almis personal blog

Zur Papstwahl

Ich finde es erstaunlich, dass das Kind, obwohl noch nicht mal ganz 18, jetzt schon den dritten Papst erlebt. Ich habe fast 30 Jahre nur einen Papst gekannt.

Dieser Papst wurde übrigens von meinem Papa immer nur als “der Wojtyła” bezeichnet, weshalb ich sehr lange dachte, Wojtyła wäre irgendwie eine synonyme Bezeichnung für den Titel “Papst”. Dabei sagt es eher etwas über das Verhältnis meines Vaters zur Amtskirche aus. Er war irritiert, dass ich als Kind jahrelang am Sonntag die Messe besuchte.

Als ich 15 war und auf Schüleraustausch in Italien, erschien der Papst einmal im Fernsehen und meine Austauschmutter sagte ganz fasziniert: “Lui è molto carismatico!” So etwas hätte ich natürlich von meinem Vater, aber auch von meinem Opa, meiner wichtigsten Bezugsperson, nie gehört. Obwohl mein Opa immer lebhaft mit den Zeugen Jehovas diskutierte, wenn sie anklopften – und das taten sie oft, weil im Nebenhaus meiner Großeltern ein Königreichssaal war. Da hörte ich dann schon “Wir glauben an Gott”, was ich etwas widersprüchlich, aber auch interessant fand harhar.

Wie auch immer, gestern wurde also ein neuer Papst gewählt und angeblich haben sich viele Kardinäle davor Conclave angesehen, was ich eher für gutes Marketing für den Film halte. Es wäre jedenfalls dann so etwas wie art imitating life imitating art. Im ORF wurde gestern natürlich über die Papstwahl berichtet und Kardinal Schönborn war im Studio und verwendete zwei Begriffe, die ich googlen musste, einer war “synodial”, wobei ich da ein Gefühl hatte, was das heißt, den anderen habe ich schon wieder vergessen. Ich fragte mich zunächst, weshalb er nicht bei der Wahl in Rom war, aber das beantwortete er damit, dass er zu alt sei, um mitzuwählen. Er wäre aber sehr erfreut über die Wahl von Leo XIV.

Auf Social Media wurde dann schnell darüber diskutiert, was das für ein Papst wäre, was man von ihm erwarten kann. Ich bin mittlerweile sehr zurückhaltend bei solchen Ereignissen und warte erstmal ab, bevor ich mir eine Meinung bilde. Die Berichterstattung im ORF war eigenwillig und hat mich auch ein bisschen geärgert, aber das ist eh nichts neues. Hahar.

Schön war das sanfte Abendlicht über den sakralen Bauten auf dem Petersplatz. Das jedenfalls hatte etwas friedlich-hoffnungsvolles für mich.

Tracking

Ich lese manchmal in Frauengruppen auf Facebook, dass es doch viele Mütter gibt, die ihre Kinder mit irgendwelchen Apps überwachen, wenn sie unterwegs sind. Ich find das ganz furchtbar. Falls jemand das liest, der mit mir befreundet ist und das auch macht, sorry. Harhar. Wenn du es machst, kein Problem, ich bin ja auch ein großer Fan von leben und leben lassen. Aber ich würde es nicht machen.

Erstens, weil ich dem Kind vertraue und ihm das auch vermitteln will. Zweitens, weil ich eh nichts machen könnte, wenn dem Kind was passiert und ich sehe, er ist in der Straße so und so, drei Kilometer entfernt. Und drittens, weil es mich echt nicht interessiert, wo er unterwegs ist. Ehrlich. Ich hab selbst gern meinen Freiraum und ich will, dass das Kind seinen hat. Wenn er mir nachher was erzählt super, wenn nicht, auch gut.

Ich mein, man rennt seinem Kind eh vier, fünf Jahre permanent nach und kann teilweise nicht mal alleine aufs Klo. Man packt sein Kind, wenn es auf die Straße laufen will, die Hand aufs Bügeleisen legt, wenn es im Begriff ist, die Pfanne vom Herd zu ziehen oder in Steckdosen greift, wenn es zu hoch klettert, mit Steinen schmeißt, sich in der Nähe von Gewässern, Fenstern aufhält, etcetera. Wenn man ein vorsichtiges Kind hat, hat man wahrscheinlich einen ruhigeren Job, aber wenn das nicht der Fall ist, dann sagt man schon manchmal so etwas wie: “Und wenn du diese Tabletten schluckst, dann kommt nachher die Rettung, steckt dir einen Schlauch in den Hals und pumpt deinen Magen aus.” Und dann schaut einen das Kind trotzdem irgendwie begeistert an, harhar.

