lange zeit hielt ich stanley kubrick für überschätzt. dann begann ich damit, seine filme zu sehen.
obwohl alle kubrick filme spezielle trademarks an sich haben und damit unverwechselbar die handschrift ihres regisseurs tragen, repräsentieren sie doch die unterschiedlichsten genres, epochen und weltsichten. lolita kommt anfangs wie ein harmloses sechziger jahre samstagnachmittags filmchen daher, hat es aber faustdick hinter den ohren. ungeheuer explizite dialoge lassen keinen zweifel daran, was ein nicht mehr ganz junger college professor und ein 14 jähriges schulmädchen in ihrer freizeit miteinander tun. 2001 – a space odyssey ist ein langsames, dialogarmes, dafür bild- und soundgewaltiges science fiction werk. und doch soviel mehr als das. das zusehen fordert allerdings geduld vom geneigten cineasten.
dr. strangelove or: how i stopped worrying and love the bomb, der titel sollte teaser genug sein. und ein kurzer hinweis auf peter sellers. the shining, ein horrorfilm der etwas anderen art. barry lyndon ein charmanter kostümfilm nach einem englischen schelmenroman. clockwork orange ist in all seiner brutalität und gleichzeitigen hochästhetischen aufmachung ohnedies eine klasse für sich. fesselnd, angstmachend, klug und kultig bis ins mark – und den ambivalenten nachgeschmack hinterlassend, ob man so eine art von film wirklich gut finden "darf". eyes wide shut ist besser als sein ruf. und hat schnitzlers traumnovelle durchaus gekonnt adaptiert. auch wenn man über die besetzung von tom cruise streiten kann.
ein neuer film, color me kubrick, beschäftigt sich nun mit dem kubrick impersonator alan conway, der in der letzten lebensphase des regisseurs als sein doppelgänger auftrat. john malkovich spielt die hauptrolle. sowas ähnliches wie being stanley kubrick also.
eigentlich sollte auch Kubricks Verwicklung in die Mondlandeverschwoerung hier erwaehnt werden:
http://german.imdb.com/title/tt0344160/