almis personal blog

schluß mit lustig

gestern the dark knight gesehen. ist er wirklich so gut? ja, das ist er. auch wenn man den ganzen hype mal außer acht lässt. alles andere als der feelgood movie auf the year, düster und beklemmend, erstaunlich tiefsinnig. wenig comic-haft. besprechung folgt in den nächsten tagen.

zwei interessante vorschauen liefen auch: erstmal der für das neue werk der coen brüder – burn after reading. nach dem trailer hat man als zuseher keine ahnung, worum es in den film geht, aber den impuls, den muss ich sehen. er ist auch hochklassig besetzt. und dann der trailer zu a quantum of solace (aka der neue bond). man hat das gefühl, die zeit der eindimensionalen helden ist im kino vorbei. die helden werden zu fallen angels. oder noch besser: sie werden menschen. intensive bilder.

es herbstelt

wenn man an einem kühlen samstag im august nachmittags im bett liegt, und es so herein herbstelt, denkt man über alles mögliche nach. 

wäre man jetzt losgelöst vom zeitgefühl und seinen lebenszusammenhängen, wüsste man, einfach nur so bei offenem fenster daliegend, welche jahreszeit draußen herrscht? und welcher wochentag? könnte man sich rein an dem geruch der luft, den geräuschen draußen, der eigenen stimmung irgendwie orientieren?

und wie wäre das bei dämmerung? wüsste man, ob es nacht wird oder tag? und bei einem blick aus dem fenster? diese frage stelle ich mir immer, wenn ich einen ganz frühen termin habe oder wenn ich irgendwo übernachtig aufwache, nach einem nachmittagsschlaf im neuen urlaubsort, oder auch im advent, wenn es ganz früh dunkel wird und ich eine tasse tee mit rum trinke. 

ich mag jede jahreszeit, jede hat ihren gewissen reiz und ihre schönen seiten. aber den sommer loszulassen, das fällt nicht ganz leicht. jetzt würde ich gerade am liebsten an der strandpromenade am wörthersee entlang fahren, durch krumpendorf, velden und pörtschach. die leute beobachten, sonnenöl riechen, seeluft, in diese kleine pizzeria, abseits der society meile, calamari essen gehen, dem rothaarigen, introvertierten mädchen zuzuschauen (das mittlerweile sicher 20 jahre alt ist), das dort mit ihrer puppe spielt. an dieser strandpromenade, wo sich der nahende herbst am besten verleugnen lässt.

das hilft aber auch: rausgehen auch bei kühlerem wetter, eine bestellung beim h&m online shop (harhar), und lesen (derzeit am limit von reinhold messner). 

der kürzeste wahlkampf der welt

gestern also die erste tv-konfrontation haider versus strache im orf. 

vorab schon als die ultimative schlammschlacht angekündigt, gab es dann tatsächlich wenig freundschaftliche töne zwischen meister und zauberlehrling. strache entzog haider in gewohnt umständlich-blumigem sprachduktus das du: "aber herr haider, ich pflege das vertraute du-wort seit 2005 mit ihnen nicht". was haider dazu veranlasste, auf heide schmidt zu verweisen, die vor einigen jahren dasselbe getan hatte: "und was ist aus ihr geworden?" diskussionsleiterin thurnher: "immerhin kandidiert sie wieder". touche. ansonsten versuchte thurnher die beiden streithähne mit "meine herren…meine herren" in zaum zu halten, was manchmal auch gelang. am ende ein schöner trockener kommentar, als strache haider ein plastik-rückgrat (ja, da ist es, das im wahlkampf gerne eingesetzte symbol) überreichte. thurnher: "ein kleines geschenk, ein rückgrat."

am dienstag dann das nächste duell faymann gegen van der bellen. vielleicht schon mal vorsorglich energy drinks besorgen gehen.

aufgelesen

heute habe ich bei der lektüre meiner tv zeitschrift laut lachen müssen. es wurde der film jersey girl rezensiert: 

"in einer frühen szene muss der darstellerisch nicht wirklich begnadete ben affleck einem säugling tränenerstickt seine liebe gestehen; ihm dabei zuzuschauen verursacht körperliche schmerzen."

da wird man fast neugierig auf den film.

matthew and son

der goldene mittelweg mag öd und spießbürgerlich erscheinen, aber ich bin doch irgendwie der überzeugung, dass in den meisten lebenssituationen extreme nicht zwangsläufig weiterhelfen. 

matthew mc conaughey nahm seinen einmonatigen sohn also tatsächlich mit auf ein rockkonzert. gut, es war nicht iron maiden oder black sabbath, aber die begründung, sohnemann levi müsse sich an geräusche und menschen gewöhnen klingt doch eher nach "eltern haben bock und kind wird mitgeschleift". es gibt schließlich menschen und geräusche auch in der light-version. das leben, so mc conaughey, müsse sich mit kind nicht ändern.

in lost in translation fragt scarlett johannson bill murray wie es ist, kinder zu haben. der antwortet: "your life as you know it is gone. never to return." ich denke schon lange darüber nach, ob dieser satz stimmt. sofia coppola hat ihn schließlich verfasst, lange bevor sie mutter wurde. auf eine gewisse weise ist dieser satz absolut wahr. vor allem, wenn das kind gerade erst zur welt gekommen ist. es ist ziemlich unfassbar, welche starken gefühle so ein ereignis begleiten. man ändert sich und seine perspektive. murray sagt weiter: "you want to be with them."

