almis personal blog

in bruges – in dublin

letztens haben wir in bruges gesehen – in schräger, witziger und gleichzeitig ziemlich brutaler film. zwei irische gangster müssen nach einer missglückten aktion nach brügge fliehen – ken (brendon gleeson ) ist sehr kulturinteressiert und liebt die stadt, ray (colin farell)…. nun ja, ray nicht. nachdem ray alles boykottiert, was ken zu besichtigen vorschlägt, ergibt sich folgender dialog:

ken: "you are about the worst tourist in the whole world!"

ray: "ken, ich grew up in dublin. i love dublin. if i grew up on a farm, and was retarded, bruges might impress me, but i didn’t, so it doesn’t."

da habe ich ja ein glück, dass ich in kürze nicht brügge besuche… sondern dublin.

urlaubs-review

mein lieblingsplatz im urlaub war der stauseewirt am freibacher stausee. ein lokal mit blick auf das (eiskalte) gewässer, inmitten von wald und weitab von anderer zivilisation (harhar) dort sitzen und eis essen oder kaffee trinken und die seele baumeln lassen, während sich das kind auf der schaukel und rutsche austoben kann. herrlich. oder man bestellt – wie ein deutscher tourist – einen kaffee und dazu ein großes bier und trinkt das parallel. hab ich noch nie probiert, ist das irgendwo sitte oder fällt das unter spleen?

zweiter lieblingsplatz: direkt im wald. wir haben rehe gesehen und hasen und sogar einen fuchs. andere menschen weniger. ich habs ab und zu ganz gerne, wenigen menschen zu begegnen.

auch toll, essen im francobollo am hochzeitstag, einem kleinen italiener in st. jakob, wo es hervorragende ofenkartoffeln mit lachsstreifen gibt und calamari und herrlich duftende lasagne…hach.

die aussicht vom magdalensberg, das bummeln am wörthersee, der walderlebnispark die dampfbahnfahrt, jeden tag most und kärntner salami und pohatscha…irgendwie lande ich immer beim essen.

jedenfalls wars ein ganz toller urlaub für uns alle.

mein onkel ashton

hm, überall wird spekuliert, auf welche weise charlie sheen in two and a half men verschwindet und wie ashton kutcher eingeführt wird. 

egal wie, es ist so und so sinnlos: was auch immer man über sheen denken mag, das ist seine serie, sie gehört zu ihm wie jerry seinfeld zu seinfeld. klugerweise hätte sheen sich seinen namen auch in den serientitel verpacken lassen müssen. schließlich hätten sie seinfeld auch nicht einfach aus seiner serie rausschreiben und stattdessen billy crystal bringen können… (obwohl ich billy crystal mag). 

doch, mooooment, im deutschssprachigen raum heißt die serie mein cooler onkel charlie. hm, was soll man da tun. sollte es tatsächlich bald mein cooler onkel ashton heißen?

cineasten-eltern

woran man merkt, dass cineasten eltern sind:

er und ich sehen der mandant – matthew mc conaughey und seine ex-frau im film marisa tomei vergnügen sich gemeinsam in einer bar. die beiden haben eine gemeinsame kleine tochter.

ich denke mir: "wer passt jetzt eigentlich auf das kind auf?"

zehn sekunden später lehnt er sich zu mir herüber und fragt: "und wo ist das kind?"

kein kinderloser wird in diesem film jemals diese gedanken haben. es ist für die handlung auch völlig unerheblich. ja selbst mc conaughey und tomei scheinen sich darüber keine großen sorgen zu machen… aber wir, wir schon!

man wird sehr pragmatisch, wenn man elter ist….

the lincoln lawyer

das wulfenia in klagenfurt ist ein arthousekino, das dem blockbusterkino cine city zugehörig ist. es liegt recht versteckt, die getränke und snacks kosten einen bruchteil und wenn man den kinosaal betritt, ist immer schon ein freundeskreis da, der mit seinen lauten gesprächen die restlichen zuschauer "unterhält". dieses mal haben wir dort the lincoln lawyer (der mandant) gesehen. 

matthew mc conaughey alias mick haller wird deshalb lincoln lawyer genannt, da er als anwalt seine kanzlei nicht in einem büro, sondern in seinem auto betreibt. er hat einen schwarzen fahrer, seinen laptop, unterlagen, handy und cafe dabei, es sieht ziemlich wüst aus und als er einmal darauf angesprochen wird, meint er, die putzfrau sei noch nicht dagewesen. sein arbeitsplatz – die straße – ist auch charakteristisch für sein klientel: seine mandaten leben dort. eines tages allerdings wird er von dem einflussreichen und hervorragend situierten erben louis roulet (ryan philippe, der wie immer aalglatt auftritt) angeheuert. das wundert und verwirrt ihn, zurecht wie der zuseher bald feststellt. dieser neue fall ist aus verschiedenen gründen ganz anders als seine bisherigen fälle. sein vater, ebenfalls anwalt, hat ihm immer gesagt, das schlimmste ist, wenn der klient unschuldig ist und der anwalt es nicht merkt. ist das diesmal der fall?

ich bin kein mcconaughey fan, aber in diesem film ist er als auf der oberfläche arroganter, dahinter aber sehr bodenständiger jurist sehr gut besetzt. phasenweise tritt er, wie anno dazumal dr. renz, mit einem privatdetektiv (quasi matula) an seiner seite auf, und dieser wird vom immer fabelhaften william h. macy kongenial verkörpert. wie roger ebert in seiner kritik schreibt: "the privat investigator role isn’t very big, but macy makes it distinctive; he brings a quirky familarity that creates a history between the two men without a lot of setup." das ist fein beobachtet. und – was ich jetzt in den standardwerken zum drehbuchschreiben immer lese – es wird dabei darauf geachtet, dass sich conaughey und macy nicht gegenseitig ihre gemeinsame geschichte erzählen; ein no go für gelungene drehbücher. man soll zeigen, nicht erklären. eigentlich wünscht man sich für macy einmal eine wirkliche hauptrolle, andererseits braucht es genau solche markanten nebendarsteller, wie er einer ist, um einem film die gewisse würze zu verleihen.

der plot ist klassisch erzählt (die kamera agiert öfters mal etwas experimentell) – die handlung spitzt sich bis zur letzten minute zu, zumindest wenn man (wie ich) relativ unbelenkt in juristischen dingen ist. die auflösung passiert ohne klischees und pathos, m.e. immer ein pluspunkt, gerade wenn es um die justiz in amerika geht. 

hier noch der trailer