almis personal blog

trento einundneunzig

jetzt weiß ich, weshalb ich mich in bozen relativ heimisch fühle. also abgesehen von den südtiroler familienbanden, die ich durch ihn geknüpft habe.

ziemlich genau vor 16 jahren waren wir – damals 6. klasse gymnasium – zwei wochen auf schüleraustausch in trento. ein interessantes unterfangen, wenn man bedenkt, dass wir zu diesem zeitpunkt gerade mal ein jahr italienisch-unterricht genossen hatten. die klasse von italienischen mädchen, bei denen wir wohnten, hatte deutsch bereits in der volksschule gelernt. ein gewisser vorsprung also.

es war immer ein stiller lacher, wenn meine italienische partnerin v. meinte, ich solle doch mal mit ihrer mutter plaudern. äh, ja. moment mal, ich hole mein wörterbuch. die besten konversationen wurden sicherlich immer schon per nachschlag in einem solchen geführt. v’s kleine schwester f. hatte mich schnell durchschaut. als ihre großeltern zu besuch waren und mich fragten, ob ich italienisch spräche, meinte ich "un poco" (ein wenig). und f. betonte sofort: "un pochino" (ein ganz klein wenig). grins. ja siebenjährige sind da gnadenlos ehrlich.

und wieso wohnte ich damals eigentlich eine knappe stunde von trento entfernt, im beschaulichen caldonazzo mit dazu gehörigem see? gut, der see hatte was, vor allem, wenn young and in love. aber ich hatte andauernd das gefühl, ich würde etwas verpassen, lauter spannende events meiner klassenkameraden, während ich in der pampa festsaß. teenie halt.

jedenfalls: bozen 2007 hat ein bisschen was von trento 1991. den norditalienischen spirit. weinberge rundherum. modische akzente (watch out for knielange hosen und stiefel, ist hier derzeit der trend). mildes klima. besonders schmackhafte pizzaschnitten. und mich selbst in einer phase des umbruchs.

nobody said it was easy…

…singen schon coldplay in ihrem song the scientist. frühcheneltern erfahren das bereits vor der geburt ihres kindes. dass die nächsten tage, wochen und vielleicht monate nicht leicht werden und ein ständiges auf und ab vorprogrammiert und auch natürlich ist.

manchmal frage ich mich, wie viel von uns noch dieses junge schülerpärchen ist, das wir 1991 mal waren. es kommt mir vor, als wären wir heute zwei vollkommen andere menschen. und niemals hätte ich gedacht, dass wir einmal vor dieser herausforderung stehen werden.

als ich am 19. september die diagnose drohende frühgeburt erhalten habe, hat jemand zu mir gesagt, ich müsse jetzt stark sein. und meine antwort: "ich? ich bin doch nicht stark". da habt ihr die falsche erwischt, sorry. aber dann wurde mir klar, dass es keine frage von alternativen ist. und das auch niemand mit dem rüstzeug für so eine spezielle situation ausgestattet wird. das ist einfach learning by doing.

hallelujah

…war das erste lied, das ich am morgen des 25. september im kreissaal gehört habe. es war tröstlich und wunderschön, aber auf der anderen seite auch sehr aufwühlend.

ich denke, das ich dieses besonders intensive gefühl immer wieder spüren werde, wenn ich dieses lied in zukunft höre.

life is what happens to you…

…while you’re busy making other plans. (john lennon)

von urlaub war in den letzten zwei wochen jedenfalls keine rede. vielmehr machte sich unser kleiner schatz adrian über drei monate vor dem ursprünglichen geburtstermin (4. jänner) auf den weg in unsere welt. er wurde am 25. september um 15:05 uhr in bozen geboren, war 36 cm groß und wog 900 gramm.

heute wurde adrian eine woche alt und wir sind überglücklich und dankbar, dass es ihm gut geht und er ein richtiger kleiner kämpfer ist.

urlaubssperre

nachdem sich meine blog-stats nach einem kleinen sommerloch langsam wieder in lichte höhen empor schwingen, ist nun genau der richtige zeitpunkt für eine kleine urlaubspause…NOT. harhar.

trotzdem: die nächsten tage gönne ich mir nochmal eine kleine auszeit.

schaut bitte zur sicherheit ab und zu hier vorbei, damit ihr nicht verpasst, wann es weitergeht. eine schöne zeit bis dahin allen meinen lesern!

jon stewart again


jon stewart
ist wieder oscar moderator. da freu’ ich mich drauf, denn ich fand, er hat es beim ersten mal sehr gut gemacht. ellen hat mich 2007 eher enttäuscht.

stewart fand die richtige mischung aus schnellem witz: "good evening ladies, gentleman…felicity!, aufgelegten wuchteln: "we are being watched by hundreds of millions of people, nearly half of them are in the process of being adopted by angelina jolie", kleinen neckereien der großen stars: "good night and good luck – which was not only edward r. murrow’s sign off, it is also how mr.
clooney ends all his dates" oder (nachdem r. crowes boxerfilm nicht für
das beste make up ausgezeichnet wurde): "i am a little surprised, that
cinderella man did not win this category, you know, imagine the difficulty of making russell crowe look like he had gotten into a fight" und spontanen einfällen, etwa nach der ausgeflippten performance für den best song oscar (it’s hard out there for a pimp): "you know what – I guess it just had gotten a little bit easier out
there for a pimp"

der oscar countdown beginnt langsam anzulaufen. wie cool! am 24. februar 2008 ist es wieder soweit!

tara gertrud

er zu mir: "tara gertrud". ich: "was ist?" er: "was sagst du zu tara gertrud?" ich: "was ist das?"

aber klar: so heißt die tochter von khg und fiona swarovski (ich nenne sie
jetzt mal so, ich weiß, sie heißt eigentlich viel komplizierter). endlich haben wir es erfahren.

eine haarige angelegenheit

gestern auf cnn eine moderatorin beim auffälligen haare-aus-dem-gesicht streichen beobachtet.

dabei ist mir eine ehemalige klassenkollegin aus dem gymnasium eingefallen. p. (namenskürzel von der autorin verändert) hatte diese angewohnheit auch. bei einem ihrer referate, das ungefähr fünfzehn minuten dauerte, machte sich ein mitschüler eine stricherlliste darüber, wie oft sie ihren pony aus ihrem sichtbereich zwirbelte. ich glaube, er ist auf 110 mal gekommen. worum sich das referat gedreht habe, weiß ich interessanterweise gar nicht mehr. aber lustig war’s.

schon erstaunlich welche energie man für an sich sinnlosen tätigkeiten aufwenden kann.