Ich finde, wenn ein Kind alt genug ist, dass es alleine das Haus verlassen und unterwegs sein kann, dann muss es sowieso mit der Welt draussen fertig werden. Und das traue ich ihm dann auch absolut zu. Oder wie die Instagram Psychologin schrieb: “Raising a teen isn’t about tracking every step they take. It’s about teaching them to step wisely, even when we’re not there to guide them”. Word.

Zur Wahl

Gestern: Die Wien Wahl.

Nach der Hochrechung um 17 Uhr, stellt Peter Filzmaier sinngemäß fest: Die FPÖ hat zwar circa 14 Prozent dazugewonnen, aber es ist eh wurscht, weil niemand mit ihr eine Koalition eingehen will.

Aha.

Vor der Wahl: Bitte geht wählen, jede Stimme zählt.

Nach der Wahl: Außer, wenn ihr FPÖ wählt.

Ich weiß nicht, aber ich glaub, man muss kein FPÖ Sympathisant sein um sich zu denken: Demokratie hab ich mir früher irgendwie anders vorgestellt.

Karwoche 3

Außerdem noch am Wochenende auf dem Programm: Ein Patchworkfamilienausflug. Siehe: oarge Wanderreise der anderen im kommenden Sommer. Ich bin unter Vorbehalt mitgegangen, nämlich, dass ich vielleicht umdrehen muss harhar. Destination: Ysperklamm. Aber nicht den Rundweg, sondern zum Gipfel rauf und wieder runter. Erster Stopp: Frühstück Mc Cafe.

Riesiger Cappuchino, fast so groß wie im Cafe Schopenhauer

Nach eineinhalb Stunden Fahrt waren wir dann im sonnigen, für mich immer auch etwas sperrigen Waldviertel. Der Fluß im Wald war wirklich super wildromantisch, echt schön. Die Wanderung selbst: Gar nicht meines. Nur Stiegen, Stiegen, Stiegen steigen, dazwischen ein paar Steine, auf die man klettern muss. Es geht irrsinnig in die Beine. Aber gut, die Wandertruppe muss das trainieren, ich verstehe es. Aber mir persönlich taugt es nicht. harhar.

Wasser und Stiegen, Stiegen und Wasser

Jemand sagte dann zu mir: So spürt man sich mal. Und ich: Ich spür mich eh viel zu sehr. Mein Ziel ist, mich viel weniger zu spüren. Harhar.

Kurz vor dem Gipfel, nach 80 Minuten recht zügig bergaufgehen, hab ich dann w.o. gegeben, weil mir total übel geworden ist. Die Fitnessuhr zeigte zu diesem Zeitpunkt Puls 180. War mir dann zu heikel, dass ich in die Schlucht kotze. Ich bin dann mit einer armen Person, die sich geopfert hat aufzupassen, dass ich nicht irgendwo im Wald liegen bleibe, wieder abgestiegen. Danke für die Unterstützung.

Steine nicht zu vergessen

Das Zurückgehen war dann aber sehr angenehm und mit jedem Schritt habe ich mich besser gefühlt. Mein Glück war, das Gasthaus war unten, nicht oben, sonst hätte ich kein Essen gehabt. Man sieht, mir war nicht sehr lang übel, harhar. Jedenfalls haben wir uns dort auf die Terasse gesetzt, die anderen sind aber dann aber fünf Minuten später auch schon da gewesen, also soo weit wäre es bis oben wirklich nicht mehr gewesen.

…und Wasser

Essen war rustikal-gut, danach haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht, wo ich den Rest des Abends nur noch am Sofa gelegen bin. Das, finde ich, ist immer der beste Moment einer Wanderung. Man ist erschöpft, es tut einem alles weh und man schläft danach wie ein Stein.

Ich empfehle die Wanderung ausdrücklich für Menschen mit einem Stiegen-Fetisch.

Adolescence, weitere Gedanken

Gestern habe ich die dritte Folge Adolescence gesehen. Ja, das hat jetzt lange gedauert, weil es mich irgendwie viel Überwindung kostet, diese Serie anzuschauen. Auch diese Episode – im Prinzip ein langes Gespräch zwischen dem in Untersuchungshaft befindlichen Jungen Jamie und einer forensischen Gutachterin – hat mich leider gar nicht überzeugt.

