almis personal blog

Oscars 2014

Tja die Oscars.

Nein, ich werde heuer nicht durchmachen, ich schaffe es einfach nicht. Obwohl sich die heurige Verleihung sehr spannend gestalten wird, da es bis zuletzt keinen klaren Favoriten für die Kategorien Film, Regie, beste Nebendarstellerin, Drehbuch und einige mehr gab.

Ich persönlich glaube an einen Film/Regie Split, wie das auch vergangenes Jahr der Fall war – damals wurde Argo als bester Film ausgezeichnet, den Regieoscar bekam allerdings Ang Lee (für Life of Pi). Das passiert eher selten, dass Regie und Film nicht einheitlich sind, aber lustigerweise hat es Ang Lee schon einmal betroffen, nämlich 2005, als Lee den Regieoscar für Brokeback Mountain bekam, der Filmoscar aber an Crash ging (einer der größten Oscar-Schocker und Skandale, wobei ich persönlich Brokeback Mountain nichts abgewinnen konnte; mag sein, dass die Entscheidung politisch motiviert war und die Liebesgeschichte zweier Homosexueller der Jury zu gewagt war, aber für mich spielte das überhaupt keine Rolle und ich konnte mit dem Film trotzdem nichts anfangen).

Anyway: heuer denke ich, dass Alfons Cuaron (Gravity) für die beste Regie ausgezeichnet werden könnte, 12 Years a slave den Filmoscar einheimsen könnte. Eine Wackelkandidatin ist Lupita Nyong’o, die ich absolut großartig in 12 Years a slave fand, die sich aber im Vorfeld öfters Jennifer Lawrence (American Hustle) geschlagen geben musste. American Hustle ist in allen 4 Schauspielerkategorien (zurecht) nominiert, IMO  ist AH als Film etwas enttäuschend, aber hat sehr starke Schauspielerleistungen; die anderen drei Slots scheinen aber fix an Blanchett, McConaughey und Leto vergeben.

Man darf gespannt sein. Meine detaillierte Oscarprognose durfte ich jedenfalls für Kinovorschau.com abgeben. Hoffe, ich blamiere mich nicht allzusehr.

Philomena

Für die Academy habe ich mir kürzlich Philomena angesehen. Oscar Contender übrigens (Film, Hauptdarstellerin, Score und Writing).

Und ich bin hin und weg von diesem Film. Er hat mich sehr erwischt. Ok, eine Teenagermutter muss ihren Sohn zur Adoption freigeben und erfährt bis zu seinem 50. Geburtstag weiter nichts von ihm. Es ist unfassbar, unvorstellbar.

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Lest Euch zum Orginalfall möglichst wenig ein, am besten gar nicht (wie ich). Und seht diesen Film!

Mein Review. Ohne Spoiler.

Win Win

Voriges Jahr (mittlerweile schon) gabs bei der Uncut-Weihnachtsfeier ein echt nettes Weihnachtsgeschenk für die Mitarbeiter – eine Blu-ray. Wobei ich glaube, dass jeder eine andere bekommen hat. Jedenfalls sollten wir uns bis zum 24.12 mit dem Auspacken gedulden, weshalb ich auch nicht weiß, was die anderen tatsächlich gekriegt haben. Bei mir wars jedenfalls Win Win und das war ein Treffer ins Schwarze.

Und zwar ist das sowas wie The Blind Side für Arthouse-Fans. Ein gestresster Familienvater, Anwalt und Trainer einer Schüler-Ringermanschaft (Paul Giamatti und nein, das Script stammt nicht von John Irving) übernimmt die Vormundschaft für einen Klienten und lernt dabei dessen Enkel kennen. Der sich als begnadeter Ringer erweist. Was folgt, ist ein wirklich warmherziger und witziger Film über Familienbeziehungen, Außenseitertum, Empathie, Alltagsprobleme… einfach das stinknormale Leben.

Das Schöne bei diesem Film ist, er ist ein bisschen schräg, ohne damit zu kokettieren, er möchte nicht klüger erscheinen, als er ist und die Schauspieler sind wirklich großartig. Natürlich Giamatti, der einzige Star des Films, wenn man so will, aber auch seine Ehefrau, dargestellt von Amy Ryan und Mr. Almi hat mich ein paarmals so angesehen als würde sie ihn an mich erinnern. Also eine entzückende Person, harhar… na ja, zuerst ist sie immer skeptisch und etwas schroff-ablehnend, wenn es um neues geht, aber wenn sie von etwas überzeugt ist, kann sie sehr couragiert und geradeheraus sein.

