almis personal blog

ja ist denn schon weihnachten?

ich habe nämlich schon mein erstes geschenk. na, neidisch? harhar.

ein lieber mensch hat mir disney war geschickt, ein buch über den machtmoloch hollywood/disney mit sehr vielen insiderinfos, wie mir gesagt wurde. ich bin sehr gespannt. ob ich die 800 seiten wohl bis weihnachten schaffe…?

ich habe selbst schon einige geschenke zusammen, an fotobüchern und anderen gimmicks wird noch gebastelt. aber völlig stressfrei, ich bestelle fast alles online, die rennerei durch die geschäfte druck ich nicht durch.

wirklich wünschen tue ich mir auch nichts, auch wenn ich vor kurzem das erste nomination-element für ein zukünftiges armband bekommen habe. und ich von allen seiten auf den kindle-reader angefixt werde. mal sehen.

was ich auf jedenfall will, sind aber weiße weihnachten!!! wehe, wenn nicht.

 

wham!

wenn man sich so fragt, wie aggressiv kann so ein magen-darm virus eigentlich sein, kann ich antworten: ziemlich. zuerst macht er die runde im kindergarten und dann stiehlt er sich in die vier wände von unschuldigen familien. so geschehen bei uns letzte woche. zuerst war adrian dran, der es wie immer am besten wegsteckte, dann ich und schließlich er.

ich hatte in den letzten eineinhalb jahren öfter md-grippe als vorher in dreißig jahren. am schlimmsten war die nacht, als ich alle fünf minuten aus dem schlaf hochschreckte. erstens weil ich zuviel cola getrunken hatte (für den magen), zweitens, wegen der fieberschübe und drittens, weil ich andauernd sidos bild im kopf hatte (zuvor hatte ich willkommen österreich gesehen) – sido und seine blutsbrüdaz, seine ghettokumpels, seine agro berlinz und was weiß der kuckuck. md-grippe und sido passen nicht zusammen. auch kleinkinder und md-grippe passen übrigens nicht zusammen, denn kleinkinder wollen auf einem herumspringen, einen zulabern und essen haben, während man selbst elend ist.

gestern waren wir zu zwei-dritteln wieder fit, nahmen feste nahrung zu uns und haben einen beschaulichen adventsonntag bei den schwiegereltern verbracht. mit adventkranz und schwarzer peter spielen. der erste punsch wartet weiterhin auf mich, wie auch das erste mal last-christmas hören im öffentlichen raum, in diesem jahr.

btw. gute besserung, george! mach keinen scheiß.

rope

weiter gehts mit der hitchcock collection und da haben wir diese woche rope (cocktail für eine leiche) und vertigo gesehen.

hitchcock nannte rope: “an experiment that didn’t work out”. mit experiment war gemeint, ein theaterstück in filmsprache zu übersetzen, dh. so gut wie keine schnitte (außer beim wechsel der filmrollen, ca. alle 10 minuten damals), einheit von zeit und ort. eigentlich sehr untypisch für hitchcock, der die möglichkeiten des films sehr schätze und lieber mit bildern erzählte als mit worten.

zum plot: zwei studenten ermordnen einen kommilitionen – david – (das ist kein spoiler, der film eröffnet damit) verstecken ihn in einer truhe und geben anschließend eine party, zu der sie sowohl davids eltern wie auch dessen ex-freundin und deren ex-freund, sowie ihren früheren kollege professor cadell (james stewart) einladen, der immer behauptet hat, ein perfekter mord sei eine kunst. und es wäre erlaubt, minderwertiges leben zu beseitigen. natürlich eine gefährliche nazi-diktion (der film wurde 1948 gedreht!)

das experiment mag schief gegangen sein, dennoch ist der film nicht uninteressant, in vielen details. als ich 1994 pulp fiction um kino gesehen habe, dachte ich, wie innovativ tarantino nicht ist und seine protagonisten miteinander reden lässt, während die kamera etwas ganz anderes filmt; mir kam das damals extrem mutig und modern vor. nun ja, hitch macht das in rope auch schon. außerdem nett: zwei protagonisten unterhalten sich über den neuen film von cary grant und ingrid bergmann, in dem beide so beeindruckend sind; leider fällt ihnen der titel nicht ein – es handelt sich um den 1946 gedrehten hitchcock film notorious. und hitchcock wollte cary grant ursprünglich auch als professor cadell besetzen, was dieser allerdings abgelehnt¹ hatte.

davon abgesehen bezieht rope die spannung aus der frage, ob man den beiden täter auf die schliche kommen kann und durch die erzählweise entsteht der eindruck der “unentrinnbarkeit”. das ist straff und anregend erzählt, in knappen 80 minuten.