Eines der Probleme, das ich mit dieser Serie habe ist, dass ich nicht das Gefühl habe, dass mir wirklich eine Geschichte erzählt wird. Mir fehlt die Backstory, die mir erklärt, was im Leben von Jamie so dermaßen falsch gelaufen ist, dass er (mutmaßlich) eine schwere Straftat verübt. Ich habe das Gefühl, dass mit dieser Serie eher eine Agenda vertreten werden soll und zwar die Agenda von toxischer Männlichkeit, die primär durch Social Media getriggert wird.

Und bevor mich jetzt jemand Verschwörungstheoretikerin nennt, der Schöpfer der Serie, Jack Thorne selbst fordert aufgrund seiner eigenen (fiktiven!) Serie ein generelles Social Media Verbot für Jugendliche. Das mag erklären, wieso die Hauptfigur Jamie in der Serie sehr junge 13 Jahre alt sein muss und nicht etwa 17 (was plottechnisch um einiges plausibler wäre), nämlich weil man fast-Erwachsenen nicht mehr sehr viel verbieten wird können.

Mir wurde von einem Freund die Aussage einer Psycholgin auf Insta geschickt, die ich sehr nachvollziehbar finde, sie schreibt nämlich, was sie von Jugendlichen, die in ihre Beratung kommen, nicht hört: “I was feeling great, then I saw something on social media, and out of nowhere, I wanted to hurt myself or someone else.” Stattdessen höre sie von den Problemen, die Jugendliche in ihrem Leben haben, Schwierigkeiten mit den Eltern, mit dem Umfeld, zu viel Druck von außen, zu wenig Verständnis für sie als Menschen.

Das Problem, so die Psychologin weiter, sei nicht Social Media per se, so wie es früher nicht Comicbooks (ja auch das war mal eine Bedrohung), das Fernsehen oder Videospiele gewesen seien, sondern, dass die Jugendlichen, die sich alleingelassen und die unglücklich fühlen, natürlich dann für äußere Einflüsse negativer Art empfänglicher seien. Aber ansetzen müsse man anderswo, denn die Gefahren von außen seien austauschbar und auch unvermeidbar; Verbote hin oder her. Ich persönlich denke ohnehin, dass Verbote die Dinge immer nur noch interessanter machen.

Die Art und Weise wie man diesen Gefahren und generell allen Herausforderungen des Lebens gut gegenübertreten könne, nämlich als Person, die sich an-, ernstgenommen und gehört fühlt, das sei der wirkliche Schlüssel. Unterschreib ich.

The dances I’ve had

Heute habe ich jemand sprechen hören, er hat mehr oder weniger dieselben Worte verwendet, die jeder Mensch benützt. Worte, die er in einer anderen Reihenfolge, in einem anderem Zusammenhang auch manchmal nur zu mir gesagt hat, nicht zu allen, in einem gemütlichen Zimmer.

Ich hatte ein bisschen Angst davor, ihn zu hören und auch zu sehen, weil ich weiß, dass mein Herz dann ganz schnell klopft und ich kaum atmen kann, weil alles irgendwie ein bisschen fremd und doch so vertraut ist, weil es gleichzeitig vergangen ist, aber doch immer auch so nah bei mir. Jeden Tag aufs neue, so ist es eben.

Es war aber gut, auch wenn es den einen sensiblen Punkt berührt, aber direkt daneben ist dieser Ort mit den Erinnerungen und den guten Gefühlen, der mich überallhin begleitet.

No matter what, nobody can take away the dances you’ve already had. (Gabriel García Márquez)

Die Vorgeschichte

Bevor ich was zu The Last Showgirl schreibe, muss ich etwas zur Regisseurin Gia Coppola sagen.

Gia (eigentlich Gian-Carla) ist die Enkelin von Francis Ford Coppola und die Nichte von Sofia Coppola. Ich war ja bisher der Meinung, dass Gia die Tochter von F.F. Coppolas Sohn Roman ist, bin aber dann im Zuge der Recherche draufgekommen, dass es noch einen zweiten Sohn gibt bzw. gab, nämlich Gian-Carlo. Und, jetzt wirds arg: Dieser ist 1986 mit 22 Jahren gestorben, noch bevor Gia geboren wurde.

Aber es wird noch schlimmer: Er ist bei einem Unfall gestorben, den Ryan O’Neals Sohn Griffin verursacht hat, der von Coppola für seinen damals aktuellen Film gecastet worden war. Beide machten eine Bootstour in Maryland, Griffin wollte zwischen zwei Booten durchfahren und übersah aber, dass die beiden durch ein Schleppseil verbunden waren. Er selbst konnte noch ausweichen, Gian Carlo gelang das nicht. Anlässlich von Ryan O’Neals Tod hat Francis Ford Coppola gesagt, sie seien “united in tragedy” gewesen.

