almis personal blog

flamingo, eins

wenn der in las vegas gebürtige und ansässige brandon flowers, leadsänger der killers, sein soloalbum flamingo nennt, dann ist nicht in erster linie der vogel gemeint, sondern natürlich das gleichnamige casino

flowers nutzt die auszeit der band für einen solotrip. und dieser solotrip vermittelt  – wie auch schon die killers platte sam’s town – sehr viel vegas-eske atmosphäre. was manche kritiker ihm zum vorwurf machen. zuviele klischees, zuviele gemeinplätze. entschuldigung aber genau das ist es doch, was vegas ausmacht. die stadt hat sich selbst dieses überdimensionale image, diesen glam-mythos erschaffen. wenn man in vegas heiratet, kommt danach jedes zweite mal verlässlich die frage, ob man von elvis getraut wurde. man kann nicht über diese stadt singen, ohne diese ganzen stereotype mit-zu-transportieren; ansonsten würde etwas wichtiges fehlen. und wenn brandon flowers in der ersten nummer des albums, welcome to fabulous las vegas, singt: "didn’t nobody tell you that the house will always win", dann geschieht das, von eingen musikkritikern offenbar missverstanden, mit einem deutlichen augenzwinkern. und nicht als ratschlag für diejenigen, die bisher hinter dem mond gelebt haben.

überhaupt ist der opener mein derzeitiger lieblingssong auf dem album. quasi die vertonung der ortstafel der wüstenmetropole. ich fühle mich sehr angesprochen, wenn flowers singt: "cameras on the ceiling tile no place for you to hide". und noch mehr bei: "it’s a hundred seven and you’re looking for shade that no palm tree can provide." und dann sind da wieder diese typischen lyrics, in denen es um menschliche beziehungen geht, um gemeinsame vergangenheiten und wie gut man sich einmal kannte, mit einem leichten anflug von melancholie: "playing hide and seek with a woman who used to know you very well" (siehe auch smile like you mean it vom 1. killers album, wo es heißt: "and someone is playing a game/in the house that i grew up in/and someone will drive her around/down the same streets that i did.")

flowers singt nicht so als wäre draußen tiefste nacht über las vegas. sondern später nachmittag, goldenes sattes licht scheint zum fenster hinein. so wie am ende des videos zu crossfire. dazu das nächste mal.

der einundsiebziger

in letzter zeit fahre ich öfters mit dem 71er, der straßenbahnlinie die auch zum zentralfriedhof fährt, bzw. haltstellen an allen drei toren des friedhofs hat. 

in der wikipedia habe ich gelesen, dass es dazu eine schöne redewendung gibt, eine blumige umschreibung über das ableben eines wieners: "er hat den 71er genommen…."

das ist irgendwie typisch wienerisch.

raus da

nachdem adrian so begeistert vom klangturm in st. pölten war, haben wir gestern das haus der musik besucht. 

auch hier hatte adrian viel spaß beim mit-kopfhörer hören, ins-mikro-singen und interaktiven klangspielen. 

nur eines konnte er nicht leiden: den klangraum, in dem man wahrnimmt, was babys im mamabauch hören. da wollte er sofort wieder raus. jetzt wird mir einiges klar…

casablanca

es gibt sie, diese kultfilme, die ewigen klassiker, von denen man immer wieder – in verschiedenen zusammenhängen – hört und liest, bis man sie dann, viel später einmal, mit eigenen augen sieht. casablanca ist einer dieser klassiker, der mir immer und immer wieder begnet ist.

zunächst mal: meine mutter – so unterschiedlich wir in vielen dingen sind, eines habe ich aber eindeutig von ihr geerbt, nämlich die liebe zum kino und zu filmen. samstag und sonntag lief zuhause  immer irgendetwas aus hollywood. sie liebte es dramatisch: psycho und the godfather, citizen kane, lawrence of arabia und all about eve. french connection und witness for the prosecution und arsenic and old lace (einer meiner ersten lieblingsfilme). und öfters casablanca, von dem sie begeistert erzählte. nur habe ich den immer verpasst.

dann: christine nöstlinger. in ihrem buch anatol und die wurschtelfrau sahen sich der bruder der protagonistin und dessen freundin immer wieder casablanca an, wie die protagonistin vermerkte. heulten, aßen, tranken und schmusten dabei. es war für sie einfach der ultimative liebesfilm, tragisch und unermesslich rührend.

