Am Dienstag war ich bei der Augenärztin, weil ich jetzt offenbar nicht nur kurzsichtig, sondern auch altersweitsichtig bin. Awesome, oder? Na ja, jedenfalls wurden mir Augentropfen verabreicht, nach denen man einen Tag kaum lesen oder am Bildschirm arbeiten kann. Ich hab ja nicht so wirklich dran geglaubt, wurde aber eines besseren belehrt, ich war froh, dass ich den Heimweg geschafft habe. So musste ich leider, anstatt zu arbeiten, aufs Sofa und mir die Harry & Meghan Doku auf Netflix anschauen. Fernsehen ging nämlich, poor me.
Ich werde dazu noch mehr schreiben, wenn die drei nächsten Folgen veröffentlicht werden, aber bin schon jetzt bei einem Statement von Meghan hängengeblieben, in dem sie sagt, dass schon so viele Bücher über sie beide veröffentlich wurden, von Menschen, die sie nicht kennen, daher: “Doesn’t it make more sense to hear our story from us?”
Dazu kann man nur sagen: Ja. Und nein. Denn wie Max Frisch in Mein Name sei Gantenbein so schön sagte: “Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält” Umso wichtiger ist es da, sowohl im unspektakulären realen Leben, und noch viel mehr, wenn man sich auf einer öffentlichen Plattform präsentiert und auch über andere spricht, seine eigene Sichtweise auf sich selbst auch mal zu reflektieren und zu hinterfragen. Was Harry und Meghan in den ersten drei Folgen tun ist, ein Bild von sich zu präsentieren, das sie gerne vermitteln möchten. Und da ist eine ganze feine Linie zwischen: Seine eigene Stimme finden, seine Geschichte zu erzählen und Selbstgefälligkeit.
Als Außenstehender ist es auf alle Fälle herausfordernd, sich eine eigene Meinung zu bilden, in diesem Strudel aus royalen Verpflichtungen, Boulevardpresse und Medienmacht, Familieninterna und gewissen Widersprüchlichkeiten, die auftauchen, wenn man diese Doku verfolgt.
Wir alle kennen Matthew Perry, den Chandler Bing aus der Serie Friends.
Diejenigen, die Friends lieben, lieben Chandler wahrscheinlich auch ein bisschen. In einer Serie, in der alle sechs Hauptfiguren gleichermaßen witzig sein sollten, war er vielleicht der interessanteste, weil er die vielschichtigste Figur und vielleicht auch die größte Begabung für Comedy-Timing hatte. Im realen Leben war Matthew Perry allerdings derjenige, der schon während der Erstausstrahlung als der mit den großen Problemen galt. Weil er schon während Friends damals lief und einfach die größte Fernsehserie auf der Welt war, extreme Suchtprobleme hatte, die dem Publikum auch nicht verborgen blieben, was sein Aussehen betraf; seiner Leistung merkte man es nicht an. Wenn man seine Biografie liest, dann fragt man sich, wie er es überhaupt geschafft hat, alle Staffeln durchzustehen und auf dem Bildschirm immer “abzuliefern”.
Nun ist Perrys Biografie mit dem Titel Friends, lovers and the big terrible thing erschienen und auch, dass es dieses Buch gibt, ist eigentlich ein Wunder. Denn vor vier Jahren hat Perry aufgrund seiner jahrelangen Sucht (Kokain, Alkohol, diverse Tabletten) eine Magen-Darm Perforation erlitten, anschließend ist sein Darm geplatzt. Seinen Angehörigen wurde gesagt, dass seine Überlebenschance bei zwei (2 sic!!!) Prozent läge. Er war zwei Wochen im Koma und insgesamt fünf Monate im Krankenhaus, noch länger musste er einen Kolostomiebeutel tragen. Heute ist er clean, auch weil er weiß, dass ein nochmaliger Rückfall ihm mit ziemlicher Sicherheit das Leben kosten würde.
