almis personal blog

LIZVC 95

Das war wirklich das erste Sommerwochenende mit allen dazugehörigen Ingredienzen

Ich war mehrfach im Wasser und habe den nassen Bikini nicht ausgezogen, solange bis er trocken war. Ich weiß natürlich, dass speziell Frauen immer sofort das nasse Badezeug nach dem Schwimmen ausziehen sollten,aber das ist meine geheime Superkraft, dass mich das nicht krank macht, wenn ich es nicht tue. Ich habe wenig anarchistische Züge, aber ich werde den nassen Bikini niemals ausziehen, solange ich nicht mindestens einmal davon Blasenentzündung bekomme. Das könnte ein Absatz aus einem Bachmann-Wettbewerbstext sein.

Ich habe Palatschinken gemacht und währenddessen das EM Match Deutschland gegen Portugal im Radio verfolgt, was ja ziemlich anachronistisch ist. Ich weiß nicht, wie man mit zwei Fernbedienungen den TV im Garten einschaltet, und es ist ja auch egal, weil man beim Palatschinken machen sowieso nicht gleichzeitig in einem anderen Raum fernsehen kann, sondern maximal den Ton hören und dafür reicht das Radio auch. Die Portugiesen haben, während ich Palatschinken machte, drei Tore geschossen und zur Pause stand es also 2:1 für Deutschland (sic!). Harhar.

Wir haben zum ersten Mal in meinem neuen Bett geschlafen und ich habe vergessen mir zu merken, was ich dabei geträumt habe, weil die Träume in der ersten Nacht in einem neuen Bett, die gehen in Erfüllung. Aber das ist gerade gar nicht so wichtig, wenn man eh irgendwie wunschlos ist, obwohl die Zeiten so aufreibend sind, im Außen. Aber das habe ich auch gelernt, dass wenn es “Außen” so laut und wirr ist, dann sollte man unbedingt bei sich bleiben und drauf hören, was in einem selbst gerade vorgeht.

Ah doch ich wünsche mir was: noch ein paar weitere solcher Wochenenden.

LIZVC 94

Ich möchte auf den verschiedenen Social Media Plattformen wieder mehr Schwangerschaftstests sehen als Coronatests. Mehr offene Speisekarten als offene Impfpässe. Mehr leicht gebräunte Oberarme ohne Pflaster als solche mit.

Ich möchte, dass in diesem Sommer jeder glücklich wird, mit den Dingen, die ihm wichtig sind. Dass wir uns auf die Dinge konzentrieren, die uns verbinden und weniger auf die, die uns auseinderbringen. Wir sind nicht mehr dieselben, die wir vor 15 Monaten waren, wir alle haben uns verändert. Wir haben über unsere Leben nachgedacht, über das, was gut ist, und das, was schlecht ist. Über das, was wir wirklich vermissen und das, was uns erstaunlicherweise gar nicht abgegangen ist.

Ich selbst habe soviel ausgemustert in den letzten Monaten, an Dingen, an Gedanken, an Ansprüchen, an “Glaubenssätzen”. Ich bin draufgekommen, dass ich viel mehr loslassen muss und, dass ich nicht viele Dinge brauche. In den nächsten Wochen reichen mir barfuß gehen im Garten, ein paar Bücher, meine Spotify Playlist, meine zahlreichen Notizblöcke, ein kaltes Cola, und jemand, der mich manchmal die ganze Nacht im Arm hält.

Heute sah ich ein Foto von der Moderatorin Paula Lambert auf Instagram im Bikini, die sagt, ihr wisst schon wie das ist mit Bikini und Figur, ihr braucht einfach einen Körper und dann zieht ihr einen Bikini an. Genau das werde ich machen! Schönes Wochenende!

Stadtwanderweg 1

Mein Kind wollte wandern gehen. Weil ein anderes Kind auch wandern wollte. Also waren wir zu fünft: zwei Mamas, drei Teenies, den Stadtwanderweg 1 abgehen. Das heißt von Nußdorf auf den Kahlenberg hinauf und wieder hinunter. Der Wetter war ideal, nicht kalt, nicht heiß, der Himmel strahlend blau…

Los gehts am Beethovengang, ab in die Weinberge…

Der Weg geht oft durch den Wald, also relativ viel Schatten, dazu leichte Steigungen, alles zusammen mäßig anstregend, aber doch einigermaßen, oder sagen wir so, nach guten eineinhalb Stunden setzte ein leichtes Jammern ein…da waren wir dann aber schon fast oben.

