almis personal blog

Jaenner-Alltag

Der Alltag hat uns wieder und wie immer vorm ersten Schultag nach den Ferien konnte ich überhaupt nicht schlafen. Anscheinend so eine Urangst zu verschlafen. Praktisch jede Stunde hab ich auf die Uhr geschaut und um 5.30 hab ich es dann aufgegeben. Wenigstens gabs einen guten Grund, so früh aufzusein, nämlich die Golden Globes.

7 Globes von 7 Nominierungen für La La Land. Absolut zurecht für mich. Bin noch immer total im La La Land-Fieber und könnte den Soundtrack rund um die Uhr hören. Und ich könnte auch immer dazu tanzen, auf der Straße muss ich mich manchmal echt zurückhalten. Btw. hat Globes Host Jimmy Fallon in seinem Globe-Opening eine sehr gute Persiflage auf La La Land gemacht. Sonst hab ich von der Verleihung nichts gesehen, wegen Zeitmangels, abgesehen von der Meryl Streep Rede und die war fantastisch. Was ja auch die Reaktion von Mr. President Elect zeigte.

Ich hab den Tag dann eigentlich ohne nennenswerten Müdigkeitsanfall überstanden. Erst kurz nach 18 Uhr wurde es dann heikel, und das, wo wir um 19.45 Jazz haben. Wo man sich ja auch bewegen muss und das nicht zu wenig. Wie jeden Montag Abend denk ich mir dann, dass ich zu alt bin für diesen Kurs (zu müde sowieso), aber unser Trainer ist das zu Mensch geworden Antidepressivum und reißt uns jedesmal alle mit.

Diesmal machten wir eine Choreografie zu Flashdance und da gabs dann für ihn gar kein Halten mehr, er wollte “Explosion of emotion” von uns. Eighties, Neonfarben, geballte Fäuste usw. Die gute Nachricht ist, dass What a feeling sehr langsam beginnt. Der Nachteil ist halt, dass es dann sehr schnell wird. Harhar. Trotzdem hab ich mich nach dem Kurs viel fitter gefühlt als vorher. Deshalb ist es das auch immer wert, den Schweinehund zu überwinden.

Schnee in Wien

Am Sonntag war Wien kurze Zeit ein richtiges Winterwonderland – sehr pittoresk an der alten Donau:

Viele konnten bei minus 10, 11 Grad nicht widerstehen und sind am (teilweise!) gefrorenen Gewässer eisgelaufen und haben Eishockey gespielt. Anzuraten ist das aber nicht unbedingt, etwas später konnte man lesen, dass eine ältere Dame eingebrochen ist.

Wenn man auf dem Bild die Schwäne und Enten betrachtet, kann man auch feststellen, dass es immer ein paar Bereiche mit fließendem Wasser gibt.

Better don’t try this at home.

La La Land

Mir gefallen die meisten Filme, die ich mir im Kino anschaue, was daran liegt, dass ich leider ziemlich selten ins Kino komme und mir dann nur das ansehe, wovon ich mir verspreche, dass es meinen Geschmack trifft. So ist das fast immer ein positives Erlebnis, abgestuft von “nette Unterhaltung” über “toll” bis “sehr sehenswert”.

Viel seltener kommt es vor, dass ich einen Film sehe, ich den ich mich fast verliebe, weil er – meines Erachtens nach – einfach wunderschön gefilmt ist, das Medium voll ausnutzt, und einfach etwas Magisches auf die Leinwand zaubert. Wo das Thema stimmt, die Musik, die Stimmung, der visuelle Eindruck, die Dialoge und die Schauspieler. Sowas kommt nicht jedes Jahr vor. Aber 2017 hat für mich genau mit einem solchen Film begonnen. Ich habe diesen Film in der Pre-Preview gesehen (er läuft ab Ende nächste Woche regulär in den österreichischen Kinos) und war/bin verzaubert. Ich habe mir von dem Film sehr viel erwartet und er konnte diesen Erwartungen gerecht werden. Dieser Film heißt La La Land.

Ich werde zu La La Land noch mehr schreiben, aber soviel vorab: es ist ein Musikfilm in dem Sinne, als gesungen und getanzt wird, aber es ist alles andere als ein klassisches Musical, es ist ein visuelles Meisterwerk, ein Film, der von der Chemie, die die Hauptdarsteller Ryan Gosling und Emma Stone miteinander haben ebenso lebt wie von den orignellen Einfällen des Regisseurs, der besonderen (und dabei sehr unangestrengten) Art, eine – diese – Geschichte zu erzählen und dem bisher noch mehr oder weniger unentdecken und noch nie derart gelungen in Szene gesetzten Charme der Stadt Los Angeles.