ich denke nicht, dass es notwendig ist, nur noch babybücher zu lesen, sich über windeln und babybrei forzubilden, keinen schritt mehr aus dem haus zu tun und alle interessen und hobbys, die man davor hatte, ad acta zu legen. im gegenteil: ausgleich ist wichtig. für einen selbst und auch als paar. aber – und nun sind wir beim goldenen mittelweg – bekommt man ja nicht unbedingt ein kind, um sein leben exakt so weiterzuleben wie man das vorher getan hat. man entscheidet sich ja im idealfall bewusst dafür (oder auch dagegen). ein kind hat andere bedürfnisse als erwachsene. das bedürfnis auf ein rockkonzert zu gehen, wird mit 4 wochen noch nicht besonders ausgesprägt sein.

noch kann sich klein levi nicht dagegen wehren, wenn ihn die eltern mit mellencamp und co. zwangsbeglücken. aber irgendwann wird levi seinen eigenen willen entdecken und vielleicht wird conaughey dann eine ganz andere art von interview geben.

was liest du

l. hat mich auf die (comedy) lese-tipps sendereihe was liest du mit jürgen von der lippe aufmerksam gemacht. 

von der lippe lädt sich dazu gäste aus dem comedy-bereich ein, die ihre lieblingsbücher vorstellen bzw. auszugsweise vorlesen. ich habe aus der sendung mit dirk bach (hervorragende lesestimme) gleich vom leben gezeichnet von harald martenstein bestellt und auch hier "besprochen".

wäre ich mal gast bei von der lippe, um sich mal in ein realistisches szenario hineinzudenken, würde ich phantomschmerz vorstellen, von arnon grünberg. der roman wirkt so, als hätte der autor ihn morgens am küchentisch begonnen, nachmittags im park weitergeschrieben und nachts noch die letzten paar seiten im bett fertiggekritzelt. nicht weil ich denke, dass dieser text so leicht und nebenbei zu schreiben war – ich würde den autor allerdings maßlos bewundern, wenn dem so wäre – sondern weil er so locker, zwanglos, aus dem ärmel geschüttelt daher kommt. es geht um einen schriftsteller, der mit worten ringt, einen besteller über seinen großvater, einen tennisspieler verfasst ( Platz 268 der weltrangliste) und sich schließlich in die herausgabe eines kochbuchs flüchtet. daneben spielen auch seine beziehungen zu frauen eine große rolle (prinzessin märchen und die hohle nuss), selber lesen könnte ich es wohl nicht so gut, aber diese stelle müsste unbedingt vorkommen:

"ein halbes jahr später kam in deutschland mein kochbuch heraus. die polnisch-jüdische küche in 69 rezepten (…). als untertitel hatte der verlage sich ausgedacht: kochen nach ausschwitz. offenbar war die zeit nach ausschwitz reif, endlich wieder mal lecker zu kochen, denn die erste auflage von zehntausend exemplaren war innerhalb von zwei wochen ausverkauft. lobende kritiken erschienen in verschiedenen zeitungen, und ein einflußreiches deutsches wochenmagazin widmete dem buch sogar den leitartikel seiner kulturbeilage. unter der überschrift "frisch aus dem ofen" wurde für mein buch der rote teppich ausgerollt wie für noch keines meiner vorhergehenden bücher. 

kino, zum dritten

ich habe ja schon mal erwähnt, dass ich im weitesten sinn eine katze bin. nur, dass ich nicht über meine vier vornamen nachgrüble, sondern über die lieder, die als kind aus dem radio meiner mutter dudelten.

immer wieder begegnen sie mir zufällig. wie letztens in der vh1 sendung "filmsongs" arthur’s theme von christopher cross. hätte ich titel und interpret irgendwo gelesen, beides hätte mir rein gar nichts gesagt. aber als ich den song hörte…mhmmm, schön.

if you get caught between the moon and new york city, best that you can do, is fall in love.

der song braucht ein revival. jetzt!

kino, zum zweiten

es passiert eigentlich eher selten, dass ich auf einen hype-zug so derart aufspringe wie derzeit auf the dark knight. eine comicverfilmung! momentan platz 3 (sic!) in der IMDB.

was spricht dafür? der tolle trailer. drehbuch und regie von den nolans (memento). heath ledger, maggie gyllenhaal, christian bale, michael caine und noch ein paar andere klasseleute. dass "batman" im titel erstmals nicht vorkommt. das film noir ambiente. 

ich weiß nicht, hat mich einfach am richtigen fuß erwischt. schon mal einen babysitter suchen, wenn er naechste woche anläuft.

kino, zum ersten

was ist der unterschied zwischen einem besuch in einem kärntner und dem besuch in einem wiener kino?

es gibt ja vor dem filmbeginn neuerdings die einblendung: raubkopieren ist eine starftat. raubkopierer sind verbrecher und so fort.

reaktion darauf in kärnten: stille. reaktion darauf in wien: lautes gelächter, gejohle, "gehts scheiß’n" und andere zwischenrufe in der preisklasse. 

das nennt man dann kulturclash oder so.