almis personal blog

Zweites Semifinalle

Eigentlich heißt es nach Ludwig Wittgenstein: Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen. Abgewandelt für die rumänischen “Kombo” Ilinca ft Alex Florea heißt es allerdings eher: “Yodel it!” In einer bizarren Performance, die alles vereint, was nicht zusammengehört, haben sie sich so – zu meiner Überraschung – das Ticket ins Grand Finale des ESC gesichert. Andreas Gabalier muss sich warm anziehen.

Auch Jaques Houdek aus Kroatien scheint Kommunikationsprobleme zu haben und löst diese in einer Art Doppel-Conferance mit sich selbst. Auch diese etwas schizophrene Vorstellung kommt ins Finale. Ebenso wie Ungarn, dessen Sänger Joci Papai, ein Roma-Ungar, wenn man so sagen kann, sicherlich auch polarisiert, mich aber musikalisch wesentlich mehr angesprochen hat.

Beim Voting hieß es für Nathan Trent lange zittern. Er wird erst als zehnter und letzter aufgerufen. Österreich ist daher zum dritten Mal in Folge in einem ESC-Finale, das ist schon überraschend, wenn man denkt, welche Durststrecken wir früher schon hatten. Ich kann mich noch immer nicht recht mit Running on Air anfreunden, aber super Leistung natürlich.

 

Neuer Favorit?

Das erste Halbfinale des Song Contests ist geschlagen und es gibt einen neuen Favoriten. Den Portugiesen Salvador Sobral. Sogar der Standard-Experte Marco Schreuder schreibt ihm jetzt Siegeschancen zu.

Ich bezweifel das ein bisschen. In meinem Umfeld hab ich noch keinen Sobral-Fan gefunden. Die Menschen sind eher mehr oder weniger verstört von ihm. Ich muss sagen, ich finde den Song durchaus interessant, weil er so anders ist als das meiste, was man sonst beim ESC hört. Sobrals Vortrag vermittelt eine große Wahrhaftigkeit und die Attitüde des nicht verbiegen lassens. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Song wirklich massentauglich im großen Stil ist. Eine Top 3 Platzierung halte ich aber für wahrscheinlich.

Ein bisschen erinnert mich das ja an 1991, als Amina einen ähnlich eigenwilligen Song vorgetragen hat, den viele damals auch furchtbar fanden (ich nicht). Ich verstehe hier wie da den Text nicht, weil ich weder portugiesisch noch französich spreche, aber es ist ein Verdienst der beiden Künstler, dass sie mich auch erreichen, wenn ich keinen Schimmer davon habe, was sie da singen.

Ach ja, Amina wurde 1991 Zweite. Sie hatte die gleiche Punktezahl wie die Schwedin Carola, die vor ihrem Auftritt sicherlich einen Latte Machiatto Einlauf hatte¹ und ein absolutes Kontrastprogramm zum sperrigen französischen Auftritt bildete. Allerdings hatte Carola öfters 12 Punkte bekommen und siegte daher für Schweden.


¹(c) Fight Club.

Running on Air

Vielleicht sollte ich auch was zum österreichischen Beitrag schreiben. Nathan Trent mit Running on Air.

Ja, Trent hat eine gute Stimme und das Lied tut keinem weh, aber das ist gleichzeitig auch schon das Problem. Die Erklärung findet man im Johnny Cash-Biopic Walk the Line. Keine Ahnung, ob sich das bei Johnny Cash tatsächlich so zugetragen hat, wenn nicht ist es gut erfunden:

Cash hatte eine Vorstellung bei einer Plattenfirma und trägt ein nettes Lied fehlerfrei vor. Darauf sagt ihm der Verantwortliche dort, so geht das nicht. Er muss ein Lied singen, bei dem er alles gibt. So als würde er gerade vom einem Truck angefahren worden sein und tödlich verwundet auf der Straße liegen und er hat noch einen Song, den er der Welt hinterlassen kann. In den er alles reinlegt, was sein Leben hier ausgemacht hat, was es ihm bedeutet hat. So einen Song erreicht die Leute, so einen Song wollen sie hören.

Ich fürchte, Running on Air ist kein solcher Song. Miss Xoxolat meint auf ihrem Blog aber, das Lied wächst mit jedem Mal. Ich stehe derzeit erst bei einem dreiviertel Mal hören ähm.