Ihr seht, ich bin enthusiasmiert und werde versuchen, diesen Enthusiasmus in noch genauere Worte zu fassen. Bald.

Heidi reloaded

Aus der Rubrik: Sachen, die sich Mama wünscht und dann dem Kind zu Weihnachten schenkt:

Ich hatte als Kind zehn Heidi-Kassetten (sic!), und es waren genau dieselben Stimmen und Musik. Ich habe sie zu Tode gehört. Nun kann ich mich in Reminiszenen verlieren. Bin gespannt, ob das Kind mitmacht.

Den aktuellen Heidi-Film haben wir ja im Kino gesehen.

New year

Nachdem der 1.1 immer so ein trüber und kraftloser Tag ist (egal, was man macht, finde ich), haben wir den heutigen, sehr sonnigen 2. Jänner genutzt und einen langen Winterspaziergang gemacht.

Nachdem das Kind im Dezember mal mit seiner Nachmittagsgruppe zur Millenium-City zu Fuß gegangen ist – es hatte da frisch geschneit und war wohl sehr schön – sind wir diesen Weg heute in die andere Richtung gegangen, von der Millenium City zu uns nachhause. Obwohl es leichte Minusgrade hatte, war es, dank Sonnenschein, ein sehr angenehmer Spaziergang, der uns über die neue und dann über die alte Donau geführt hat.

“Mama, warum knipst du den Mistkübel?”

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Blick auf die neue Donau:

dsc_2094Die Donaufelder Pfarrkirche im sanften Sonnenlicht

dsc_2100Ein bisschen Platz zum Schwimmen haben die Enten noch, weite Teile der Donau sind aber schon zugefroren. Eislaufen aber auf eigene Gefahr! (seit diesem Jahr gibts da ein extra Schild)

dsc_2101Das Kind: “2000 Fotos später” – aber so ein Spaziergang will dokumentiert werden.

dsc_2105Hier müssen die Schwäne teilweise schon stehen oder auf dem Eis sitzen:

dsc_2111 Schön war das!

Bye bye 2016

Es ist eigentlich schon alles zu 2016 gesagt worden, nur noch nicht von allen. Daher melde ich mich jetzt auch noch zu Wort. Harhar.

Viele mochten 2016 ja nicht, weil in diesem Jahr sehr schlimme Dinge passiert sind, eine Häufung an Todesfällen, Terrorismus, politischer Extremismus/Dilettantismus – andere waren enttäuscht, dass über dieses Jahr so geschimpft wird, weil sie zum Beispiel ein Kind bekommen haben und 2016 nicht als “Scheißjahr” in kollektiver Erinnerung behalten möchten.

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Das ist sehr verständlich. Ich war 2016 auf einigen Hochzeiten und Taufen. Für eine Menge Menschen war das Jahr besonders im besten Sinn. Im übrigen glaube ich, dass kein einziges Jahr nur mit positiven oder nur mit negativen Attributen versehen werden kann. Wie meistens im Leben beinhaltet jedes Jahr beide Anteile. Wie auch schlimme Ereignisse selbst ja oft einen Lerneffekt bei Menschen erzielen, viel mehr als glückliche Zeiten das tun. Und einen oft dankbarer zurücklassen für das, was man hat.

Für mich war 2016 ein produktives, oft herausforderndes Jahr. Ein Jahr, in dem ich mich, so denke ich, weiterentwickelt habe #thisisforty brachte bisher mehr Gelassenheit, und wo ich auch dem Kind dabei zusehen konnte, wie er sich geradezu rasant entwickelt. Wie jedes Jahr am Ende denke ich mir, dass ich froh bin, dass er größer wird und man besser, anders miteinander kommunizieren kann, andere Dinge miteinander teilen und erleben kann.

Schön habe ich auch gefunden, dass ich dieses Jahr einiges positives Feedback bekommen habe, beruflich und auch privat, erst in den letzten Tagen ein Kompliment bekommen, das mich sprachlos im besten Sinn zurückgelassen hat.

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In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein friedvolles 2017 mit vielen positiven Momenten, die im Gedächtnis haften bleiben.

