Heute in der Früh bin ich in den Garten gefahren und habe den Podcast von Michel Friedman (zu dem ich ein zwiespältiges Verhältnis habe), Friedman im Gespräch gehört. Nämlich die Folge, wo er Lars Eidinger zu Gast hatte. Eidinger mag ich als Schauspieler sehr und er sagt auch interessante Dinge, die immer ein bisschen subversiv sind. Ich muss aber zugeben, dass Friedman auch halbwegs ok war, harhar.
Es ging viel um Sprache. Gemerkt habe ich mir spontan, dass Eidinger meinte, durch das Gesagte wird Wirklichkeit geschaffen, zum Beispiel in der Politik. Da ist es gar nicht mehr wichtig, ob es sich dabei um eine Lüge handelt. Das war schon bei Shakespears Richard III so.
In Japan, erklärte Eidinger dann, gibt es ein Wort für die Stille, für die Pause, für das “dazwischen” im Gespräch. Und das wird dort “Ma” genannt. In Japan wird ein Mensch höher geschätzt, der zuhören kann als jemand, der gut reden kann. Ich glaube, mich daran erinnern zu können, so etwas auch mal über Architektur, über freie Räume zwischen Gebäuden gelesen zu haben, und wie wichtig die sind, nicht nur als Leerstelle, sondern um eben zum Beispiel Häuser so richtig zur Geltung zu bringen.
Themenwechsel, aber doch nicht so ganz. Angenehm warm war es heute im Garten. Und wieder habe ich das gespürt, was ich auch gestern schon gespürt habe, als ich während des Sommerregens auf den Balkon gegangen bin, nämlich dass mich bestimmte Wetterlagen und die dabei entstehenden Gerüche der Luft, die Art, wie der Wind geht, oder wie die Sonne meine Haut wärmt, immer wieder so sehr an jemanden erinnern, oder vielmehr, dass ich ihm bei der Begegnung mit diesen Phänomen auch ihm immer wieder begegne, so quasi metaphysisch. Ich tue mir schwer, es zu beschreiben, ich möchte es so gerne in Worte fassen, aber ich kann es noch nicht.
Vielleicht ist es auch so eine Art “Ma”, ein “dazwischen”, eine Stille, ein freier Raum, der auf etwas, jemanden, hinweist.

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