Skyporn:

Nach einer kurzen Rast- und Essenspause ging es dann wieder abwärts, über den Nussberg, auch sehr viele Weingärten, auch einfach wunderschön. Aber langsam setzten dann auch Ermüdungserscheinungen ein….die man zb damit bekämpft, dass man mit der Freundin des Kindes drüber philosophiert, wie Gilmore Girls weitergehen könnte und sie fand meine Vision sehr plausibel, aber keine Spoiler hier.

Fazit: wir waren von 10.40 Uhr bis 15.20 unterwegs – vom Start bis zum Endpunkt, mit vielen kleinen und größeren Pausen, Spielplatz, Pokemon fangen usw.

Daheim waren wir beide erstmal groggy, aber nach einer kurzen Rast waren wir schon wieder fähig zum Abendspaziergang. Also durchaus eine schaffbare Halbtagestour.

Suspense

Wenn das Kind der Fahrgeschäft-hassenden Mutter sie dezent dazu überredet, doch mal mit so einem Ding zu fahren:

Dann muss es bei der Fahrt dafür immer wieder sagen: “Mama, du zitterst am ganzen Körper”…

Ort der Handlung war übrigens der Familypark im Burgenland. Wer jetzt auch Lust drauf bekommen hat. Ich muss jetzt wohl nicht dazu schreiben, dass das keine bezahlte Werbung ist, harhar.

Fornite WM

Gestern mit dem Kind die Fortnite WM im Duo angesehen.

Ist ja nicht so, dass ich mich wirklich auskenne, aber wie das aufgezogen ist, in einem riesigen New Yorker Stadion, mit deutschen Kommentatoren (selbst schon youtube Stars), die das wirklich witzig machen und es nicht fassen können, dass das Siegerduo 3 Millionen (sic!) Dollar bekommt – das war ganz nett. Für mich war das auch unvorstellbar, das Kind sagt dagegen abgeklärt: “Weißt du nicht, was Epic Games im Jahr für Umsatz mit dem Spiel macht?” Nun ja, offensichtlich wusste ich das nicht. Und jetzt bin ich noch überraschter.

Auch anderes ist erstaunlich: gesiegt hat nämlich ein Österreicher, namens “Aqua”, der erst 17 Jahre alt ist. Ingesamt ist das Teilnehmerfeld sehr jung, der älteste Teilnehmer gestern war 24, der Jüngste erst 13. Da hab ich zum Kind gesagt: “Schluss mit der Schule, ab jetzt zockst du 14 Stunden am Tag.” Das Kind war glücklicherweise ensetzt. Harhar.

Jedenfalls war die Ergebnisliste Song Contest-like. Die österreichische Flagge ganz oben.

Auszeit

Diese Woche hab ich mich mit einer anderen Frau getroffen: genauso alt wie ich, ein Kind in meinem Alter, berufstätig und sie hat mir gesagt: “Ich war am Meer und habe mich in den Sand gesetzt und einfach aufs Wasser geschaut, zwanzig Minuten, eine halbe Stunde. Sonst hab ich nichts gemacht. Bis mein Vater gekommen ist und mich gefragt hat, ob alles in Ordnung ist. Und es war alles in Ordnung, ausgenommen die Tatsache, dass ich komplett leer war.”

Ich konnte sie so gut verstehen. Mein Kind war jetzt seit fast zwei Wochen auf Urlaub, ich hatte also “frei”, und ich kenne das Gefühl, einfach nur vor mich hinschauen zu wollen. Das ganze Schuljahr läuft irgendwie getaktet, sechs Uhr aufstehen, Frühstück machen, Kind im Zeitplan halten, Kind verlässt das Haus, Lohnarbeit, einkaufen gehen, Kind kommt wieder, Essen machen, Hausübungsbeaufsichtigung, Lernbeaufsichtigung, emotionale Befindlichkeiten des Kindes abholen, Schultasche neu packen, diversen Nachbarkindern und Freunden Türen öffnen, Türen wieder schließen, nochmal Lohnarbeit, Abendessen, Schlafengehen-Verhandlungen mit dem Kind, um 21.30 Uhr möchte man dann auch gleich schlafen. Fakultativ wird man nachts wegen Bauchweh, schlechtem Traum, Insekt im Zimmer, nicht schlafen können usw. geweckt, oder weil überall in der Wohnung das Licht brennt.

