almis personal blog

Music Challenge – Day 1

A song you like, with a color in the title.

Der – meiner Meinung nach – beste Song einer viel zu früh verstorbenen Sängerin, die kein einfaches Leben hatte. Back to Black von Amy Winehouse.

Eine nahe Verwandte von mir hat unlängst gesagt, sie hätte gerne, dass das auf ihrem Begräbnis gespielt wird. Und das ist sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Zugegebenermaßen jetzt nicht der fröhlichste Song für den Einstieg in ein neues Jahr. Harhar.

Dennoch: Prosit 2019!

Die Fledermaus

Vor der Music-Challenge noch etwas musikalisches zu gestern Abend.

Da habe ich auf ORF 3 zuerst “Best of Neujahrskonzert” mit Barbara Rett gesehen. Barbara Rett moderiert einen Filmausschnitt mit Lorin Maazel an und kommentiert, dass Maazel damals noch blutjung gewesen sei. 1980. Ich schau mir das an und denke mir, naja, weiße Schläfen hat er schon. Und aus Interesse google ich dann, wie alt er tatsächlich war 1980 und siehe da, er war 50. Harhar. 50 ist also das neue blutjung, eigentlich ganz nett.

Dann lief meine Lieblingsoperette Die Fledermaus und zwar in der besten Version, unter der Regie von Otto Schenk. Wenn man die Overtüre hört, kennt man quasi schon die ganzen Hits, da ist bereits fast alles drinnen. Der Plot ist ja, dass Gabriel Eisenstein, ein wohlhabender Bürgerlicher, für 5 Tage wegen Beamtenbeleidigung ins Gefängnis muss. Deshalb erscheint Alfred, ehemaliger Liebhaber seine Frau Rosalinde, für eine letzte Nacht (die Dialoge sind ganz schön eindeutig-zweideutig) und sie ist auch nicht wirklich abgeneigt, während Gabriels Freund ihn vor dem Arrest noch auf einen Ball entführen will, damit er dort seine Eroberung machen kann, also mit der ehelichen Treue wars jetzt nicht so weit und irgendwie ist das sehr witzig, wie Strauss die bügerliche Doppelmoral entlarvt.

Jedenfall ist der Ball Schauplatz des 2. Aktes, übrigens ausgerichtet von reichen russischen Prinzen Orlovsky, der nicht mehr lachen kann, eine einzige Verwechslungs/Täuschungskomödie, weil Gabriels Freund Dr. Falke sich bei diesem für einen Streich rächen will – Achtung MacGuffin – Gäste sind auch unter anderem der Direktor des Gefägnisses, wo Eisenstein eigentlich schon einsitzen sollte, und das Stubenmädchen von den Eisensteins, die sich durch eine Ausrede einen freien Abend erkämpft hat, im Kleid ihrer Dienstgeberin (unrealstisch, dass ihr das passt, beide offensichtlich unterschiedliche Konfektionsgrößen). Enthalten in diesem Akt: diverse launige Hitsongs der Fledermaus, zum Beispiel das Champagnerlied (“Die Majestät wird anerkannt rings im Land, Champagner der Erste wird sie genannt”). Und so fabelhafte Liedtexte über die ewige Liebe: “Für die Ewigkeit, so wie heute – wenn wir morgen noch dran denken.” Ziemlich bissig eigentlich, bei näherer Betrachtung.

Der dritte Akt spielt dann im Gefängnis und ist geprägt vom Gerichtsdiener Frosch, hier extrem witzig von Otto Schenk interpretiert, illuminiert von regelmäßigen Schnapskonsum (ja, der Alkoholkonsum spielt in der Operette eine nicht unwesentliche Rolle). Als es läutet, sagt der Gefägnisdirektor zu Frosch: “Es hat geläutet.” Frosch: “Ja, da kann man nichts machen.” Direktor: “Ja, hast du nicht gehört, es hat geläutet.” Frosch: “Ja, das kommt davon, weil wir eine Glocke haben. Aber ich bin daran gewöhnt”. Harhar. Am Ende jedenfalls kommt die ganze Ballgesellschaft in den Arrest und alles wird aufgeklärt und niemand ist mehr böse auf jemand, weil Champagner war ja im Zweifelsfall an allem schuld. Ach, wie Wienerisch ist diese Operette.