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¹ grant wollte die rolle aufgrund ihrer homosexuellen untertöne nicht annehmen, da es zu der zeit gerüchte gab, grant selbst wäre homosexuell.

sido, roche und grissemann

im letzten willkommen österreich war sido zu gast.

nur mal zur erinnerung: sido, das ist dieser deutsche rapper, der früher immer mit maske zu sehen war, was ihm irgendwie einen gewissen “gefährlichen” anschein gab und, der sich aktuell als juror diverser österreichischer castingshows (helden von morgen, die große chance) einen namen macht. und der sich mit dem…na ja, sagen wir polarisierenden österreichischen journalisten michael jeannee angelegte, ohne ihn überhaupt zu kennen. und sich damit sympathien verschaffte.

mit grissemann konnte er aber gar nicht – auch, weil er keine einzige frage beantwortete, die ihm gestellt wurde (“das interessiert doch nicht mal mich”, “keine ahnung”) und das war irgendwie schade. während sido in einer durch und durch kommerziellen sendung wie die große chance als durchaus orginell, auch irgendwie als nett-verschroben durchgeht, wirkt er in einem unkonventionellen format merkwürdig deplaziert. ok, grissemann kann schon auch sehr arrogant sein und sein frustiertes “geh scheiß’n” hat sich auf das gesprächsklima auch nicht gerade positiv ausgewirkt. aber etwas mehr selbstironie und kommunikationswille täte sido jetzt auch nicht schlecht.

integratives element der sendung war der 2. gast, charlotte roche, die die stimmung dadurch auflockerte, dass sie sido ihre brüste fühlen ließ. weil frauen sollen nicht knabenhaft sein und sie, roche, sei gar nicht knabenhaft, bitte hier, mal fühlen. über roches frauenbild könnte man jetzt auch diskutieren… aber lieber ein andermal.

fairytale gone bad

weil wir gerade bei märchen sind:

mein lieblingsmärchen ist übrigens einäuglein, zweiäuglein, dreiäuglein. ich hatte immer schon einen hang zum bizarren und skurillen. außerdem endet es versöhnlich, die protagonistin ist großherzig und die “bösen” bereuen und wollen sich bessern.

das lieblingsmärchen meiner mutter ist das mädchen mit den schwefelhölzern und ganz ehrlich, man kann sich kaum etwas brutaleres vorstellen. ich möchte dieses märchen eigentlich nie wieder lesen, alleine der gedanke daran treibt mir die tränen in die augen. na gut, es wurde von hans christian andersen verfasst und irgendwie neigen die dänen zu deprimierenden geschichten, ich mag beispielsweise auch die filme von lars von trier überhaupt nicht, weil sie so etwas auswegloses und grausames an sich haben.

meine mutter und ich haben uns dann immer auf der fischer und seine frau einigen können; das endet zwar auch nicht unbedingt positiv, aber es kommt wenigstens niemand zu schaden. und die figuren, vor allem die unersättliche frau des fischers, sind mit ihrer gier selbst daran schuld, alles errungene zu verlieren. aber ihnen bleibt immer noch das, was sie bisher gehabt hatten. außerdem mag ich die “catchphrase”:

mantje, mantje, timpe te,

buttje, buttje in der see,

meine frau die ilsebill,

will nicht so wie ich gerne will

missverstaendnis

ich: “und die königin sah in den spiegel und sagte – spieglein spieglein an der wand, wer ist die schönste im ganzen land? und der spiegel sagte, das bist du….”

adrian: “iiiiiich?”

 

p.s. ich muss mich dringend wieder in die märchen einlesen, ich habe bei fast allen die pointe vergessen oder kann mich an wichtige details nicht mehr erinnern. peinlich.

the birds, zwei

bei den opening credits von the birds betont hitchock eine schauspielerin besonders: “introducing tippi hedren” – seine entdeckung. hedren war eigentlich modell und wirkte in einem werbespot mit, als hitchcock auf sie aufmerksam wurde. sie war gerade mit ihrer vierjährgen tochter (hierbei handelt es sich um melanie griffith) nach los angeles gezogen. und hitch hatte seine lieblingsblondine grace kelly an fürst rainier von monaco “verloren”.

hitchcock band hedren mittels eines sieben-jahres vertrags an sich. er wollte einen großen star aus ihr machen, sie nach seinen vorstellungen formen. das ging soweit, dass er sich von privatdetektiven beschatten ließ und ihr vorschreiben wollte, wen sie in ihrer freizeit treffen sollte und wen nicht. es wäre untertrieben, würde man sagen, der mehr als dreißig jahre ältere hitchcock war in sie verliebt – er verfolgte sie mit obsession und quälte sie gleichzeitig auf sadistische art und weise. die szene in the birds, in denen sie mit den vögeln kämpft, wurde eine woche lang aufgenommen und erst beendet, als sie auf dem set zusammenbrach. kollegin jessica tandy¹ sagte damals, keine etablierte schauspielerin hätte das mit sich machen lassen, was hitch seiner newcomerin zumutete.