Seine Lebensgeschichte erklärt viel über seine späteren Suchterfahrungen. Er war das (nicht geplante) Kind sehr junger Eltern, zu jung, um wirklich ein Kind aufzuziehen. Die beiden trennten sich bald, er blieb bei seiner Mutter in Kanada, die – wie auch der Vater – beruflich sehr erfolgreich wurde und oft nicht zuhause; sein Vater zog nach L.A. ihn sah er unregelmäßig. Beide Eltern gründeten neue Familien, und auch wenn er sich mit seinen Halbgeschwistern immer sehr gut verstand, hatte er das Gefühl, in beiden Familien ein Fremdkörper zu sein und keinen richtigen Platz zu haben. Er kam zur Schauspielerei, weil er nach dem Kick des Angenommenwerdens suchte; aber – wie er bald feststellen musste – bietet auch noch so großer Ruhm diesen Kick nur auf eine begrenzte Zeit, danach fällt man wieder in ein Loch. Perry hatte ein großes Bedürfnis nach Nähe, aber auch ein ordentlichen Maß an Bindungsangst, weshalb er unter anderem mit Julia Roberts (sic!) Schluss machte, aus Angst, sie würde mit ihm Schluss machen. Daher die vielen, vielen Drogen.
Sehr beeindruckend fand ich folgende Offenbarung dazu:
“Wenn ich eine Frau haben kann, muss ich sie verlassen bevor sie mich verlässt, weil ich nicht gut genug bin und bald auffliege. Aber wenn ich eine Frau, die ich will, sich nicht für mich entscheidet, zeigt das nur, dass ich nicht gut genug und aufgeflogen bin. Kopf: Sie gewinnt. Zahl: Ich verliere. “
Der Autorin oder ähm, die Autorenperson Kim d’Horizont hat für sein Blutbuch den deutschen Buchpreis bekommen.
Nun prasselte eine Menge Meinung auf d’Horizont ein. Ich bin da sehr zwiegespalten. Einerseits bin ich nicht der größte Fan von “zeitgeistiger” Preisvergabe und v.a. von der umsichgreifenden “Wokeness” Bewegung, wobei mir schon klar ist, dass es natürlich Themen gibt, die den Diskurs bestimmen und es auch durchaus wichtig ist, sich damit zu beschäftigen. Aber nur weil jetzt Thema xy en vogue ist, bedeutet das ja nicht, dass Buch xy, das sich mit diesem Thema beschäftigt, auch gut sein muss. Da kommen wir dann direkt zum zweiten Punkt: Es heißt aber auch nicht automatisch, dass das Buch deshalb schlecht sein muss oder zu Unrecht ausgezeichnet wurde.
Ich muss da immer an Thomas Bernhard und Heldenplatz denken. Das Theaterstück war schon ein Skandal, bevor es überhaupt aufgeführt wurde, der Skandal hat komplett ohne Gesam(kon)text funktioniert, weil viele Menschen manche Textpassagen wie “Österreich besteht aus acht Millionen Debilen” usw. als Nestbeschmutzung auffassten, so als hätten sie noch niemals etwas von Rollenprosa gehört; also den Text als Meinung des Autors auffassen, anstatt als Aussage einer literarischen Figur IM Text. Wohl kaum jemand würde einem Krimiautor vorwerfen, in Wahrheit ein Mörder zu sein, nur weil seine Figur in einem Werk Menschen umbringt, warum also diese Vermengung in anderen Genres.
Und so ähnlich ist es jetzt bei d’Horizont. Anscheinend steckt sich sein Protagonist*In gewisse Dinge in gewisse Körperöffnungen und das finden alle ganz schlimm und literarisch wertlos. Aber die Tatsache alleine sagt noch nichts über die Qualität des Textes aus. Das Buch Hautfreundin. Eine sexuelle Biografie war eines der besten Bücher, die in den letzten Jahren gelesen habe und das Hauptthema ist da auch Sex. Das bedeutet nicht, dass das Buch plump oder derb oder geschmacklos whatever ist – im Gegenteil. Es ist sehr poetisch.