P.S. Marco Schreuder schreibt auch wieder sein ESC Tagebuch für den Standard. Sehr lesenwert! Sein erster Beitrag.

Italia all’ Song Contest

So, Song Contest Woche again.

Will man den Buchmachern glauben, so ist Italien heuer der große Favorit. Ich hab ja eine gewisse Affinität zu Italien und Italien hat meistens gute, spannende Song Contest Beiträge. Allerdings hat das Land den Wettbewerb – ebenso wie Österreich – erst zweimal gewonnen. Was aber auch daran liegt, dass es seltener am Bewerb teilgenommen hat als “wir.” Den Sieg haben sie 1964 mit Giglioa Cinquetii und Non ho l’eta und 1990 mit Toto Cutogno mit Insieme: 1992 geschafft.

Im Jahr 1990 hat praktisch jeder Interpret nach dem Mauerfall über ein grenzenloses Europa gesungen, aber Cutogno hatte diese gewisse Wurschtigkeit, erst in Zagreb seinen Background-Chor zusammenzustellen und dort relativ free style aufzutreten. Die Bühnenshow setze sich im wesentlichen aus Schnipsen mit den Fingern und der klassischen achtziger Jahre Faust zusammen. Aber der Song war sehr eingängig, man will sich gleich eine Pizza bestellen, wenn man ihn hört und er ist auch recht vorteilhaft gealtert. Im Jahr 1991 wurde der Bewerb dann in Rom ausgetragen, noch mehr Free Style und Improvisation durch den Gewinner/Moderator Cutogno gemeinsam mit Cinquetti. Und sie haben extra einen nicht mehr blutjungen Pianisten beauftragt, diesmal für Italien anzutreten um ja nicht nochmal zu gewinnen, der im neapolitischen Dialekt abseits jeder modischen Strömungen sein Lied gesungen hat (und überraschend immerhin 7. wurde).

1997 verabschiedetete Italien sich bis 2011 aus dem Bewerb mit der Gruppe Jalisse und dem roxette-esken Song Fiumi di Parole (von Grissemann und Stermann damals übrigens mit “Buchstabensuppe” übersetzt, eher hieß es wohl “Wortflüsse” oder sinngemäß reden wie ein Wasserfall). Immerhin gab das den 4. Platz. Das war dann Italien anscheinend zu heikel und sie konzentrierten sich auf das San Remo Festival. Als sie dann 2011 wieder teilnahmen, wurden sie prompt Zweiter, mit Madness of love von Raphael Gualazzi, eine sehr jazzig angehauchte Nummer. Auch in den folgenden Jahren hatte Italien immer gute, eigenwillige Beiträge, in Wien belegte Il Volo – auch favorisiert – den dritten Platz mit Grande Amore, einem ungewöhnlich massentauglichen Song (den ich “nichtsdesttrotz” sehr mag).

Heuer tritt ein gewisser Franceso Gabbani mit dem Song Occidentali’s Karma an. Und weil das Kind heute Sonntag um sieben Uhr in der Früh aufstehen musste, um das Zahlenzorro Rechenprogramm weiterzumachen, hatte ich Zeit, um den italienschen Text genauer unter die Lupe zu nehmen. Wenn ein Song Contest Song mit den Worten: “Sein oder sein müssen, der Hamlet’sche Zweifel” beginnt, dann weiß man, das ist keine herkömmliche 08/15 Nummer, da hat sich jemand wirklich etwas überlegt.

Weiter geht es mit den Ehrenmitgliedern der anonymen Selfie-Süchtler und den Internetologen, die unnütze Schlachten schlagen (meint er etwa twitter?). Es geht um Buddha, “Alles fließt” als Herklit’sches Mantra wird mit dem fünfziger Jahre Kulthit “Singing in the rain” verknüpft, so kann man “fließen” halt auch interpretieren. Und dann dazu tanzen. Das Internet wird als Opium fürs Volk bezeichnet, ohne dabei eine bittere kulturpessimistische Abrechnung sein zu wollen (Gott sei Dank!) Das Ganze wird mit einigem Augenzwinkern vorgetragen.

Ich finde das schon recht großartig.

