almis personal blog

vancouver, epilog

olympia in vancouver war sehr erfolgreich aus österreichischer sicht. wenn man vom alpinen totalausfall bei den männern und dem blechsalat mal absieht.

ich habe recht viele wirklich sehr spannende bewerbe in disziplinen verfolgt, denen ich früher keine minute aufmerksamkeit geschenkt hätte. so hat die alpine niederlage doch auch sein gutes: man beginnt sich auch für anderes zu interessieren. die tägliche olmypia-dosis wird mir noch ein paar tage abgehen. man gewöhnt sich schnell an allgegenwärtige großereignisse, über die man sich mit anderen austauschen kann.

so endet nun auch mein vancouver-schwerpunkt hier im blog. doch die geschichte von vancouver und mir ist wahrscheinlich noch nicht zuende. er schwärmt immer wieder mal von victoria und vancouver island, beides kenne ich noch nicht… also auf ein wiedersehen irgendwann in beautiful british columbia.

relaxen in heviz

zurück vom wellnesswochenende zu zweit in heviz/ungarn. herrlich wars. 

bin hervorragend erholt, hatten bei der fahrt durch das vielleicht ödeste stück ungarns viel zeit zum reden, haben gut und (zu)viel gegessen, war oft im wasser (außenpool bei sonnenschein), habe zu bizarren zeiten schläfchen gehalten – war dafür morgens um halb acht hellwach, auch ohne babyfon – und habe zwei bücher ausgelesen, die hier auch noch besprochen werden sollen.

ich brauche jedenfalls viel mehr lesestoff von doris knecht, die macht süchtig! und ich werde lange vom wellnessen zehren, denke ich. 

p.s. der sohn hatte bei oma seinen spaß.

vancouver, vier

an unserem dritten und letzten tag in vancouver wurde also hochzeit gefeiert. und das im stanley park. wohin wir mit einer weißen limousine gebracht wurden (die beim einparken fast den seitenspiegel unseres mietautos abgerissen hätte, aber das nur nebenbei). ich hatte bei der hochzeit an sich nichts zu tun hatte. zwei waren trauzeugen, einer fotograf und ich war gast. für die hochzeit gab es für die männer den dresscode "anzug". gottseidank war es warm, denn ich trug ärmellos und hatte nur einen dünnen schal dabei; dazu einen rock und stöckelschuhe. die schuhe waren eine herausforderung, denn ich sank mit ihnen im heiligen rasen des stanley parks sofort ein.

was für ein tolles gefühl, mit einer limo zu fahren. zwar komplett bizarr und over the top eigentlich, aber auch solche momente muss es im leben geben. wer how i met your mother kennt, kann sich vielleicht an die episode (btw. sie heißt the limo) erinnern, in der die freunde in einer limousine durch die nacht fahren und barney immer und immer wieder you give love a bad name von bon jovi einlegt: "shot through the heart – and your too late. girl you give love…a bad name." die episode ist extrem witzig und bestärkt mich darin, dass es tatsächlich der bestmögliche limo-song ist; wir hörten ihn allerdings leider nicht. 

unsere freunde haben sich für einen langen und komplizierten trauspruch entschieden. manches hätte ich wohl gar nicht aussprechen können. wir hatten in vegas später dagegen hochzeit light: keinen dresscode, keine limo, nur das gute alte "for richer for poorer, for better for worse" (und das war schon anstrengend genug). aber hier in vancouver gab es das volle programm, direkt anschließend an die zeremonie gratulationen vom tv-wetterteam, dass seine moderation für den abend an diesem tag im stanley park aufnahm.

danach ging es in ein fischspezialitätenlokal. ich aß eine wahnsinnig leckere fischpasta. und abends besuchten wir einen standup-comedy club namens yuk yuk an dem freshmen night war. das bedeutet, dass viele künstler das erste und auch letzte mal auftreten.

vancouver, drei

ja ich weiß, eigentlich mag ich china-towns nicht so gerne. aber in vancouver habe ich sogar bei einem chinesen zu mittag gegessen, den sonst nur asiaten besuchen. ich weiß zwar nicht mehr was es war – jedenfalls keines von den meerestieren, die mich vom aquarium direkt gegenüber misstrauisch beobachtet haben – es hatte aber einen völlig anderen geschmack als das chinesisches essen in wien. wunderschön in china town ein kleiner park mit seerosen, in dem man gut relaxen kann.

