almis personal blog

Am Schneeberg

Diese Woche waren wir mit der langjährigen Freundin vom Kind am Schneeberg.

Ich habe uns für dieses Jahr NÖ-Cards gekauft (unbezahlte Werbung), weil wir eben diese Schneeberg Tour mit dem Salamanderzug machen wollten und wenn man diese tatsächlich macht, hat man schon einen Gutteil der Kosten für die ganze Card wieder herinnen.

Wir hatten so schön geplant, dass wir mit dem Zug bis Wiener Neustadt fahren, dann weiter mit einem anderen Zug und dann sind wir auch schon da und können um 11 auf den Berg fahren. Leider hatte die ÖBB andere Pläne und so hat das mit der Durchfahrt nicht geklappt und der vermeintliche Anschlusszug in Meidling ist auch ausgefallen. So saßen wir beim Anker Wiener Neustadt und tranken Kaffee, während wir unseren Salamanderzug auf 12 Uhr umbuchten, was gottseidank möglich war. Generell buchen anscheinend viele Leute ihre Züge um und so werden immer kurzfristig wieder Plätze frei.

Dann waren wir also endlich in Puchberg und warteten auf die Abfahrt:

Die Fahrt ist relativ gemächlich (Zahnradbahn), man könnte dazwischen aussteigen, es gibt vereinzelte Zwischenhalte (zb. zum Buchteln kaufen), und nach 40 Minuten ist man dann am Gipfel. Von dort – relativ angenehme Temperatur, unten 34 Grad oben ca. 10 Grad weniger – gingen wir gleich weiter (querfeldein) zum Waxriegel Gipfelkreuz:

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Der Aufstieg, 24. August 2023 (wer geht schon am Weg?)

Oben angekommen haben wir Mittag gegessen bzw. ich mein lange ersehntes Schokocroissant. Freundin vom Kind.”Das ist dein Highlight es Tages, oder?” Ja! Danach sind wir noch ein bisschen herumgewandert und haben die Aussicht genossen.

Am Schneeberg, 24. August 2023

Danach haben wir die Rückfahrt auch wieder umgebucht und strategisch überlegt, wann wohl weniger Leute fahren. Mein Beitrag dazu: “Aber wenn jetzt viele Leute kommen, dann sind dann auch viele Leute da.” Das Kind: “Wow.” Freundin vom Kind: “Was für eine Erkenntnis.” Ich: “Ja, aber ihr könnt sagen was ihr wollt, ich habe nicht Unrecht.” Harhar.

Unten angekommen ging es noch in den Souveniershop, danach weiteres am Bahnhof Herumgelungere und nach zwei weiteren Zugfahrten waren wir um 18 Uhr wieder zurück und waren also alles in allem von 8 bis 18 Uhr unterwegs. Schon anstrengend, schon viel Fahrerei, sonderlich oft macht man das wahrscheinlich nicht, aber es war lustig und ein schönes Erlebnis und den Salamanderzug kennen wir jetzt auch:

Salamanderzug (Nomen est Omen!)

Brombeere

Bei uns in der Nähe hat ein Brombeerstandel aufgemacht. Letztens bin ich mit dem Kind vorbeigekommen, er wollte einen Sirup, aber wir hatten zu wenig Bargeld. Also haben wir das heute nachgeholt.

Ich zum Kind: Support your local Brombeer Dealer!

Kind: Das war das rentnermäßigste was du je gesagt hast.

Ich: Wieso, ich hab geglaubt, die jungen Leute reden so?

Kind: Nur die Veganer.

Schulschluss und koksende Mütter

Und wieder ein Schulschluss – es ist immer ein ganz besonderer, bittersüßer Tag im Jahr, an dem ich immer irgendwie Rückschau halte. Letztes Jahr war ich so komplett traurig und niedergeschlagen, heute war ich schön melancholisch, diese Art der Melancholie, wo man nichts will als einfach seine Ruhe mit gutem Essen und Trinken und Literatur und Film und Notizbüchern.

Ich hatte heute keine Arbeitsdeadlines, ich halte mir solche Tage gern frei, für alles was so kommt, was das Kind vor hat. In der Früh hab ich einen langen Spaziergang gemacht und eingekauft (u.a. ein neues Notizbuch), als ich heimkam war das Kind schon zuhause. Er hat wieder mal einen guten Erfolg, ich weiß nicht wie er das schafft. Nach dem gemeinsamen Mittagessen auf dem Balkon hab ich den Bachmannpreis laufen lassen, und die Texte, auf die man quasi so nebenbei aufmerksam wird, wo man sich dann hinsetzt und genau zuhört, die haben eine besondere Qualität. Zwar sagt das per se noch nichts über besondere Literarizität aus, es sagt aber, dass der Text etwas mit einem macht.