Es ist schon erholsam, und gleichzeitig ungewohnt, einfach mal gar nichts zu müssen, vor allem nicht dauernd dran zu denken, was alles zu bedenken ist. Mental Load nennt man das ja neudeutsch. Ja, die Gefahr ist da, sich dabei zu verlieren. Nur noch erschöpft zu sein, vom ganzen Organisieren und Funktionieren. Auch wenn es Jammern auf hohem Niveau ist.

Aber es ist wichtig, an sich zu denken, etwas für sich zu machen, sich selbst wieder zu spüren, als man selbst, einfach nur als Mensch, als Frau, mit seinen eigenen Emotionen und Befindlichkeiten, Wünschen, Sehnsüchten und Hoffnungen. Und zwar ohne ein schlechtes Gewissen deswegen zu haben, gerade nichts anderes zu machen, als sich auf sich selbst zu konzentrieren. Ich konnte das jahrelang ziemlich schlecht. In der letzten Zeit gelingt mir das viel besser als früher. Und es bringt mir neue Lebensqualität.

Und es ist gut, mit anderen Frauen zu reden, und sich darüber auszutauschen.

Juni-Endspurt.

Nach dem langen Pfingstwochenende ist es dem Kind und mir dann doch einigermaßen schwer gefallen, den Garten zu verlassen, um wieder der Verpflichtung Schule und Arbeit nachzukommen. Auch die Arbeit als EPU hatte nämlich eine Wochenend-Pause gemacht und das fühlte sich sehr erholsam an.

Denn man kann mit dem Kind im Pool sein und ihm zuschauen, was es einem alles zeigen will (und das ist recht viel). Man kann die Badehose, die das Kind aufs Dach (sic!) des Gartenhauses befördert hat, wie auch immer er es geschafft hat, mithilfe eines Sessels und eines Gartenrechens wieder hinunter fischen (wie ich das genau geschafft habe, weiß ich auch nicht, vor allem, ohne dabei vom Sessel zu fallen…). Man kann mit der Oma Aperol mit frischen Erdbeeren trinken und mit der Gartennachbarin plaudern. Man kann im Liegestuhl liegen und einfach mal nur in den Himmel schauen – zumindest solange, bis von irgendwo ein “Mamaaaaa” erschallt.

Dem Kind ist dankenswerter das Fußballspielen in der prallen Sonne mittlerweile auch zu heiß und so muss man es auch nicht, wie in diversen Sommern davor, über den Gartenzaun ins Nachbargrundstück heben, weil der Ball dorthin geflogen ist – ich würde das auch gar nicht mehr schaffen. Das Kind hat zwar nur 30 Kilo, was für sein Alter wenig ist, für meine Armmuskeln aber doch zuviel. Und dann steht man vorm Radio, weil die Oma findet einen Song so gut, weiß aber nicht wie der heißt. Und der Sohn will die Soundhound App aktivieren, aber es stellt sich raus, dass man selber die Soundhound App ist, denn der Song heißt zweifelsohne Space Oddity und ist von David Bowie – “The stars look very different today”. Soviel schaffe ich auch ohne Technik.

Und am Abend fährt man dann aus Liesing mit Bus und Ubahn rein ins urbane Leben und lässt Oma und Enkel alleine chillen. Und lebt ein bisschen nur für sich.

Osterferien

Erstmals seit langem hab ich in den Kind-Ferien nicht arbeiten müssen, also auch gar nichts “nebenbei” und das war sehr angenehm. Denn so hatten wir die ganze Ferienwoche Zeit, einfach Sachen zu unternehmen, egal wie lange sie dauern und gehen und kommen wann man will, das war echt super.

Wir waren also im Tiergarten und am Ostermarkt in Schönbrunn…

… im Wasserpark Floridsdorf…

…im Eisenbahnmuseum Strasshof…

…und an der alten Donau spazieren, wo es (Pappelsamen)-Flocken geschneit hat und die ganze Wiese bedeckt war…

Das Wetter hat auch sehr gut mitgespielt wie man sieht.

Gefesselt

Vom richtigen Buch sind die Kids so gefesselt, dass sie sich in der Shopping Mall auch einfach mal auf den Boden neben den Putzwagen setzten – unbezahlte Werbung – es handelt sich um Zu nett für diese Welt. Gregs (Tagebuch) Freund Rupert schildert seine Sicht der Dinge – und Autor Jeff Kinney kann man wohl als durchaus geschäftstüchtig bezeichnen.