almis personal blog

the help – der film

jetzt habe ich die verfilmung des stocketts romans the help gesehen. der mann nach vier minuten: “das ist ein frauenfilm, oder?”

 

sagen wir mal: ja eher schon. die männer sind im film auch absolute randfiguren, sie kommen praktisch nur als stichwortgeber vor. der film weicht auch nicht extrem von der buchvorlage ab, abgesehen davon, dass das buch natürlich viel detailreicher und ausführlicher ist, die geschichten der schwarzen dienstmädchen und ihrer arbeitgeber in der vorlage viel plastischer werden.

der film schafft es ziemlich gut, den humor des buches wiederzugeben. besonders die figur der minny (octavia spencer, die dafür auch einen oscar bekommen hat) im zusammenspiel mit celia (jessica chastain) und hilly (bryce dallas horward) wirkt sehr lebensnah. etwas unbefriedigend ist der film dort, wo es darum geht, die tatsächliche bedrohung der schwarzen zu dieser zeit darzustellen. im buch musste ich teilweise den atem anhalten, weil die gefahr für die “beichtenden” so groß war. es handelte sich dabei um eine latente lebensbedrohung. dieser aspekt des buchs wurde im film fast völlig außer acht gelassen. es wirkt eher so als würden sich ein paar schrullige frauen selbstverwirklichen. das ist ein bisschen schade.

trotzdem ist der film im ganzen trotz der überlänge recht kurzweilige und abwechslungsreiche unterhaltung. auch für männer.

toskana ausflüge, eins

während der zwei urlaubswochen in der toskana haben wir natürlich auch eine menge ausflüge gemacht. unsere freunde gleich mal am zweiten tag einen nach siena zum legendären palio. da waren wir aber nicht dabei, da siena doch 2,5 stunden entfernt war und adrian einfach noch zu klein für die veranstaltung ist. der palio gilt als eines der härtesten pferderedennen der welt und dauert 100 sekunden. ja richtig, sekunden. ich musste auch nochmal nachfragen. es soll aber beeindruckend gewesen sein.

gemeinsam waren wir dann florenz. als wir das unserem vermieter erzählten (mit dem wir regen kontakt hatten und der sich freute, dass mal ein paar leute vorbeikommen, die halbwegs italienisch sprechen, er selbst sprach kein deutsch oder englisch), meinte der nur, dort wäre es sehr heiß. und damit hatte er auch recht. als wir ankamen, zählte das thermometer 39 grad und das aussteigen aus dem auto war schon eine ziemlich qual. geparkt haben wir übrigens in einem etwas dubios aussehenden parkhaus, wo man seinen schlüssel einem fahrer übergibt, der dann offensichtlich den auftrag hat, die autos möglichst kreuz und quer zu parken und so, dass man es gerade noch schafft, die lokalität durch einen schmalen gang wieder zu verlassen. adrian fand das sehr beeindruckend.

einige von uns haben dann heroisch den dom bestiegen, während wir anderen eis essen waren und anschließend im disney store, was ein kleiner ansporn für den weiteren stadtbummel sein sollte (hat auch geklappt). florenz ist ein liebliches und gesichtsträchtiges städtchen, reich an kunstschätzen diverser art. man kann hier sicher einige tage verbringen und sich richtig vertiefen, wir wollten erstmal nur einen eindruck bekommen und bummelten durch die innenstadt und am fluß arno entlang. dann gab es noch ein leckeres abendessen – spagetthi vongole, jamm.

gegen neun uhr abends brachen wir dann wieder in unser romantisches tal auf.

p.s. adrian hat jetzt das florenzer parkhaus nachgestellt:

the help

wie angekündigt habe ich im urlaub the help von kathryn stockett gelesen und das buch, in dem schwarze hausangestellte in den 1960ziger jahren über ihr leben und ihre arbeit erzählen, war wesentlich amüsanter als zeruya shalevs familienroman für den rest des lebens (der aber auch hervorragend war, nur auf ganz andere weise).

jedenfalls hat mich the help richtig gefesselt. zunächst mal, weil mir überhaupt nicht bewusst war, sie stark die unterdrückung von schwarzen vor gerade mal 50 jahren noch war. teilweise auf subtile art und weise. wenn man bedenkt, dass es seit einigen jahren einen schwarzen präsidenten gibt, kommt es einem völlig absurd vor, dass im jackson der sechziger jahre noch eigene toiletten für hausbedienste gebaut wurden, damit sie nicht die gleichen räumlichkeiten wie ihre arbeitgeber benutzen. zu groß war die angst vor angeblich “anderen” viren, die schwarze in sich tragen. es wurde vor den schwarzen so dargestellt, als wäre es auch zu ihrem eigenen schutz und keine xenophobe handlung.

