Month: November 2009
lokalaugenschein
jetzt habe ich mir den besetzten audimax auch mal live angesehen.
am anfang meines studiums habe ich doch relativ häufig vorlesungen dort besucht und hatte immer das gefühl eine unter vielen in einem riesigen raum zu sein. heute geht es mir mit dem audimax so wie mit dem turnsaal meiner volkshochschule, den ich anlässlich einer wahl mal wieder sah: was, so klein…?
schon ein interessantes phänomen.
in vollen zuegen
letztens in willkommen österreich – ÖBB bashing.
grissemann: "es wird winter, oder wie die österreichischen bundesbahnen sagen – eine nicht vorhersehbare naturkatastrophe. ich bin von wien nach wiener neustadt gefahren…12 stunden verspätung. und in den abteilen hat es entweder plus 60 grad oder minus dreißig, weil die klimaanlage nicht funktioniert. außerdem sind die schaffner immer alkoholisiert und die klos verstopft…"
grissemann empfiehlt sich damit wohl nicht gerade als testimonial, hat aber schon irgendwie einen punkt…
green day in wien – review zwei
wenn ganze elf jahre zwischen zwei konzertbesuchen liegen (so lange bestehen die meisten bands gar nicht), kann man gar nicht anders als vergleiche zu ziehen oder unterschiede dingfest zu machen.
früher wurden feuerzeuge ausgepackt, wenn es an die balladen ging, heute schaltet man auf seinem handy die "leuchte"-funktion ein. im vierundreißig grad heißen wien war man froh, wenn billie joe armstrong mit einem gigantischen gartenschlauch in die menge spritze, im fünf grad frischen wien vielleicht weniger. 1998 gabs bush noch nicht als us-präsident, 2009 gibt es ihn nicht mehr, doch green day stehen damals wie heute für protest, für einen kritischen blick auf amerika, aber auch für amerikanische tugenden. gleich geblieben ist der umgang mit den fans: "let’s sing, let’s drink, let’s have fun." sympathisch und offen. armstrong setzt sich alles auf und zieht alles an, was auf die bühne geschossen wird, er selbst feuert t-shirts in die menge, immer wieder werden zuseher in die show involviert (u.a. in einer art bandcasting). da ist nichts arrogantes oder abgehobenes in der attitüde der mittlerweile superstars. gleich geblieben auch armstrongs energie und auftreten.
zu hören sind (siehe setlist) natürlich die hits aus dem aktuellen album 21century breakdown wie der titeltrack, 21 guns oder know your enemy. dazu relativ viel vom vorgängeralbum american idiot. 2004 erschienen bedeutet mir die platte viel, da sie uns im legendären usa-urlaub 2005 begleitete. alleine das video zu boulevard of broken dreams habe ich im flugzeug fünfmal gesehen. in l.a. dann riesige plakate der band. ähnlich wie bei den red hot chilli peppers verstehe ich green day erst so richtig, seitdem ich die usa betreten habe. und einer meiner lieblingssongs der band ist auch auf der platte: give me novacaine. gespielt wird aber auch "old stuff" wie basket case, king for a day (nur echt mit der federboa um den hals) und when i come around. und einige bizarre coverversionen, just for fun: satisfaction zum beispiel, hey jude und highway to hell. dazwischen intoniert armstrong auch ein paar takte aus der kleinen nachtmusik – das publikum stimmt begeistert ein.
am ende – wie auch schon anno 98 – das kleine armstrong solo. ein paar ruhige und besinnliche stücke, in denen er zeigt wie gut er singen kann (da ist nix mit punk-nur-rumgegröhle): wake me up when september ends und, natürlich: good riddance (time of your life). fazit: wie eine rollercoaster-fahrt, alles drinnen. spaß, spannung und drama, baby, drama. bis in elf jahren dann!
green day in wien – review eins
es gibt bands, deren songs ich liebe, die auf live-konzerten aber ihr potential nicht ganz ausspielen können. bei denen man den eindruck hat, dass sie lieber an den lyrics tüfteln, am sound herumwerken und im stillen kämmerlei ein kleines gesamtkunstwerk erschaffen, das oft nicht in seiner ganzen schönheit auf die bühne transferiert werden kann. beispiel hierfür: the killers.
und dann gibt es bands, deren songs auf platte ganz gut klingen, bei denen aber doch ein kleines bisschen fehlt, an emotion, intensität oder "nachhaltigkeit", was gerade im rahmen einer live-performance so richtig zur geltung kommen kann. beispiel dafür: green day. eine wirklich hervorragende bühnen-band, die man in concert gesehen haben sollte, um sie richtig kennenzulernen.
mein erstes green day-konzert besuchte ich am 12. august 1998 (ja, ich habe im kalender nachgesehen, denn ich bin nicht heinz prüller). ein sehr heißer sommerabend war das damals in der wiener arena, ich kam direkt von meinem damaligen arbeitsplatz, dem schloß schönbrunn. man saß zuerst auf der wiese und hörte vermutlich einer vorgruppe zu (ich kann mich an sie nicht mehr erinnern); später hüpfte man und tanzte und bangte head (also nicht ich, aber generell); billie joe armstrong erzählte, er würde bald zum zweiten mal vater werden, er trug einen leopardenslip, demolierte ein paar instrumente, wurden fallweise von zwei musikern flankiert, die als enten verkleidet waren und hatte auf der bühne eine schier unerschöpfliche energie.
