almis personal blog

football is coming home

morgen ist ankick der euro 2008 und wiens straßen füllen sich langsam mit autos, die rot/weiß/rote fähnchen angesteckt bekommen haben, wiens fenster werden immer öfter mit rot/weiß/roten fähnchen geschmückt.

ehrlich jetzt? ich denke, es handelt sich hierbei um ein missverständnis. österreich ist zwar (mit)austragungsort der europameisterschaft, aber deshalb kann unser team nicht plötzlich richtig gut fußball spielen. aber ich habe auch leicht reden. mit zwei italienern im gemeinsamen haushalt, kann ich ja fantechnisch problemlos auf die squadra azzura ausweichen.

ich habe hier geschätze 12 folder mit den wichtigsten daten zur em (beilage von bezirksblatt, tageszeitung, wochenzeitungen, tv magazin, postwurfsendung etc…) das eröffnungsspiel findet zwar in basel statt – das endspiel gehört aber wien. das ist eigentlich schon ganz nett.

digi tv

hurra, wir haben jede menge neuer fernsehsender. das ganze nennt sich dann digital tv.

bin noch etwas platt von der reichhaltigen palette an kanälen. um die doku sender – national geographic, discovery channel usw – sowie speziell den sci fi channel – riker lag gerade eben auf einer art op-tisch und mokierte sich bei menschen mit "gewellter stirn" über seine neuerdings auch "gewellte stirn" (ich kanns nicht besser beschreiben) – mache ich eher einen kleinen bogen. dafür ist e! entertainment, mgm und comedy central ganz mein fall. außerdem hoffe ich, durch die neuen musiksender wie vh1 und mtv music (stand das m in mtv nicht früher mal schon selbst für "music"?) wieder etwas mehr musikfernsehen zu sehen. ich habe immer so lebensphasen, in denen ich schon um sieben uhr früh vorm music-tv hänge und dann wieder überhaupt nicht. heute beim reinzappen in die 80ziger schiene gelauscht: set adrift on memory bliss – wohl der diffizilste titel eines simplen popsongs.

na ja und jede menge filmchannels gibt es auch. freu. und deutsche lokalsender. sogar den wdr. den uns telekabel ja irgendwann ende der neunziger entrissen hat, als ich mich gerade so schön an b.trifft am freitag abend gewöhnt hatte.

der dawsons creek moment

in der dawson’s creek folge indian summer ist es sehr heiß.

um das zu verdeutlichen, haben scheinbar alle schauspieler vor drehbeginn geduscht, sich nicht abgetrocknet und anschließend nasse kleidung angezogen. ein recht netter running gag, die ganze folge über.

wenn es im sommer so heiß ist wie heute und ich mich selbst, sowie die leute auf der straße betrachte, muss ich immer an diese folge denken.

über nacht

als wir damals im august 2005 nach drei wochen aus dem us-urlaub heimkamen, waren plötzlich tokio hotel in allen medien präsent, quasi aus dem nichts. ich dachte zuerst, das wäre sowas wie eine art asiatisches holiday inn.

nun dasselbe phänomen mit einer neuen jugendgruppe, der sogenannten krocha. wie aus heiterem himmel waren sie plötzlich da. scheinbar ein trend made in austria. wikipedia schreibt zur verwendung des begriffs "oida" der krocha: "das ohne sichtbaren zusammenhang fast jedem satz vor- oder nachgestellt wird." ich kann mich irren, aber "oida" wird auch vom "gewöhnlichen" wiener absolut zusammenhanglos und sinnfrei verwendet, also abgesehen davon, wenn "oida" als adjektiv fungiert "a oida huat"/ein alter hut. ansonsten eher: "oida wos is?" "bitte des gibts jo ned, oida…" usw.

anyway: krocha kleiden ist irgendwie wie tokio hotel. oder sind die eher emo? ich bin irgendwie zu alt für sowas.

you do not have to be on your own

mitte juni wird das neue coldplay album viva la vida or death and all his friends erscheinen.

coldplay habe ich damals für mich entdeckt als clocks gerade rauf und runter gespielt wurde. jemand aus der von mir sehr geschätzen harald schmidt newsgroup im usenet bezeichnete die nummer als "klavieretüdenmüll." das trifft es schon ziemlich gut. aber trotzdem hat mich das stück, das ich heute auch nicht mehr unbedingt als die beste arbeit der band bezeichnen würde, in seinen bann gezogen. meine noch fertigzustellende dissertation (thema: die femme malade) beginnt sogar mit einem zitat aus clocks (vermutlich die schlüssigste passage der arbeit ): "am i a part of the cure oder am i a part of the disease?"

tja und dann gings dahin. a rush of blood to the head untermalt eine six feet under folge, der athmosphärisch dichtesten tv serie die ich kenne. und ist der perfekte soundtrack. don’t panic taucht in garden state auf, ein wunderschöner film, in dem alles stimmt. yellow ist eines der lieblingslieder von dirk stermann. und dann kam x&y.

von den kritikern wie fans nicht uneingeschränkt positiv rezipiert, kann ich dazu nur sagen: schade, aber verständlich. das album hat chris martin nämlich für mich alleine geschrieben. er spricht mich in what if sogar direkt an: "every step that you take, could be your biggest mistake". ich weiß, chris. die platte hat für mich persönlich nur lieblingslieder. im ersten moment vielleicht nichts besonders überraschendes, werden sie mit jedem mal hören intensiver. jedes einzelne hat irgendwo seinen klimax versteckt, der einem wohlige schauer über den rücken jagt. mit speed of sound auf quasi heavy rotation haben wir die mojave wüste durchquert. was kann ein song besseres leisten, als eigene, unvergessliche erlebnisse musikalisch zu begleiten?