das eigentlich erstaunlich ist aber, wie sehr betuchte weiße familien damals zwar auf schwarze herabgeschaut haben, ihnen allerdings gleichzeitig das wertvollste anvertraut haben, was sie hatten: ihre kinder. die schwarzen hausmädchen waren – neben putzhilfen und köchinnen – vor allem nannys. und sehr oft waren sie ein vollwertiger mutterersatz für die kinder, die sie beaufsichigten, denn die mütter empfanden ihre kinder oft eher als status symbole – wie den reichen ehemann – und nicht als menschen, an deren leben sie wirklich teilhaben wollten, denen sie zeit und liebe schenken konnten. es ist bitter, wenn eines der dienstmädchen sagt, wie sehr sie “ihre” kinder liebte und wie traurig es ist, wenn diese kinder irgendwann so werden wie ihre mütter.

the help ist aber nicht nur die geschichte der hausmädchen, sondern auch der weißen außenseiterinnen, die sich weigern, so zu leben wie weiße frauen damals leben sollten, so zu denken, wie es schicklich war. die anfingen, dinge zu hinterfragen und sich aufzulehnen. es ist die geschichte von frauen, die sich emanzipieren wollten und sich damit in große gefahr begeben haben. wie skeeter phelan, die junge frau, die die dienstmädchen interviewte und alle geschichten, die ihr erzählt wurden, in einem, diesem buch verarbeitete.

ich bin gespannt auf den film!

finale

es ist ja schon ziemlich super, wenn man zum finale einer fußball europameisterschaft gerade auf urlaub ist und dann zufälligerweise das land, in dem man weilt, finalteilnehmer ist. getoppt wird das nur nochdadurch, dass meine beiden männer die staatsbürgerschaft des landes italien haben.

also nichts wie hin nach castelnouvo di garfgagnana und sich auf dem hauptplatz zum public viewing versammeln. wie man sieht, waren jung und alt dabei, babys und großmütter. und wir touristen waren alle blau-weiß angezogen – ich hab meine weiße blümchenbluse dann wieder ausgezogen, nachdem alle anderen sechs urlaubsteilnehmer sich als azurri gekleidet haben, zwei sogar in einem orginal italia-shirt. muss das spannend sein, an einem orginalschauplatz den jubel der fans mitzuerleben.

na ja. es lief ja dann doch ein bisschen anders. und ganz ehrlich: wir mädels wollten zur pause und beim stand 0:2 für spanien nachhause fahren. die beine taten weh und die hoffnung schwand. aber die männer fanden, wir würden uns sehr ärgern, wenn italien das spiel doch noch mal umdreht. daran glaubten aber nicht mal die tv-moderatoren, die in der pause etwas von “wir spielen gegen die stärkste fußballmanschaft der welt” erzählten. da weiß man dann eh schon, was es geschlagen hat.

nun gut, wir setzten uns in ein straßencafe, adrian spielte mit italienischen buben fußball und acht minuten vor schluß gingen wir nach dem 0:3 dann doch langsam zum auto. hat nicht sollen sein. die anwesenden italiener waren natürlich enttäuscht, es herrschte aber kleiner aggressive oder bedrohliche stimmung. beim 0:4 waren wir dann schon unterwegs in unser dörfchen. vielleicht klappt es ja beim nächsten mal.

p.s. danke für die pics an jtb und cgs.

die garfagnana

es ist ein gutes dreiviertel jahr her, da hatten freunde die idee, uns doch diesen sommer gemeinsam (zu siebent bzw. zu acht) ein ferienhaus in italien zu mieten. nach einiger suche und einem fehlgeschlagenen buchungsversuch im feburar, haben wir uns für ein häuschen in der garfagnana entschieden, ohne das gebiet genau zu kennen. der reiseführer beschreibt es als “überraschend” und relativ unbekannt, da es relativ nördlich liegt und die populären städte der toskana (pisa, siena, florenz) doch deutlich mehr im süden angesiedelt sind.

die anreise gestaltete sich dann schon ganz abenteuerlich, wir starteten von südtirol aus und bis nach modena kann man bequem autobahn fahren, dann allerdings wirds kompliziert, da es keine einfache verbindung in unser verstecktes winkelchen mehr gibt. wenn man länger autobahn fahren will, muss man einen ziemlichen umweg (über lucca) fahren, eine weitere variante ist eine schnellstraße, der kürzeste weg ist allerdings die straße über einen pass (passo di radici). wir haben uns für die pass-straße entschieden, waren letztendlich damit nicht ganz glücklich, da der pass wirklich ziemlich lang ziemlich engkurvig ist und wenn man ein kleines kind auf der rückbank sitzen hat, dann verträgt sich das magentechnisch mitunter nicht so. das bedeutet viele pausen.

endlich waren wir dann aber gegen halb sieben uhr abends in castelnouvo di garfagnana, dem hauptort der gegend, angekommen und dann waren es nur noch mehrere dutzend weitere kurven, bis wir in der absoluten abgeschiedenheit eines kleines dörfchens (oder hausansammelung) ankamen. das dorf an sich ist schon klein, wir lebten in einem dorfteil, der noch dreimal um die (erraten!) kurve lag und praktisch unbewohnt war. aber so idyllisch. und klimatisch einfach ideal, durch die lage quasi im wald war es zwar immer angenehm war, aber nie unerträglich heiß und abends brauchte man manchmal schon eine weste oder eine lange hose.

man hörte ein bächlein plätschern. täglich kam eine ziegenherde vorbei. ab und an ein auto. und ein paar eidechsen. das wars doch schon. und unser haus selbst entsprach genau dem klischeebild eines toskanischen sommerhauses. perfekt.