Ich spreche von dem Text “Zeitmaschine” von Jacinta Nandi. Die Protaogonstin, Mutter eines kleinen Sohnes und in einer schrecklichen Ehe, sagt so Dinge wie: “So lang kein Sperma im Spiel ist, ist sie nicht fremdgegangen, das weiß sie” oder “Es kann keine Gewaltbeziehung sein, denn ich respektiere ihn gar nicht.” Es geht um eine toxische Ehe und das Mutterbild der Deutschen und es hat sehr, sehr viel bösen Witz. Die Stelle, die mich am Sofa echt lachen ließ, war Folgende: da treffen sich mehrere Mütter zum Playdate und als die Kinder schlafen, bestellen sie sich Koks. Als die Protagonistin fragt, ob es nicht verwerflich sei, zu koksen, wenn die Kinder in der Nähe sind, sagen die anderen: “Das hier ist Me-Time. Das ist Self-Care” und “Ich bin so eine gute Mutter, wenn ich auf Koks bin. Ich bin wie Heidi Klum, aber Heidi Klum in Amerika.” Das muss einem erst mal einfallen. Dann geht es noch um anzügliche Chatnachrichten an Karl Lauterbach und Johnny Depp und Amber Heard, was den Text natürlich verdächtig nahe an die Kategorie Popliteratur schiebt, aber das muss ja nicht Schlechtes sein und ich habe mich – wie gesagt – sehr amüsiert dabei.

Am Abend saß ich dann bei strömendem Regen am Balkon, erschöpft von der recht anstrengenden Arbeitswoche, aber doch zufrieden. Auch wenn Mamas keinen 9-wöchigen Urlaub haben, ein bisschen fühlt es sich doch wie Ferien an. Und morgen schau ich wieder Bachmann-Preis.

Erkenntnisgewinn

Kind kommt vom Kino nachhause, sie haben sich in Französisch einen Film angesehen.

Mutter: Welcher Film war es?

Kind: Es ging um eine Jugendliche aus einer gehörlosen Familie, die singen will.

Mutter: Coda? Das hat 2022 den Oscar als bester Film gewonnen

Kind: Kann sein

Mutter: Aber das ist ja ein amerikanischer Film – haben sie französisch geredet?

Kind: Neeeee, weißt?!!!!

Mutter: Dann muss es ein anderer Film sein (googelt). Ah Verstehen Sie die Béliers?

Kind: Ja, das war es.

Und somit hat die Mutter jetzt gelernt, dass Coda das Remake von Verstehen Sie die Béliers ist. Irgendwie hatte ich das schon mal gehört, aber war eher (sehr) passives Wissen. Während mein (sinnloses) Oscarwissen natürlich immer on point ist.

Gefühlt 16

Sohn: Ich hoffe, wir können das Spiel im Internetcafe spielen. Es ist erst ab 16.

Mutter: Du bist eh fast 16.

Sohn: Ja eben, fast.

Mutter: Bitte du kannst dich heutzutage auch als Frau fühlen. Dann sagt du halt, du fühlst dich als 16-jähriger. (lacht)

Sohn: Der Moment, in dem man die Einzige ist, die lacht.

Tiergarten Schönbrunn

Am Fenstertag letzte Woche hatte ich die glorreiche Idee, in den Tiergarten zu gehen. Schließlich sind ja sicher alle Wiener weggefahren, übers lange Wochenende oder, oder? Und, dass es quasi der erste Tag ohne Regen seit ichweißnicht wann war, lockt sicher die anderen auch nicht an, oder, oder? Na gut, wir waren um 11 Uhr dort und es war sehr voll. Wir mussten uns an der Kassa anstellen, aber es war nicht soviel los wie vor ewigen Zeiten mal, als ein Elefant geboren wurde, da reichte die Schlange bis zum Palmenhaus. Diesmal hab ich mir (und dem Kind) wieder eine Jahreskarte genommen, weil ich durch die Nähe zum Garten öfter mal, auch kurz, vorbeischauen möchte und die Tageskarte einfach auch viel zu teuer ist, wenn wir ehrlich sind. Unbezahlte Werbung, harhar

Tiergarten Schönbrunn, 19. Mai 2023

Zuerst ging es zu den Giraffen und wenn es nach mir geht, kann man den Besuch dann schon wieder beenden und es war ein erfolgreicher Tag. Weil Giraffen einfach meine Lieblingstiere im Tiergarten. sind. Das Giraffenkind war sehr lustig, es gibt in dem ganzen Gehege genau einen Strauch, sonst nur freie Fläche, aber das Giraffenkind muss natürlich unbedingt dort gehen, wo dieser Strauch ist, und über diesen Strauch drüber, sodass der Strauch quasi den Giraffenbauch aufkratzt. Ich weiß nicht, entweder Giraffen sind nicht so unheimlich schlau oder es ist ihnen einfach wurscht.