Guten Rutsch!

Spotify Hitparade

Und weiter gehts mit Musik. Jedes Jahr freue ich mich auf meine Spotify Hitparade. Natürlich total big brother mäßig, wenn ich erfahre, dass ich 24.700 Minuten Musik gehört habe und davon alleine 34 Stunden meinen Lieblingssong 2018. Und was war mein Lieblingssong 2018? Die Spannung steigt…

Mystery of Love von Sufjan Stevens. Aus dem Film Call me by your name.  Das glaub ich gerne, weil ich den Song wirklich rauf und runter gehört habe, nachdem ich den Film gesehen habe. Der Song ist (wie der Film übrigens auch) echt wunderschön (traurig).

Außerdem hab ich viel Song Contest Lieder gehört, wie zum Beispiel das Siegerlied Toy von Netta und Non mi avete fatto niente, der italienische Beitrag zum ESC.

Meine Lieblingsgenres sind Pop, Rock, Indie und Electro und mein Lieblingssubgenre ist Modern Rock. Das hören außer mir “nur” 3 Millionen andere Spotify User. Ah eh nur. Harhar.

Hyäne Fischer

Das Kunstprojekt Hyäne Fischer will 2019 mit Im Rausch der Zeit zum Song Contest fahren. Nach Tel Aviv übrigens.

Ein Freund hat dazu einen Text von Christian Schachinger gepostet, in dem er im Standard für Fischer wirbt. Ich glaube zumindest, dass das Schachingers Ziel ist, weil wie bei vielen seinen Texten, steig ich nach der zweiten Zeile aus, weil sie so verschwurbelt geschrieben ist. Ich bekomme ehrlich gesagt Kopfschmerzen von seinen Texten. Oder wie besagter Freund sehr passend schrieb: Schachinger leidet offenbar an sekundärem Analphabetismus. Harhar.

Hyäne Fischer lukriert sich anscheinend aus der Burschenschaft Hysteria, einem feministschen Projekt, dass quasi durch subversive Imitation der Gepflogenheiten von Burschenschaften über diese lustig macht und sie kritisch unterwandert. Man muss also sehr oft um die Ecke denken, wenn man Im Rausch der Zeit hört und vor allem das dazupassende Video sieht. Das Video orientiert sich – sagen wir es mal vorsichtig – an einer gewissen Leni Riefenstahl Ästehtik. Vier Frauen in Loden gekleidet, die auf einem Berg stehen, da muss man sich schon sehr anstrengen, nicht an Eva Braun und den Berghof zu denken. Was wahrscheinlich aber auch das Ziel ist. Nochmal zur Erinnerung: Der Song Contest wird in Israel stattfinden.

Ich weiß jetzt eigentlich nicht so genau, was ich von diesem Beitrag, der sich selbst recht offensiv als Kandidat anbietet, halten soll. Was ja prinzipiell bei Kunst immer interessant ist, wenn man sie nicht genau einordnen kann und etwas fragend davor steht. Aber irgendwie widerstrebt mir das ganze auch. Na ja, mal sehen.

Always

Von der Musik meines Vaters zur Musik meiner Jugend. Weil auf Facebook anscheinend alle in den 70er Geborenen nächstes Jahr aufs Bon Jovi Konzert gehen und letztens auf Twitter Diskussionen zu Song und Video zu Always stattfanden.

Wenn man 1994 MTV geschaut hat, ist man um dieses Video nicht herumgekomen, es wurde eine zeitlang fast stündlich gespielt und hat das Lebensgefühl von Teenagern damals wirklich exakt getroffen. Wenn man sich das Video 2018 anschaut, kommt man irgendwie aus dem Kopfschütteln nicht raus, der Plot ist doch, nüchtern betrachtet, ziemlich absurd.

Also: Da wird zuerst ein Paar gezeigt (sie, Carla Gugino war später in Chaos City zu sehen), das offenbar ziemlich scharf aufeinander ist. Sie schmusen ununterbrochen und filmen sich dabei und bei ähnlichen Gelegenheiten. Es war übrigens die große Ära des Push-Up Bhs.