 

To let go

Gestern hatte ich ein irgendwie flashiges Erlebnis.

Meine beste Freundin aus Kindertagen hat ein Foto auf facebook gepostet, dass ihre Tochter beim Betreten das Flughafens zeigt und dazu geschrieben: Time to let her go. Das war aus einigen Gründen bemerkenswert.

Erst einmal, weil ich mich plötzlich sehr lebhaft daran erinnert habe, wie das so war, als wir beide damals 16 waren. Unsere Freundschaft war von so manchen ups und downs gekennzeichnet und mittlerweile haben wir nur noch in sehr, sehr losen Kontakt. Die Gründe sind, denke ich mannigfaltig, vor allem aber waren wir eigentlich immer grundverschieden, ich konnte mit ihrer Welt nichts anfangen und umgekehrt, sie wollte Party machen, ich wollte lesen, sie wollten Action im Kino sehen und ich irgendwelche französischen Problemfilme, sie hatte eine Fußkette und ich nicht mal Ohrringe, sie war sehr offen und ich sehr zurückhaltend; und so passierten wohl gegenseitig viele Verletzungen, die irgendwann einmal zu einem Bruch führten. Aber mit knapp 16, so alt wie ihre Tochter jetzt ist (!), da haben wir uns super verstanden. Mit 16 war alles plötzlich sehr aufregend, mit dem ersten Freund und so, da braucht man jemanden, mit dem man über alles reden kann und so eine Freundin war sie für mich und ich glaub, auch ich für sie. Das war vielleicht diese eine, kurzen Zeitspanne, wo wir auf der selben Welle lagen und uns alles anvertrauten.

Aber dann driftete es auseinander. Als sie ihre Tochter bekam, war ich gerade erst von daheim ausgezogen und dabei mein Studium abzuschließen, und ich sah sie nur ganz zufällig, wir hatten schon jahrelang nichts mehr voneinander gehört. Es war für mich komisch, gar nichts mehr von ihr zu wissen, und auch in diesem Moment nichts zu erfahren, nur zu sehen, dass sie ganz woanders in ihrem Leben stand als ich. Später, als ich ein Baby hatte und ihr Mädchen schon ein Volksschulkind war, da haben wir uns wieder zufällig gesehen, aber sie hat mich gar nicht erkannt, als ich mit dem Kinderwagen die Straße hinunterging, sie hat nur den Kinderwagen gesehen und zu ihrer Tochter gesagt, “Pass mit dem Roller auf.” Ich habe gar nichts gesagt, weil ich gerade aus der schlimmsten Phase meines Lebens wieder aufgetaucht war und eigentlich nicht darüber reden wollte. Und wer weiß, welche schlimmen Phasen sie vielleicht schon hinter sich hatte und sich vielleicht das gleiche dachte?

Und jetzt geht ihre Tochter weg, wie lange, das weiß ich nicht, und wohin, auch nicht, aber weiter weg, glaube ich, und wieder denke ich mir, wow, was sie schon alles erlebt hat, mit ihrem Kind und was sie schon alles weiß, von dem ich noch gar keine Ahnung habe, einfach, weil ihr Kind sechseinhalb Jahre älter ist als meines. Und wow, überhaupt schon so ein großes Kind zu haben, eine Teenagerin, wann sind wir eigentlich so alt geworden? Und, ob das “time to let her go” ängstlich war, oder bestimmt oder auch irgendwie erleichtert? Traurig oder stolz oder hoffnungsvoll? Wahrscheinlich von allem etwas.

Jedenfalls glaube ich, dass ich so fühlen würde, an ihrer Stelle. Aber soweit bin ich noch nicht.

You have been loved

Es ist absolut nicht so, dass ich mich als Zentrum des Universums betrachte, aber ein bisschen fühle ich mich als hätte ich es verschrien, als ich kürzlich hier schrieb, der Tod von David Bowie hätte mich dieses Jahr am meisten betroffen gemacht. Und dann starb gestern George Michael. Der ihm zumindest dicht auf den Fersen ist, was meine persönliche Betroffenheit betrifft. Dennoch war ich bei George Michael etwas weniger überrascht, da es ja erst fünf Jahre her ist, dass er im Wiener AKH im Koma lag und dann noch gerettet werden konnte.

