gestern wurde der life ball erstmals im orf übertragen und das war eine gute entscheidung. die show, die von christian clerici und barbara schöneberger moderiert wurde, war kurzweilig, witzig und farbenfroh. hauptdesigner waren diesmal heatherette, musicacts unter anderem die scissor sisters.
das motto des diesjährigen balls war "märchen" und die lieblingsfrage der journalisten: "welches ist dein lieblingsmärchen?" meines ist ja schon immer einäuglein, zweiäuglein, dreiäuglein. und als ich gestern daran dachte, fiel mir auf, dass dieses märchen auch sehr gut zum event passt, denn schließlich geht es da um ausgrenzung und mangelnde toleranz.
anschließend an den ball lief wieder mal philadelphia im tv. ich war 1993 schwer von diesem film beeindruckt. in der schule sprachen wir gerade über indianer, ihre lebensweisen und die mangelnde akzeptanz ihrer kultur gegenüber und eine professorin betonte immer, wie wichtig es sei, hier bewusstseinsbildung zu schaffen. gleichzeitig meinte sie allerdings eines tages (eher so halblaut zu einem mitschüler) sie fände es unpassend, eine film wie philadelphia zu drehen, und homosexualität so in den mittelpunkt zu stellen.
ich hielt während meiner gesamten schulzeit nie recht viel von der sehr gehypten "mitarbeit", ich war eine ziemlich passive schülerin. aber als ich diese aussage hörte, meldete ich mich zu wort und hielt eine flammende pro philadelphia rede und wie wichtig dieser film gerade in unserer zeit wäre, wo soviele menschen immer noch vorurteile gegen homosexualität hätten. das war mir wirklich ein herzensbedürfnis. wenn meine damals 74 jährige oma diesem film wohlwollen und sympathie entgegenbrachte, dann konnte es nicht sein, dass eine gerade mal halb so alte lehrerin an einem gymnasium eine derartige doppelmoral an den tag legte.
Leave a Reply