Ich als Germanistin fühle mich dazu berufen (harhar) zu sagen: In Wahrheit sollte jeder Blutbuch lesen, bevor er eine Meinung zum Buch abgibt. Man sollte seine Kritik am Text festmachen, und nicht an der “Begleitmusik”. Wobei ich zugeben muss, dass ich den Auftritt von d’Horizont auf der Preisverleihung jetzt auch nicht als besonders gelungen empfunden habe, insbesondere das Rasieren seines Kopfes fand ich auf mehreren Ebenen problematisch. Aber auch hier muss man sagen: Das muss ja nicht gegen Blutbuch sprechen, wenn sich sein Autor*in etwas sonderbar benimmt.
Glücklich und dankbar, dass ich wieder was zum ESC bloggen kann. Heute wurde nämlich bekanntgegeben, dass nur noch zwei Städte in der engeren Auswahl zum Austragungsort nächstes Jahr stehen und das sind Glasgow und Liverpool.
Ich hab dazu keine Meinung, also welche Stadt mir lieber wäre, aber ich fands nett, dass sie diesen Trailer mit Solovey von Go_A unterlegt haben, einem der Lost Songs des ESC (wie ich sie nenne), mit dem die Band 2020 für die Ukraine angetreten wäre. Allzu traurig muss Go_A aber nicht sein, denn bekanntlich traten sie 2021 dann wirklich an und zwar mit Shum und wurden Fünfte! Unpopular opinon: Das war ein so viel besser Song als Stefania.
Sehr lustig war der Schlagabtausch zwischen Paulus Manker – zu Gast in Willkommen Österreich – und Grissemann. Grissemann fragt Manker, ob der Spiegel auch schon bei ihm aufmerksam wurde, auf die Zustände am Set.
Daraufhin Manker: Dein Bruder, der behauptet, dass er Kulturchef vom Profil ist, traut sich nicht, über Ulrich Seidl kritisch zu schreiben, weil er mit ihm seit Jahren verbandelt ist.
Gelächter und Applaus.
Grissemann: Ich gebe dir hier das Forum, etwas Kritisches über Ulrich Seidl zu sagen. Was hat er sich zuschulden kommen lassen?
Manker: (…) Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ich mag ihn schon, ich habe mit ihm schon mal eine Theaterproduktion – abgebrochen
Grissemann: Die Frage war anders. Was kann man ihm vorwerfen?
Manker: Das weiß ich nicht, ich war ja nicht dabei.
Grissemann: “Ich weiß es nicht” – Interessante Antwort, vielen Dank für das Gespräch Herr Manker.
Manker: Ich kann weder was Schlechtes noch was Gutes sagen. Die Filme von ihm haben eine besondere Qualität.
Grissemann: Danach hab ich nicht gefragt.
(….)
Manker: (…) Man muss ihn nicht mögen, aber der internationale Success und die Bedeutung, die er für unser Land bringt, ist beachtlich.
Girssemann: Das waren also die Vorwürfe gegen Ulrich Seidl während des Sparta Drehs?
Manker. Ich habe dem Ulrich Seidl nichts vorzuwerfen. Er ist ein kontroversieller – der Künstler hat kontroversiell zu sein, sonst kann er ja gleich Journalist werden!
Auf Twitter hab ich oft gelesen, es sei so wie bei Diana. Jeder würde für den Rest seines Lebens wissen, wo er grade gewesen ist, als er davon erfahren hat. Ich sehe da Unterschiede. Bei Diana war der Schock riesengroß. Wer konnte damit rechnen, dass eine 36-jährige, die damals vielleicht berühmestete Frau der Welt, ominpräsent in den Medien, einfach stirbt? Noch dazu bei so einem bizarren Unfall. Elisabeth war 96 Jahre alt und in der letzten Zeit nicht mehr so gut beisammen.
