almis personal blog

what happens in vegas…

heute themenabend las vegas auf arte. man gibt casino und eine dokumentation.

las vegas ist unglaublich. solange man nicht dort gewesen ist, kann man sich gar nicht vorstellen wie sehr. ein hotel wie das stratosphere ist arbeitsplatz für 2.400 menschen. ja, richtig gelesen. andererseits erklärt das, weshalb jeder zweite hotelparkplatz für mitarbeiter reserviert ist, was beim fahren durch das parkhaus doch noch etwas übertrieben erschienen war.

in vegas kann man tatsächlich schnell und unkompliziert heiraten. dazu muss auch weder ein elvis look alike anwesend sein, noch gerät man unter akute kitsch überzuckerung – wenn man das hiesige standesamt wählt.

in vegas ist es furchtbar heiß. so heiß, dass man es nicht darauf anlegen sollte, einen bummel über den strip zu wagen. dafür sind die hotels angenehm kühl und den himmel sieht dabei man auch, beispielsweise den von venedig im hotel venetian. im mgm grand kann man echten löwen begegnen, im new york new york ist eine hochschaubahnfahrt möglich. wenn man eher auf naturschauspiele steht, kann man auch einen vulkan beim ausbruch beobachten, im mirage. das highlight ist aber doch die wassershow des bellagio. ok, es ist auf wirkung getrimmt und vielleicht will man neutral bleiben. aber man schafft es nicht. es ist wirklich toll.

genauso wenig wie man die stadt auf kritische distanz halten kann. das lässt sie nicht zu.

soundtrack des lebens

in meinem lieblingsforum wurde vor kurzem über den individuellen soundtrack des lebens philosophiert. es ist spannend darüber nachzudenken, welche songs einem in bestimmten lebensphasen etwas bedeuten und warum.

der song, den ich in meinem leben am häufigsten gehört habe, ist sicher do you remember the first time von pulp. für manche ein simpler britpop song mit eigenartigem text, für mich ein stück jugendzeit, ein stück wut auf die schule, ein stück neugier auf fremdes und unbekanntes.

der song, in dem ich wiederfinde, ist don’t panic von coldplay. und das nicht nur, weil er in zwei tollen filmen gefeatured wird. das leben ist schön. aber es macht auch angst. das ist kein widerspruch.

der song, der mich an eine bestimmte begebenheit erinnert, ist wouldn’t it be good von nik kershaw. ich habe in einem geschäft gerade rote schuhe probiert, als kershaw sang: "wouldn’t it be good to stand in your shoes, even if it was for just one day".

der song, den wohl niemand außer mir gerne hört…das müsste praying für time von george michael sein. weil george michael generell unterschätzt wird. sein album listen without prejudice ist wirklich gut. jawohl. und der titel ist in dem fall auch programm.

der song, der mich vor allem wegen seiner lyrics beeindruckt, ist everybody’s free von baz luhrmann. die lyrics mögen etwas oberlehrerhaft rüberkommen. aber was luhrmann rezitiert ist großteils wahr und tröstlich.

fr. bündchen und fr. ritchie

derzeit teilen sich zwei frauen die plakatwerbeflächen im stadtgebiet von wien. eine davon ist gisele bündchen, das neue gesicht von stiefelkönig. sie hat heidi klum abgelöst. auch wenn ich kein mann bin, kann ich mir vorstellen, dass die konzentration auf das beworbene produkt (schuhe!) beim betrachten nicht allzu leicht fällt. die plakate sind sehr ästhetisch geworden.

die andere, die einem im moment alle paar schritte begegnet, ist madonna. heute startet der verkauf ihrer eigens für h&m designten modelinie. eigentlich hat man das gefühl, bereits alles von madonna zu wissen, eine zeitlang konnte man durchaus auch von einer madonna-reizüberflutung sprechen. das war vor allem anfang der neunziger der fall, als ihr skandalträchtiger bildband erschien. doch dann überraschte sie wieder einmal mit einem imagewechsel und durchaus auch mit dem einen oder anderen guten song. madonna konnte einem mit der zeit zumindest wieder weitgehend egal werden.

