almis personal blog

woerter des jahres

und es geht los mit dem bilanzieren – die wahl habe ich heuer aus irgendeinem grund verpasst (ich nehme an, es war mal wieder kindergartenkrankheitszeit), das ergebnis:

das wort des jahres ist fremdschämen – das unwort humane abschiebung.

mit der wahl bin ich nicht so glücklich. "fremdschämen" ist m.e. kein wirklich neues wort mehr – auch wenn man meinen könnte, es wurde für die atv-sendung das geschäft mit der liebe – in der der österreichische männer via partnervermittlung eine frau aus dem osten suchen – erfunden. in meiner umgebung ist es aber schon mindestens fünf jahre in gebrauch. und humane abschiebung ist zwar scheußlich, genaugenommen aber kein einzelnes wort.

lediglich der unspruch des jahres gefällt mir gut: "es gilt die unschuldsvermung." wobei auch das nicht wirklich der letzte schrei ist, karl-heinz grasser ist doch auch nicht erst seit gestern diesbezüglich in den schlagzeilen.

das weisse dings

und weil der schnee schon wieder so hässlich matschig geworden ist, zwei fotos aus glücklicheren tagen…

und keine angst, ich werde den ausdruck "winterwonderland" nicht benutzen. 

p.s. ähnlichkeiten mit google streetview sind absolut zufällig. harhar.

the london suede

pünktlich zur weihnachtszeit bringen suede, die sich eigentlich 2003 aufgelöst haben, ein best of heraus. eventuell der start eines comebacks? es handelt sich dabei jedenfalls um ein doppelalbum, teil eins versammelt die rock-songs, teil zwei die balladen.

man merkt: für eine anfangs relativ unangepasste, oft auch zornige indie-rockband gibt es sehr viele wirklich ruhige titel im repertoire – eine der für suede typischen ambivalenzen. eine weitere ist die schwankende qualität der lyrics. in sleeping pills heißt es "darling don’t take your sleeping pills, give me the time the kill", in the power "i belong to a world thats gone, it’s the english disease", in we are the pigs: "let the nuclear wind blow away my sins". und dann wieder gibt es lyrics wie "sleep away and dream a dream – life is just a lullaby" (everything will flow) oder – wirklich übel, in positivity – "your smile is your credit card and your currency is your love". örks!

suede hatten also großartige lyrics und sehr banale texte. suede hatten songs, die kultige geheimtipps waren wie so young oder we are the pigs, sie hatten mitgröhl-hits wie trash oder beautiful ones und ihr letztes album mit dem titel a new morning (nein, NEIN so nennt keine rockband, die etwas auf sich hält, eine platte) war eine kapitale bruchlandung. wenn man suede aber mit sechzehn jahren kennenlernt, als eine band, die eine art von musik macht, mit der man sich bisher nicht auseinandergesetzt hat. die man aber stundenlang im zimmer seines ersten freundes hört und als sehr aufregend, neu und fremdartig erlebt, dann hat die band eine gewisse stellung in der eigenen musikalischen biografie, die sie nie verlieren wird. dann darf die band – wie man selbst auch, im prozess des erwachsenwerdens – mal schwanken, scheitern und schwachsinn verbreiten

es ist schwer festzumachen, was suede wirklich ausmacht. tatsache ist aber, dass diese band – gemeinsam mit oasis, blur und pulp, den britpop (neu) erfunden hat. und bands wie the killers oder muse den boden bereitet haben. zumindest was meine hörgewohnheiten betrifft.

