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A Few Good Men

Nachdem wir Demi Moore ja bald in ihrem neuen Film The Sustance sehen werden, habe ich mir einen sehr frühen Film von ihr angeschaut, den ich noch nicht kannte, nämlich A Few Good Men aus dem Jahr 1992. Ein Film, in dem Moore an der Seite von Tom Cruise und Jack Nicholson spielt, selbst kleinere Rollen sind mit Kalibern wie Kiefer Sutherland und Kevin Bacon besetzt.

Nach den ersten paar Szenen dachte ich mir, hier wird so viel und so schnell geredet, das ist als wäre es ein Drehbuch von Aaron Sorkin. Als ich nachschaue, komme ich drauf, dass es ein Drehbuch von Sorkin ist, huch. Es war quasi sein Durchbruch in Hollywood, davor war er Theaterautor.

Kleinere Spoiler möglich!

Worum geht es also. Zwei US Marines sollen den Tod eines Kollegen verursacht haben und werden daraufhin angeklagt. Das Militär will vertuschen, dass die Tat möglicherweise als Code Red von deren Vorgesetzten Jossep (Jack Nicholson) angeordnet wurde. “Code Red” bedeutet, dass eine interne Strafmaßnahme gesetzt wurde, was offiziell natürlich nicht erlaubt ist, schon gar nicht, wenn er zu einem Todesfall führt. JoAnne Galloway (Moore) will der Sache auf den Grund gehen, der ehrgeizigen und hartnäckigen Militäranwältin wird aber der Frischling Daniel Kaffee (Cruise) vor die Nase gesetzt; nicht, weil er ein Mann ist, sondern anscheinend in der Hoffnung, dass er mit seiner mangelnder Erfahrung und der offen zur Schau gestellten blasierten Laizzez-Faire Attitüde den Fall in den Sand setzen wird…

Erstaunlich an einem Film der 1990er, der Blütezeit der RomCom, in dem praktisch nur Männer mitspielen, aber jemand wie Demi Moore gecastet wurde, ist, dass es hier keine Liebesgeschichte gibt. Tatsächlich war so etwas in der Art geplant, wurde aber von Sorkin mit einer durchaus feministischen Argumentationslinie abgeschmettert. Jemand vom Produktionsteam fragte ihn, warum Moore dann überhaupt besetzt worden sei, worauf Sorkin sagte: “Women have purposes other than to sleep with Tom Cruise.” Natürlich hätte eine Liebesgeschichte in einem so dialoglastigen Courtroom Drama, wo über die Ethik in der Insitution des Militärs geradezu philosophisch reflektiert wird, absolut nicht gepasst, aber das ist ja für Hollywood sonst auch kein Grund harhar.

Tom Cruise ist hier in einer für ihn “typischen” Rolle zu sehen, mit dem Spleen seiner Figur, praktisch immer zu essen, sobald er eine Schauplatz betritt, was wohl seine Wurschtigkeit gegenüber seinen Aufgaben unterstreichen soll. Später läuft er aber zu großer Form auf, inklusive kleiner Sinnkrise. Was mir noch aufgfallen ist: Wenn man Jack Nicholson im Gerichtssaal erlebt, denkt man zwangsläufig: Vor Cruise, so cool er auch ist und auch wenn er in diesem Film einen kleinen Tobsuchtsanfall hat, wird sich nie jemand ernsthaft fürchten. Nicholson braucht nur schauen, und schon hat man Angst vor ihm. Das ist schon irgendwie faszinierend.

A Few Good Men ist jedenfalls intelligentes Unterhaltungskino und dabei sehr spannend.

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