Plötzlich wohnt da noch eine junge Frau bei ihnen (Keri Russell, im Rückblick betrachtet wohl diejenige, die die größte Karriere gemacht hat). Warum und weshalb und ob sie die Freundin oder gar Schwester der Protagonistin ist, keine Ahnung. Jedenfalls ist die eines Tages mit dem Protagonisten alleine und anstatt sich zu unterhalten wie normale Erwachsene, sitzt er schweigend mit Jacke am Sofa und dann werfen sie sich vielsagende Blicke zu. Gerade als die Protagonistin mit dem Einkauf nachhause kommt (absolut unpassend zum Einkaufen gekleidet, in einem Mini-Kleidchen und Stöckelschuhen), fängt er an, Mitbewohnerins Bauch zu küssen, was die Protagonistin über den TV sieht (er lässt offenbar nonstop die Kamera laufen) und auszuckt. Sie wirft die Einkaufssackerl auf die beiden und verschwindet, wutentbrannt und verzweifelt. Warum der Protagonist in der Wohnung, wo jederzeit seine Freundin hereinplatzen kann, mit der anderen herummacht: niemand weiß es.

Daraufhin folgt ein ziellose Umherstreifen in der Stadt, die Protagonistin zieht irgendwann ihre Schuhe aus, man will sich nicht vorstellen, wie ihre Fußsohlen anschließend aussehen müssen – und sitzt gegen Abend dann in einem Hauseingang. Traurig, aber immer noch super gestylt. Ihr Halstuch hat sie jetzt um die Schultern drappiert. Auftritt: der Künstler. Der Künstler wohnt zufällig in diesem Haus und nimmt die sehr hübsche Verzweifelte mit in seinen irrwitzig riesigen Loft. Nicht, ohne ihr vorher seine Jacke umgelegt zu haben, für die ca. zwei Minuten Weg zu seiner Wohnung. Und macht, was man so macht, wenn man jemanden gerade vor der Haustür aufgelesen hat: er versorgt sie mit Champagner (ein heißer Tee wäre wohl besser gewesen) und malt ein Bild von ihr. Damit das Bild besser wird, zieht er sich seinen Pulli aus und sein sensibler Blick sagt, ich zwing dich nicht, aber wäre schon schön, wenn du das jetzt auch machen würdest. Und sie macht das dann auch.

Schnitt, nächster Tag (?) die Protagonistin wacht alleine, eingewickelt in Satin-Bettwäsche, (was sonst???) auf. Der Künstler ist weg. Sie ruft ihren Ex an, der sofort kommt. Zuerst scheint es so, als wollten sie sich versöhnen, doch als ihm klar wird, was passiert ist, zerstört er das Bild des Künstlers. Daraufhin verabschiedet sich die Protagonistin – wie es aussieht – endgültig von ihm. Was dann passiert, ist auf MTV öfters zensiert worden, nämlich: Protagonist zündet den Loft des Künstlers an. Auf MTV (wie auch auf oben eingebettetem youtube Video) sah man meistens nur, wie die Fenster aufgrund der Flammen zu Bruch gehen und konnte nur drüber spekulieren, wer da wohl seine Finger im Spiel hatte. Letzte Szene: Protagonist verlässt das Haus und trifft auf Künstler, die beiden sehen sich vielsagend an (wobei sie sich ja nicht kennen); Schnitt: Protagonist sitzt irgendwo in Mexiko und halluziniert seine Freundin herbei.

Das ist schon alles sehr heartbroken und arg, andererseits wirkt der Protagonist eigentlich sehr unsympathisch und egozentrisch und prinzipiell wirken alle in diesem Video wie ziemliche “Poser”, sehr oberflächlich und abgehoben. Aber dennoch, oder gerade deshalb, ist das Video Kult.

Bob Marley

Eine spannende Frage!

Wenn ich früher mit meinem Vater im Auto fuhr, hatte ich musikmäßig die Wahlmöglichkeit zwischen Götterdämmerung/Ring des Nibelungen von Richard Wagner, Jazz von Oscar Peterson über Thelonius Monk bis Dave Brubeck (wenn er etwas “mainstraminger” drauf war) oder dem Gesamtwerk von Bob Marley. Ich hab mich immer für Bob Marley entschieden, weil Jazz pack ich gar nicht und Wagner, tja, da hab ich das Gefühl, das wird meine letzte Autofahrt überhaupt. Harhar. Marley ist da deutlich gechillter.

