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ESC – best of der Dekade

Weil auf Twitter gefachsimpelt wird, was nun der beste ESC-Gewinnersong der Dekade ist, hab ich mir auch meine Gedanken gemacht. Ich finde das gar nicht so leicht, weil ich die meisten der Gewinnersongs der letzten zehn Jahre gut bis ok finde.

Wenn ich danach gehe, was ich in meiner Song Contest Playliste auf spotify am meisten höre, dann heißt die Gewinnerin Netta mit Toy, für Israel. Einen Song, den ich beim ersten Mal hören irgendwie strange, aber trotzdem gut fand. Mir ist natürlich klar, dass gerade Netta bei ihrem Sieg 2018 sehr polarisiert hat und ich muss auch erwähnen, dass ich ihren Bühnenauftritt nicht besonders gelungen fand, weil es schwer ist, das Feeling von Toy auf die Bühne zu bringen; aber der Song selbst ist und bleibt für mich die Nummer 1 der Gewinnersongs der 2010er Jahre, wenn ich mich entscheiden müsste.

Auf Platz 2 würde ich es genau umgekehrt machen: da steht für mich ein Song, der auf der Bühne einfach irrsinnig gut rübergekommen ist und meiner Ansicht genau deshalb auch gewonnen hat. Wegen dieser einzigartigen Performance. Es handelt sich um Salvador Sobral, der 2017 mit Amar pelos dois für Portugal gewonnen hat. Wir wissen alle, dass Sobral damals schwer herzkrank war, einige Monate später ein neues Herz bekam und jetzt soweit wieder gesund ist. In seinem Song singt er über eine zerbrochene Beziehung und, dass er ja für zwei lieben könne – Amar pelos dois eben. Und das rührt mich schon sehr.

Platz 3 – und es wird nicht einfacher, würde ich an Ell und Nikki vergeben mit Running Scared. Das Duo aus Aserbaidschan war vielleicht nicht der einprägsamte Sieger, aber ich finde diesen kleinen, eigentlich recht unscheinbaren Song immer noch sehr bezaubernd. Ich erinnere mich auch gut daran, dass die beiden 2011 nach der österreichischen Starterin Nadine Beiler an der Reihe war, und jemand bei der damaligen ESC Party sagte: “Das ist jetzt blöd, dass die nach uns dran kommen.” Guter Riecher würde ich sagen, denn ich glaube Favoriten waren Eli und Nikki nicht wirklich.

Mans Zelmerlöw hat mir damals in Wien als Sieger mit Heroes gar nicht gefallen, mittlerweile finde ich den Song aber ganz gut, wenn man diese Strichmännchen-Show wegdenkt. Weniger vorteilhaft finde ich Lenas Satellite gealtert. Wirkt irgendwie etwas altmodisch, wenn man ihn jetzt hört. Gerne höre ich immer noch Emmelie de Forest mit Only Teardrops. Der diesjährige Siegersong Duncan Laurence mit Arcade ist für mich schon ein bisschen in Vergessenheit geraten. Ich war aber ohnehin immer der Meinung, dass hier weniger der Song bewertet wurde, als das vermittelte Gefühl (“Loving you is a losing game). Loreen mit Euphoria ist der beliebteste Siegersong, wenn man nach den Befragungen im ESC Merci Cherie Podcast geht. Und Conchita? Die hab ich wegen Befangenheit ausgelassen. Aber großartig, sowieso.

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