenager, meine damals beste Freundin war schon vor der Premiere in Uwe Kröger verknallt. Kröger (übrigens einer der Deutschen, die wir eingemeindet haben) verkörperte, für alle, die keine Ahnung von Elisabeth haben, den Tod. Der Tod, der sich in Elisabeth verliebt und sie deshalb als Kind verschont. Der sie aber ihr Leben lang begleitet. Man sieht, so ganz authentisch ist die Geschichte von Elisabeth hierbei nicht erzählt, aber das Musical ist ansonsten schon als Gegenpol zu den kitschigen Sissi-Filmen mit Romy Schneider konzipiert. Es ist ziemlich deprimierend und fokussiert vor allem auf den gescheiterten Lebensentwurf der bekanntesten österreichischen Kaiserin. Und hierbei vor allem auf die tragische Beziehung zu ihrem Sohn Rudolf.

2012 wurde Elisabeth (erneut) im Spielplan wiederaufgenommen und gestern habe ich es mit zwei Freundinnen besucht. Uwe Kröger ist natürlich nicht mehr dabei, und auch inszenatorisch hat sich manches verändert.

Die zwei gravierendsten Dinge: bei einer Szene besteht die Kulisse aus lebensgroßen Zeichnungen von Manfred Deix (der seine Landsleute bekanntlich nicht allzu charmant porträtiert). Etwas später betritt eine (Prä-)Nazi-Truppe die Bühne, inklusive Fake-Hakenkreuzen und Hitlergruß. Die einzige Gesangsnummer, nach der niemand im Publikum klatscht. So recht mag das nicht in die Szenerie um 1870 passen.

Ansonsten aber wie gehabt: Elisabeth erscheint zu Beginn im unschuldsweißen Kleid, legt dazwischen eine Menge opulenter Gewänder an, doch als sie stirbt, zieht der Tod sie aus und sie trägt wieder das Unterhemdchen. Da musste ich kurz an die Kinderbuchfigur Heidi denken, bei der das ebenso passiert, als sie von Frankfurt wieder zurück auf die Alm kommt. Riesengroßen Applaus gibt es vor allem bei der auch post-monarchistisch sehr gut funktionierenden feministisch-selbstbestimmten Ballade Ich gehör nur mir (Gänsehaut!), bei Die Schatten werden länger und beim Song des kleinen Rudolfs an seine Mutter (Mama wo bist du) – DAS fühlt sich aber auch ganz anders an als vor 20 Jahren, als ich noch kein Kind hatte. Gestern tat jedes Wort des kleinen, verlassenen Bubens wirklich weh.

Insgesamt ein unterhaltsamer und auch bewegender Abend – wenn man Musical mag.

Disclaimer

Zunächst mal: Mahlzeit! Gestern war ich mit einer Freundin Steak essen und zwar im Flatschers und es war sehr nett und schmackhaft!

Da möchte ich die Gelegenheit auch nutzen – auch, weil ich in letzter Zeit sehr häufig Mails von Marketingfirmen bekomme, die mich dafür bezahlen wollen, für irgendwas Werbung auf meinem Blog zu machen – um folgendes zu sagen: das mache ich nicht. Es ehrt mich, dass mein Blog als so wichtig erachtet wird, dass Werbung hier etwas bewirken würde, deshalb thanks – but no thanks.

Ich “werbe” hier ja durchaus auch mal, für Dinge, die mir wirklich gefallen, die mich begeistern, beschäftigen, die ich weiterempfehlen kann. Aber dafür bekomme ich von niemandem einen Cent. Das mache ich nur dann, wenn ich von etwas eben überzeugt bin und meine Erfahrungen teilen möchte. Das hier ist ein privater Blog, mit dem ich kein Geld verdiene. Nur um das mal klarzustellen.

Und zum Flatschers: nachdem das Lokal schon kurz vor halb sieben brechend voll war, braucht es wohl ohnehin keine Werbung mehr.

