mitte juni wird das neue coldplay album viva la vida or death and all his friends erscheinen.
coldplay habe ich damals für mich entdeckt als clocks gerade rauf und runter gespielt wurde. jemand aus der von mir sehr geschätzen harald schmidt newsgroup im usenet bezeichnete die nummer als "klavieretüdenmüll." das trifft es schon ziemlich gut. aber trotzdem hat mich das stück, das ich heute auch nicht mehr unbedingt als die beste arbeit der band bezeichnen würde, in seinen bann gezogen. meine noch fertigzustellende dissertation (thema: die femme malade) beginnt sogar mit einem zitat aus clocks (vermutlich die schlüssigste passage der arbeit ): "am i a part of the cure oder am i a part of the disease?"
tja und dann gings dahin. a rush of blood to the head untermalt eine six feet under folge, der athmosphärisch dichtesten tv serie die ich kenne. und ist der perfekte soundtrack. don’t panic taucht in garden state auf, ein wunderschöner film, in dem alles stimmt. yellow ist eines der lieblingslieder von dirk stermann. und dann kam x&y.
von den kritikern wie fans nicht uneingeschränkt positiv rezipiert, kann ich dazu nur sagen: schade, aber verständlich. das album hat chris martin nämlich für mich alleine geschrieben. er spricht mich in what if sogar direkt an: "every step that you take, could be your biggest mistake". ich weiß, chris. die platte hat für mich persönlich nur lieblingslieder. im ersten moment vielleicht nichts besonders überraschendes, werden sie mit jedem mal hören intensiver. jedes einzelne hat irgendwo seinen klimax versteckt, der einem wohlige schauer über den rücken jagt. mit speed of sound auf quasi heavy rotation haben wir die mojave wüste durchquert. was kann ein song besseres leisten, als eigene, unvergessliche erlebnisse musikalisch zu begleiten?
the hardest part symbolisiert verlust und fix you den umgang damit. talk ist das lied, dass man seinen freunden widmen will, die einem wirklich zuhören. denn in square one heißt es: "from the first line on the first page, to the end of the last page, from the start in your own way, you just want somebody listenting to what you say." das eigentlich völlig unspektakuläre a message entwickelt sich zu einem kleinen juwel, wenn man es zulässt.
machen coldplay pathetischen stadionrock? vielleicht. aber jedes einzelne lied funktioniert auch zuhause, in seinem eigenen zimmer, unter der bettdecke. und das ist das wichtigste.