Die Familiengeschichte der O’Neals ist dramatisch, die Kinder von Ryan waren/sind wie er selbst schwer suchtkrank, wenn man sich das so durchliest, kann man sich das gar nicht vorstellen, wie schrecklich das alles gelaufen ist, so viel weitergegebener Schmerz. Hier passt der Begriff “transgenerationale Traumata” vielleicht. Und die Zerbrochenheit der einen Familie, hat die andere Familie quasi mitgezogen, wenn man so will.

Aber die Coppolas sind ja ein ziemlicher Clan, der offenbar sehr zusammenhält. Auch in The Last Showgirl arbeiten recht viele aus der Familie mit. Gias Stil ist, finde ich, dem von Sofia Coppola nicht unähnlich, vor allem audiovisuell. Sie arbeitet mit starken, eindrucksvollen, sehr ästhetischen Bildern. Auch bei Gia Coppola spielt Musik eine große Rolle, und diese unterstreicht perfekt die Stimmung.

Ich würde sagen, The Last Showgirl ist der Film, den ich von Sofia Coppola in den letzten Jahren auch gerne gesehen hätte. Aber schön, dass es noch eine andere vielversprechende Regisseurin in der Familie gibt. Francis Ford Coppola hat The Last Showgirl fünf Sterne auf letterboxd gegeben, harhar.

Urlaubstag zwei (und drei)

Den Mittwoch habe ich mit Schreiben begonnen und mich dann mit M. zu einem späten und sehr langen – circa vierstündigen – asiatischen Mittagessen getroffen. Das war wie immer sehr nett.

Am Donnerstag habe ich morgens erstmal Traumdeutung gegoogelt weil ich so viele seltsamen Dinge geträumt habe. Wirklich schlauer war ich dann aber auch nicht. Danach bin ich bei Sonnenschein zu Fuß ins Donauzentrum gegangen und war dort auch gleich Essen.

Schwammerlrisotto mit Huhn und Zitronen-Minze Limonade – unbezahlte Warbung

Ich wollte einen meiner Vapiano Gutscheine einlösen und bin (schon wieder) am Terminal gescheitert. Langsam glaub ich, es liegt an mir. Da geht mir das Kind ab, das neben mir steht und lacht (harhar)- mir dann aber zeigt, wie es geht. So habe ich eine Mitarbeiterin gefragt, die mir dann gleich das ganze Vapiano Prozedere erklärt hat, als wäre ich fünf Jahre alt. Aber sehr gut wars!

Danach bin ich zum Votivpark gefahren und habe DIE Magnolia fotografiert, die derzeit eh jeder knipst, der dort in der Gegend unterwegs ist. Voriges Jahr wollte ich das schon machen, aber als ich dort war, war genau noch eine einzige Blüte vorhanden. Diesmal war ich aber rechtzeitig dran.

DIE Magnolie im Votivpark

Ich bin schreibend eine Stunde im Park in der Sonne gesessen, wo es zwar warm, aber auch ziemlich windig war. Dann habe ich einen kleinen Spaziergang in der Umgebung gemacht. So viele Erinnerungen, überall.

Anschließend habe ich mir The Last Showgirl – natürlich im Votivkino – angesehen. Bei dem Film war ich ja etwas skeptisch, weil ich mir dachte, da erzählt der Titel schon die ganze Geschichte, aber da war noch viel mehr und es war auch nicht der Miseryporn, den ich mir erwartet habe. Es hat mir richtig gut gefallen. Ich werde noch mehr dazu schreiben.

Heute gabs dann wieder (dringende) Arbeit, aber immerhin im Garten, wo es angenehm warm war. Und spätabends kommt heute dann das Kind zurück.

Urlaubstag

Wie angekündigt, hatte ich gestern einen richtigen Urlaubstag, den ich mit lang schlafen – 8.30(!), einem Croissantfrühstück und längerem Lesen begann. Alles weiter unbezahlte Werbung.

