Heute ist nicht mein Tag.
Eigentlich fing es schon gestern damit an, dass ich auf ein Paket gewartet habe, das zwischen 8 und 17 Uhr geliefert werden sollte. Eine nicht besonders überschaubare Zeitspanne, aber ich bin eh im Homeoffice. Jedenfalls hat der Lieferdienst nicht angeläutet, dafür kriege ich dann eine Email, dass mein Pakerl in einem Paketshop beim Bahnhof ist. Grumpf. Ich gehe werktags selten zum Bahnhof, ich gehe eher in der anderen Richtung, Donaufeld einkaufen, weil das ein grünerer Spaziergang ist, ohne viel Trubel. Well.
Heute also will ich das Paket abholen, gehe zu Fuß zum Bahnhof Flodo, vergesse aber den Abholschein, der im Postkastel war, und bemerke daher erst als ich vorm Shop stehe, dass dieser um 10 Uhr öffnet. Es ist 9.20. Grumpf, das dauert mir zu lang. Na gut, denke ich, wenn ich schon in der Gegend bin, gehe ich zum Asiashop und kaufe Ramen für den Teenie, danach kann ich mit dem Bus nachhause fahren, das geht sich zeitlich gerade aus, denn der Bus fährt nur alle 20 Minuten. Meistens gehe ich alles zu Fuß, aber heut bin ich müde.
Ich gehe also in den Asiashop und kaufe sieben Portionen Ramen. Als ich bei der Kasse stehe und mit der Karte zahlen will, bemerke ich ein Schild am Bankomaten – zahlen mit Karte erst ab 10 Euro möglich, meine Rechnung beträgt 5,90; ungefähr zeitgleich bekomme ich diese Information auch von der Kassiererin. Ich habe null Euro Bargeld bei mir. Grumpf. Ich sage zu ihr: und was soll ich jetzt machen? Sie ist indifferent, um nicht zu sagen gleichgültig. Ich mache den Vorschlag, zum Bankomaten beim Bahnhof zu gehen, und meine Sachen (die auch einen Billaeinkauf inkludieren) bei ihr zu lassen. Sie nimmt es stoisch zur Kenntnis.
Ich gehe im Laufschritt zum Bankomaten, hebe ab, es ist 9.34. Ich werde den Bus nicht schaffen, der um 9.40 beim Bahnhof losfahrt. Überlege mir aber, dass ich bei der zweiten Station zusteigen kann, die liegt näher am Asiashop. Zurück an der Kasse ist die Kassiererin nicht da. Grumpf. Danke auch fürs Aufpassen auf meine Sachen. Nachdem ich sie bei irgendeinem Regal finde und endlich gezahlt habe, verlasse ich den Shop im Laufschritt, Richtung Station Matthäus Jiszda Straße. Ich weiß, dass ich an der Station bereits stehen muss, wenn ich will, dass der Bus stehenbleibt, denn an dieser Station bleibt der Bus nur dann stehen, wenn dort jemand ist und am besten noch irgendein Handzeichen macht (weil dort drei Busse stehen bleiben), ausgestiegen ist dort in der Geschichte des Floridsdorfer Nahverkehrs noch niemals jemand. Während ich also die Station im Laufschritt approache, fährt mein Bus fröhlich an mir vorbei und macht natürlich nicht Halt, denn ich bin ja noch zu weit weg und nicht als potentieller Fahrgast ersichtlich. Grumpff!!!!
Ich denke nach, ob ich die nächste Station – Broßmannplatz – erreiche, bevor der Bus da ist. Das würde sich eventuell dann ausgehen, wenn der Bus an der einzigen Ampel, die zwischen den beiden Stationen liegt, stehen bleiben müsste, was er immer tut, wenn ich drinnensitze, und ich sofort losrenne und wirklich schnell laufe. Dazu bin ich realistischerweise viel zu müde. Dennoch trotte ich sinnlos in Richtung Broßmannplatz – wem will ich eigentlich etwas beweisen und vor allem was? – nur um den Bus ein zweites Mal vorbeifahren zu sehen – die Ampel war anscheinend grün – gänzlich unerreichbar. Also gehe ich den ganzen Weg an der alten Donau zu Fuß nachhause, was eh schön und pittoresk ist, aber das wärs im Bus auch gewesen harhar.
Na ja, immerhin bin ich so gleich 8.000 Schritte gegangen und habe Ramen für das Kind. Das Paket hole ich dann morgen. Oder so.
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