almis personal blog

all the presidents men, zwei

wie dem auch sei, es wurde daraus ein großartiger, packender film.
goldman führt es darauf zurück, dass er sich auf die ereignisse
konzentriert hat, die selbst aufmerksame watergate-beobachter noch nicht
kannten oder nicht bewusst wahrgenommen hatten. obwohl watergate
monatelang in den medien präsent gewesen war, gelang es ihm, den film
spannend zu gestalten. dazu kommen die hervorragenden leistungen von
redford und hofmann, damals die größten stars in hollywood, heute
legenden. dennoch erschienen sie nicht wie stars, sondern wie unbekannte
journalisten der washington post.

obwohl im film wenig zeit dazu bleibt,
die charaktere auch privat zu porträtieren, schafft goldman es diesen und
jenen momenten, ihnen profil zu verleihen, etwa als eine potentieller
informant meint: "wissen sie, eigentlich bin ich überzeugter
republikaner" und redford entgegnet: "das bin ich auch". der blick von
dustin hofman in dieser szene spricht bände. die beziehung der beiden wird weniger durch lange dialoge definiert (denn davon gibt es schon so genug), auch nicht durch schilderung des privatlebens, sondern wirklich oft durch details, dadurch, wie sie sich – im wahrsten sinn des wortes – näherkommen. etwa wie beide am anfang des films immer mehrere schritte voneinander entfernt zu einem interview gehen, später dann gemeinsam im auto fahren und am schluß auch gemeinsam mahlzeiten einnehmen und sich gegenseitig in ihren wohnungen besuchen. 

der film ist auch
amüsant, wenn auch nicht so witzig wie er eigentlich sein könnte –
goldman musste viele gags streichen, die er so in den
redaktionskonferenzen der washington post mitgeschrieben hatte. der
redakteur harry rosenfeld (im film verkörpert von jack warden)
war der geborene entertainer und die konferenzen waren zum schreien
komisch, wie goldman berichtet. die redaktion wollte aber nicht, dass es im film so aussähe als
wären sie keine seriösen journalisten, sondern clowns. seufz. ich denke, es war wirklich nicht leicht, diesen film zu realisieren.  

all the presidents men war für 8 oscars nominiert und hat schließlich vier davon erhalten.

all the presidents men

all the presidents men ist ein film, der sehr viel davon beinhaltet, was in den standardwerken zum drehbuch-schreiben als absolutes no go gilt:

er vermittelt sehr viele, sehr komplexe informationen, er besteht aus unzähligen, oft auch langen dialogen, er besteht aus dutzenden, oft auch langen telefongesprächen, er behandelt ein politisches hochbrisantes thema, das monatelang die us-medien dominiert hat, es fallen viele namen, die man sich kaum merken kann, das ausgangsmaterial darf kaum verändert werden, muss aber einen neuigkeitswert für die zuseher haben usw.

william goldman, der drehbuchautor, der für seine arbeit 1977 mit dem oscar ausgezeichnet wurde, schreibt in seinem buch das hollywood geschäft (übrigens ein gleichermaßen interessantes wie amüsantes, freches und oft auch selbstgefälliges buch), dass er keine seiner arbeiten nachträglich bereut, aber von all the presidents men würde er rückblickend betrachtet die finger lassen. zuviele köche wollten damals mitmischen, robert redford hatte das material gekauft, carl bernstein, einer der beiden journalisten, die watergate aufdeckten, kochte sein eigenes süppchen, indem er mit seiner damaligen frau nora ephron (ebenfalls drehbuchautorin) ein script schrieb, das goldmann sabotieren sollte und viele komplizierte details mehr.

ein weiteres problem war, dass robert redford die rolle des bob woodward spielen sollte und man einen ebenbürtigen hollywood-star für den 2. aufdecker bernstein finden musste, um das gleichgewicht zu halten – und den fand man auch letztendlich, in dustin hofmann, ansonsten wäre das projekt wahrscheinlich gestorben. dann fingen die probleme goldmanns mit regisseur alan j. pakula an, in das hollywood geschäft vermerkt er: "er (pakula, anm.) kann wunderbar mit schauspielern umgehen. aber ich war nun mal leider kein schauspieler." wann immer goldman ihn fragte, wie genau er eine szene ändern sollte, dann lautete pakulas antwort: mach es auf verschiedene arten, beraub mich nicht der schätze. goldman wurde langsam aber sicher stinksauer.

to be continued…

eine woche mit meinem sohn

letzte woche war kindergartenfrei (vorbereitungswoche) und so habe ich mit adrian an jedem tag etwas unternommen. das wetter hat gottseidank gut mitgespiel, es war nicht zu kalt und auch nicht zu heiß. 