 

La La Land – mein Review

Manchmal geht man aus dem Kino – verzaubert, ergriffen, gerührt, mit dem Bewusstsein, dass man einen Film gesehen hat, der über sich selbst hinausgewachsen ist. Einen Film, der einen noch lange begleiten wird. An den man immerzu denken muss, als wäre man frisch verliebt und hätte Schmetterlinge im Bauch. Willkommen im La La Land!

Kleine Spoiler können folgen – das Ende wird nicht verraten

Die Ausgangslage: Mia (Emma Stone), eine Schauspiel-Aspirantin, die sich bisher eher erfolglos von Casting zu Casting hantelt und dazwischen als Kellnerin arbeitet und Sebastian (Ryan Gosling), ein Musiker, der von seinem eigenen Jazz-Club träumt, sich aber als Bar-Pianist mehr schlecht als recht über Wasser hält, begegnen sich mehrmals zufällig in der Millionenstadt Los Angeles. Obwohl beide Künstler aus Leidenschaft sind und im Prekariat leben, sie also einiges verbindet, mögen sie sich anfangs ganz und gar nicht. Dabei fühlt Mia sich von Sebastians Musik einmal unbekannterweise förmlich angezogen, wie bei einem Ratterfänger folgt sie dieser einen Melodie, die er spielt als die Großstadt so ruhig ist, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Doch auch dieser Augenblick bringt sie einander nicht näher, im Gegenteil.

Die Antipathie gipfelt hoch über den Hollywood Hills, wo die beiden eine Party verlassen, auf der sie sich wieder mal unverhofft begegnet sind, und die Sonne gerade untergeht. Mia findet ihren Wagen trotz elektronischem Autoschlüssel nicht, es ist gerade schön absurd, da singt Sebastian in “Lovely Night“, wie verschwendet diese schöne Nacht doch sei, wie poetisch das doch sein könnte, wären jetzt eine Frau und ein Mann zusammen hier, die etwas füreinander empfänden und Mia ergänzt: “Maybe this appeals, to someone not in heels, or to any girl who feels, there’s some chance, for romance, but i am frankly feeling nothing – or it could be less than nothing.” Die beiden müssen sich gegenseitig so vehement versichern, dass sie nicht miteinander können, weil sie natürlich sehr wohl merken, dass sie sich voneinander angezogen fühlen. Diese erotische Spannung, die zwischen ihnen schon im Streit herrscht, würden sich andere Film-Paare unmittelbar vor der ersten gemeinsamen Nacht wünschen.

Genauso wie Mia und Sebastian sich erst auf den 2. Blick verlieben, so geht es vielen auch mit der Stadt Los Angeles. Sie hat nichts pittoresk-verspieltes, wie San Francisco, nichts pulsierendes wie New York, nichts gigantomanisches wie Las Vegas. Los Angeles ist weitläufig, unstrukturiert, besitzt relativ wenige Hochhäuser und kein wirkliches Zentrum, die Stadtviertel unterscheiden sich teilweise enorm voneinander, alles ist sehr heterogen und individualistisch. Der berühmte Walk of fame ist eigentlich ein schmutziger Gehsteig, wenn – ja, WENN man ihn nicht mit Bedeutung erfüllt. Und wo, wenn nicht in Hollywood, darf man mit seiner Phantasie spielen und das in Los Angeles sehen, was es AUCH ist, wenn auch nicht so offensichtlich?

Regisseur Damien Chazelle tut genau das, er porträtiert ein anderes, ein geheimnisvolles, verträumtes, ein lebensfrohes Los Angeles, auf der die Menschen während eines Staus auf dem Highway auf ihren Autos tanzen (“Another day of sun“) und es wirkt so als hätten die Menschen dort noch nie etwas anderes gemacht. Während Baz Luhrmanns Moulin Rouge ein Paris zur Verfügung hatte, das als Stadt der Liebe und Sinnlichkeit etabliert ist, muss Chazelle all sein Können aufbieten, um Los Angeles wie die attraktivste Stadt der Welt erscheinen zu lassen. Und Chazelle kann das.

