almis personal blog

Snowing and writing

Wah, ich komme gar nicht zum bloggen, shame on me.

Habe derzeit sehr viele Aufträge, was toll ist, außerdem ein recht dichtes Nachmittagsprogramm – wenn nicht gerade durch den Schnee stapfen (vom Kindergarten zur Straßenbahnhaltestelle brauchen wir jetzt mitunter 35 Minuten), dann plantschen wir im Hallenbad (bald beginnt auch der Schwimkurs) und letztens hat Adrian sogar bei seiner ersten Gruppendiskussion teilgenommen. Und zwar bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, einem Meinungsforschungsinsitut. Arbeite für das Institut immer noch ab und zu und so durfte er in einer eineinhalbstündigen Diskussion seine Meinung zu einer Kindersendung des ORF sagen. Er möchte das jetzt übrigens regelmäßig machen.

Ansonsten ist mein Roman jetzt fertig lektoriert und ich hab mich darüber gefreut, dass die Lektorin mir zu meinem “sehr berührenden und atemberaubend spannenden” Bericht über meinen Schatz gratuliert hat. Sie meinte, ich werde einer Menge junger Mütter Mut machen. Das freut mich unheimlich, denn dafür ist der Text auch da, wobei ganz ehrlich der primäre Zweck für mich war, mir diese Geschichte “wegzuschreiben”. Aber der zweite Grund ist, anderen damit zu helfen. Jetzt muss ich die Korrekturen umsetzen und dann wirds langsam echt ernst. Ein Buchcover brauche ich auch noch, da hat H. von Uncut mir freundlicherweise seine Unterstützung zugesichert. Bin also auch grafisch in den besten Händen.

Ach ja und den Titel würde ich euch ja auch gerne verraten, aber hundertprozentig sicher ist er noch nicht. Wir denken alle noch ein bisschen nach. Speziell Mr. Almi ist nicht zu stoppen, wenn ich ihn um Vorschläge bitte (allerdings muss er erst noch die Endversion lesen, letztes Mal hat er nach 15 Seiten aufgehört, weil es ihm zu heftig war, sagte aber, das sei ein gutes Zeichen). Glaube aber, dass letztendlich doch der Arbeitstitel bleiben wird, auch wenn er die Dramatik der Geschichte nicht ganz widerspiegelt, aber muss er das? Was meint Ihr? Reißerischer Titel pro oder kontra?

Xmas Countdown

Heute am ersten Dezembertag widme ich mich meiner vorweihnachtlichen to do-Liste, das alles liegt u.a. vor mir:

– Fotogeschenke fertigmachen

– zum Friseur (=meine Mum) gehen

– Essen mit den Ex-Arbeitskolleginnen

– Truthahnschmaus mit Freunden

– Influenzaimpfung Kind – note: in der Gemeinschaftspraxis eine Ärztin (!) verlangen

– Indoorspielplatz mit Adrians Kumpel

– Kindergeburtstagsfeier

– “Weihnachten im Winterwald”- Vorstellung besuchen

– und auf einen, zwei oder drei Weihnachtsmärkte wollen wir auch noch

Klingt nach einer Menge, aber das wird sicher alles nett. Dafür werde ich keine einzige Einkaufsstraße besuchen, sondern alles bequem online bestellen. Und krank werden wir hoffentlich auch nicht mehr, haben wir schon in der letzten Woche erledigt.

Drei Wochen Strohwitwe

Übrigens ist das Kind so glücklich, dass der Papa wieder da ist. Bei der Ankunft hat er ihn minutenlang mit geschlossenen Armen umarmt, ganz still und zufrieden. Wenn man das in einem Film sieht, findet man das tendenziell übertrieben und auf Wirkung gedrimmt, aber wenn das tatsächlich so passiert, ist es einfach nur schön und rührend.

Ich denke, ich habe die Strohwitwenzeit gut bewältigt. Aufgrund der vielen Bewegung habe ich zweieinhalb Kilo abgenommen und bin jeden Abend vor elf ins Bett gefallen. Damit nur eine Stunde nach Adrian. Aufgestanden sind wir dann auch wieder recht früh, so um halb sieben. Dazwischen in den Kindergarten fahren, auf der Bibliothek arbeiten, einkaufen, daheim dann bisschen aufräumen und spielen und Knisterbäder nehmen.

Einen Gutteil der Zeit waren wir aber auch unterwegs, Frühstücken bei einem Freund, mit einem anderen Kumpel im Kurpark Oberlaa, Ganslessen bei der Oma, Laternenfest mit Kartoffelsuppe und heißem Tee im Kindergarten, zwei Kinobesuche (Madagascar 3 und Nikko 2), Rollern bei Sturm in Wien und einiges mehr. Bisschen was neues hab ich auch gekocht (Brokkolicremesuppe, Frittatensuppe, Championschnitzel).

