almis personal blog

rope of silicon

wenn ich sowas entdecke (oder dankenswerter weise von rogert ebert darauf via facebook hingewiesen werde), kriege ich immer vor aufregung zitternde hände und mein herz klopf bis zum hals:

eine – für mich – neue oscar contenders and prediction seite, rope of silicon.

so und jetzt muss ich erstmal ordentlich dort stöbern…oh christoph waltz erscheint dort als contender für best actor, vielversprechend!

 

midnight in paris

spoilerfrei

ja, ich bin einer von denen. einer der fans von woody allens europäischem werk, welches ja von vielen naserümpfend als untypisch und nicht relevant bezeichnet wird.

aber meiner ansicht nach versucht allen noch etwas, wenn er in europa dreht. er geht neue wege, er erzählt frischer und jugendlicher als wenn er zum x-ten mal in den straßen von new york dreht. nicht alles mag dabei gelungen sein, nur weil man sich in europa befindet, es ist aber meistens innovativer. und allen wirkt mehr wie ein junger regisseur als in seinen letzten arbeiten in den usa. bestes beispiel dafür seine letzten beiden großen filme whatever works und midnight in paris.

whatever works ist – keine frage – recht lustig. aber er funktioniert als film mehr schlecht als recht. boris y. (larry david) ist ein schwätzer. und er macht einen der kardinalfehler im film, er spricht lange und ausdauernd direkt in die kamera, zum publikum. natürlich darf woody allen das. er setzt es nicht ein, weil er keine ahnung vom filmemachen hat, sondern über diesen szenen steht groß und breit “ironie” geschrieben. auch seine klischierten figuren sind natürlich so gewollt. aber wie thilo sarrazin sagen würden: “allen schafft sich ab”. indem er seine filme immer mehr als persiflage ihrer selbst inszeniert.

midnight in paris ist da ganz anders. ja, auch hier gibt es da und dort ein wissendes augenzwinkern des regisseurs. auch hier spielt er mit klischees und kitsch. aber es ist ihm – trotz der “märchenhaften” geschichte – andererseits auch wieder sehr ernst mit seinen figuren und dem plot. ironie wird hier hauptsächlich dazu eingesetzt, allzu zuckersüßes zu vermeiden. aber nicht, um seinen eigenen film zu denunzieren. und zauberhaftes darf hier unironisch zauberhaft bleiben.

ja ich mochte midnight in paris, hüte mich hier aber, zuviel zu verraten. nur soviel: adrien brody taucht endlich wieder mal in einem ihm angemessenen film auf und demonstriert in einer minirolle, weshalb er damals out of the blue und gegen starke konkurrenz seinen oscar bekommen hat. bitte mehr davon.

filmtipps

drei filme, die ich im letzten monat gesehen habe, kann ich – aus unterschiedlichen gründen – weiterempfehlen.

1. barneys version – nomen est omen. ein film, der nicht durch einen allwissenden und sich jederzeit bei vollem verstand befindlichen erzähler vorgebracht wird, sondern durch einen sehr subjektiven protagonisten. vorteil dabei: mögliche plotholes und unplausible details können darauf geschoben werden. der film beginnt als komödie, bleibt es aber nicht. paul giamatti ist großartig und wurde auch mit einem golden globe dafür belohnt.

2. vier im roten kreis -must see für menschen, die es lieben, coolen kettenrauchenden franzosen in trench-coats bei verbrecherischen handlungen zuzusehen. das besondere daran ist ein heist, der ohne worte auskommt. und das für ganze 25 minuten. alain delon, yves montand, muss man noch mehr sagen? vielleicht noch, dass es ähnlichkeiten zu oceans eleven gibt.

3. michael clayton – ein polit-thriller, der sich allzu glatte hollywood-strickmuster widersetzt, was seine erzählhaltung und figurenzeichnung betrifft. george clooney spielt einen ähnlichen typ mann wie in up in the air und sieht manchmal ganz schön zerknautscht aus, aber he, es ist clooney und da ist zerknautscht immer noch ziemlich chic. tilda swinton glänzt (wie immer) in einer wichigen nebenrolle.