Wie schon in Whiplash kreiert er einen Film voll von Musik, allerdings standen sich dort zwei Protagonisten gegenüber, die beide auf ihre eigene Art und Weise unsympathisch waren. La La Land kann auf zwei Darsteller zählen, denen man sich beiden verbunden, ja vertraut fühlt. Chazelle erzählt ihre Geschichte mit nicht-linaren Schlenkern, die denkbar unanstrengt sind, mit Variationen und Improvisationen wie in der Jazzmusik, die er so liebt. Er scheint nicht arm zu werden an Ideen, die das Auge und das Ohr umschmeicheln, dabei ist sein Drehbuch streckenweise sehr witzig (ich sage nur “I ran”), dann wieder faszinierend melancholisch, dass man weinen könnte, weil es einfach so schön ist, etwa wenn Mia und Sebastian gemeinsam City of Stars singen und es so wirkt, als wären sie dabei wirklich ganz alleine gewsen und hätten nur für sich gesungen.

Die Botschaft des Filmes lautet: “Here’s to the fools who dream”. Und in Zeiten wie diesen werden die Menschen, die träumen, die sich dafür einsetzen, was sie mit Leidenschaft erfüllt, ganz dringend gebraucht. Genau wie solche Filme.

La La Land

Mir gefallen die meisten Filme, die ich mir im Kino anschaue, was daran liegt, dass ich leider ziemlich selten ins Kino komme und mir dann nur das ansehe, wovon ich mir verspreche, dass es meinen Geschmack trifft. So ist das fast immer ein positives Erlebnis, abgestuft von “nette Unterhaltung” über “toll” bis “sehr sehenswert”.

Viel seltener kommt es vor, dass ich einen Film sehe, ich den ich mich fast verliebe, weil er – meines Erachtens nach – einfach wunderschön gefilmt ist, das Medium voll ausnutzt, und einfach etwas Magisches auf die Leinwand zaubert. Wo das Thema stimmt, die Musik, die Stimmung, der visuelle Eindruck, die Dialoge und die Schauspieler. Sowas kommt nicht jedes Jahr vor. Aber 2017 hat für mich genau mit einem solchen Film begonnen. Ich habe diesen Film in der Pre-Preview gesehen (er läuft ab Ende nächste Woche regulär in den österreichischen Kinos) und war/bin verzaubert. Ich habe mir von dem Film sehr viel erwartet und er konnte diesen Erwartungen gerecht werden. Dieser Film heißt La La Land.

Ich werde zu La La Land noch mehr schreiben, aber soviel vorab: es ist ein Musikfilm in dem Sinne, als gesungen und getanzt wird, aber es ist alles andere als ein klassisches Musical, es ist ein visuelles Meisterwerk, ein Film, der von der Chemie, die die Hauptdarsteller Ryan Gosling und Emma Stone miteinander haben ebenso lebt wie von den orignellen Einfällen des Regisseurs, der besonderen (und dabei sehr unangestrengten) Art, eine – diese – Geschichte zu erzählen und dem bisher noch mehr oder weniger unentdecken und noch nie derart gelungen in Szene gesetzten Charme der Stadt Los Angeles.

Ihr seht, ich bin enthusiasmiert und werde versuchen, diesen Enthusiasmus in noch genauere Worte zu fassen. Bald.

You have been loved

Es ist absolut nicht so, dass ich mich als Zentrum des Universums betrachte, aber ein bisschen fühle ich mich als hätte ich es verschrien, als ich kürzlich hier schrieb, der Tod von David Bowie hätte mich dieses Jahr am meisten betroffen gemacht. Und dann starb gestern George Michael. Der ihm zumindest dicht auf den Fersen ist, was meine persönliche Betroffenheit betrifft. Dennoch war ich bei George Michael etwas weniger überrascht, da es ja erst fünf Jahre her ist, dass er im Wiener AKH im Koma lag und dann noch gerettet werden konnte.

Ich persönlich mochte den doch kontrovers diskutierten Weihnachtskulthit Last Christmas – der ja von Wham und nicht von ihm alleine war –  immer und gerade heute habe ich einen Artikel gelesen, der vielleicht erklärt wieso. Weil nämlich zwar der Chorus des Songs sehr eingängig ist (inklusive Weihnachtsglockengebimmel), aber wenn man spontan die Strophen singen soll (wie der Artikel vorschlägt) merkt man, dass diese wesentlich komplexer aufgebaut sind. Und deshalb eigentlich sehr interessant sind.