im nachfolgefilm marnie ging er noch einen schritt weiter und machte ihr einen sexuellen antrag. sie wies ihn ab, worauf er androhte, ihre karriere zu zerstören; was ihm auch gelang. sie bekam von ihm keine rollen mehr, anfragen von anderen regisseuren (u.a. truffaut) lehnte er ab. nachdem der vertrag auslief, hatte das interesse an ihrer person nachgelassen. hedren engagierte sich danach sehr für den tierschutz und fand darin eine neue aufgabe.

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¹ auch jessica tandy machte eine eher untypische filmkarriere: sie war ein star am broadway und gewann auch emmy und tony; ihren durchbruch in hollywood schaffte sie erst als achtzigjährige mit driving miss daisy, für den sie einen oscar erhielt. sie war damit die älteste schauspielerin, die mit einem oscar ausgezeichnet wurde (und hatte den vorteil, dass ihr der oscar-fluch nicht mehr soviel anhaben konnte). zwei jahre später wurde sie als nebendarstellerin für green fried tomatoes nochmals nominiert.

 

the birds

achtung minimale spoiler

gestern ging es weiter mit hitchcock und zwar mit the birds. im gegensatz zu unserer kubrick-, jarmusch- und almodovar-box arbeiten wir uns hier nicht in chronologischer reihefolge durch.

the birds handelt von der jungen millionärstochter melanie (tippi hedren), heute würde man sie als it-girl bezeichnen und eine gewisse verwandtschaft zu paris hilton orten; melanie reist nach einem flirt in einer tierhandlung dem gutaussehenden anwalt mitch (rod taylor) in ein verschlafenes dorf an der kalifornischen westküste, bodega bay, nach. tja und in bodega bay tun sich merkwürdige dinge, die alle mit vögeln zu tun haben: vögel fressen nicht mehr, vögel rotten sich zusammen, vögel greifen menschen an. und das alles, seit melanie auf der bildfläche erschienen ist…

the birds ist ein wirklich beklemmender und angsteinflößender film. er balanciert geschickt zwischen charakterstudie und, so komisch das klingt, splattermovie; die protagonisten sind nicht ausschließlich dazu da, sich in einer ausnahmesituation zu beweisen, es bleibt auch zeit, ihren background zu beleuchten und das geschieht glaubwürdig. melanie ist nur auf den ersten blick eine chice societylady ohne tiefgang – mitch fragt sie einmal ganz erstaunt: “sie arbeiten irgendwo?”; mitch nicht nur der straighte jurist. das macht den film auch abseits seiner ausseinandersetzung mit der bedrohung spannend.

sehenswert ist auch, wie sich menschen, ein ganzer ort damit beschäftigt, einem naturphänomen ausgesetzt zu sein, dass sich nicht erklären und nicht planen lässt. es ist auch eine betrachtung zum thema gruppendynamik: skeptiker stehen neben hysterikern, pragmatiker neben optimisten. ein großes thema des films ist (vermeintliche) stärke und schwäche, geschlossene und gebrochene allianzen. man kann das unerklärliche verhalten der vögel und den umgang damit auch als parabel lesen.

ziemlich witzig finde ich – aus heutiger sicht – den umgang mit privatsphäre im film. alleine in den ersten fünfzehn filmminuten finden sich 5 oder 6 grobe verstöße gegen das, was wir heute datenschutzgesetz nennen, da werden personalien über die autonummerntafel herausgegeben, da werden fremden ohne rücksprache familienverhältnisse erklärt und wege beschrieben, sehr amüsant.

interessant ist bei the birds auch der hintergrund des filmes, das casting, die dreharbeiten. darüber morgen mehr.

weltfrühchentag

gestern war der erste internationale weltfrühchentag.

es fanden sehr interessante aktionen rund um den globus statt und in vielen medienberichten wurde auf das thema aufmerksam gemacht. gut hat mir auch der artikel im kurier gefallen, in dem auch darüber berichtet wird, dass die maschinelle beatmung von frühchen in zukunft mehr und mehr in den hintergrund treten wird, dank neuen behandlungsmethoden. das sind tolle neuigkeiten.

nächstes jahr am weltfrühchentag wird hoffentlich mein roman zum thema bereits veröffentlicht sein. klingt jetzt vielleicht etwas großspurig, aber wenn ich nicht dran glaube, wer dann?  harhar.

jedenfalls geht jetzt die verlagssuche los. wenn sie zufällig ein verleger sind und interesse haben: kontaktieren sie mich gerne.