ich interessiere mich absolut nicht für häuselbauer soaps, supernannys oder irgendwelche gewichtsreduktionsshows wie du bist was du isst auf atv – die moderatorin stellt den kandidaten dort übrigens fragen, die jede gute erziehung verbieten würde. was auch für das antworten auf solche fragen gilt. was ich mir ganz gerne ansehe, ist die auswanderer doku reihe goodbye deutschland.
habe beim bandscheibenvorfall eines bäckers in spanien mitgelitten, die pleite eines restaurantbesitzers in südafrika miterlebt, der allerdings mittlerweile anderwertig fuß fassen konnte und einer familie beim auswandern nach uruguay zugesehen. am meisten mag ich allerdings das junge ehepaar um die 30, das gerade nach kanada geht. genauer british columbia, noch genauer, in the middle of nowhere. der nächste ort, und es ist kein großer ort, atlin, ist 2 autostunden entfernt. die beiden bewohnen ein 30 quadratmeter haus ohne nachbarschaft, strom, internetanschluß oder sonstigen selbstverständlichen annehmlichkeiten – mit ihren zwei weißen schäferhunden blissy und linny.
und nicht nur das, es ist schweinekalt, bis minus 40 grad bekommt es dort, sie müssen dort natürlich selbst heizen und zur toilette müssen sie einige meter durch den schnee stapfen. die hunde bekommen schnee-patscherl, damit sie sich nicht die pfoten abfrieren. aber die vierbeiner scheinen spaß zu haben, hunde machen ja meist gerne alles mit, was auch den besitzern freude macht. bewundernswert, was die beiden wagen, aber irgendwie erschließt sich mir die "idylle" nicht, die die beiden dort mitten im wald für sich gefunden haben.
würde ich auswandern, würde mich mehr interessieren, wie andere menschen leben. ich würde dorthin gehen wollen, wo das leben pulsiert. wo man dutzende zeitungen lesen und abends essen gehen kann oder ins kino und ins theater, mit anderen menschen zum strand oder auf einen großen platz. wie sagte alan shore letztens mal in boston legal – ich bin schon ganz gerne mal alleine. aber umgeben von vielen menschen.