ihre modelinie wirkt erstaunlich down to earth, die kleidungsstücke sind allesamt alltagstauglich bzw. passend für ein chices abendevent, auch wenn dieses nicht in hollywood und umgebung stattfindet. ein basic standard in schwarz oder das asia teil sind jedenfalls eine überlegung wert, vorausgesetzt, die kollektion wird nicht bereits am ersten tag geplündert. und es gibt größen jenseits der 36.

dr. burke oder was besser ungesagt geblieben wäre…

edward norton hat einmal in einem interview zu protokoll gegeben, er würde nicht gerne dinge aus seinem privatleben preisgeben, denn je weniger das publikum über ihn als person wisse, umso stärker wirke die rolle, die er gerade spiele.

sehr gerne hätte ich auch auf die informationen zu isaiah washington – dr. preston burke in grey’s anatomy – verzichtet, die vor einigen wochen durch die medien gegangen sind. während eines heftigen streits mit seinem kollegen patrick dempsey hatte er einen anderen kollegen nicht nur als homosexuell zwangsgeoutet, sondern dabei auch worte benutzt, die eindeutig als herabwürdigend zu bezeichnen sind.

bisher war mir "dr. burke" nicht unsympathisch, jedenfalls ein interessanter und vielschichtiger protagonist. seitdem ich allerdings von seiner scheinbar schweren homophobie weiß, kann ich beinahe an nichts anderes mehr denken, wenn er auf dem bildschirm erscheint. "burke" ist also absolut hinter washington zurückgetreten, egal was er tun mag, ob er nun operiert, liebt, leidet oder einfach nur einen kaffee trinkt.

edward norton hatte recht, oft ist es besser, nichts aus den privatleben eines schauspielers zu wissen. für den anfang würde es aber auch reichen, sich nicht öffentlich derart niveaulos zu gebärden. oder besser noch: schnellstens mal die eigenen einstellungen einer kritischen prüfung zu unterziehen.

nie mehr schule

wann hören diese schul-versagensträume endlich ein für alle mal auf? herrje, ich bin 31!

heute sollte ich bei einer schularbeit einen englischen aufsatz über tony blair schreiben, der beim auftritt auf einer blumenzüchtermesse nicht nur sein kernwählerpotential ansprechen, sondern auch neue, konservative wählerschichten erschließen sollte. keine ahnung wieso das gerade mit blumen funktionieren soll. aber das schlimmste daran: die beiden anderen themen, die zur auswahl standen, waren noch uninteressanter – dank traumzensur kann ich mich an keine einzelheiten mehr erinnern.

der aufsatz sollte übrigens 350 wörter haben, aber ich schaffte es einfach nicht damit fertig zu werden, weil ich dazwischen autofahren musste, und schwimmen und weil ich dauernd abgelenkt wurde und ich letztendlich auch das wörterbuch nicht finden konnte. GNADE!

31

bruce willis hat heute geburtstag. und philip roth.

bruce willis kommt als seriendarsteller relativ anders rüber als wenn er den filmstar gibt. kleine aber feine auftritte in ally mc beal, friends oder mad about you beweisen das. willis scheint ein witziger typ zu sein, der über sich selbst lachen kann. beim staffelfinale von mad about you ist paul reiser (als paul buchman) kurz davor vater zu werden, hat aber noch keinen namen für seine tochter. auf der krankenhaus toilette trifft er bruce willis (als himself) und fragt ihn – in der hoffnung auf inspiration – wie denn seine töchter heißen würden. willis antwortet daraufhin wahrheitsgemäß: "rumer, scout la rue und tallulah belle". darauf reiser: "na ja…uns wird schon noch was einfallen".