Let it snow

Für alle, die nicht auf Twitter sind (und der Schneefotos aus Wien daher laaaange überdrüssig):

Ja, es ist total mühsam, man kommt weder mit Öffis noch mit dem Auto ordentlich vorwärts, es ist nass und kalt und bald haben wir den braunen Gatsch in der ganzen Stadt, aber trotzdem bin ich doch jedes Jahr aufs neue vom Schnee bezaubert. Und obwohl der Winter nicht unbedingt meine Lieblingsjahrszeit ist, möchte ich ihn nicht missen. Je älter ich werde, umso mehr wird mir klar, dass ich nie in einem Land leben könnte, wo es praktisch keine Jahreszeiten gibt.

Rodeln auf dem Zauberberg

Oh mein Gott, ich kann meine Beine kaum bewegen.

Gestern haben wir mit Freunden einen Rodel (bzw. Ski)-Ausflug auf den Zauberberg/Semmering gemacht. Ich war schon ewig nicht rodeln, Schnee und ich sind ja generell nicht unbedingt kompatibel, aber wir dachten, Adrian würde es Spaß machen und irgendwie wollte ich es auch mal wieder probieren. Also haben wir Rodeln erstanden, ich habe eine Skihose ausgeborgt und nach ca. dreistündiger (harhar) Einpackerei und Vorbereitung ging es dann los.

Wir drei kamen um elf im Skigebiet an (von Wien in einer knappen Stunde zu erreichen, um die Zeit gab es noch genug Parkplätze), die anderen Rodler hatten da schon eine Abfahrt hinter sich und versicherten uns, dass die Piste auch mit Kind in Ordnung war. Nicht eisig und nicht übermäßig steil. Mit der Gondel ging es hinauf und oben hatte ich kurz die Befürchtung, dass die neuen Rodeln vielleicht zu schnell sein würden. Das waren sie nicht. Nach der ersten halbwegs flotten Kurve steckte ich in einem Hügel fest. Mein Tag bestand also vornehmlich aus Rodel ziehen, mit den Beinen antauchen, aufstehen, hinsetzen, aufstehen. Aber es war sehr lustig und zeitweise bewegte ich mich dann auch etwas schneller vorwärts, öfters landete ich auch im Schnee, meist wenn ich schneller war, als meine Rodel, die wieder mal in irgendeinem Muggel feststeckte. Adrian, der mit Mr. Almi fuhr, war auch sehr begeistert und zwar umso mehr, je länger wir fuhren.

Zu Mittag kehrten wir bei der Hütte in der Mittelstatation ein, das Essen war ziemlich lecker. Ich schmauste Käsenockerl, Mr Almi einen Enzianburger und Adrian Chicken Nuggets und Pommes. Danach teilten wir uns noch zwei Marmeladenpalataschinken, auch den anderen Rodlern zw. dazugekommenen Skifahrern (die Skipisten sind übrigens echt steil und sehen für mich furchterregend aus) schmeckte es auch. Gestärkt wagten wir dann noch ein paar Abfahrten, bevor wir gegen halb vier wieder nachhause aufbrachen.

Fazit: Eine wirklich empfehlenswerte Rodelstrecke, auch für Kinder – bis inklusive Geburtsjahrgang 2007 sind Kinder übrigens gratis. Man kann Tageskarten, Halbtageskarten, Stundenkarten, Fahrtenkarte usw. kaufen, wobei allerdings alles preislich nicht so wahnsinnig differiert. Am teuersten sind auf jedenfall Einzelfahrkarten. Die Wartezeit bei der Gondelbahn war angenehm kurz, die Fahrt hinauf ebenso und auch auf der Strecke kam man sich mit anderen Rodlern kaum in die Quere, Pistenrowdies haben wir keine gesichtet.

Es wird nicht unser letzter Besuch gewesen sein – zuerst muss ich allerdings wieder schmerzfrei aufstehen können.

Happy new year

Ich wünsche meinen Lesern alles Gute für das Jahr 2013

P.S. Persönlich frage ich mich, ob Silvester in Ottakring, wo wir gestern gefeiert haben, oder in Favoriten, wo wir leben, “oarger” ist. Ich bin da wirklich nicht ganz entschlossen. Wir hatten gestern auf einer Dachterasse einen tollen Blick über den halben 16. Bezirk, zurück daheim lag aber wieder knöchelhoch verwendetes “Sprengmaterial” herum.

Anyway: es war eine tolle Party und Adrian hat sein erstes Silvesterfeuerwerk miterlebt, nachdem er vergangenes Jahr um 23.40 eingeschlafen ist.