heute vor zehn jahren ist prinzessin diana gestorben. ihr todestag mag für unsere generation so etwas sein wie kennedys ermordung oder die mondlandung für die generationen vor uns – jeder kann sich noch daran erinnern, was er an diesem tag gemacht hat und wo er gerade war, als er davon erfuhr.
ich war damals seit einer woche auf urlaub in zakynthos. am abend zuvor konnten wir von unserem balkon aus waldbrände beobachten, in der nacht stürmte es und in der früh des 31. gab es ein leichtes erdbeben. beim frühstück hörten wir eine österreichische maturareisegruppe – die sich gerade den unmut der ansonsten sehr freundlichen hotelleitung zugezogen hatten, da sie in der nacht scheinbar die hoteleigenen handtücher für eine fete am strand missbraucht hatten – aufgeregt miteinander reden. ich bestrich gerade meine dritte frühstückssemel mit marmelade. irgendwer war gestorben. aus einem königshaus. ich dachte an irgendeinen alten adeligen. bis der name diana fiel. er und ich schauten uns an. wir konnten das nicht glauben. es war völlig undenkbar sich vorzustellen, dass diana tot war, zu dieser zeit sicher die meist diskutierte und fotografierte öffentliche person.
damals gab es noch keine handys (was heute undenkbar ist), also gingen wir zur örtlichen telefonzelle. ich rief meine oma an. und sie bestätigte mir die meldung. diana, ihr freund und der chaffeur waren in paris tödlich verunglückt. was danach auf der welt los war, weiß man ja noch. was damals in griechenland los war: den ganzen tag war es beklemmend ruhig. obwohl wir keinen fernseher auf dem zimmer hatten, natürlich kein internet, damals, und selbstverständlich noch keine aktuellen zeitungen zur verfügung standen, wusste doch jeder bescheid. sehr viele englische touristen waren zu dieser zeit auf der insel. auch die besitzerin unseres hotels war engländerin (ihr "kalimera" wurde immer von einem unglaublich witzigen akzent begleitet). sie war fassungslos. beim abendessen in einer taverne lief das tv gerät, alle gäste starrten wie gebannt auf den bildschirm und dem wirt – ein über fünfzig jähriger "gestandener" mann – liefen die tränen über die wangen.
die frau war zweifelsfrei ein phänomen. mutter teresa starb nur fünf tage später und der medienrummel war nicht annähernd so immens. mutter teresa hatte in ihrem leben übermenschliches geleistet. aber: sie war alt, sie hatte ein erfülltes und bewundertes leben, sie hatte gelebt. diana war jung. sie gab und gibt rätsel auf, bis zur todesursache. sie war mit ihren 36 jahren scheinbar erst am anfang ihrer suche. daher wahrscheinlich auch die sonderstellung.