Später mal hab ich meinen Vater updaten wollen und habe ihm eine Marley Remix CD geschenkt, wo aktuelle Künstler mit Marley (aus der Konserve) singen. Mir hat besonders die Turn your lights down low Version mit Lauryn Hill (die mit einem Marley Sohn zusammen war und mehrere Kinder hat) gefallen, ob mein Vater davon recht begeistert war, weiß ich nicht.

Lady Madonna

Heute bin ich mit einer Freundin zufällig auf den Song Banküberfall von der EAV gestoßen, ein großer Hit in meiner Volksschulzeit und nach kurzem Nachdenken sagte ich dann: “Da warst du ja noch gar nicht auf der Welt.” Sie war sich nicht sicher und nach kurzer Google Befragung stellten wir fest, dass sie doch schon zwei Monate alt war, als das Lied erschienen ist.

Darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, sondern über die Tatsache, dass Madonna dieser Tage 60 Jahre alt geworden ist. Ein anderes Idol meiner Kinder- und Jugendzeit. Ich hab Madonna immer sehr gerne gehört, mir gefiel auch ihre Art zu provozieren, siehe Teenagerschwangerschaft, Küsse mit einem schwarzen Jesus, SM, ihr Bildband über sich selbst, Stierkampfkritik usw. kennt eh jeder, auch wenn sie natürilch manchmal über das Ziel hinausgeschossen ist, aber das gehört zu einer richtigen Provokation natürlich auch dazu.

Ihre ersten Alben waren klassischer 80ziger Jahre Pop, Like a virgin, La isla bonita und natürlich Papa don’t preach. Letzterer Song erinnert mich immer an eine Friends Folge, in der Rachel Schwieirgkeiten hat, ihrem Vater von ihrer Schwangerschaft zu erzählen und Phoebe stellt dann trocken fest: “Oh that’s oh so Papa don’t preach“. Popkulturelle Referenzen gab und gibt es zum Phänomen Madonna natürlich genug.

Nach ihren klassischen Pop-Alben und der Platte Erotica, die sich quasi nur um Sex drehte (und trotzdem oder deswegen eher fad war), kam eine neue Selbstfindungsphase, in der sie mit den Produzenten von der damals sehr erfolgreichen, dennoch widerspenstigen Bjork zusammenarbeitet. Für das Album Bedtime Stories entstanden dann Texte wie “Today is the last day that i’m using words, they’ve gone out, lost their meaning, don’t function anymore.” – Das hat mich ja total angesprochen. Harhar.

Später kam noch mal ein richtiges Hit-Album mit Ray of Light (1998) und dann hab ich ehrlicherweise ihre Karriere mit mehr gar so aufmerksam verfolgt. Mit einigen Ausnahmen, wie beispielsweise ihrer Version vom national treasure Song American Pie, ursprünglich von Don Mc Lean – den sie komplett aus seinem (sehr vielschichtigen) Kontext gerissen hat. Dazu hab ich schon mal länger gebloggt, in meiner Rubrik Original und Fälschung.

Vergessen hat man vielleicht ihre Ehe mit Sean Penn, weil das ist wirklich schon ewig her. Wahrscheinlich auch die meisten ihrer Filme, die Schauspielerei war nur begrenzt ihre Profession, natürlich mit der Ausnahme der Musicalverfilmung von Evita, bei der sie an der Seite von Antonia Banderas, für ihre Rolle als Eva Perron hat sie damals auch einen Golden Globe gewonnen. Eventuell erinnert man sich auch nicht mehr daran, dass sie einen Song zum Austin Powers Film The Spy who shagged me beigesteuert hat, immerhin auch Globe nominiert, namens Beautiful Stranger.

Einen umstrittenen Bond-Song hat Madonna auch noch geschrieben, ein eher untypisches Bond-Theme, er heißt Die Another Day. Manche Kritiker haben ihn als Anti-Bond Song bezeichnet. Wenn man mich fragt, war sie ihrer Zeit voraus und der Song hätte eher zu den Daniel Craig Bonds gepasst, die etwas moderner und subversiver waren als die Pierce Brosnan Bonds und auch die gewagteren Titelsongs hatten.

