almis personal blog

auf dem weg zum kleinkind…

nachdem adrian nun auch korrigiert bald ein jahr alt wird und damit auch offiziell in kürze ein kleinkind ist, ein paar betrachtungen was die "praktische" seite des lebens mit baby betrifft. 

am erstaunlichsten finde ich, dass beinahe alles, was den umgang mit einem baby betrifft, höchst umstritten ist. stillen oder flasche, früher beikostbeginn oder nicht, familienbett oder gitterbett, tragen oder kinderwagen, wippe oder laufstall, schreien lassen oder nicht, usw. ich denke, es tritt eher der weltfrieden ein, als dass es irgendwann mal bei diesen oder ähnlichen fragestellungen einen breiten konsens geben wird. ich kann nur sagen, dass man so einiges, was man sich in der schwangerschaft vornimmt, später dann verwirft. nicht nur, weil sich durch eine frühgeburt generell sehr vieles anders gestaltet (beispielsweise dass adrian von anfang an nur alleine schlafen wollte). sondern auch, weil vieles mit dem charakter des babys zusammenhängt.

man wird sich in den ersten monaten mit baby irgendwann mal so fühlen als wäre man gerade die protagonistin in einem von hera linds an den haaren herbeigezogenen plots über gestresste mütter, die nichts auf die reihe kriegen. meinen hera-lind moment hatte ich nachdem adrian ca. zwei wochen zuhause war. wir hatten einen termin zur physiotherapie und noch fünf minuten zeit vor dem weggehen. es war februar, es regnete, wir hatten noch den überwachungsmonitor, an den adrian auch im kinderwagen angeschlossen werden sollte und mir fiel ein, dass ich noch kein wasser abgekocht hatte, um unterwegs ein fläschen machen zu können.

das ganze sah also so aus: wasser aufsetzen, fläschen einpacken, wechselklamotten für adrian zusammensuchen, schnell noch neue windeln. nebenbei die anleitung für den regenschutz beim kinderwagen lesen. adrian neue elektroden für den monitor aufkleben. anziehen. wasser vom herd nehmen. in die thermoskanne umfüllen. regenschutz völlig falsch befestigen. nochmal gebrauchsanweisung durchlesen. endlich kapieren. blick aus dem fenster. es hat aufgehört zu regnen. regenschutz wieder ins wagerl stopfen. adrian in den schneeanzug packen. die elektroden durch die knopfleiste des schneeanzugs zu fädeln. mir selbst schuhe anziehen. babytasche in den kinderwagen. mütze aufsetzen. mir selbst eine jacke anziehen. monitor aufdrehen. monitor hat kein signal. schneeanzug wieder aufmachen. mir jacke wieder ausziehen. herumfummelei an den elektroden. pieps. pieps. elektroden sitzen endlich richtig. schneeanzug wieder zumachen. mir jacke wieder anziehen. adrian in den kinderwagen. schmusetuch suchen und finden. handyläuten ignorieren. im laufschritt die wohnung verlassen. wir kamen übrigens pünktlich.

darüberhinaus: man wird sich zum affen machen. man wird singen und tanzen und blödsinn reden, um das baby abzulenken, zum schlafen oder zum lachen zu bringen. eine freundin meinte letztens zu mir, als sie mich singen hörte (obwohl ich es nicht kann), sie wird das bei ihrem kind mal nicht tun, das habe sie auch schon ihrem partner gesagt. und ich: "glaube mir, du wirst singen." darauf würde ich eine menge geld verwetten. ich erzähle adrian sogar witze von stermann und grissemann, um ihn zu erheitern. was ist die lieblingsband von elchen? richtig, bluuuuur. kommt immer super an.

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