Der junge Mann (Alex Shaffer) ist toll und Giamatti und Ryans Filmkinder und vor allem Bobby Cannavale, den ich kürzlich in Blue Jasmine gesehen habe. Er hat die größten Lacher auf seiner Seite, weil er seine Szenen mit einer großen Leichtigkeit zu etwas besonders orginellem macht.

Win Win ist etwas für den entspannten, lockeren Samstagabend, ein schöner Film, der trotzdem um einiges tiefer geht als eine “herkömmliche” Komödie.

Oscar Countdown

Diese Woche habe ich zwei Filme in Presseaufführungen gesehen, die beide wahrscheinlich mehrere Oscar-Nominierungen abräumen werden. American Hustle ist 7x Globe nominiert, The Wolf of Wall Street 2x.

Nr. 1 American Hustle, den ich mir für die Academy angesehen haben:

Nr. 2 The Wolf of Wall Street – für Uncut

Die Reviews werden in Kürze folgen, vorneweg weisen die Filme für mich Parallelen auf: das ist Schauspielerkino mit wirklich großartigen Leistungen; ich meine Christian Bale! Jennifer Lawrence! Bradley Cooper! To name a few. Auf der anderen Seite. Leo! Jonah Hill! Matthew Mc Conaughey in einer Rolle, die er genial verkörpert und die leider viel zu klein ist.

Beide schwächeln am Ende. Beide sind mehr Chronik als Vision oder Interpretation. Bei beiden sind die Dialoge besser als die Story, die dahinterliegt.

American Hustle hat bei mir dennoch die Nase vorn. The Wolf of Wall Street enttäuschte (mich) etwas auf hohem Niveau. Ich glaube aber, dass es für beide Filme schwer wird, den Oscar für den besten Film zu holen.

Unser Jim

Er und ich haben einen Jim Jarmusch-Faible.

Wir besitzen die Collection und haben alle Filme gesehen. Vom ersten Permanent Vacation – weiß nicht, ob da überhaupt gesprochen wird – über seinen unzugänglichsten, Dead Man (Johnny Depp!), von Mystery Train, da wird auch sehr viel geschwiegen, zu unserem Lieblings-Jarmusch Night on earth, fünf Taxifahrer in fünf verschiedenen Städten und ihrer Originalsprache. Benigni in Rom. Herrlich.

Manchmal hab ich mich selbst gewundert, dass wir bei einigen Werken nicht eingeschlafen sind, weil sie so dermaßen langsam erzählt sind. Allerdings hatten wir da noch kein Kind und waren abends noch munterer. Aber diese Behäbigkeit, diese tempörare Plotlosigkeit hatte etwas, dem wir uns nicht entziehen konnten. Jarmusch kann gut Stimmungen erzeugen. Und man merkt, er macht Filme nicht, um irgendjemandem etwas zu beweisen.

Wie bei Almodovar sind seine letzten Filme mainstreamiger geworden. Deshalb aber nicht schlechter. Vielleicht eine Spur glatter. Aber schräg ist es immer noch. Der ganz neue Only lovers left alive ist sogar wieder stranger als zb. Broken Flowers (sein “Filmhit”).

Only lovers left alive handelt übrigens von Vampiren. Aber wer Jarmusch kennt, weiß, da wird kein Twilight 2 draus. Wird da überhaupt gebissen? Mehr in Kürze in meinem Review. Hier schon mal der Trailer:

 

(und ja, Tilda ist der perfekte Vampir!)

Blue Jasmine

Für die Academy habe ich mir kürzlich Blue Jasmine angesehen.

Wie das so ist, bei Filmen von Woody Allen: manche sind mittelmäßig, manche sind gut und manche sind brilliant. Blue Jasmine gehört in die letzte Kategorie. Das verdankt er vor allem seiner Hauptdarstellerin:

jasmine

Mein Review könnt Ihr hier lesen.

12 years a slave

Unlängst habe ich mir für die Academy 12 years a slave angesehen.

Einer DER Oscarfavoriten, in einem Jahr, mit einer besonders hohen Dichte an Qualitätsfilmen. Oder wie es bei Next Projection hieß: Gravity is the film of the moment. 12 years a slave was the film of the last moment und maybe the film of the next moment. Gonna be a close race.

12yearsaslave

Mal sehen. Ich rechne ziemlich fix mit einem Oscar für die beste weibliche Nebendarstellerin Lupita Nyong’o und mit Nominierungen für Chiwetel Ejiofor und Michael Fassbender, den ich bisher nicht kannte; er hat mich aber in seiner äußerst unsympathischen Rolle sehr beeindruckt.

Und hier meine Gedanken zum Film.