Dann bin ich zum Ikea Westbahnhof gefahren und war gleich Mittagessen. Man bestellt übrigens dort mittlerweile auch an einem Terminal, was ich nach kurzem planlos Herumstehen auch begriffen habe. Ich musste an die Spitalsmensa in Bozen denken, wo wir Mütter immer Gutscheine fürs Essen bekamen. Und das Essen in italienischen Krankenhäuser ist wirklich sehr gut! Ich ging also mit meiner Bettnachbarin, die auch ein Frühchen hatte hin, wir kannten uns überhaupt nicht aus, sie fragte einfach an “Schalter” eine Mitarbeiterin: “Wia geat’n sell?” Südtirolerisch für: Wie funktioniert das hier? Harhar. Das fand ich so cool, weil ich damals noch viel zu unsicher gewesen und sicher erstmal fünf Minuten überlegt hätte, was ich tun muss.

Super Kottbullar Menü mit Holundersaft (warum er leicht rosa ist, bleibt das Ikea Selbstbedienungsautomaten-Geheimnis) und einer Mandeltorte mhmmm.

Danach wollte ich auf die Dachterrasse, aber im Lift merkte ich, dass ich Höhenangst habe. Früher hab ich mir das nie eingestanden, weil mein Papa extreme Höhenangst hatte, der hat sich nicht mal auf die erste Stufe einer Leiter getraut, und dieser Spleen familienintern also schon von ihm besetzt war.

Ich beschloss, also erstmal zu Thalia zu gehen und meine Geburtstagsgutscheine auszugeben. Weil ich bei Büchern aber heikel bin, habe ich da lange gebraucht. Ich habe mir unzählige Klappentexte durchgelesen und die vielversprechendsten davon in die Leseecke mitgenommen und dort weiter “inspiziert”.

Was gibt es Schöneres als jede Menge wohlgeordnet und anschaulich drapierte Bücher?

Ich habe mich schließlich für Benedict Wells Die Geschichten in uns und Jan Weilers Munk entschieden. Wells berichtet in seinem Buch über seine eigene Schriftstellerbiografie und übers Schreiben an sich, da kann ich sicher noch was lernen. Jan Weiler erzählt von einem Anfang 50-jährigen, der nach einem Herzinfarkt sein Leben, vor allem seine Beziehungen reflektiert und sowas interessiert mich ja immer sehr.

Habe dann an der Selbstbedienungskasse bezahlt, weil ich schauen wollte, ob die Gutscheine auch funktionieren (das hat bei mir nämlich schon mal nicht geklappt) und das war dermaßen kompliziert und unintuitiv, dass ich das nicht mehr machen werde. Bin eh voll Team menschliche Kassenkräfte.

Danach bin ich nochmal zum Ikea gegangen und diesmal auf die Dachterrasse, ich mein hey Challenge. War wirklich ein bisschen eine Überwindung, obwohl man dort eh nicht auf irgendwelchen Glasböden gehen muss, das würde ich fix nicht schaffen.

Dafür hab ich schöne Fotos mit nicht so schöner Wetterlage gemacht – aber bei Sonnenschein kann das ja jeder harhar.

Blick auf die Marahilferstraße bei unheilschwangerem Himmel und reger Bautätigkeit

und:

Blick auf die Kirche vom Maria am Siege

Danach hab ich zuhause viel geschrieben – ich habe mir ja vorgenommen, meinen Roman zu überarbeiten – und später mit dem Kind gechattet, der am Strand von Barcelona Abendessen war und die Jungs mussten sich dann tummeln, um rechtzeitig in der Unterkunft zu sein. Übrigens die Hotels, wo heutzutage Klassen absteigen, wow!

War dann ur lang, bis Mitternacht auf, harhar. Ein sehr feiner Tag, wo ich mich ganz leicht gefühlt habe.

Adolescence Takes

Mir wurde von mehreren Seite die Serie Adolescence empfohlen, wo es um einen 13-jährigen Jungen geht, der sich “im Internet radikalisiert” und dann unter Mordverdacht gerät. Nachdem ich erst eine Folge gesehen habe, werde ich dazu an sich noch nichts schreiben.

Was mir aber fix schon jetzt schon ur am Orsch geht, sind die “Takes” die medial zu dieser Serie ausgepackt werden. Artikel wie: Kennen wir unsere Kinder wirklich? Und Hass der Kinder, Angst der Eltern oder Der Horror aller Teenager Eltern.

Oida.

Frei nach Karl Lagerfeld: Wer sich erst aufgrund einer aktuell gehypten TV-Serie darüber Gedanken macht, was sein halbwüchsiger Sohn den ganzen Tag eigentlich so macht und/oder sich ausschließlich via üblicher Panikberichterstattung dahingegend manipulieren lässt, zu überlegen, ob sein Kind vielleicht ein Gewaltverbrecher ist, der hat wirklich die Kontrolle über sein Leben verloren.

So, das musste raus, harhar.