Die erste Woche war eigentlich am schwierigsten für uns beide, wegen des Adaptionsprozesses, danach ist die Zeit aber recht schnell vergangen. Und die Wiedersehensfreude ist auch etwas schönes!

Mein Favoriten

Der ORF bringt in seinem Sommerprogramm spätabends eine interessante Sendereihe: er stellt Wiener Bezirke anhand von Prominenten vor, die sich an ihre Kindheit und Jugend in eben diesem Bezirk erinnern. Ergänzt wird das durch Archivmaterial und alte Fotos, sowie Reality Checks – was gibts noch, was gibts nicht mehr, wie hat sich der Bezirk verändert.

Ottakring und Simmering waren schon dran, vergangene Woche war dann mein Bezirk, mein Favoriten an der Reihe. Und interessanterweise waren die Promis diesmal fast durchwegs Kabarettisten und Entertainer wie Andreas Vitasek, Werner Sobotka, Roland Düringer (der in meinem Grätzel aufgewachsen ist, allerdings ist er 13 Jahre älter) und Willi Resetarits (Ostbahn-Kurti).

Resetarits erzählte, dass sein Bruder (ORF-Moderator Peter) jetzt in Hietzing wohnt, wegen der Nähe zum Arbeitsplatz und dort relativ schnell bei “Bröseln” (=Konflikten) mit dem Rechtsanwalt gedroht wird.

Darauf Düringer: “In Favoriten gibts kan Rechtsanwalt, da gibts a Watsch’n

Ich fand das sehr witzig und treffend und twitterte das auch, worauf manche verständnislos waren und dachten, ich wäre keine Favoritnerin, sonst könnte ich das wohl nicht witzig finden. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Das sieht man offensichtlich auch an den Humoristen, die hier aufgewachsen sind, Humor ist wenn man trotzdem lacht.

Und ich lebe gerne hier.

frommer wunsch

was mich als mutter aufregt: das mutterbild, das medial derzeit wieder allzu häufig vermittelt wird bzw. die frage, was mütter leisten sollen/müssen

mütter sollen natürlich stillen und das nicht zu kurz, aber auch nicht zu lange. sie sollen ihren kindern geborgenheit geben, sie aber nicht erdrücken. sie sollen ihre kinder fördern, aber nicht überfordern, sie sollen den kindern etwas zutrauen, aber dabei nicht ihre sicherheit gefährden. sie sollen kindern die privatsphäre lassen, aber genau darauf achten, dass sie nicht in schlechte gesellschaft kommen. sie sollen nach gender-mainstreaming methoden vorgehen, aber die geschlechtsidentitäten nicht verwischen. sie sollen streng, aber nicht autoritär sein. sie sollen nebenbei auch noch ein eigenes leben führen, (erfolgreich) arbeiten (am besten mit dem kind auf der schoß) und dazwischen regelmäßig ihre ehemänner im kleinen schwarzen daten.

was das jeweils richtige maß ist, wird natürlich nicht verraten. aber man hat das gefühl, es ist ein sehr schmaler grad, auf dem man sich als mutter bewegen darf- und wehe, wenns schiefgeht. väter habens übrigens auch nicht besser, sie kommen medial praktisch nur dann vor, wenn sie sich in einem sorgerechtsstreit mit der mittlerweile ex um die kinder befinden, gerade geborenen nachwuchs nicht als den ihren akzeptieren wollen oder in der väterkarenz gekündigt werden.

das muss aufhören. wir brauchen dringend einen unverkrampfteren und normalern zugang zu müttern, vätern und auch kindern. das wäre mein frommer wunsch zum muttertag.

aua

ich habe bei der geburt meines kindes keine schmerzmittel gebraucht, also brauch ich doch bitte beim bohren an einem kaputten zahn wohl auch keine spritze.

finde den fehler.

na ja, selbstverständlich gibt es da ein paar unterschiede. erstens wurde mir bei der geburt kein foto vom geschehen mittels riesigen monitors vor die nase gesetzt (und dafür danke ich herzlich). zweitens schrumpft mein gehirn vor einem zahnarztbesuch nicht wie in einer schwangerschaft, um die schmerztoleranz zu erhöhen. und drittens werde ich beim zahnarzt nach der behandlung auch nicht mit dem tollsten geschenk der welt belohnt.

fazit: das heute war wirklich schmerzhaft. ich habe es tapfer ertragen. um nachher, als nur noch eine füllung eingesetzt wurde, einen kreislaufkollaps zu erleiden. und das im liegen. man glaubt gar nicht, wie weit man den kopf in einem zahnarztstuhl nach unten buggsieren kann und die beine nach oben. nach ein paar schlucken wasser und tätscheln meiner hand ging es mir aber gleich wieder besser.