"we’ll shine like the morning and sin in the sun – if you stay. we’ll be the wild ones – running with the dogs today."

dinner cancelling

heute mal wieder auf die waage gestiegen – ich habe seit letztem sommer neun kilo verloren. nur noch vier kilo und ich habe mein prä-schwangerschaftsgewicht wieder. aber keine angst, dass ist jetzt keine magersucht-indikation. und auch keine bange, wenn man selbst ein baby plant: die überzähligen kilos lassen sich nicht wirklich nur auf meine – relativ kurze – schwangerschaft zurückführen.

jedenfalls eine gute nachricht zum beginn der adventzeit. wobei ich ich kein großer fan von weihnachtsbäckerei bin. aber grund zum schlemmen gibts in der vorweihnachtszeit ja auch sonst genug. gestern gabs zum beispiel ein morgen-date mit einer lieben freundin, wir haben ein opulentes frühstück eingenommen, während es draußen fröhlich vor sich hin schneite. es gab heißgetränke und semmeln und marmelade und schinken, käse und ein weiches ei. jammi. ich liebe es auswärts zu frühstücken.

warum es mir – trotz immer noch sehr viel spaß am essen und regelmäßiger zufuhr von schokolade – gelungen ist, doch einige kilos abzuspecken: dinner cancelling. nicht immer, aber öfters mal. mein gott, jetzt höre ich mich schon an wie christine kaufmann.

let it snow

sich in wien über schnee zu freuen ist zweifellos eine höchst irrationale angelegenheit. das ist wie sich auf ein date mit einem berüchtigten womanizer einzulassen oder zwei stuck schokoladenkuchen um mitternacht zu verspeisen. im ersten moment verspricht es zwar lustgewinn, aber man bereut es wenig später auf jeden fall.

schnee in wien bedeutet tage- bis wochenlang tropfende hausdächer, auch wenn es nur zehn minuten geschneit hat. schneematsch überall und an jeder ecke ein rinnsal von grauer, trüber brühe. die öffentlichen verkehrmittel können durch ein paar schneeflocken ihre fahrpläne nicht mehr einhalten und viele autofahrer sind nicht ganz herr ihres fahrzeugs. dazu kommen nasse und schmutzige winterschuhe des sohnes, die beim tragen vom kindergarten zur straßenbahnhaltestelle ("nein bitte geh selber", "hinauf — mamaaaa, hinauf") unschöne flecken auf mamas jacke und jeans machen.

aber der allerallererste impuls bei schnee ist trotzdem ein zufriedenes seufzen. und das erste winterwochenende war auch toll. freitag "bring your family"-day in seiner firma – wo wir durch den kindergarten täglich vorbeigehen, aber eben alles nur von außen bestaunen können. so gab es mal die möglichkeit, das büro zu sehen und den ausblick zu genießen. außerdem war da noch ein programm mit einem zauberer, der adrians aufmerksamkeit nicht ganz erregen konnte, es aber immerhin schaffte, ihn eine halbe stunde zum still sitzen zu bewegen.

am samstag dann spazierengehen in schönbrunn bzw. in jeden schneehaufen springen und darin versinken ("mama, kommst du auch?" "nein", "doooch!" – man sieht, ich strahle eine natürliche autorität aus, ich bin wirklich zum fürchten) und dann zum aufwärmen eine spritztour durch die stadt machen und in der dämmerung lichter anschauen. am sonntag stundenlanges adventsonntag-schlemmen und plaudern bei freunden, während die insgesamt drei kinder die wohnung ins chaos stürzen. das ist ein trade-off: ruhe für die eltern wird praktisch immer durch anarchie der kinder erkauft. aber schön wars. und nachher dichtes schneetreiben auf der tangente. und obwohl ich es eigentlich hassen sollte, habe ich es in diesem moment geliebt.  

filmplakate

wie hier im blog schon mal erwähnt, haben wir uns filmposter der etwas anderen art bestellt. 

und hier zwei aus unserem wohnzimmer:

o-ton adrian: "da kann man orangensaft machen." das ist nicht hunderprozentig das, was francis ford coppola bei the godfather mit den orangen in sinne hatte, aber ein durchaus pragmatischer ansatz.

auch die tenenbaums werden durch das haus in der archer avenue sehr gut repräsentiert wie ich finde.