Danach waren wir im Streichelzoo. Auch Jugendliche gehen gerne in den Streichelzoo, von 47- jährigen ganz zu schweigen. Leider gehen Jugendliche auch gern ins Reptilienhaus und zerren ihre Mütter dann vor Schlangen und komischen Würmern und irgendwelchen Tieren, die sogar ihnen dann zu spooky sind – leider kann ich nicht sagen, um welches Tier es sich dabei genau gehandelt hat, weil dann hätte ich das Schild lesen müssen, was bedeutet hätte, dass ich nochmal an diesem Tier vorbei hätte müssen und das wollte ich um jeden Preis verhindern.

Hier dafür ein ganz beruhigendes Bild:

Und weil das Kind schon jugendlich ist, muss man am Ende nicht mehr durch den Souveniershop bzw. kauft dort kein Kuscheltier, dafür einen Slushy am Hietzinger Tor, an dem das Kind dann von dort bis fast Floridsdorf “trinkt”. Auch sowas, was man als Boomer nicht versteht, aber muss ja auch nicht. Jedenfalls wars lustig.

Toto Wolff

Ich schaue mit dem Sohn gerade die 5. Staffel von Drive to survive, der Formel 1 Doku-Serie auf Netflix. Der Blick hinter die Kulissen ist durchaus spannend – wundere mich selbst, dass ich das mal sage harhar.

Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, find ich immer gleichzeitig merkwürdig, aber auch sehr lustig und er hat beim Englischsprechen einen extremen Wiener Akzent.

Ich so zum Kind: “Der redet so Englisch wie ich.”

Kind: “Der redet schlimmer als du!”

Ich werte das mal als Kompliment.

Ferien im Bild, vier

Außerdem waren wir noch im Wüstenhaus Schönbrunn. Das man eigentlich nie besucht, weil es direkt vor dem Tiergarten liegt und wenn man in den Tiergarten geht, ist man eh schon gut ausgelastet mit Eindrücken. Das Wüstenhaus ist aber gratis mit der NÖ Card (unbezahlte Werbung, sonst 8 Euro für Erwachsene) und deshalb haben wir es endlich mal angeschaut.

Wüstenhaus Schönbrunn, 8. Februar 2023

Es ist jetzt nicht allzugroß, wenn man gemütlich durchgeht und beobachtet, ist man in einer Stunde fertig, aber die Temperatur ist angenehm – nicht so abartig schwül wie zum Beispiel im Regenwaldhaus, die Pflanzen sind sehr beeindruckend, und es gibt auch nicht übermäßig viele Reptilien (ein paar Schlangen im großen und ganzen), dafür Wüstenmäuse, Schildkröten, Molche usw. Eine Frage, die ich mir schon seit langem stelle: Wieso stehen Schildkröten eigentlich immer in ihrem Essen?

Ach ja und es gibt Knabberfische (oder Doktorfische) – wie auch im Haus des Meeres, die sich freuen, wenn man die Hände bzw. Arme in ihr Becken hält, damit sie ihres Amtes (Hautschuppen abnagen) walten können.

Knabberfische bei der Arbeit (zum Vergrüßern anklicken)

Ferien im Bild, drei

Blacklit Arena, 6. Februar 2023

Am Montag waren wir mit Freunden in der Blacklit Arena in der Donaustadt. Im Prinzip ist es wie Minigolf im böhmischen Prater, nur Indoor und mit diesem coolen Schwarzlicht. Also schon recht nice. Danach noch Kaffeetrinken beim Mc Donald’s next dort, die Gegend ist dort – trotz Einkaufszentrum Citygate – ein bisschen ein Place in the middle of nowhere.

Am Dienstag war ich Frühstücken im Freiraum mit M., das geht nur in den Ferien, da sie sonst Schule hat. Das Frühstück war so gut – Cappuchino, Croissant, Semmel, Marmelade, Ricotta, Schokotörtchen, Obstmüsli, Orangensaft und weiches Ei. Man braucht dann bis am Abend nichts mehr essen, auch praktisch. (wie immer unbezahlte Werbung)