Abgesehen davon ist meine “Wo war ich?” Story bei Diana natürlich viel spektakulärer. Ich war 21 und mit meinem Freund auf Zakythos im Urlaub. Am Morgen des 31. August’ gab es ein Erdbeben und als wir beim Frühstück im Hotel saßen, schnappten wir Gesprächsfetzen vom Nebentisch auf, die die Worte Unfall, Prinzessin, tödlich beinhalteten. Im ersten Reflex dachte ich an den Fluch, der über Monaco zu liegen schien und damit an Caroline. Aber bald wurde klar, dass es sich um Diana handelte. Ich ging daraufhin zu Fuß zu einer Münztelefonzelle und rief meine Oma an, um Details nachzufragen. Damals hatte man ja noch keine Handys, nicht mal ein Internetcafe. Am Abend besuchten wir eine Taverne, davor stand ein gemütlich aussehender griechischer Wirt, starrte in den Tavernen-Fernseher, in dem natürlich Diana-Content gezeigt wurde, und ihm liefen ungelogen dicke Tränen über beide Wangen.
Bei der Queen war es so: Ich saß an meinem PC, arbeitete und dann las ich die Todesnachricht auf Twitter. Ich stand auf, ging ins Zimmer des Kindes, klärte ihn darüber auf und er sagte: “Nicht im ernst?!” Dann legte ich mich aufs Sofa und verfolgte drei Stunden öffentlich-rechtliche Leichenfledderei.
In der “Corona-Zeit” bin ich bei Twitter ausgestiegen. Die Stimmung war derart aufgeheizt, ich habs nicht mehr ausgehalten. Vor einigen Wochen bin ich zurückgegangen und bin erst mal 1000 Leuten (sic!) entfolgt. Das hat schon mal geholfen. Außerdem hab ich mir neue Wohlfühl-Accounts zum Folgen gesucht – sehr viel ESC-Zeugs. Jedenfalls lese ich jetzt wieder ab und zu und lieber dort mit.
Anlässlich der Hochzeit des deutschen Politikers Christian Lindner konnte man aber wieder schön beobachten, was Twitter ausmacht. Lindner hat groß auf Sylt geheiratet und nun gabs verschiedene, sagen wir mal, Meinungsströme.
Diese Hochzeit ist dekadent und viel zu pompös in dieser Zeit, wo das Fußvolk verzichten soll
Alle, die Meinung 1 vertreten, sind bloß neidisch. #Neidgesellschaft
Sollten zwei Menschen, die beide aus der Kirche ausgetreten sind, kirchlich heiraten (dürfen)?
Warum reisen soviele klimatechnisch bedenklich mit dem Privatflieger an -> woraus wieder eine eigene Klimakrise/Klimaleugnung/ Long Klima (haha) Diskussion entsponnen werden kann
Haben wir keine anderen Sorgen als diese Hochzeit?
Wenn man das so liest und keinen Spaß damit hat, ist man auf Twitter eindeutig falsch.
Mir macht ja eher sowas Spaß:
Ich hab tatsächlich 42 Likes dafür bekommen. Den Film hat offenbar wirklich niemand verstanden und er kam – laut eines anderen Mitdiskutanten – nur deshalb nicht auf obige Liste, weil ihn zu wenig Leute gesehen haben.
Am Mittwoch wollte ich zur Oskar Werner Ausstellung. Ich hab mir also meine Arbeit so eingeteilt, dass ich mit dem Bus um 13.27 hinfahren kann, die Ausstellung im Metro Kulturhaus öffnet um 14 Uhr. Als ich um 13.16 die Wohnung verlassen, hatte ich nicht mal die Idee, einen Regenschirm mitzunehmen, weil es zwar bewölkt war, aber nicht nach Regen aussah und weil auch nichts gröberes angesagt war. Zur Bushaltestelle brauche ich ungefähr fünf Minuten. Kurz bevor ich dort war, begann es tröpfeltn und binnen zwei Minuten entwickelte sich daraus ein kleines Unwetter mit Starkregen.