noch etwas später: harry und sally im kino. bei ihrer ersten begegnung unterhalten sie sich über casablanca. und sally findet, dass ilsa (ingrid bergmann) sich für viktor lazlo entscheiden sollte und nicht für rick (humphrey bogart). harry kann es nicht fassen: "you rather be in a passionless marriage than live with the man you’ve had the greatest sex of your life with, and just because he owns a bar?" später im film behauptet sally, sie hätte das nie gesagt. und harry bezeichnet sie als anstrengend, wohingegen ingrid bergmann "low maintenance" sei.

als wir auf dem gymnasium im wahlpflichtfach englisch harry und sally gelesen hatten und darüber geprüft wurden, fragte mich der professor doch allen ernstes wo casablanca liegt. ich habe irgendwas offenbar äußerst peinliches gesagt (ich weiß nicht mehr genau, mexiko oder so), er war verärgert. was ich verstehe. aber ich habe den film doch gar nicht gesehen – damals meine entschuldigung. genutzt hat es nichts.

jetzt habe ich ihn gesehen. und obwohl l. meint, es wäre ein chick flick, erreicht er mich nicht. bin ich emotional abgestumpft, dass ich nicht mehr in casablanca sehen kann als kulissen und heißen rauch und einen mürrischen humphrey bogart und eine gehetzt dreinschauende ingrid bergmann? oder war die erwartungshaltung zu groß? ich wollte wirklich von diesem film verzaubert sein, ich wollte es unbedingt. ist der film einfach zu alt und – trotz seines brisanten politischen untertons – heute nicht mehr relevant? oder hatte ich bloß einen schlechten tag? ich weiß es nicht. 

the tourist

jetzt wirds ernst, habe gerade den ersten trailer zu the tourist gesehen.

den kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen, wegen unserer venedig episode, hatte aber abgesehen davon eine große skepsis gegenüber dem plot. 

ich weiß nicht, liegt es an muse, die den clip musikalisch unterlegen (mit einem der besten muse-songs überhaupt, map of the problematique) oder am flott geschnittenen und ganz witzigen trailer selbst – aber so übel sieht er auf den ersten blick gar nicht aus?!

policeofficer: "you wish to report a murder?" johnny: "attempted murder." policeofficer: "that’s not so serious." johnny: "not when you downgrade it from murder… but when you upgrade it from room-service, it’s quite serious." harhar.

status

schmuddelwetter, die heizung wärmt noch nicht, die wäsche tropft und meine nase auch.

außerdem selten zu hause, wegen kindergarteneingewöhnung (läuft immer besser) und wenn dann abends endlich zuhause, vom job am bloggen gehindert. pfff….

dabei wollte ich ein bisschen casablanca bashen (zum ersten mal gesehen), st. pölten loben (zum ersten mal besucht) und noch viel mehr von meiner neuen großen liebe schwärmen – flamingo

soon to come…

p.s.: und wenn wir schon beim bashen sind: wie sieht denn die imdb aus. bleibt das jetzt so?

flamingo

die killers machen pause. und leadsänger brandon flowers ist ein bisschen fad. was ich gar nicht verstehe: schließlich hat er zwei kleine kinder und das dritte ist unterwegs (respekt! gut, er ist mormone…). 

aber ok, frau flowers macht wohl die hauswirtschaft alleine – denn brandon hat ein soloalbum herausgebracht, namens flamingo. da ist man mrs. flowers dann doch dankbar.

ich höre gerade nichts anderes…

auf in den kindergarten, drei

die erste woche ist geschafft. und es lief eigentlich recht gut. 

ok, an den abschieden müssen wir noch ein bisschen arbeiten. ich habe in diversen foren immer gelesen, dass die mütter gleich mitweinen müssen, wenn die kinder sich an sie klammern und tränen verdrücken. das passierte mir natürlich nicht. nein. na ja, fast nicht. kaum war mama dann aber weg, gabs keine probleme mehr. adrian fragte nicht etwa wo ich bin oder papa, sondern nur: "und wo ist der renault?" drive the change funktioniert offenbar. 

in adrians gruppe sind etwas über zwanzig kinder, davon 15 oder 16 jungs. testosteronalarm. es sind sehr liebe, lebhafte und hilfsbereite kinder. der (betriebs)kindergarten ist hell und modern gestaltet. die atmosphäre sehr angenehm.

ungewohnt nach drei jahren fulltime-mum dasein, sein kind zwei ganze stunden nicht um sich zu haben. aber auch schön, ihn gut aufgehoben zu wissen, und mal in ruhe einen kaffee zu trinken, zeitung zu lesen, in der sonne zu sitzen.