almis personal blog

Cool place to be

Mr. Almi und ich hatten heute – am heissesten Tag des Jahres – den 8. Hochzeitstag. Kurzerhand haben wir beschlossen, diesen am kuehlstmoeglichsten Ort Kaerntens zu verbringen. Und zwar dem Grossglockner.

Vom Rosental faehrt man ungefaehr zwei Stunden nach Heiligenblut, am Fusse des hoechsten Berg Oesterreichs. Dort angekommen kurvt man ueber eine sehr angenehme Mautstrasse zur Franz Josefs Hoehe. Wenn man Pass-Strassen in Suedtirol kennt oder die Gegend rund um die Garfagnana in der Toskana, so ist die Glocknerstrasse echt ein “Spaziergang dagegen.

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Oben angekommen hatte es faszinierende 20 Grad und es war enorm windig. Das Panorama war wirklich atemberaubend und die Anfahrt wert.

Beim Runterfahren kehrten wir im Glocknerhaus ein, um zu Mittag zu essen und erstaunlicherweise ist dies keine Touristen Abzocke, sondern ein geschmackvoll eingerichtetes Lokal mit schmackhaften zuenftigen Speisen. Preislich sehr ok. Portionsgroesse mehr als grosszuegig.

Bei der Rueckfahrt genossen wir nochmal das Moelltal und die Klimaanlage unseres Autos. Harhar.

Das Twitterdings

Hm, dieses Twitter.

Ich mag diese social media Plattform sehr gerne, wie man weiß, doch wie andere Plattformen wandelt sie sich ständig, das Twitter vor zwei Jahren war ein anderes als es das vor zwei Monaten war oder heute ist. Ganz abgesehen davon, dass jedes Twitter individuell ist, je nachdem wem ich folge.

Twitter gebärdet sich immer ein bisschen elitär, mit ganz vielen Insideranspielungen, mit Stehsätzen, Witzchen, in steter Abgrenzung zu Facebook, das vom Charakter natürlich schon anders ist. Facebook bietet stay in contact mit seinen Freunden oder Bekannten, Twitter ist oft intelligenter Austausch auf verschiedenen (Meta)ebenen.

Wobei dieses “Gute Nacht John Boy” und “ich habe gerade das und das gegessen” auch auf Twitter Einzug gehalten hat. Twitter kann mittlerweile zeigefreudiger als Facebook sein, womit ich manchmal etwas Schwierigkeiten habe. Obwohl ich nicht generell klagen will. Twitter ist immer noch hochspannend, nur man sollte vielleicht mal die Followerliste entrümpeln.

Twitter, das sind Sätze, Halbsätze, die immer wieder auftauchen, aufgegriffen werden, die immer irgendwie passen wie:

Schilderung eines Sachverhaltes, Abschlusssatz “Ich finde, das solltet ihr wissen”.

Oder auch: “Und Ihr so?” (vor allem, wenn der Sachverhalt besonders skurill, toll, erwähenswert war)

Oder auch Schilderung eines bestimmten Vorgangs. Abschlussworte: “Kann ich.” Beispiel: “Mandelentzündung im Juni. Kann ich.” (das Beispiel stammt von mir)

Mit #lasttweet wird auf den letzten Tweet Bezug genommen, mit #mimimi meint man das “Sudern” (Nörgeln) über irgendeine Nichtigkeit, ähnlich verhält es sich mit #fristworldproblems wie “Hilfe, ich habe nur noch 20 % Akku und keine Steckdose in Sicht.”

In letzter Zeit werden auch oft “non mentions” geschrieben. Da spricht ein Twitterer einen anderen in seiner Timeline an, allerdings ohne dessen Namen zu nennen. Etabliert hat sich die Nonmention um 22 Uhr abends.

Findet Ihr komisch? Ist es manchmal auch. Dennoch: es hat was.

New Hood, vier

Was bisher geschah:

Also die Möbelpacker am Montag waren wirklich sehr schnell. Ich habe Adrian in den Kindergarten gebracht, war ca. eine Stunde weg und als ich zurückkam, stand unser halber Hausrat auf der Straße. Nachdem die beiden netten Männer Sofa, Kühlschrank und andere große Gerätschaften sechs Stöcke hinunter getragen hatten, fragten sie zaghaft, in welchem Stock denn unser neues Zuhause läge. Und waren sichtlich erfreut, dass es sich um den ersten Stock handelt.

Leider war Adrian am Nachmittag gleich krank, aber mein Gott Affenhitze, Umzugschaos und krankes Kind, das ist doch kaum eine Herausforderung. Harhar. Das Zubettgehen war wunderbar. Es ist hier völlig leise, abgesehen vom Zirpen der Grillen und dem Zischen eines Rasensprengers aus der Ferne. Und das Aufwachen war ebenso magisch. Wir sind irgendwie mitten im Grünen. Es ist wie Urlaub. Wenn man eine riesengroße Heuschrecke (und ich meine wirklich riesengroß) auf seinem Kopfpolster findet, dann lebt man in unberührter, wenn auch ungewohnter Natur. Ich denke die ganze Zeit, dass ich träume. Ich wusste nicht, dass ich mir so eine Wohnung und Umgebung wünsche, aber offenbar tat ich das.

Noch besser wurde es, als Adrian dann wieder fit war und erstmals in den Hof zum Spielen ging. Dort waren ungefähr zehn oder elf Kinder, die meisten gleich alt, ein paar kleiner, ein paar größer. Alles Einwohner des Baues. Ein kleines Mädchen hat es ihm besonders angetan, sie haben sich gleich angeregt unterhalten, geschaukelt und gespielt, die Kleine hat ihm auch erklärt, wer wer ist und wer wo wohnt und eine Hausführung hatten wir auch. Am Abend läutete sie nochmal bei uns (wo wir wohnen wusste sie natürlich schon längst) und brachte ihm ein Eis vorbei. Er stand dann lange am Balkon, um zu schauen, ob sie nochmal unten vorbeiläuft. Hach. Ich hab mir das so für ihn gewünscht, weil ich denke, dass er genau das braucht.

Ich selbst habe im Hof übrigens ein Gespräch über das germanistische und soziologische Prekariat geführt. Tja, so ist das hier.