…dann die idee, für jede hauptschauspielkategorie gleich fünf frühere oscargewinner einlaufen zu lassen, die jeweils einen nominierten vorstellen. gut, das geht auf die tränendrüse, soll sein und de niro oder sophia loren mal wieder auf der bühne zu sehen, freut sicher viele zuseher, irgendwie ist das aber doch zuviel des guten. abgesehen davon, dass der frisch prämierte sich erstmal bei einem halben dutzend menschen auf der bühne bedanken muss, bevor er endlich reden darf, stiehlt es dem tatsächlich ausgezeichneten doch auch ein bisschen die show. außerdem fehlt der obligatorische kurze einspieler, der die nominierten sonst in aktion zeigt. kein einfall für die ewigkeit, IMO.
ansonsten habe ich mich aber doch amüsiert. die aufritte mancher presenter wie steve martin und tina fey waren sehenswert – beide vergaben den preis für die besten drehbücher und philosophierten darüber, wie so mancher autor vor dem weißen blatt papier sitzt und "every blank page was once a tree". auftritte von ben stiller (als joaquin phoenix) und jack black sind immer eine bank. auch wenn letzterer mal nicht sang (das übernahm an diesem abend ja, wie schon angesprochen, hugh jackman im ganz großen stil)
erstaunlich gut war das oscar rahmenprogramm, das diesmal der orf bot. hannelore veit (für weniger orf-affine: eine nachrichtenmoderatorin) führte durch die lange nacht und hatte alexander horwath zu gast, filmkritiker und derzeit leiter des wiener filmmusuems, früher auch chef der viennale. und man würde es nicht für möglich halten, ist horwath erstaunlich us-kino enthusiastisch. endlich mal jemand aus der österreichischen kinoszene, der hollywood nicht generell für gaga, unterinteressant und unter seinem niveau hält, nein. horwath fiebert mit und gibt interessante einschätzungen zum besten: unter anderem das woody allen filme eine lange tradition haben, nebenrollen-oscars zu bekommen (wie dieses jahr la cruz) und, dass die us-filmszene so reichhaltig ist, dass man schauspieler kennt, sie namensmäßig aber nicht zuordnen kann, weil sie eben keine stars sind (wie richard jenkins – six feet under!, heuer als best actor nominiert). desweiteren kirtisiert horwath die nicht-berücksichtigung von the dark kinght bei den major oscar kategorien und generell die geringschätzung von comedy bei der vergabe der academy awards.
war nochwas? ach ja, die preis. in kürze.