mein zweites green-day konzert besuchte ich am 6. november 2009. kurz vorher hatte der babysitter mein kind abgeholt, es war grau und trüb und nieselte und es ging diesmal in die ausverkaufte stadthalle, auf rang eins, also hoch rauf. die vorgruppe (primadonna) wird man sich wohl nicht merken müssen, aber die hälfte ihrer performance haben wir ohnehin versäumt. vor der hauptband ein rosa hase, der zu ymca von den village people über die bühne torkelt. und die volle aufmerksamkeit aller 12.000 menschen bekommt. was ganz typisch für die sich bereits ankündigende hauptband ist: das hier wird laut und schrill und alle in den bann ziehen, ob sie wollen oder nicht; mehr eine perfekte show, ein unterhaltungsprogramm, eine große party als eine herkömmliche musikalische werkschau.
…
green day in wien
it’s something unpredictable, but in the end it’s right…
…i hope you had the time of your life…
mehr vom gestrigen green day konzert in wien bald.
cornerstones, zwei
so, fortsetzung zu: hier.
bei der psychologin geht es eigentlich um adrian, ein bisschen aber auch um mich. sie fragt mich, wie ich das ganze verarbeitet habe. ich sage: mit schreiben. das gefällt ihr, das rät sie selbst auch anderen betroffenen eltern, die um rat fragen. wie ich darauf gekommen bin? ich kann gar nicht anders. seit ich schreiben kann, schreibe ich. worum auch immer es geht. sie sagt mir, dass es ok wäre zu weinen, wenn mir danach ist. manchmal kommt mir das absurd vor, alles ist so weit weg, warum sollte mich das noch belasten. aber es gibt auch andere tage. die psychologin findet es wichtig, dass ich die zeit für mich aufarbeite, nicht zuletzt weil adrian irgendwann danach fragen wird. alle kinder wollen wissen, wo sie geboren sind und wie das alles war, damals…
die frühförderung haben wir jetzt einmal pro woche bei uns zuhause. das ist ein von der stadt wien gefördertes programm, unter anderem für frühgeborene. jede einheit dauert eineinhalb stunden, es ist eine art geführtes spielen. bisher hatten wir schon drei termine und adrian macht es riesigen spaß. bisher ging es darum, formen zu erkennen, zusammenhänge zu verstehen und neue erfahrungen zu machen – die frühförderin hatte etwa eine art zusammenklappbaren tunnel mit, durch den er klettern und hindernisse überwinden sollte. außerdem wird gesungen und getanzt. später werden sowohl sie als auch ich fragebögen ausfüllen, die mit adrians fähigkeiten zu tun haben, um festzustellen, wo es noch defizite geben kann. ich bin natürlich gespannt, ob sich mein blick als laie und ihr doch professioneller ansatz sehr spießen werden. eine spannende sache und mir gefällt die art, wie sie sich mit adrian auseinandersetzt.
und noch was zum abschluß: facebook sei dank habe ich nach zwei jahren meine
hebamme aus bozen wieder gefunden. ich freue mich so darüber. sie und
auch die 2. hebamme haben mich so toll unterstützt. vor der geburt,
dabei und auch nachher. und sie war es auch, über die ich schon mal berichtet habe.
audimaxisten
noch schnell eine idee zum wort des jahres nachgereicht.
audimaxisen. so nennt man die studenten in wien, die seit nunmehr zwei wochen den größten hörsaal der uni wien, den (das?) audimax besetzen, um ihre forderungen durchzusetzen.
im frühling 1996 gabs auf der uni wien ähnliche protestaktionen, auch vor allem im audimax lokalisiert. ich war gerade im 2. semester und stinksauer. ich wollte endlich studieren, nachdem ich in der schule schon eine ehrenrunde gedreht hatte, konnte das aber nicht, weil dauernd protestiert wurde. ich eigne mich wohl nicht so sehr zum revoluzzer, oder höchstens in oasis-esker art ("i wanna start a revolution from my bed").
neue oscar hosts
die oscar hosts nächstes jahr heißen steve martin und alec baldwin.
das ist spannend. zum einen, weil es sich gleich um zwei gastgeber handelt, was zumindest solange ich die awards verfolge noch nie der fall war. zum anderen, weil steve martin voriges jahr gemeinsam mit tina fey eine gelungene performance abgeliefert hat – beide haben die sieger im bereich drehbuch präsentiert. und zum dritten, weil ich alec baldwin als schauspieler schätze (wer spiel besser übellaunige, sarkastische chefs?), aber keine ahnung habe, wie er sich in dieser rolle präsentieren wird.
how i met your mother – reloaded
bei uns ist soeben staffel fünf von how i met your mother angelaufen. hurra, schon wieder süchtig. aber zuerst war noch das staffelende vier dran.
keine spoiler. aber die marshalls-charts und der simon und garfunkel gag war brilliant. ich werde jetzt jedesmal, wenn ich cecilia höre, daran denken müssen…