wie schon bei unserem urlaub in südengland 2003 (heißester sommer seit 100 jahren oder so), lernen wir auch in vancouver kein typisch kanadisches wetter kennen – im gegenteil: es ist jeden tag sehr warm bis heiß. während wir in vancouver mit shirts und kurzen sachen herumlaufen, brauchen wir drei, die später noch die westküste hinuntertingeln, die fleecejacken paradoxerweise erst in kalifornien. wir genießen also die sonne, und das brautpaar bereitet seine hochzeit vor, was doch etwas mehr zeit in anspruch nimmt, als eine heirat in las vegas.

bei jetlag sollte man nicht den fehler machen, sich bei einer kurzen rast im b&b nachmittags hinzulegen. ich bin eigentlich auch gar nicht müde, aber sobald ich mich in die horizontale begebe, bin ich chancenlos. nach einem powernap, das seinen namen nicht ganz verdient, stehe ich minutenlang völlig neben mir. geräusche und stimmen um mich herum wirken schallgedämpft, während das licht ungeheuer grell erscheint. mein mund ist trocken und meine beine sind wackelig. don’t try this after a long distance-flight.

schön ist, dass wir im b&b alle tür an tür zusammenwohnen, aufgeteilt auf drei zimmer. man trifft sich manchmal schon am morgen, kann zusammen frühstücken oder sich noch spätnachts in einem der räume zu einem plausch treffen. fast wie auf einem skikurs nur ohne lästiges schifahren. durch die wände hört man leise die vertrauten stimmen der freunde. praktisch ist diese lage auch für eine bachelorparty, die am zweiten abend nach unserer ankunft stattfindet. am dritten tag gibts ja eine hochzeit im stanley park.

gold

endlich die erste alpin gold-medaille bei den olympischen spielen. 

im kurier heute die meines erachtens beste schlagzeile dazu (die diversen goldfisch wortspiele sind eher mäßig orginell) – möglicherweise überheblich, wahrscheinlich aber selbstironisch gemeint – das imperium schlägt zurück

paparazzi

so, zur abwechslung mal kurz weg von olympia – vor einigen jahren führte ich mit einem nahen verwandten folgenden dialog:

person xy: wer ist eigentlich diese sienna miller?

ich: das ist die freundin von jude law.

person xy: und wer ist jude law?

ich (seufzend): sollen wir jetzt bei adam und eva anfangen?

tja, mittlerweile fällt mir meine selbstgefälligkeit auf den kopf, denn nun bin ich die, die bei einem song im radio ihre freunde fragen muss, was das für ein lied ist. und es ist paparazzi von lady gaga, ein song also, der seit gefühlten 47 wochen in den charts ist. wenigstens sagt mir die dame etwas, um pokerface überhören zu können, hätte man sich wohl tatsächlich an der dark side of the moon befinden müssen.

wie auch immer, diesen ohrwurm werde ich wohl so schnell nicht mehr los. das video – eigentlich ein kleiner film – gefällt mir ausgesprochen gut. hat was von bildender kunst. bei lady gaga weiß man ja nicht so genau, ist sie eine kommerzikone, die jeder gut finden kann und über deren geschlechtsteil boulevardzeitungen spekulationen anstellen, oder ist sie eine subversive kunstfigur mit bizarrem modegeschmack. ein unantastbares sexsymbol? ein wesen von einem anderen stern? erstaunlich, dass sie im paparazzi-video ihre relativ unbekleidete kehrseite in die kamera hält. der durchschnittliche popmusiker zahlt, damit sich andere in ihren videos nackig machen. trotzdem wirkt es anders als beispielsweise bei madonna, die das auch macht.

zuviel selbstreferenz hat oft einen schalen beigeschmack, siehe jennifer lopez mit jenny from the block, siehe michael jacksons scream, siehe weite teile von britney spears gesamtwerk, praktisch alles von eminem… aber hier passt es. lady gaga als das it-girl, das zur mörderin wird. das hat auch schon wieder was von no doubt (it’s my life). ich bin sicher, wenn man das video eingehender studiert, findet man da noch einiges mehr an zitaten. und der mickey-mouse look am ende gefällt mir auch.

außerdem ist lady gaga wie gesagt ein it-girl. was uns wieder zu sienna miller bringt. wenn das keine dramaturgische klammer war. ha!

olympia news

ok, die olympia abfahrt war spannend

erfreulich war sie weniger. nach zwischenbestzeit des südtirolers christof innerhofer (der eigentlich, präoperativ, gar nicht hätte fahren sollen) hatte ich kurz mal das gefühl, nun dringend für italien daumenhalten zu müssen. ist ja nicht so, ich kann ja zwischen zwei nationen wählen. harhar. allerdings wurde da auch nichts draus. gewonnen haben die schweizer.

dafür heute silber! und nachdem die alpinen bewerbe dauernd verschoben werden und ich daher bereits auf biathlon und rodeln ausweiche, habe ich es sogar verfolgt