Mein ewiges Lieblingslied von Madonna ist sehr alt, wahrscheinlich eher Madonna-untypisch und heißt Live to tell. Obwohl ich sonst ihre uptempo Songs lieber mag, weil mir ihre ruhigen Sachen oft zu effektheischend sind. Aber Live to tell ist schön und schlicht, da ist alles überdrehte, skandalöse, provokante weg, aber auch nichts aufgesetztes daran. Übrigens vertreten auf dem Soundtrack des Filmes At Close Range, einem Film mit, erraten, Sean Penn.

Summer thoughts, drei

Wieder mal ORF Sommergespräche, diesmal mit gleich zwei Moderatoren, wieder mal erscheint es mir, zumindest nach Gespräch Nummer eins, dass das wieder nichts wirkliches wird.

Das Kind jedenfalls, dass zufällig im Wohnzimmer vorbeigekommen ist, als ich geschaut hab, hatte nur eine einzige Frage: “Sitzen die wirklich im Freien oder ist das ein Blue Screen?” Das ist das, was Kinder heutzutage beschäftigt.

Und weil wir gerade bei Kindern sind, ich finde es ja sehr lustig, dass Bella Ciao aus der Netflix Serie Haus des Geldes jetzt anscheinend ein Sommerhit geworden ist. Genau das Bella Ciao, das wir im Italienischunterricht im Gymnasium als antifaschistisches Lied kennengelernt und interpretiert haben. Warum weiß ich gar nicht mehr so genau, aber ich hab es mir gemerkt.

Jetzt singen gerade zwei Kinder im Hintergrund bei mir “Oh partigano”, als wäre das was fröhliches. Und natürlich ist das nicht die Version, die wir in der Schule gehört haben, sondern ein gewisser Herr Hugel hat das Lied durch den Fleischwolf gedreht und eine tanzbare, den ernsten Hintergrund komplett ausblendende Dance-Stampfer-irgendwas-Version draus gemacht, die die Kids natüüürlich lieben.

Bella Ciao wurde übrigens auch beim Begräbnis von Dario Fo gespielt.

Flames und Sia

So, ich hab jetzt meinen Sommerhit 2018 gefunden, zufällig im Autoradio, weil ich im Sommer mehr Auto fahre und damit auch Radio höre.

Er stammt von Sia und wir erinnern uns an alles, was wir an Sia so extrem cool finden. Zunächst mal, dass sie Breathe me geschrieben hat, der allerletzte Song der Serie Six Feet Under und wie wir wissen, die die Serie großartig, aber am großartigsten sind die letzten sieben Minuten mit eben diesem Song. Ich muss immer noch jedesmal weinen, wenn ich mir das Finale ansehe, weshalb ich das nicht sehr oft mache. Harhar.

Die Musikerin Sia ist eigentlich recht eigenwillig und extravagant in ihrem Habitus, sie gibt ihren Songs und Alben interessante Namen wie beispielsweise Some People have real Problems oder 1000 Forms of Fear. Sie hat eine durchaus brüchige Biografie wenn man das so nennen will (Suchtprobleme, Selbstzerstörungstendenzen, Schicksalschläge), aber auch eine unverwechselbare Stimme, macht dabei eingängige, aber nicht unanspruchsvolle Pop-Songs. Quasi die Königsdisziplin. Außerdem schreibt sie Songs für andere nicht ganz unbekannte SängerInnen wie Rihanna, Katy Perry, Kanye West oder auch Marco Mengoni – wie sie zu diesem Ex-Songconteststarter für Italien (L’Essentiale – 2013) gekommen ist, würd mich ja auch interessieren.

In den letzten Jahren mochte ich Chandelier sehr gerne (das dazu passende Video ist eines der am meisten geklickten auf Youtube) oder erst kürzlich Cheap Thrills. Und jetzt hat sich Sia also, wie schon ein paar mal zuvor, mit David Guetta zusammengetan und einen neuen Hit produziert, oder wie ein Kritiker sehr zutreffend schreibt: “Guetta showcases his skills in providing a massive pop-house hybrid ready to take over the radio stations all over the world, offering a perfect foundation to Sia’s distinctly powerful and unique voice.” Das ist so eine herrliche Formulierung, die den Song wirklich auf den Punkt bringt.

Ich höre den jetzt sooft, dass das Kind gerade reinkam und mit leichtem Vorwurf in der Stimme meinte: “Musst du immer wieder dasselbe Lied hören?” Ich fürchte ja, noch eine kleine Weile.