 

zurück

in den letzten zwei wochen habe ich mir gewünscht, dass das mein arbeitsplatz sein könnte, diese herrliche aussicht vom pool unseres ferienhauses in der garfagnana:

mehr über unseren bilderbuch-urlaub in einem versteckten teil der toskana in den nächsten tagen.

semesterschluß

in den letzten tagen war wieder eine menge los, das kindergartenjahr neigt sich dem ende zu, zumindest das offizielle, wir haben ja glück und der kindergarten ist ganzjährig geöffnet, der urlaub steht bevor und nebenbei hat man noch ein paar deadlines arbeitsmäßig abzuarbeiten.

donnerstag war das kindergarten abschlußfest im laaer wald geplant, nur nachdem die kindergartengruppe bereits am mittwoch dort war und große teile der kids mit einem ausschlag widerkehrten, wurde die feier in den garten des kindergartens verlegt. manche eltern hatten sogar eine spitalsambulanz aufgesucht oder war zum kinderarzt gegangen, ich ja nicht, ich hab mir jetzt nicht soviel bei den pusteln gedacht (shame on me, aber ich glaube ich, bin da abgestumpft) – tatsächlich war der eichenprozessionsspinner schuld. ich kann aber beruhigen, der ausschlag verschwindet schnell und außer juckreiz hat es auch keine großartigen nebenwirkungen.

das kindergartenfest war bei traumwetter ein voller erfolg, die kinder haben gesungen und getanzt, es gab kuchen und eis und es war natürlich ein irrsinniger trubel. man hatte mal gelegenheit, viele der eltern auf einem fleck zu treffen und sich auszutauschen und die kinder waren natürlich auch ganz stolz, dass die eltern mal hautnah im kindergarten dabei waren.

freitag hatte ich nachmittags kinderfrei und war mit einer freundin eis essen und ihre urlaubsfotos anschauen. auf dem heimweg hat es leicht getröpfelt und als ich daheim aus der straßenbahn ausstieg, gab es einen tollen regenbogen. social-media addicted wie ich bin, habe ich das foto natürlich gleich auf google plus gepostet und dachte, wie orginell das wäre. im laufe des abends tauchten dutzende von regenbogen-fotos auf facebook und auch twitter auf, na ja, wir sind städter, für uns ist so ein regenbogen schon ein echtes naturereignis.

am samstag regnete es dann ausführlicher, aber am nachmittag ging sich dann schon wieder eine runde fahrradfahren in laxenburg aus. am sonntag sind wir mit zwei autos und zeitversetzt in den garten gefahren und da oma und papa da waren, hatte ich sonntag mittag schon wieder ausgang. sehr nett war ja, wie er und ich uns auf der breitenfurterstraße mit den autos begegneten, er fuhr stadtauswärts und ich stadteinwärts und uns cool zuwinkten (na ja, ich mehr oder weniger cool, wer mich am abend dann einparken gesehen hat, weiß, dass ich und das auto noch keine wirklich homogene einheit bilden).

mittags war ich jedenfalls sehr lecker italienisch essen, bei einem lokal im 10. bezirk, das ich schon als frisch verliebter teenager besucht habe, das aber dann irgendwie ganz in vergessenheit geraten ist. jedenfalls ist es immer noch oder wieder lecker und der schattige gastgarten kann auch was. am abend dann das extrem spannende match italien versus england, das italien bekanntlich im elferschießen gewinnen konnte. aber der rückstand der italiener bei diesem und der schuß von pirlo…. my oh my.

muse vs. killers, zwei

hahar, super, dieser gleichklang.

muse haben am 6. juni ihren promo-trailer für das neue 6. album präsentiert, das the 2nd law heißen soll.

the killers haben zwei tage später, am 8. juni, den trailer für ihr 4. album battle born vorgestellt.

was soll man sagen, bei muse kenn ich mich gar nicht aus. das wird wohl sehr spannend und eventuell sehr elektrisch und hart – wenn ich auch hoffe nicht zu hart-  was da auf uns zukommt. die killers klingen genauso sentimental wie ich es mag, allerdings wird auch hier wenig verraten.

die titel der alben finde ich beide recht gut. schlimm wird es immer, wenn bands ihren alben plötzlich ganz furchtbare titel geben, wie zb. suedes letztes album a new morning genannt wurde. das wird nur noch von we love life von pulp getoppt. bitte das vorletzte album von pulp hieß this is hardcore. das nenne ich mal rasanten abstieg in die normalität. suede und pulp waren für uns sowas wie vorgänger von muse und killers in den 90zigern.

ganz ehrlich, wenn bands plötzlich die schönheit der welt entdecken, dann wirds leider oft total belanglos.