Ich hatte nun die Optionen: Zurück nach Hause gehen, wobei ich waschelnass werden würde, dann würd ich mich aufwärmen und abwarten, überlegen, welchen Bus ich als nächstes nehmen würde – die Busse fahren nur alle 20 Minuten und zufuss erschien mir bei dem Straßenzustand nicht als Option, oder so halbnasse in den Bus einsteigen und hoffen, dass ich bis zum Erreichen des Metro Kulturhauses getrocknet wäre. Habe mich dann für Option 2 entschieden, was eine gute Idee war, weil in der Innenstadt wars sonnig und fast heiß. Allerdings waren meine schönen Stoffballerinas wie Betonpatscherl, so angesaugt mit Wasser. Sie trockneten zwar auch schnell, aber die Feuchtigkeit zog weiter in meine Gelenke und für den Rest des Tages taten mir die Beine weh (Aus dem Tagebuch einer Seniorin)
Jedenfalls war die Ausstellung toll. Als ich eintraf, war ich die zweite Besucherin. Danach kam noch eine Person, das wars. Die Ausstellung befindet sich auf drei Ebenen, wobei Ebene 1 zu vernachlässigen ist – oder wie jemand ins Gästebuch schrieb, das war eher irritiertend. Einfach eine Projektion von Oskar Werner und ein paar Zuschreibungen zu ihm an den Wänden, eine Kurzbio. Okaaay. Im zweiten Stock erfährt man dann aber sehr ausführlich das wichtigste zu seinem Lebenslauf. Geboren 1922, enge Beziehng zur (alleinerziehenden) Mutter,die sich das Leben nehmen wollte als er acht Jahre war, dann Kriegsausbruch – er fahnenflüchtig und auch bereits Vater, also das sind schon mal ziemliche “Startschwierigkeiten” würde ich sagen. Gleichzeitig etablierte er sich schnell als Hörspielsprecher und Schauspieler. Von Anfang an zeichnete ihn aber auch ein hoher Anspruch an sich selbst und andere aus, weshalb er viele Projekte absagte, aus Verträgen ausstieg etc. Schließlich eine Art Flucht nach Liechtenstein, wo er ein Haus hatte.
Etwas, das ich tatsächlich nicht wusste, ist die Geschichte um den Ifflandring. Er war – trotzdem er den Nationalismus komplett ablehnte – sehr gut mit dem Schaupsieler Werner Krauß befreundet, der kollaborierte. Die beiden spielten auch oft zusammen. Krauß war sein Vorbild und es er starb, gingen alle, wohl auch Oskar Werner selbst, davon aus, dass der Ifflandring-Träger ihm, Werner, den Ring vermachen würde. Dem war nicht so. Den Ring bekam Josef Meinrad, der damals noch nicht so bekannt war1. Auch wenn Oskar Werner versucht, souverän damit umzugehen, war er wahrscheinlich sehr gekränkt und gedemütigt. Und, wenn wir uns ehrlich sind, Souveränität gehörte generell nicht unbedingt zu seinen Stärken. Werner drehte dann vermehrt Filme und ging (kurz) nach Hollywood. Später wollte ein eigenes Theaterfestival ins Leben rufen, was scheiterte, er wurde nochmal Vater. Vor allem aber trank er viel zuviel. Sein Ruhm verblasste, weil er unter Alkoholeinfluss auftrat. Fast alle, Familie, Freunde, wendeten sich von ihm ab. Mit 62 Jahren starb er an einem Herzinfarkt.
Der dritte Stock des Metrokulturhauses widmet sich Werners’ Werken in Film und Theater. Es gibt eine große Tafel, auf der alle Produktionen aufgelistet sind, die er ablehnt hat oder die nicht zustandegekommen sind. Auch solche, an denen er gerne beteiligt gewesen wäre, aber es dann aus verschiedenen Gründen nicht war. Symptomatisch für Werners Kompromisslosigkeit. Ungeachtet dessen drehte Oskar Werner einige Filme, die heute Kultcharakter haben wie Das Narrenschiff,Der Spion der aus der Kälte kam, Jules und Jim und (den liebe ich sehr): Fahrenheit 451. Allerdings zerstritt er sich dabei mit Regisseur Francois Truffaut, mit dem er ursprünglich sogar befreundet gewesen war, aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen über seine Figur Montag. Oskar Werner hatte in diesem Fall den Autor von Fahrenheit 451 – Ray Bradbury – auf seiner Seite, der ihm schrieb: “I know you have reservations about Fahrenheit 451 as do I”. Sein letzter großer Film/TV Aufritt war in Columbo in der Folge Playback. Auch Kult.