Ich persönlich mochte den doch kontrovers diskutierten Weihnachtskulthit Last Christmas – der ja von Wham und nicht von ihm alleine war –  immer und gerade heute habe ich einen Artikel gelesen, der vielleicht erklärt wieso. Weil nämlich zwar der Chorus des Songs sehr eingängig ist (inklusive Weihnachtsglockengebimmel), aber wenn man spontan die Strophen singen soll (wie der Artikel vorschlägt) merkt man, dass diese wesentlich komplexer aufgebaut sind. Und deshalb eigentlich sehr interessant sind.

Mein Lieblingssong von George Michael ist Careless Whisper, seine erste Solo-Single, die allerdings noch auf einem Wham-Album erschienen ist. Nie hat sich schlechtes Gewisssen so bedrohlich angefühlt wie mit diesem Saxofon im Hintergrund. Und wer kennt sie nicht, die unsterblichen Zeilen: “Guilty feet have got no rhytmn”? Der heteronormativen Beziehungsübereinkunft folgend, kann man anschließend an einen Betrug nicht mehr im Takt tanzen. Das war oh so eighties!

Das bestverkaufte George Michael Album kam danach, Faith, mit dem vielleicht schlimmsten Skandalhit meiner Prä-Pubertät “I want your sex.” Ich war damals bei einer Schulfreundin zu Gast, die das Album hatte und ihn mir heimlich vorspielte. Sowas würde ja heute keinen Hund mehr vorm Ofen hervorholen, wenn wir uns ehrlich sind. Der Titel sorgte damals aber für viel Aufsehen, der Song selber war nicht so besonders erwähnenswert.

Lieber als dieses Album mag ich  persönlich Listen without prejudice Vol 1 (wobei es nie einen 2. Teil gab), das 1990 erschienen. So wie unser Jazztrainer heute Taylor Swift liebt, liebte unsere japanische Jazztrainerin damals George Michael und verwendete dieses Album zum Warm up. Ich hab es mir dann auch gekauft und sehr oft vor dem Einschlafen gehört, was passend ist, weil es vornehmlich ruhige und nachdenkliche Songs vereint, die in der Mehrzahl auch sehr gesellschaftskritisch sind. Und es featured das wunderbare Video zu Freedom (G. Michael lag damals im Clinch mit seiner Plattenfirma Sony), mit fünf damaligen Topmodells. Das war oh so ninties!

Ich mochte an George Michael vor allem den Klang seiner Stimme, die ich wunderschön finde. Es gibt Sänger, deren Musik ich mag, aber wenige, deren Stimme mir so gut gefällt. Und ich mochte an ihm auch diese gewisse Selbstironie, als er etwa in einer öffentlichen Toilette verhaftet wurde (nachdem er weiß Gott was genau dort gemacht hat), jedenfalls hat er sich danach als homosexuell “geoutet” (oder die Medien übernahmen diesen Part) –  und diese Erfahrung in seinem nächsten Song (und Video) Outside verarbeitete.

RIP George.

Spotify Rückblick

Jetzt gehen ja die Jahresrückblicke wieder los und der erste kam speziell für mich heuer von Spotify.

Spotify benachricht seine User nämlich – etwas big brother mäßig – über ihre Lieblingssongs des vergangenen Jahres. Und mein Lieblingssong ist demnach, festhalten, Living Thing vom Electric Light Orchestra. Sehr wundert mich das nicht, weil ich den Song, nachdem ich ihn einmal im Sommer im Garten (wieder)entdeckt habe, pro Tag oft fünfzehn, zwanzig Mal angehört habe. Ich bin so ein Quartal-Hörer, der in einem bestimmten Zeitraum immer wieder dasselbe Lied hören kann. Und ich mag ja solche Songs, die so ein bisschen vom Strophe, Chorus, Strophe, Chorus, Bridge Chrous Konzept abweichen, wo irgendwie alles drunter und drüber geht.

Auf Platz 2 liegt Spanish Radio von Biffy Clyro und auf Platz 3 Supertramp mit Logical Song. Wäre da nicht Biffy Clyro, würde Spotify denken, ich wäre ein bekiffter Hippie, der in den späten Siebzigern hängengeblieben ist.

Zu meinen Top Künstlern des Jahres zählt dann auch noch David Bowie. Dessen Tod im Jänner der Anfang einer ganzen Reihe an traurigen Todesnachrichten bekannter Künstler war. Für mich persönlich war sein Tod allerdings der schlimmste, weil ich mit Bowie am meisten verbunden habe.