the hardest part symbolisiert verlust und fix you den umgang damit. talk ist das lied, dass man seinen freunden widmen will, die einem wirklich zuhören. denn in square one heißt es: "from the first line on the first page, to the end of the last page, from the start in your own way, you just want somebody listenting to what you say." das eigentlich völlig unspektakuläre a message entwickelt sich zu einem kleinen juwel, wenn man es zulässt.

machen coldplay pathetischen stadionrock? vielleicht. aber jedes einzelne lied funktioniert auch zuhause, in seinem eigenen zimmer, unter der bettdecke. und das ist das wichtigste.

alle jahre wieder

gestern im dämmerzustand den song contest verfolgt. beim voting war ich bereits im tiefschlaf.

ein paar anmerkungen:

ich bin immer wieder überrascht, was manche künstler dazu motiviert, ein zweites mal beim esc anzutreten. vor allem, wenn sie beim ersten mal gut abgeschnitten haben. siehe gestern charlotte aus schweden, die 1999 gewonnen hat, gestern auf dem 18. platz landete. das habe ich schon bei thomas forstner nicht verstanden. nur ein lied war ja, zumindest für österrechische verhältnisse, eine offenbarung – vor allem wenn man selbst gerade erst 14 jahre alt ist und mitten in romantisch-naiven teenagergefühlswirrwarr steckt. venedich im regen…no jo. gut, es kann auch klappen, dass man zweimal reüssiert. wenn man johnny logan heißt, beispielsweise. aber ich würde eher sagen: hände wech.

ich bin immer wieder überrascht, was manche bereits renommierte künstler dazu motiviert, generell beim song contest anzutreten. hatten die no angels das beispielsweise notwendig? eine im deutschen sprachraum doch ganz ordentlich etablierte truppe. was erwartet man sich von der partizipation beim esc? noch dazu – ich kann mich irren – wenn das treffen der töne doch phasenweise eher glückssache ist. was bei einer castingband eigentlich recht ungewöhnlich erscheint. fazit: letzter platz. ich mochte es aber mehr als roger ciceros anbiederung an die damenwelt voriges jahr. aber texas lightning war es nun auch wieder nicht.

türkei – aber hallo! das war nicht nur nicht folkoristisch. das war eigentlich richtig schön rockig. platz 7 letztendlich.

ansonsten: viel nackte haut, relativ wenig klamauk, kaum überraschendes, aber auch kein allzu schlimmes leiden vorm fernseher.

theorie und praxis

eigentlich ist es gut, in keine schublade zu passen.

adrian wird diese woche "real" acht monate alt. da er aber ein extremfrühchen war, rechnet man sein alter "korrigiert", das bedeutet vom errechneten geburstermin aus. das war bei adrian der 4. jänner, dass heißt er wird korrigiert anfang juni erst fünf monate alt. seine entwicklungsschritte, der beginn mit beikost, die gewichtszunahme – bei allen diesen dingen orientiert man sich am korrigierten alter. aber natürlich ist adrian de facto viel länger auf der welt. er hat schon viel mehr dinge wahrgenommen und erlebt als ein tatsächlich fünf monate altes baby, er wirkt im vergleich auch reifer. er steht also quasi irgendwo zwischen realem und korrigiertem alter.

wenn sich mütter nun darüber unterhalten, dass ihr kind gerade im 19 wochen-schub steckt, rede ich nicht mit. zum einen, weil ich immer erst nachrechnen muss, zum zweiten, weil das mit der rechnung eben nicht so restlos stimmt (siehe erster absatz) und zum dritten, weil ich gar nicht weiß, was der 19 wochen-schub eigentlich ist (geburts/babyvorbereitungskurs ist ja zur gänze entfallen).

auch bei der geburt hatte ich aus diesem grund von der theorie keine ahnung. ich versuchte mich daran zu erinnern, was ich auf wikipedia einige woche zuvor darüber gelesen hatte. bis heute weiß ich beispielsweise nicht wirklich, wie man eine wehe "veratmet". obwohl ich das sicher getan habe. ab einem gewissen stadium der geburt, kann man nämlich gar nicht mehr normal atmen. sondern muss quasi mit oder gegen die schmerzen atmen. und vielleicht ist es sogar besser, dabei nicht daran denken zu müssen, wie das jetzt theoretisch gehen sollte. es reicht eine gute hebamme an seiner seite.

aber das soll jetzt kein pamphlet gegen den nutzen von theoretischem wissen sein. und natürlich greife ich jetzt auch gerne mal zum buch "babys erstes lebensjahr" wenn eine frage auftaucht. aber auch, banal: jedes kind ist anders.

flat with a view

man will ja nicht meckern, wenn der wetterbericht sich einmal irrt. statt bewölkung und regenschauern, war es gestern nachmittag auf einer dachterasse in wien richtig schön warm und sonnig.

das grillgut schmeckte und unser lachen schwebte (oder dröhnte?) über die dächer wiens. da möchte man fast eine katze sein, und über die firste spazieren. die aussicht ist nämlich herrlich.

riesenrad and stuff, mai 2008