trotzdem werde ich mich wohl nächstes mal doch lieber für die spritze entscheiden.

clean up, zwei

das cleaning up geht weiter – und nachdem die schränke jetzt entrümpelt wurden, will man das übriggebliebene zeug auch nicht irgendwie wieder zurückschmeißen, sondern überlegt sich lieber ein sinnvolles und hübsches ordnungssystem.

ikea (achtung schleichwerbung) hat hierzu die kassett-serie erfunden, und das in ansprechenden farben. sieht doch gleich besser aus (ach nein, das war jetzt der mömax-werbespruch, stimmt aber).

hinweis für handwerkliche anti-talente wie mich: man muss diese schachteln dann noch mittels schrauben zusammenbauen. dann ist es gut, wenn man jemand hat, der die anleitung versteht und zwei geschickte hände hat. am besten ist, wenn derjenige das alles erledigt, während man selbst bereits im land der träume ist und einen die fix fertig zusammengezimmerten schachteln freundlicherweise ins zimmer stellt, damit man sie vor dem frühstück schon bewundern kann. danke lieber mann!

p.s. man kann an die schachteln auch noch etiketten mit dem inhalt derselben anbringen. das habe ich noch nicht, denn ich weiß nicht, was ich daraufschreiben soll – “klumpert”?

clean up

jetzt ist wieder die zeit für einen frühjahrsputz und eine ausmist-aktion zuhause.

ich bin ja alles andere als ein sammlertyp, lieber ein stück zuviel wegwerfen (wird schon nicht so wichtig sein), als dinge anzuhäufen. mir kommen ja diese ganzen komprimierungshelfer wie pc, kindle, ipod usw. extrem entgegen, so kann man sich beim entrümpel richtig austoben.

schon harald schmidt meinte vor ungefähr zehn jahren in seiner show mal, man könnte auch mit 20 büchern auskommen, ein buch von v.s.naipaul – den literaturnobelpreisträger des jahres 2001 – hätte er gleich eingeschweißt weggworfen und auch goethe hält er für überschätzt (“faust eins geht gerade noch”) und: “die buddenbrocks hab ich nicht mal gelesen, was braucht man schon außer thomas bernhard?”

gut, so extrem bin ich auch nicht, aber die klassiker der deutschen literatur gibts als ebooks oft schon gratis und ich sortiere gerade meine mädchenbücher aus. sehr viel pferdecontent und internatsgeschichten (hanni und nanni 1-18). die bekommt die achtjährige tochter von freunden, ich hoffe, es macht ihr soviel freude wie mir damals.

und dann wird mein büro wieder auf vordermann gebracht, ich suche schon fotos aus, muss mir eine pinnwand besorgen und stelle meine alten nippesstücke (glückschweine und so) wieder auf. nippes ist übrigens vom ausmisten ausgeschlossen. harhar.

springtime in favoriten

ich lebe gern in favoriten.

wiens 10. gemeindebezirk hat – vorsichtig ausgedrückt – nicht den allerbesten ruf. das niveau ist mitunter zweifelhaft, es geht fallweise etwas rau zu, wie der favoritner rapper nazar bemerkt, der meint, wenn man aus der ubahn am reumannplatz aussteigt und sich deppert benimmt, kriegt man eine auf die goschn. ich lebe seit 36 jahren hier , habe 8 jahre auch gleich am reumannplatz gewohnt,  und hab noch keine auf die goschn bekommen, aber ich weiß, was er meint. trotzdem gefällt es mir hier, es ist grün, nahe in der innenstadt, weitläufig und etwas multikulti. man kann hier sehr unkompliziert leben, und wenn favoriten etwas wirklich nicht ist, dann elitär. und das schätze ich persönlich sehr.

gestern waren wir mit adrians kindergartenfreund hier auf einem spielplatz und es war ein netter, sonniger nachmittag. bis es zu einer schlägerei unter 4-5 männern kam (keine jugendlichen, alle mindestens 40 plus). da wurden shirts zerissen und faustschläge ausgeteilt und auch beinarbeit kam zum einsatz. natürlich schlimm, vor allem vor den kindern. wir haben die polizei gerufen, die auch kam, aber dann wieder abzog, da sich der tumult aufgelöst hatte. das sind die momente, wo ich favoriten dann ehrlich gestanden weniger toll finde.

heute dann kontrastprogramm, mit einem anderen kiga-freund im türkenschanzpark in währing, dem 18. bezirk. dort wird man wohl nicht so schnell zeuge einer schlägerei. es geht sehr gesittet zu und die mütter tragen bluse und stöckelschuh am spielplatz. alles sehr nett und gediegen. um wieder nach favoriten zu kommen, mussten wir über eine stunde mit den wiener linien fahren. und beim aussteigen an unserer haltestelle dachte ich so bei mir:

heute mag ich favoriten wieder.