Mein Lieblingssong von George Michael ist Careless Whisper, seine erste Solo-Single, die allerdings noch auf einem Wham-Album erschienen ist. Nie hat sich schlechtes Gewisssen so bedrohlich angefühlt wie mit diesem Saxofon im Hintergrund. Und wer kennt sie nicht, die unsterblichen Zeilen: “Guilty feet have got no rhytmn”? Der heteronormativen Beziehungsübereinkunft folgend, kann man anschließend an einen Betrug nicht mehr im Takt tanzen. Das war oh so eighties!

Das bestverkaufte George Michael Album kam danach, Faith, mit dem vielleicht schlimmsten Skandalhit meiner Prä-Pubertät “I want your sex.” Ich war damals bei einer Schulfreundin zu Gast, die das Album hatte und ihn mir heimlich vorspielte. Sowas würde ja heute keinen Hund mehr vorm Ofen hervorholen, wenn wir uns ehrlich sind. Der Titel sorgte damals aber für viel Aufsehen, der Song selber war nicht so besonders erwähnenswert.

Lieber als dieses Album mag ich  persönlich Listen without prejudice Vol 1 (wobei es nie einen 2. Teil gab), das 1990 erschienen. So wie unser Jazztrainer heute Taylor Swift liebt, liebte unsere japanische Jazztrainerin damals George Michael und verwendete dieses Album zum Warm up. Ich hab es mir dann auch gekauft und sehr oft vor dem Einschlafen gehört, was passend ist, weil es vornehmlich ruhige und nachdenkliche Songs vereint, die in der Mehrzahl auch sehr gesellschaftskritisch sind. Und es featured das wunderbare Video zu Freedom (G. Michael lag damals im Clinch mit seiner Plattenfirma Sony), mit fünf damaligen Topmodells. Das war oh so ninties!

Ich mochte an George Michael vor allem den Klang seiner Stimme, die ich wunderschön finde. Es gibt Sänger, deren Musik ich mag, aber wenige, deren Stimme mir so gut gefällt. Und ich mochte an ihm auch diese gewisse Selbstironie, als er etwa in einer öffentlichen Toilette verhaftet wurde (nachdem er weiß Gott was genau dort gemacht hat), jedenfalls hat er sich danach als homosexuell “geoutet” (oder die Medien übernahmen diesen Part) –  und diese Erfahrung in seinem nächsten Song (und Video) Outside verarbeitete.

RIP George.

Spotify Rückblick

Jetzt gehen ja die Jahresrückblicke wieder los und der erste kam speziell für mich heuer von Spotify.

Spotify benachricht seine User nämlich – etwas big brother mäßig – über ihre Lieblingssongs des vergangenen Jahres. Und mein Lieblingssong ist demnach, festhalten, Living Thing vom Electric Light Orchestra. Sehr wundert mich das nicht, weil ich den Song, nachdem ich ihn einmal im Sommer im Garten (wieder)entdeckt habe, pro Tag oft fünfzehn, zwanzig Mal angehört habe. Ich bin so ein Quartal-Hörer, der in einem bestimmten Zeitraum immer wieder dasselbe Lied hören kann. Und ich mag ja solche Songs, die so ein bisschen vom Strophe, Chorus, Strophe, Chorus, Bridge Chrous Konzept abweichen, wo irgendwie alles drunter und drüber geht.

Auf Platz 2 liegt Spanish Radio von Biffy Clyro und auf Platz 3 Supertramp mit Logical Song. Wäre da nicht Biffy Clyro, würde Spotify denken, ich wäre ein bekiffter Hippie, der in den späten Siebzigern hängengeblieben ist.

Zu meinen Top Künstlern des Jahres zählt dann auch noch David Bowie. Dessen Tod im Jänner der Anfang einer ganzen Reihe an traurigen Todesnachrichten bekannter Künstler war. Für mich persönlich war sein Tod allerdings der schlimmste, weil ich mit Bowie am meisten verbunden habe.

Young Roses im Finale

Die Young Roses haben es tatsächlich ins Finale der Großen Chance der Chöre geschafft. Ich habe mich bei ihrem Einzug vor zwei Wochen sehr gefreut, das Kind hat sich ca. vier Sekunden auch gefreut, und sich dann eine Minute darüber abgehaut hat, wie ich hüpfend und kreischend durch die Wohnung gelaufen bin.

