derzeit herrscht hier sommer stundenweise.
vor ziemlich genau drei jahren waren wir in den usa starken klimatischen schwankungen ausgesetzt. wir dachten ja, wenn wir so an der westküste runterbrettern, dann hüpfen wir an den heißen nachmittagen hier und da ins meer. tja. der erste stop in oregon war in seaside. ein ort, der dafür gemacht zu sein scheint, sonnenauf- und sonnenuntergänge zu beobachten.
es ist abends schon etwas frisch, aber das hotel ist heimelig und gemütlich und es gibt jede menge dicker decken. am nächsten tag erreichen wir northbend. das motel dort ist etwas zugig und ich sehe auf dem weatherchannel kurz die temperatur vom nahegelegenen coos bay (erzeugte bei mir eine merkwürdige assoziation zu shell beach aus dark city) eingeblendet. ich bin froh, nicht so schnell von fahrenheit auf celsius umrechnen zu können.
ich gehe mit shirt, pyjamahose, sweater und fleecejacke ins bett. ich wache mitten in der nacht auf. und friere. ich versuche am nächsten morgen mir einen kalten walmart-mocca in der mikrowelle aufzuwärmen (keine gute idee). und friere. ich friere bis halb drei uhr nachmittags.
szenenwechsel. zwei oder drei tage später. wir biegen – vereinfacht gesagt – scharf links ab, lassen los angeles beiseite und erreichten zuerst mal calico ghost town. dort sind einige der attraktionen geschlossen, wegen zu großer hitze. abends suchen wir uns ein motel in needles. gegen halb neun uhr steigen wir in den pool. über der mojave wüste braut sich ein gewitter zusammen. von weitem sehen wir die blitze. es ist einer der momente im leben, die man nie vergisst. alles stimmt. und alles ist egal. das leben zuhause, die verpflichtungen, die zusammenhänge, in denen man steht. man muss nicht reden und nicht nachdenken und nichts erklären. vor dem einschlafen heulen die coyoten.
perfekt.