almis personal blog

beatles oder stones

eine beliebte entscheidungsfrage bei promi-interviews ist ja: "beatles oder rolling stones?"

gestern bei we are the 80s (sehen wir die letzten tage immer, um seine jetlag-müdigkeit zu verjagen) auf vh1 start me up von den stones gehört. und ein weiteres mal gemerkt, dass ich mit den stones so rein gar nichts anfangen kann. gar nicht meine musik, gar nicht die art von performance, die mir gefällt und mick jagger kann ich auch nicht ab. also ich beantworte die frage eindeutig: beatles.

dann gibt es noch die leute, die auf die frage "the who" 1 entgegnen. knurr! das ist wie bei: "kaffee oder tee" und jemand antwortet: "oder". 

1 gestern übrigens mit the kids are alright vertreten.

carry on

ab anfang september habe ich ein kindergartenkind, das dann einen kleinen rucksack für seine habseligkeiten braucht. 

mama hat schon einen. ok, es ist nicht wirklich ein rucksack, sondern eine stylishe blass-lila tasche, in die das netbook, das mama im herbst für die neue selbstständigkeit kaufen wird, perfekt hineinpasst.

die tasche ist übrigens aus singapur und weil er dort gerade eine woche war, gabs auch eine rote geldbörse im asia-design dazu. tres chic – oder wie die franzosen das immer sagen.

i love you phillip morris

i love you phillip morris ist die verfilmung der wahren lebensgeschichte des hochstaplers steven jay russell. russell (jim carrey) lebt zunächst konventionell mit frau und kind, outet sich aber nach einem autounfall und stellt fest, dass schwul-sein ziemlich teuer ist. er wird zum versicherungsbetrüger, um seinen aufwendigen lebensstil finanzieren zu können und lernt im bau seinen lebensmenschen phillip morris (ewan mc gregor) kennen. gemeinsam beginnen sie ein neues leben… 

i love you… erzählt russells geschichte abwechslungsreich und konzentriert sich auf jene stationen, die cineastisch betrachtet am wirkungsvollsten sind. die dialoge sind leichtfüßig, es gibt ein paar schräge und schön bizarre momente. dennoch kann der film nur teilweise überzeugen und reicht nie an sein offensichtliches vorbild catch me if you can heran. spielberg erzählte dort aus dem leben von frank abagnale, in der hauptrolle: leonardo di caprio. und ich sage es ungern (harhar), aber der ist um klassen besser als carrey.

wir kennen alle die genesis: carrey war eine übel grimassierende nervensäge in ace ventura 1-15, the mask, dumb and dumber und wie seine früheren machwerke alle heißen. danach der beginn einer ernstzunehmenden schauspielkarriere, besondere highlights dabei die truman show, man on the moon (da sahen schon einige den goldmann winken, doch nach dem golden globe gabs nicht mal eine nominierung) und eternal sunshine of the spotless mind. auch seine rolle in i love you… hätte eine gelungene gratwanderung zwischen komik und tragik werden können, wenn carrey sich auf die zwischentöne in russells persönlichkeitsstruktur konzentriert hätte. das tut er nicht. sein steven russell wirkt im gegenteil wie eine besonders grobe karikatur, ist laut, oberflächlich und überdreht. was besonders in den dunklen stunden der filmfigur unangenehm auffällt.

ok, es ist nicht alleine carreys schuld, dass der film nicht so richtig funktioniert. das team, das für drehbuch und regie verantwortlich zeichnet, kann sich nicht entscheiden, wohin die reise gehen soll, ob i love you… eine lovestory, eine slapstick-comedy oder doch eher ein drama werden soll. ja, es gibt natürlich auch filme, die das gleichzeitig leisten, gute tragikkomödien – sowas wie la vita e bella oder meinetwegen auch forrest gump. in diesen filmen gelingt es, empathische gefühle beim zuseher auszulösen, ihn mitlachen und mitleiden zu lassen. bei i love you… bleibt man von den traurigen augenblicken unberührt, auch weil sie relativ unvermittelt nach grotesk- überzeichneten situationen passieren und selbst wenig raum und aufmerksamkeit bekommen.

i love you phillip morris wird mancherorts als gekonnter film über schwule beziehungen bezeichnet, weil die homosexualität das filmpaares sehr natürlich und en passant dargestellt wird. das ist durchaus richtig. ewan mc gregor würde man zutrauen, your song nicht nur für die kidman zu singen. dennoch bleibt der eindruck, dass hier einige chancen vergeben worden sind, einen nicht nur recht amüsanten, sondern auch gewichtigen film zu machen. schade.

tuluba

wer darüber nachdenkt, den neugeborenen elefanten tuluba in schönbrunn zu besuchen, sollte sich lieber noch etwas gedulden. 

wir hatten ja diese grandiose idee heute (nicht zu warm, nicht zu kalt, ideales tiergarten-wetter) und die menschenschlange am eingang reichte bis nach dem palmenhaus zurück – dh. wartezeit sicherlich eine gute stunde. 

wir haben es dann auch lieber verschoben…

fluegge

meine lieblingskühe:

 adrian wollte auf ihnen reiten.

außerdem wollte er paragliding betreiben, schnaps trinken und bitteschön endlich mal in ruhe eine zigarette rauchen, hat denn dafür wirklich niemand verständnis?

inception, zwei

faktor zwei: etwas risiko. 