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Heute geht es also um den Sieg, und ich bin schon echt sehr gespannt, was die Rosen zum besten geben werden, nachdem sie in der ersten Show – wie hier schon erzählt – “Amoi seng ma uns wieder” performt haben und in der zweiten ein raffiniert arrangiertes Austropop-Medley.

Zuerst gibt es allerdings einen Battle mit einem anderen Chor, den sie gewinnen müssen, um dann letztendlich ihren Song fürs Finale performen zu dürfen. Ich drücke jedenfalls ganz fest die Daumen, den Song möchte ich nämlich unbedingt hören!

 

Happy weekend

Das vergangene Wochenende war schön und ereignisreich und weil ich quasi gebeten wurde, darüber zu bloggen, tu ich das nun.

Am Freitag wollte ich eigentlich mit dem Kind zum Fielmann, weil die Brille (wieder mal) kaputt gegangen war und nun abgeholt werden konnte. Das Kind hatte jedoch keine Lust (als ob ich die hätte…) und so wurde es erstmal verschoben. Deshalb fing der Samstag aber dann mit Augenschmerzen an und so wurde die Brille dann doch noch schnell geholt und der Schmerz war im null komma nix vergessen.

Zu Mittag waren wir auf einem Brunch anlässlich des 45. Geburtstags eines Freundes eingeladen, im Gustl kocht. Acht Erwachsene, fünf Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren. Das Lokal hatte einen Kinderspielbereich, sodass wir es alle sehr lustig hatten. Ach ja, und die Stromhalme sind, so hat ein Freund festgestellt, dort sicherlich vegan. Auch die Kinder hatten Spaß, so sehr, dass als eine Freundin dann ihren Hund von daheim geholt hat, sie auch gleich Wechselleiberl für das Kind mitgenommen hat, weil er komplett durchgeschwitzt war.dsc_1730

Gespanntes Warten an der Erdberger Lände

Dann ging es – ausgestattet mit diversen Laufrädern und Rollern – in den Prater. Auf dem Weg dorthin sehr schöne Gespräche über die Viennale, koreanische Horrorfilme und Vea Kaiser. Ein Freund zu mir: “Was sagst du zur Kolumne von Vea Kaiser im Kurier?”, ich so: “Na ja.” Er so: “Ja gell?? Aber ich als Mann trau mich das nicht so sagen.” Harhar. Überlegungen, ob er und seine Frau – dank neuem Hund – einen Hundekolumne oder einen Blog starten sollten. Meine Meinung: Unbedingt.

Dann sind wir bei der Praterfee eingekehrt. Ich war peinlicherweise noch nie vorher dort, aber es ist ein Kinderparadies, mit Trampolinen, Hüpfburgen und anderem. Das Kind ist fast die ganzen zwei Stunden, die wir dort waren, auf der Hüpfburgrutsche runtergehüpft und hatte dann so arge Striemen auf den hinteren Oberschenkel, dass ich mir schon Sorgen mache, dass das Jugendamt auf mich zukommt. “Tut das nicht weg?” “Ja doch schon… ok, ich geh wieder hüpfen.” Okay…

Wir Erwachsenen haben dann angestoßen, es war so ein wunderschön-sonniger Herbsttag, und dann haben einige auf den Herbst angestoßen und die anderen auf den Geburtstag und da entstand dann irgendwie der Eindruck, das Geburtstagskind sei im Herbst seines Lebens. Ein Freund: “Auf deinen Herbst! Möge er lange dauern.” Harhar. Ach ja und den Hund durfte ich dann auch an der Leine führen. Ich mag zwar selber keinen Hund besitzen, bevor mir jemand das vorschlägt, aber das war sehr nett.

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Gespanntes Warten im Konzertsaal

Am Sonntag war ich dann – im Zuge meiner Arbeit für die MDW Wien – auf einem Konzert der Hochbegabten, Young Masters. Obwohl ich nichts von klassischer Musik verstehe, hat es mir sehr gut gefallen, es war auch ein schöner Rahmen an einem sonnigen Sonntag.

Es wurde Werke von Bruch, Mozart, Beethoven, Spohr zum besten gegeben. Warum ich nichts von Musik verstehe und dennoch an der Musikuni arbeite? In dem Forschungsbereich geht es darum, wie man hochbegabte MusikerInnen am besten fördern kann. Und ich durfte also erstmals die Gesichter zur Forschung quasi kennenlernen.