Als ich die Ausstellung fertig abgegangen war, hab ich im Shop gestöbert und mir dann auch das Buch zur Ausstellung 100 Jahre Oskar Werner gekauft. Es ist also möglich, dass ich nochmal auf das Thema zurückkommen werde. Man kann sich die Ausstellung noch bis Ende Jänner 2023 ansehen. Es lohnt sich! Disclaimer: Not a sponsored post (as usual)
1 nachdem Meinrad den Ring erhalten hatte, ging das Gerücht um, dass er seinerseits Oskar Werner als Nachfolger bestimmte. Angeblich änderte er 1984 – als Werner starb – seinen Willen. Aber wie gesagt: Gossip.
Buntraum alias Nadine Hilmar, die ich schon ewig von Twitter kenne und ihr auch auf dem Blog sehr gerne folge – manchmal haben wir auch ein bisschen privat geschrieben, weil es ein paar Parallelen in unseren Leben gab – hat sich, nun ja neu erfunden will ich nicht sagen, aber ihre Internetheimat heißt jetzt Volle Kanne Leben und ist nicht nur eine neue Blogadresse, sondern auch ein Podcast. Disclaimer: ich werde für diese Werbung nicht bezahlt.
Was ich an Nadine immer ganz toll finde, dass sie so ehrlich mit sich selbst ist. Auf Twitter und anderen Social Media Plattformen ist ja oft das Problem, dass sich Menschen so zeigen, wie sie gerne wären. In aufgeräumten Wohnungen, mit sauber gekleideten und wohlerzogenen Kindern, guten Beziehungen usw und jeder weiß wie es geht und hat die Weisheit mit Löfflen gefressen (was ein großes Problem von Social Media überhaupt ist). Nadine nicht. Sie stellt sich hin und sagt morgens um neun: der Tag ist gelaufen, nix funktioniert, ich mag nicht mehr. Aber auch: Hier seht euch diesen Himmel an, wie geil der gerade ist. Und: Gerade gehts mir richtig gut. Das gefällt mir.
Gestern hat sie gebloggt, dass ein Freund von mit dem Motorrad durch Afrika fährt und, dass sie das zuerst mal ein bisschen aus der Bahn geworfen hat. Man kennt das ja von sich selbst, diese Reaktion: Warum mache ich sowas nicht (auch ein großes Problem vom Social Media)? Permanent ist man damit konfroniert, was andere tun und es entstehen Begehrlichkeiten. Aber Nadine analysiert sich dann selbst und kommt drauf: sie will ja gar nicht mit dem Motorrad durch Afrika. Sie findet es zwar cool, aber es ist nicht ihr Traum. Und dann sagt sie wieder was zutreffendes: Aber man kann sich ja mit dem anderen freuen und das als Ausgangspunkt nehmen, um sich selbst zu fragen, wovon träume ich? Was sind meine Ziele?
Die ersten beiden Folgen ihres Podcast hab ich mir gestern beim Abendspaziergang angehört. Mag ich!
Nach dem Oscar Eklat rund um Will Smith und Chris Rock haben viele Menschen an Ricky Gervais gedacht. Gervais hat die Golden Globes mehrfach gehostet (und wahrscheinlich ganz bewusst die Oscars noch nie) und er war teilweise soo arg. Irgendjemand hat dann geschrieben: Wenn der Witz von Chris Rock eine Ohrfeige wert war, müsste man Gervais schon lange erschossen haben. Harhar.
Viele fragen sich: Was hätte Gervais in der Situation getan? Was wäre bei ihm passiert? Gervais hat das dieser Tage bei einem seiner Auftritte selbst beantwortet. Was bei ihm passiert wäre, sinngemäß: nichts. Denn er hätte keinen Witz über die Haare von Jada Pinkett Smith gemacht. Er hätte einen Witz über ihren Freund gemacht. Das hätte ich allerdings auch gerne gesehen!
P.S. Die Ehefrau von Will Smith hatte eine Affäre mit einem Freund ihres Sohnes. Smith und sie labeln seitdem ihre Ehe als “offen”.