philip roth wird jährlich default-mäßig zum kandidatenkreis für den literaturnobelpreis gezählt. roth schreibt über krankheiten, über amerika, über das jüdische milieu, in dem er aufgewachsen ist, über sex und neurotiker. er schreibt ironisch und bissig, gleichzeitig haben seine werke aber auch etwas melancholisches, oft auch depressives an sich. ich habe einiges von roth gelesen, aber interessanterweise erinnere ich mich nur daran, welche stimmungen seine romane bei mir auslösten, die plots vergesse ich sehr schnell wieder und kann mich auch durch intensives bemühen kaum an einzelheiten erinnern. gestern habe ich mit jedermann angefangen.

little miss sunshine

aus little miss sunshine

dwayne: "i wish i could just sleep in until i was 18 and skip all this crap – high school and everything – just skip it"

frank: "you know marcel proust?"

dwayne: "he is the guy you teach"

frank: "yeah, french writer, total loser. never had a real job. unrequited love affairs. gay. spent 20 years writing a book almost no one reads. but he’s also probably the greatest writer since shakespeare. anyway, he uh – he gets down to the end of his life…and he looks back and decides that all those years he suffered – those were the best years of this life, cause they made him who he was. all those years he was happy? you know, total waste. didn’t learn a thing. so if you sleep until you are 18…ah think of the suffering you’re gonna miss. i mean high school? high school – those are your prime suffering years. you don’t get better suffering than that".

the girl/boy is mine

in dem song the girl is mine (1982) sind sich michael jackson und paul mc cartney nicht ganz einig darüber, zu wem von beiden eine bestimmte frau denn nun gehören soll. die argumente werden sehr smooth, sehr relaxt ausgetauscht, keiner hat einen stress, niemand wird laut – am ende steht ein schaumgebremstes pseudo streitgespräch, bei dem man das gefühl hat, dass sie gleich gemeinsam einen trinken gehen, auch wenn sie keinen konsens über die ausgangsfrage gefunden haben.

in dem song the boy is mine (1998) sehen sich brandy und monica derselben situation ausgesetzt. auch sie bleiben zwar relativ gedämpft in ihrem wortwechsel, doch sind sie doch um einiges verbissener, man könnte schon fast sagen, sie zicken sich an, zumindest versuchen sie sich gegenseitig stimmlich zu übertreffen. für keine scheint es möglich zu sein, ihr leben ohne den besagten mann weiterzuführen, von verschwesterung keine rede. was dazu geführt hat, dass medial verbreitet wurde, brandy und monica könnten sich gar nicht ausstehen.

laut wikipedia diente die ursprüngliche version ausdrücklich als vorbild für das "remake" mit unterschiedlichen vorzeichen.

“mein michael”

derzeit lese ich mein michael vom israelischen autor amos oz. grob gesagt, die geschichte einer gescheiterten ehe, erzählt aus der sicht der frau.

ich bin immer etwas skeptisch, wenn männliche schriftsteller aus der ich-perspektive einer frauenfigur erzählen. das ist beispielsweise auch bei middlesex von jeffrey eugenides der fall, wobei dessen hauptfigur ja ein hermaphrodit ist, oder bei nick hornbys how to be good. abgesehen davon, dass männliche autoren manchmal erstaunlich wenig über körperliche vorgänge einer frau bescheid wissen, erscheint mir in solchen fällen eine merkwürdige distanz des autors zu seiner protagonistin augenfällig. vielleicht ist es auch einbildung, weil ich besonders darauf lauere.

oz’ roman erzählt von einer offensichtlich sehr distanzierten partnerschaft – hannah und michael heiraten überstürzt, ohne, dass die motive für die eheschließung wirklich klar werden, bekommen schnell einen sohn, bleiben sich aber auch in den kommenden jahren weitgehend fremd. sie tauschen keine zärtlichkeiten aus, führen kaum gespräche und haben erst recht keinen gemeinsamen mikrokosmos nur für sich, wo die welt außen vor bleibt – wobei die zurückhaltung von hannah ausgeht. wie auch zeruya shalevs romane sehr suggestiv und kaum zur seite zu legen, allerdings spielt bei oz die sexualität beinahe nur durch abwesenheit (abgesehen von hannahs fantasien) eine rolle.