am montag waren wir mit der schnellbahn bei freunden, auf einem großen spielplatz, während adrian sich ausgetobt hat, haben wir geplaudert. anschließend haben wir noch ein paar würstel auf den griller geworfen. am dienstag sind wir mit der badner bahn nach baden gefahren, haben dort einen spaziergang gemacht, waren im doblhoffpark essen und enten schauen, sind danach mit dem bummelzug gefahren und waren anschließend noch auf ein eis. am mittwoch und donnerstag ging es in den garten rasen mähen, blumen schneiden, laub zusammenkehren… und natürlich sand spielen. am freitag waren wir über vier stunden im tiergarten (babygiraffen-alarm!), am samstag auf einem forschungsfest und in der milleniumcity – tja und samstag abend hatte ich dann frei ("wir machen uns einen schönen männerabend mama") und war mit einer freundin aus.

heute startete das neue kindergartenjahr – thema ist: kinderhände können viel (also es läuft wieder auf kunst hinaus *harhar*) – neuer raum, einige neue kinder, viel veränderung, aber das kratzt adrian nicht, er findet es einfach toll. und weil wir so im ausflüge machen drinnen waren, waren wir am nachmittag mit dem bus auf dem kahlenberg. eigentlich wollten wir gewitter schauen, nur das gewitter war erst um sechs uhr abends. trotzdem war es ertragreich, denn adrian hat im laub dort oben zehn euro gefunden.

es war jedenfalls eine ganz tolle woche und es wird immer schöner mit ihm, meinem bald vierjährigen.

murphy

nun gibts einen host-favoriten und das ist eddie murphy. 

da könnte man sich jetzt sehr fürchten, einerseits, andererseits kann es nach hathaway und franco fast nur bergauf gehen. und murphy kann witzig sein, denke ich, wenns nicht zu brachial wird.

warten wirs ab.

oscar trends

erste trends für die goldenen löwen und für die nächstjährigen oscars verrät der guardian hier.

soviel kann ich gleich sagen, madonnas neueste regiearbeite w.e. ist nicht dabei (und floppte in venedig offenbar ziemlich, surprise). dafür carnage mit waltz, winslet und co.

einen moderator für die nächste oscar-gala gibt es noch nicht, deshalb schlage ich einmal mehr jon stewart vor. ich liebte sein hosting 2006 und 2008. am besten gefiel mir sein lachanfall, nachdem three six mafia the oscar für den besten song it’s hard out there for am pimp bekamen. es war das jahr, in dem auch scorsese zum wiederholten mal für den oscar nominiert, aber noch keinen erhalten hat.

er sagte: "for those of you are keeping score – scorsese zero, three six mafia one." und dann: "i guess, it just got a little easier out there for a pimp." super!

lilly tweets

ich lese auch die tweets von lilly becker (ehefrau von boris) und einer ihrer gestrigen botschaften lautete: 

"sometimes my son can REALLY embarrass me!! screaming in restaurant but NO tears, OMG i just walk away and pretend the nanny is his mother"

tja und in diesem einen schlichten satz offenbart sich der unterschied zwischen promi-mums mit nannys und "normalsterblichen" mamas, die die verantwortung wann abgeben können? NEVER! and this REALLY tough!

in bruges – in dublin

letztens haben wir in bruges gesehen – in schräger, witziger und gleichzeitig ziemlich brutaler film. zwei irische gangster müssen nach einer missglückten aktion nach brügge fliehen – ken (brendon gleeson ) ist sehr kulturinteressiert und liebt die stadt, ray (colin farell)…. nun ja, ray nicht. nachdem ray alles boykottiert, was ken zu besichtigen vorschlägt, ergibt sich folgender dialog:

ken: "you are about the worst tourist in the whole world!"

ray: "ken, ich grew up in dublin. i love dublin. if i grew up on a farm, and was retarded, bruges might impress me, but i didn’t, so it doesn’t."

da habe ich ja ein glück, dass ich in kürze nicht brügge besuche… sondern dublin.

urlaubs-review

mein lieblingsplatz im urlaub war der stauseewirt am freibacher stausee. ein lokal mit blick auf das (eiskalte) gewässer, inmitten von wald und weitab von anderer zivilisation (harhar) dort sitzen und eis essen oder kaffee trinken und die seele baumeln lassen, während sich das kind auf der schaukel und rutsche austoben kann. herrlich. oder man bestellt – wie ein deutscher tourist – einen kaffee und dazu ein großes bier und trinkt das parallel. hab ich noch nie probiert, ist das irgendwo sitte oder fällt das unter spleen?

zweiter lieblingsplatz: direkt im wald. wir haben rehe gesehen und hasen und sogar einen fuchs. andere menschen weniger. ich habs ab und zu ganz gerne, wenigen menschen zu begegnen.

auch toll, essen im francobollo am hochzeitstag, einem kleinen italiener in st. jakob, wo es hervorragende ofenkartoffeln mit lachsstreifen gibt und calamari und herrlich duftende lasagne…hach.

die aussicht vom magdalensberg, das bummeln am wörthersee, der walderlebnispark die dampfbahnfahrt, jeden tag most und kärntner salami und pohatscha…irgendwie lande ich immer beim essen.

jedenfalls wars ein ganz toller urlaub für uns alle.