schneelandschaften in filmen, die keine romantic movies sind, au weia. das kann mitunter sehr cheesy wirken und erinnert an nicht ganz so tolle james bonds wie a view to a kill oder die another day. oder ganz schlimm – willy bogners gesamtwerk: der ganze fire and ice, dynamite-ski-magic-mountain wahnsinn. schnee funktioniert ironisch eingesetzt aber relativ gut – siehe fargo oder a simple plan. und action im schnee hat schon eine gewisse ästhetik. inception entscheidet sich für ein paar szenen in weiß, die mit etwas augenzwinkern sehr gut passen.

faktor drei: story vor technik.

james cameron hat sehr lange darauf gewartet, avatar realisieren zu können – auch zwischen christopher nolans erster idee zu inception und dem fertigen film liegen mehrere jahre. in beiden fällen ging es darum, ein großes budget zu haben, computertechnik zu nützen. dennoch ist das ergebnis grundverschieden. avatar betrachtet sich in jeder filmminute fast narzisstisch selbst, die geschichte tritt völlig in den hintergrund. inception dagegen hat eine packende story zu erzählen und dazu verwendet der film atemberaubende bilder.

faktor vier: die schauspieler.

es wimmelt von oscar/golden globe nominierten und gewinnern. und das merkt man an der qualität der darstellung. ok, leo mag immer noch ein bisschen wie der kleine bruder von (seiner filmfrau) marion cotillard wirken, aber ansonsten (ich war nie ein fan) finde ich seine leistung von film zu film überzeugender. cotillard spielt wie schon in public enemies eine angebetete und hat dabei enormes charisma – für la vie en rose hat sie 2007 den oscar erhalten und das piaf-stück rien de rien spielt in inception zufällig eine rolle. auch cobbs team (ellen page, ken wantanabe und andere) überzeugt. und was sagt roger ebert so schön über michael caine: "these days michael caine need only appear on a screen and we assume he’s
wiser than any of the other characters. it’s a gift." exakt.

faktor fünf: do it yourself.

nolans vorgängerfilme memento, the prestige und the dark knight waren alle außergewöhnlich, wenn sie auch gewissen zwängen unterlagen: budget etwa, genre-vorgaben, der buchvorlage eines anderen. diese arbeit erscheint als nolans ureigenstes werk, in dem er keine kompromisse eingehen musste und an dessen ende die zuschauer staunen, raunen und klatschen. wahrscheinlich die größte auszeichnung für einen regisseur. man darf gespannt sein, womit uns nolan – abgesehen vom dritten batman-teil, der in der pre-production phase ist – in zukunft noch überraschen wird. der mann ist noch nicht einmal 40 jahre alt.

inception, eins

träume sind dom cobbs (leonardo di caprio) geschäft. mithilfe seines teams steigt er in die nächtlichen visionen anderer leute ein und entlockt auf diese weise den schlafenden informationen, die für seinen jeweiligen auftraggeber relevant sind. eines tages erhält er einen spezialauftrag: dieses mal soll er keine informationen gewinnen, sondern den schlafenden manipulieren – "to change one’s mind", wenn man so will – oder kürzer: inception. entgegen mancher warnungen, ein solches unterfangen könne nur scheitern, ist cobb sich sicher, dass er den auftrag erfüllen kann und nimmt die herausforderung an. so schnell kann man die ausgangslage von christopher nolans neuem film umreißen – und dieser film ist ein meisterwerk geworden.

ja, ich würde mich als cineast bezeichnen. ich sehe gerne französische problemfilme oder italienische grotesken, ich kann mich an pedro almodovars schrullig-schrägen streifen erfreuen, ich habe mir das jim jarmusch gesamtwerk einverleibt (inklusive permanent vacation), ich kann es ab, wenn ein film plotlos und dialogarm vor mir vorbeiflimmert, ich mag kopflastige kammerspiele, schwer verdauliches, nebulöses, bizarres. doch eines gebe ich ebenso offen zu: ich stehe wirklich ganz besonders darauf, großes kino zu genießen: einen hervorragend gemachten blockbuster also, der alle seine (budgetären) möglichkeiten nützt und dabei seinen arthouse-approach bewahrt. einen film also, ausgestattet mit pomp, starken bildern, dramatischer musik UND guten dialogen, einem spannenden drehbuch, bei dem man um die ecke denken muss und großartigen hochklasse-schauspielern. inception bietet all das und mehr.

wie es dazu kommt? ein paar faktoren (eventuell minimale spoiler!)

faktor eins: erklärungen vor dem heist spannend gestalten.

man kennt das ja, man sitzt eine halbe stunde oder länger im kino und wartet darauf, dass der eigentliche film beginnt, doch der cast müht sich immer noch damit ab, das vorgeplänkel abzuspulen. gerade bei einem komplexen film gibt es eine menge, das der zuschauer wissen muss, bevor der eigentliche coup starten kann. inception bedient sich der konventionellen "cicerone-methode" und lässt cobb seiner neuen mitarbeiterin ariadne (ellen page) die welt der träume und deren manipulation erklären. bei nolan ist das kein notwendiges vorspiel, sondern mindestens ebenso spannend, wie der eigentliche heist später. besonders gewaltig sind in diesem teil des filmes die bilder und der visuelle genuß. wie nebenbei werden außerdem die verschiedenen charaktere eingeführt und genauer vorgestellt.